Eure Lieblingsgedichte/Texte

:hmm::hmm: unser liebes sternderl dürfte ein bisserl kummer haben, unterstützen mal salome beim aufrichten ........... :bussal::bussal:

... vielen lieben Dank :bussal: ... da brauchst leider ein bisschen mehr ... aber egal, ich werd schon wieder :confused: :traurig:
 
Hingabe
ist die himmlische Vereinigung mit dem Augenblick - das wahre Sein
in welchem die Vergangenheit bedeutungslos und
die Zukunft unwesentlich ist.

Dieses Dasein ist ein
scheinbar nicht ver-gehen des "akuten" Empfindens und
schafft ein Verlangen nach mehr
wenn die Zeit dann letztlich doch verstreicht.

...alles ist vergänglich...

umso zahlreicher will ich für diese Momente sorgen,
als gelänge eine Art von Ewigkeit ...
Ich öffne mein Herz für Dich, für uns
und will erleben das Aufgehen in Dir!


D.L
 
Wir Frauen

Das ist der Mond, der Blüte bringt
und in der Blüte tief die Frucht -
das ist der Mond, der Sonne trinkt
und Lieder jauchzt und Klarheit sucht.
Sie nannten ihn den Wonnemond,
und Kirschenblüten hat's geschneit . . .
wir aber feiern klaren Blicks
den Sonnentag des Völkerglücks,
den Blütenmond der neuen Zeit.

Wir feiern . Die wir rechtelos
- ein tiefgeknechtetes Geschlecht -
hindämmern in der Heimat Schoß,
wir feiern unser Bürgerrecht.
Wir hegen in der Mutterhut
der Zukunft lichten Maientrost;
wir halten in der Frauenhand
der Völkerfreiheit Unterpfand . . .
und rauschend geht der Wind aus Ost.

Wir feiern diesen Maientag:
denn laut an unserm Herzen klingt
des Mannesherzens Widerschlag,
der um das Heil der Menschheit ringt.
Wir feiern dieses Frühlingsfest:
wenn tief in unserm Schoße sprießt
die Hoffnung, die den Sieg empfängt,
die Sehnsucht, die zum Lichte drängt,
die Saat, die hoch in Halme schießt.

So feiern wir den ersten Mai,
der blütenstrotzend zieht ins Land:
wir stehn dem Mann im Kampfe bei,
gehn lachend mit ihm Hand in Hand.
Wir nahmen längst das stolze Recht,
das stumpfe Blindheit uns versagt . . .
der Lenz ist da! Die Zeit der Not
versinkt. Wir kämpfen - heiß und rot
der Freiheit Maienmorgen tagt.

Clara Müller-Jahnke
(Aus der Sammlung: Wach auf! Soziale Lieder)
 
Von einem DDR Schriftsteller, dessen Name mir momentan nicht einfällt, und ich weiß auch nicht, ob mein Zitat das genauso wiedergibt wie ich´s gehört bzw. gelesen habe, aber es ist so schön trocken....... so wunderbar trocken und ganz anders als das "Rilkegesülze"


Rudern Zwei

Rudern zwei ein Boot.
Der eine kundig der Sterne.
Der andre kundig der Stürme.
Wird der eine führen durch die Stürme.
Wird der andere führen durch die Sterne.
Und am Ende, ganz am Ende,
wird das Meer in der Erinnerung blau sein.
 
Und dann stand ich auf, öffnete das Fenster und ließ die Sonne herein.
Ich wußte es.
Ich wollte es.
Ich wußte, dass ich von diesem Augenblick an Himmel und Hölle kennen lernen würde, Freude und Schmerz, Traum und Hoffnungslosigkeit, und dass ich die Stürme nicht mehr bändigen konnte, die in den verborgenen Winkeln der Seele tobten. Ich wusste, dass mich von diesem Augenblick an die Liebe leitete...
Ich hatte das Fenster und meine Seele geöffnet. Das Sonnenlicht war ins Zimmer geströmt und die Liebe in meine Seele.


Paulo Coelho, Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte.
 
Ich habe gelernt,
dass du niemanden dazu bringen kannst
dich zu lieben!

Alles was du tun kannst,
ist jemand zu sein,
den man lieben kann!
 
Alles, was sich ereignet,
alles, was sich ereignet hat,
und ereignen wird, ist die
äusserliche physische Manifestierung
DEINER innersten Gedanken,
Entscheidungen, Ideen und
Beschlüsse in Bezug auf wer
DU bist und wer DU zu sein wählst.

Dunkelheit hat nur die Macht über DICH,
die DU bereit bist ihr zu geben.


