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Der von Dir zitierte Artikel (Link wäre in solchen Fällen nett) stammt vom April 2014. Es dürfte danach aber erneute Gesetzesänderungen gegeben haben, die von den Banken letztlich geschluckt wurden. Ich gebe aber zu, dass ich nicht alle Details kenne, und schon gar nicht alle Gerichtsurteile. Tatsache dürfte sein, dass die Banken bei Fremdwährungskrediten orgentlich Federn lassen mussten. Hier ein Artikel aus 2015:"Die Banken geben an, durch das Gesetz fast eine Milliarde Euro verloren zu haben. Im Dezember kippte das höchste ungarische Gericht die Regelungen, nun wollen die Banken die Regierung verklagen und sich das Geld zurückholen. Zum Teil hatten sie damit bereits Erfolg, und die Kunden müssen nun mit zusätzlichen Gebühren rechnen."
Fremdwährungskredite: In Ungarn läuft die Umwandlung
Es ist mir bekannt, dass Orbans Freunde von seiner Politik stark profitieren. Wie erwähnt, ich sehe keineswegs alles rosig, was in Ungarn geschieht, im Gegenteil. Aber man muss fairerweise auch sehen, was die Orban-Regierung nicht ganz so schlechten Sachen umgesetzt hat, und jüngst wurde ihr Anleihenrating ja zumindest von der Agentur Fitch wieder knapp auf "Investment Grade"-Niveau hinaufgestuft:ungarische Oligarchen mit besten Beziehungen zu Ministerpräsident Viktor Orban.
Ungarn ist für Fitch kein "Ramsch" mehr - Rating angehoben
Und, Freunderlwirtschaft hin oder her, ausgerechnet die sozialistische Vorgängerregierung hat wild herumprivatisiert, u.a. die Wasserversorgung (eine Idee, für die ja bspw. die Neos bei uns verbal geprügelt wurden). Die Fidesz-Regierung hat zumindest eine mehrheitliche Rückverstaatlichung für all diese Versorger verfügt:
Sozial-national oder Gulasch-faschistisch? • LunaPark21
Den letztverlinkten Artikel empfinde ich übrigens als sehr ausgewogen, er zeigt die Vor- und Nachteile in ziemlich sachlicher Form auf; mit dem Nachteil, dass er aus 2013 stammt.
Damit wurde mE ein Betrug an oder zumindest ein Über-den-Tisch-Ziehen der kurz nach der Wende und Privatisierung in diesen Dingen ziemlich unbedarften ungarischen Landbevölkerung durch einzelne österreichische Bauern rückgängig gemacht. Österreichs Politik wollte Ungarn daraufhin beim EuGH verklagen - weiß aber nicht, was draus geworden ist. Jedenfalls war die Maßnahme aus "moralischer" Sicht durchaus gerechtfertigt.Die einzigen, die Orban bezahlen lies, sind ein paar Bauern aus Österreich, die er sehr populistisch enteignete.
Das Problem ist, dass sich viele Banken und ihre Manager sich vom restlichen Wirtschaftssystem abgekoppelt haben und damit nur den Wohlstand einiger weniger mehren - diesen aber umso stärker.Wobei ich betonen möchte, ich bin kein Bankenhasser und bin mir bewußt, ohne Banken liefe gar nichts und ein Teil unseres Wohlstandes beruht auf das Bankenwesen.