Ethik und die Coronapandemie

S

Gast

(Gelöschter Account)
Die Welt scheint einig:
Um die ältere Bevölkerung zu schützen müssen drastische Einschnitte in Freiheitsrechte gesetzt werden.
Die Realwirtschaft muss massiv beschränkt werden inklusive aller Folgen: Entzug der Lebensgrundlage vieler Selbständiger, Massenarbeitslosigkeit, enorme Staatsverschuldung.

Die ethische Strömung des Utilitarismus besagt nach Wikipedia:
"Der Utilitarismus (lat. utilitas, Nutzen, Vorteil) ist eine Form der zweckorientierten (teleologischen) Ethik (Nutzethik), die in verschiedenen Varianten auftritt. Auf eine klassische Grundformel reduziert besagt er, dass eine Handlung genau dann moralisch richtig ist, wenn sie den aggregierten Gesamtnutzen, d. h. die Summe des Wohlergehens aller Betroffenen, maximiert."


Nach diesem ethischen Grundsatz werden viel unserer persönlichen und politischen Entscheidungen getroffen.

Beispiel Autoverkehr:
Laut WHO starben 2018 1.350.000 Menschen im Straßenverkehr.
Trotzdem wird das Auto nicht in Frage gestellt obwohl viele Kinder und junge Menschen unter den Opfern sind(maximal wird versucht die Zahlen zu drücken) - der Nutzen überwiegt die Nachteile in Form der Toten und Verletzten.

Bei der aktuellen Pandemie wird von allen Staaten dieses ethische Prinzip (noch) nicht verfolgt.
Für ein paar Monate Lebenszeit von alten, bereit schwer erkrankter Menschen wird die Zukunft der Jungend, die Existenz von Selbständigen, die finanzielle Handlungsfähigkeit des Staates, unser Wohlstand und letztendlich auch der soziale Friede aufs Spiel gesetzt.

Warum ist das so?
Laut dem utilitaristischen Grundsatz handeln wir unmoralisch.
 
Weil sich kein Politiker hinstellen traut und sagt man "opfert" diese Personen für die Jugend.

Die Frage ist nur wann erkennt der erste Politiker, dass die Maßnahmen nicht mehr leistbar sind.
 
Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Gedanken weiter verfolgen möchte.

Läuft letztendlich doch auf die Frage hinaus: wessen Leben ist mehr wert? Das der sowieso schon älteren, gebrechlichen Menschen oder das der jungen, die ja noch so viel vor sich haben?

Ich will's nicht wissen.

Die aktuellen Entscheidungen und Einschränkungen halte ich für richtig. Sicher nicht alle perfekt, aber ich gehe von der positiven Annahme aus, daß weltweit kluge Köpfe damit beschäftigt sind, im Sinne der Allgemeinheit die bestmöglichen Lösungen zu finden, um den Schaden für ALLE möglichst gering zu halten. Und das halte ich für eine der besten Fähigkeiten von Menschen überhaupt: Zusammenarbeit zum Nutzen aller. Nicht perfekt, aber doch ziemlich gut.
 
es geht hier nicht nur um ältere Menschen! es gibt haufenweise Menschen die zu der Risikogruppe gehören und jung sind!!!
 
Bei so manchem Posting hier denke ich:

Schade, dass Alter und Vorerkrankung einen in die Hochrisikogruppe rutschen lassen und nicht Dummheit und Ignoranz...:rolleyes:
 
Gegenfrage:
Was ist DIR wichtiger:
das Leben deiner Eltern oder ein neues iPhone? :schulterzuck:
 
Warum ist das so?
Laut dem utilitaristischen Grundsatz handeln wir unmoralisch.

Ich bezweifle dass man das jetzt schon abschätzen kann. Wie würdest du die psychischen Schäden an den Überlebenden einordnen, wenn Leichenberge mit den ganzen Folgen entstehen, Menschen nicht behandelt werden können. Welche Schäden entstehen bei den Menschen die sich verantwortlich fühlen und dem allem nur noch ausgeliefert wären?

