Können wir uns darauf einigen, dass sich der Körper ändert und es so gesehen 'den Körper' gar nicht gibt. Oder schaust jetzt noch so aus wie vor 10 Jahren? Deshalb eignet sich der Körper nicht zur Identifikation eines Indivdiduums.
Nein, können wir nicht. Der Körper hat räumliche Ausdehnung und ist durch physikalische Eigenschaften als Einheit erkennbar. Dass der Körper sich regeneriert, indem er Nahrung aufnimmt, Teile davon impersonalisiert und andere ausscheidet, ändert den Umstand nicht, dass es immer noch derselbe Körper ist. Der Körper wird nicht wegen der Konstanz indvidueller Bestandteile als solches definiert, daher ist deine Sichtweise nur der Versuch, philosophisch von den Gegebenheiten abzulenken und sie in eine künstliche Begriffswelt überzuführen, wo du nach Belieben umdeuten und umdefinieren kannst.
Wer oder was ist es, das sagt 'mein', das heisst wer oder was sieht sich als Besitzer von Gedankenfluss und Gehirn. Antwort: Du= die Seele.
Andere Antwort: Ich, der Gedankenfluss. Es bedarf keiner weiteren Instanz, Kraft oder Energie.
Du ( die Seele) ist eben nicht identisch mit diesen Dingen sonderen deren zeitweiliger Besitzer. Das Gehirn ist nur eine Ansammlung von Nervenzellen, Eiweissen etc.
Wenn sich Gedankenfluss und Gehirn aber ändert und du dich mit diesen Dingen identifizierst hiesse das aber auch, dass du ständig ein anderer bist.
Nein, Änderung bstimmter Ausrichtungen oder Zusammensetzungen ist nicht mit Änderung des Gesamtwesens gleichzusetzen. Wäre ich nur ein zeitweiliger Besitzer des Gedankenflusses oder des Körpers, müsste ich mich außerhalb dieses manifestieren können und müsste in irgendeiner Form mit dem Körper, dem Gehirnzustand, den Proteinen wechselwirken können. Das könnte sich dann aber nicht auf diesen einzelnen Körper beschränken, da dieser ja in Bezug aud eine übertragbare Seele kein Alleinstellungsmerkmal besitzen darf.
Es wäre also eine Welt von Seelen, die nach Belieben Körper steuern können. Das entspricht nicht unserer praktischen Erfahrung und es wäre physikalisch, chemisch und logisch ungleich schwerer modellierbar und erklärbar als die schlichte Tatsache, dass wir biomechanische Maschinen sind und unser Ich in unserem Denkorgan liegt und sonst nirgendwo.
Meiner Auffassung nach existieren Seelen niemals getrennt von Körpern, sondern brauchen Körper als Hülle. Körper und Seele sind verbunden aber nicht ident und von der Art grundsätzlich verschieden.
Das wäre ja völlig abstrus. In einer solchen Welt würden die Seelen mit den Körpern mitsterben, das widerspricht doch dem Seelenbegriff. Wenn sie aber doch unsterblich sind, dann müssen sie zwangsläufg auch ohne Hüllen existieren können. Wenn sie das aber können, und das noch dazu wie oft postiuliert grenzenlos und allwissend, dann wäre es für sie völlig sinnfrei, sich für einige zig Jahre in einen Körper sperren zu lassen. Weiters kann dieser Körper ja ganz gut auch ohne sie leben. Sind diese Seelen aus körperlicher Sicht dann Symbionten oder Parasiten?