:winke: :bussal: :)
 
Wenn der Schmerz doch kommen sollte,
dann möge er schnell kommen, sagte ich.
Denn vor mir liegt ein ganzes Leben,
und ich muss es so gut wie möglich nutzen.
Wenn er eine Wahl treffen muss,
dann soll er es gleich tun.
Dann warte ich auf ihn.
Oder ich vergesse ihn.

Warten tut weh.
Vergessen tut weh.

Doch nicht wissen, wofür man sich entscheidet,
das ist das Schlimmste.

P. Coelho "Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte"
 
Wenn der Schmerz doch kommen sollte,
dann möge er schnell kommen, sagte ich.
Denn vor mir liegt ein ganzes Leben,
und ich muss es so gut wie möglich nutzen.
Wenn er eine Wahl treffen muss,
dann soll er es gleich tun.
Dann warte ich auf ihn.
Oder ich vergesse ihn.

Warten tut weh.
Vergessen tut weh.

Doch nicht wissen, wofür man sich entscheidet,
das ist das Schlimmste.


P. Coelho "Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte"

:confused: ...exakt diese "packung" hatte ich die letzten wochen zu genüge... :mauer:

:oops:...ich bin so stolz auf mich, dass ich gestern abend einen wirklich guten weg aus einer verfahrenen situation gefunden habe und habe diesen quantensprung ausgiebig mit mir gefeiert... :saufen:

und kana do der da an schubsa gem könnt :hmm::mrgreen:

:shock: ...eventüll van hinten? :undweg:
 
Rudern Zwei

Rudern zwei ein Boot.
Der eine kundig der Sterne.
Der andre kundig der Stürme.
Wird der eine führen durch die Stürme.
Wird der andere führen durch die Sterne.
Und am Ende, ganz am Ende,
wird das Meer in der Erinnerung blau sein.

Reiner Kunze schrieb das. :winke:
 
Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir so lange die Treue bewahrt. (Jes 31,3)

(...habe ich vor nicht allzulanger Zeit in die Hand gedrückt bekommen - ein geeigneter Zeitpunkt, diesen Text weiterzugeben...)
 
Wenn du dich auf den Weg machst nach Ithaka,
bete, daß der Weg weit sein möge,
voller Abenteuer, voller Erkenntnisse.
Hab' immer Ithaka in deinem Sinn.
Dort anzukommen, ist deine Absicht.
Aber forciere die Reise nicht!
Damit sie noch viele, schöne Jahre andauert;
und als Greis sollst du endlich an der Insel festmachen,
reich an Dingen, die du unterwegs erworben hast,
ohne zu erwarten, daß Ithaka dir Reichtümer gibt.
Ithaka gab dir die schöne Reise.
Ohne es hättest du dich nicht auf den Weg gemacht!
Aber darüber hinaus kann es dir nichts geben.
Und wenn du es ärmlich vorfindest, Ithaka hat dich nicht betrogen.
Da du so weise wurdest, so reich an Erfahrung,
dürftest du schon verstehen, was Ziele wie Ithaka bedeuten.

K. P. Kavafis
 
Soviel Kraft hast Du schon geopfert,
soviel Liebe gegeben.
Hast alles getan, was Du konntest!
Wünsche, Träume und Hoffnung gehabt.
Mit allen Mitteln gekämpft.

Deine Sehnsüchte und Träume in einen Menschen gesteckt.
Soviel Leid, Enttäuschung und Schmerz erlitten
Nie hast Du betrogen,
hast nur dein Bestes getan.
Fehler hingenommen, ausgehalten und verdrängt
Den Sieg gewünscht und doch verloren

Du hattest so viele Erwartungen
und doch wurdest du nur enttäuscht.
Hast Opfer gebracht,
voller Zweifel auf die Gerechtigkeit der Liebe,
gekämpft, geschrien und geweint.

Deine Energie verbraucht,
in Einsamkeit und Frust bist du versunken.
Die Hoffnung hast du aber nie aufgegeben.
So wie du einen Menschen lieben kannst
hast du nicht verdient zu leiden.

Du wirst Dein Schicksal finden
und all Deine Liebe zurückbekommen
wenn Du die Hoffnung und die Suche
nach dem Menschen nicht aufgibst
der wirklich Deine unendliche Liebe verdient hat.
 
Liebe Sternenhimmel,

2009 ist das Jahr der Astronomie.

Damit werden sicher auch Menschen wie Du und die, die so schöne Gedichte präsentieren gefeiert.
Danke.