Auf der Gegenseite das Vererbte, auch noch nicht absehbar.

Die Börse, trifft man Maßnahmen steigen die Kurse, zeigen sich Politiker eher wenig beeindruckt und handeln nicht machts immer plumps. Plumps an der Börse schadte ebenfalls der Wirtschaft.
 
Gegenfrage:
Was ist DIR wichtiger:
das Leben deiner Eltern oder ein neues iPhone? :schulterzuck:

Ehrlich? Nur bis zum iPhone schaffst du es zu denken und nicht weiter?

Wenn's nur das iPhone wäre. Aber da ist viel mehr betroffen. Das Haus, die Wohnung, Strom, Gas, Wasser, Miete, Nahrungsmittel, Kleidung, Medikamente, Versorgung der Kinder und letztlich steht eben der Friede am Spiel.

Solltest du dir alles nicht vorstellen können, nimm dir Geschichtsbücher her. Beginn deine Recherche 1920... Danach geh die Jahre weiter durch.

Eine Weltwirtschaftskrise ist viel mehr als ein iPhone das man sich nicht leisten kann...
 
Ehrlich? Nur bis zum iPhone schaffst du es zu denken und nicht weiter?

Wenn's nur das iPhone wäre. Aber da ist viel mehr betroffen. Das Haus, die Wohnung, Strom, Gas, Wasser, Miete, Nahrungsmittel, Kleidung, Medikamente, Versorgung der Kinder und letztlich steht eben der Friede am Spiel.

Solltest du dir alles nicht vorstellen können, nimm dir Geschichtsbücher her. Beginn deine Recherche 1920... Danach geh die Jahre weiter durch.

Eine Weltwirtschaftskrise ist viel mehr als ein iPhone das man sich nicht leisten kann...

Mit dir rede ich nicht. :winke:
 
Für ein paar Monate Lebenszeit von alten, bereit schwer erkrankter Menschen wird die Zukunft der Jungend, die Existenz von Selbständigen, die finanzielle Handlungsfähigkeit des Staates, unser Wohlstand und letztendlich auch der soziale Friede aufs Spiel gesetzt.
Du hast offenbar die Probleme dieser Pandemie nicht verstanden.

Natürlich muss man vorweg sagen, dass der Zugang über eine schnell zu erreichende Herdenimmunität durchaus legitim ist. Es ist eine der schnellsten Lösungen und abseits der Opfer auch eine der Gesellschaftlich am leichtesten verträglichen.

Dabei muss man aber beachten, dass hierbei nicht nur die üblichen Risikogruppen zu den Risikogruppen zählen. Von der gezwungenermaßen auftretenden Überlastung des Gesundheitssystems ist nämlich jeder betroffen, manche mehr, manche weniger. Wenn ich im Krankenhaus nicht entsprechend behandelt werden kann, weil das Krankenhaus mit zu vielen Covid-19 Patienten überlastet ist, bin ich Opfer dieser Strategie, egal wie alt oder gesund ich bin und unter welchen Umständen der Unfall passiert ist.
 
Die Welt scheint einig:
Um die ältere Bevölkerung zu schützen müssen drastische Einschnitte in Freiheitsrechte gesetzt werden.
Die Realwirtschaft muss massiv beschränkt werden inklusive aller Folgen: Entzug der Lebensgrundlage vieler Selbständiger, Massenarbeitslosigkeit, enorme Staatsverschuldung.

Die ethische Strömung des Utilitarismus besagt nach Wikipedia:
"Der Utilitarismus (lat. utilitas, Nutzen, Vorteil) ist eine Form der zweckorientierten (teleologischen) Ethik (Nutzethik), die in verschiedenen Varianten auftritt. Auf eine klassische Grundformel reduziert besagt er, dass eine Handlung genau dann moralisch richtig ist, wenn sie den aggregierten Gesamtnutzen, d. h. die Summe des Wohlergehens aller Betroffenen, maximiert."


Nach diesem ethischen Grundsatz werden viel unserer persönlichen und politischen Entscheidungen getroffen.