Appetito
 
wie an meiner Signatur unschwer zu erkennen ist, ist Die Liebenden von B. Brecht eines meiner absoluten Favourites


Sieh jene Kraniche in großem Bogen!
Die Wolken, welche ihnen beigegeben
Zogen mit ihnen schon, als sie entflogen
Aus einem Leben in ein andres Leben
In gleicher Höhe und mit gleicher Eile
Scheinen sie alle beide nur daneben.
Daß so der Kranich mit der Wolke teile
Den schönen Himmel, den sie kurz befliegen
Daß also keines länger hier verweile
Und keines andres sehe als das Wiegen
Des andern in dem Wind, den beide spüren
Die jetzt im Fluge beieinander liegen
So mag der Wind sie in das Nichts entführen
Wenn sie nur nicht vergehen und sich bleiben
Solange kann sie beide nichts berühren
Solange kann man sie von jedem Ort vertreiben
Wo Regen drohen oder Schüsse schallen.
So unter Sonn und Monds wenig verschiedenen Scheiben
Fliegen sie hin, einander ganz verfallen.


ganz besonders jene Zeilen:

Wohin ihr? Nirgendhin. Von wem davon? Von allen.
Ihr fragt, wie lange sind sie schon beisammen? Seit kurzem.
Und wann werden sie sich trennen? Bald.
So scheint die Liebe Liebenden ein Halt.


..wie wahr, wie wahr... :roll:
 
ballade von de glanichkeidn
Ballade von den Kleinigkeiten


i ken en sauan ken en siassn wein
Ich kenn den sauren, kenn den süßen Wein

i ken de schuach aum greisch fon doplaleda
Ich kenn die Schuh am Knarrn vom Sohlenleder

i ken en untaschid fon mein und dein
Ich kenn den Unterschied von Mein und Dein

i ken es guade wia r es schlechte weda
Ich kenn das gute wie das schlechte Wetter

i ken de dintn und i ken de feda
Ich kenn die Tinte und ich kenn die Feder

i ken es hoiz aum gruch fon haz bein brena
Ich kenn das Holz am Harzgeruch beim Brennen

i ken de rizzn zwischn d fuasbonbreda
Ich kenn die Ritzen und die Dielenbretter

i ken eich oes - nua mii dua r i ned kena!
Ich kenn euch all - nur mich tu' ich nicht kennen!


i ken an pfoffm scho aum benedein
Ich kenn ein' Pfaffen schon am Benedein

i ken de joameagt aun de joamoagzschreia
Ich kenn die Jahrmärkt schon am Jahrmarktschreier

i ken en hean aum gaung fon sein lakein
Ich kenn den Herrn am Gange des Lakain

i ken de glosdaschwestan aunan schleia
Ich kenn die Klosterschwestern schon am Schleier

i ken de nareschn me n oasch in feia
Ich kenn die Narren mit dem Arsch im Feuer

i ken es schbundloch und i ken d basena
Ich kenn das Spundloch, das Am-Brunnen lehnen

i ken de eigan und de ostareia
Ich kenn die eignen und die Ostereier

i ken eich oes - nua mii dua r i ned kena!
Ich kenn euch all - nur mich tu' ich nicht kennen!


i ken en schlof und diaf in eam mein dram
Ich kenn den Schlaf und tief in ihm den Traum

i ken en Untaschid fon hengst und schduadn
Ich kenn den Unterschied von Hengst' und Stuten

i ken en buff de huana und t madam
Ich kenn im Puff die Huren und die Madam

i ken de wöd in besn wia r in guadn
Ich kenn die Welt im Bösen wie im Guten

i ken de danzz fon d schdekn und fon d ruadn
Ich kenn die Schläg der Stecken und der Ruten

i ken en huss und s feia r aum fabrena
Ich kenn den Hus unds Feuer am Verbrennen

i ken en bapst sei mocht und seine uadn
Ich kenn des Papstes Macht und seine Orden

i ken eich oes - nua mii dua r i ned kena!
Ich kenn euch all - nur mich tu' ich nicht kennen


envoi:
envoi:

secht s, herr, i ken mi aus, i bin in fuam
Seht, Herr, ich kenn mich aus, ich bin in Form

i ken sogoa de feind und freind aum rena
Ich kenn sogar die Feind und Freund am Rennen

i ken en dod und ken sei finztre gruam
Ich kenn den Tod und sein finstres Grab

i ken eich oes - nua mii dua r i ned kena!
Ich kenn euch all - nur mich tu' ich nicht kennen!



Francois Villon, ins Wienerische übersetzt von H.C. Artmann
 
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