Beispiel Autoverkehr:
Laut WHO starben 2018 1.350.000 Menschen im Straßenverkehr.
Trotzdem wird das Auto nicht in Frage gestellt obwohl viele Kinder und junge Menschen unter den Opfern sind(maximal wird versucht die Zahlen zu drücken) - der Nutzen überwiegt die Nachteile in Form der Toten und Verletzten.

Bei der aktuellen Pandemie wird von allen Staaten dieses ethische Prinzip (noch) nicht verfolgt.
Für ein paar Monate Lebenszeit von alten, bereit schwer erkrankter Menschen wird die Zukunft der Jungend, die Existenz von Selbständigen, die finanzielle Handlungsfähigkeit des Staates, unser Wohlstand und letztendlich auch der soziale Friede aufs Spiel gesetzt.

Warum ist das so?
Laut dem utilitaristischen Grundsatz handeln wir unmoralisch.

Die Situation ist insgesamt so schwierig, dass es momentan wohl kein Richtig oder Falsch gibt.
Es braucht sehr viel Besonnenheit, Vernunft und gesunden Menschenverstand.
Die Gesundheit ist unser höchstes Gut. Meist erkennen wir das erst wenn wir krank sind.
 
Ich stelle das gesamte Ausgangspost inkl. Quellen in Frage.

Da könnte man nun auch die Deontologische Ethik rein hauen, oder sonst was.
….hat sowieso kaum wer eine Ahnung, inkl. mir selbst - allerdings soviel um zu wissen, wann eine Aussage oder Fragestellung vom Fundament her bröckelt.
Wer sollte da durchblicken?

Wenn man wirklich mit Fachbegriffen (auch wenig gebräuchlichen) herumwerfen will, sollte man das so tun, dass man nicht allzu offensichtlich manipulativ agiert.
Nicht jeder springt auf eine Wikiquelle, die nur ein Minimumteilsegment beinhaltet an und wertet diese als umfassende Weisheit.
 
Ich bin ja generell der Meinung das wir zu viele Menschen auf dieser Kugel sind, also von daher kein Problem.
Aber wie wähle ich aus wer gerettet wird?

Der junge Mensch der noch so viel vor sich hat?
Oder den alten Menschen der soviel Wissen besitzt, evtl ein Heilmittel finden zu können?
Oder doch lieber die Mutter von drei Kindern retten?
Oder alle sterben lassen?

Oder ist es doch besser wenn ALLE zusammen helfen um den Schaden für ALLE gering zu halten?
 
eigentlich läßt sich diese ganze Diskussion hier in diesem Thread eh auf genau den Punkt bringen, wie ich kürzlich Zeuge eines Gesprächs war, wo jemand meinte:
"Erstens erbringen die Alten für die Gesellschaft eh keinen Nutzen mehr, und zweitens kosten sie dem Staat in Form der Pensionen nur Geld".

Tja, so gesehen, wäre die gegenwärtige Pandemie ja gleich mal in zweifacher Hinsicht nützlich. Wetten, daß dies die stark vereinfachende Denkweise gar nicht so weniger ist?
 
eigentlich läßt sich diese ganze Diskussion hier in diesem Thread eh auf genau den Punkt bringen, wie ich kürzlich Zeuge eines Gesprächs war, wo jemand meinte:
"Erstens erbringen die Alten für die Gesellschaft eh keinen Nutzen mehr, und zweitens kosten sie dem Staat in Form der Pensionen nur Geld".

Tja, so gesehen, wäre die gegenwärtige Pandemie ja gleich mal in zweifacher Hinsicht nützlich. Wetten, daß dies die stark vereinfachende Denkweise gar nicht so weniger ist?
und was ist mit den ganzen nicht alten Menschen, die zur Risikogruppe gehören? die sind dann Kollateralschaden.... :(
 
Weniger mit ethischen Modellen beschäftigen, ab in die Spargelernte und dort was für die Volkswirtschaft tun.
Das schlaucht so, dass man am Abend keine solchen kranken "Diskussions"beiträge erstellt.
 
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