Eure Lieblingsgedichte/Texte

Unter meiner Haut sind unsichtbare Wunden.
Unter meiner Haut sind verheilte Wunden.
Unter meiner Haut sind Narben.

Narben:
Mit meinem Leben
Wollte ich neben dir gehen,
doch du warst zu schnell
und ich blieb zurück.
Mit meinem Herzen
Wollte ich dir alles schenken,
doch du konntest nicht mehr trage
und alles zerbrach.

Mit meinen Träumen

(Hans-Jürgen Trabert)

Dieser Mann kann echt was, danke Gwenni :daumen::daumen::daumen:...dieser Text gefällt mir sogar noch besser als der erste....:)
 
Über die Kunst, von der Meinung anderer unabhängig zu sein

Die Menschen können sich mit dir
identifizieren - auch wenn sie ein Urteil
über dich fällen. Und wenn sie sehen, dass du
wirklich aufrichtig bist, werden sie dir auch
deine Vergangenheit vergeben können.

Doch ich sage dir: Solange du dir darüber
Sorgen machst, was andere von dir denken,
gehörst du ihnen.

Nur wenn du keine Zustimmung von außen
brauchst, kannst du dir selbst gehören

(Neil Donald Walsch - Meditationen)
 
Möchte mich auch einfügen in die illustre Runde:

Aus Goethes Faust:
(einmal von Sunnyi Melles bei Wetten, daß...? vorgetragen, HAMMER!)

Meine Ruh ist hin,
Mein Herz ist schwer;
Ich finde sie nimmer
und nimmermehr.

Wo ich ihn nicht hab,
Ist mir das Grab,
Die ganze Welt
Ist mir vergällt.

Mein armer Kopf
Ist mir verrückt,
Meiner armer Sinn
Ist mir zerstückt.

Meine Ruh ist hin,
Mein Herz ist schwer,
Ich finde sie nimmer
und nimmermehr.

Nach ihm nur schau ich
Zum Fenster hinaus,
Nach ihm nur geh ich
Aus dem Haus.

Sein hoher Gang,
Sein edle Gestalt,
Seines Mundes Lächeln,
Seiner Augen Gewalt,

Und seiner Rede
Zauberfluß,
Sein Händedruck,
Und ach! sein Kuß!

Meine Ruh ist hin,
Mein Herz ist schwer,
Ich finde sie nimmer
und nimmermehr.

Mein Busen drängt
Sich nach ihm hin,
Ach dürft ich fassen
Und halten ihn,

Und küssen ihn,
So wie ich wollt,
An seinen Küssen
Vergehen sollt!

*träum*
 
Traumstunden...
sind oft alles was mir von dir bleibt.
Die Stunden zu Zweit,
sind reduziert auf eine Kleinigkeit.
Wir wohnen nicht weit,
doch selten haben wir beide Zeit.
Des Schicksals Frechheit,
nicht etwa unsre eigene Dummheit,
die Spielchen treibt.

Die meiste Zeit
herrscht Einsamkeit

...

und wir haben uns nicht

auf Lebenszeit
 
Ohne Ziel und ausweglos
erscheint mir jetzt mein Leben.
Die Schatten werden übergroß,
nichts kann mir Hoffnung geben.

Alle die Gefühle mein
sind in mir wie eingesperrt.
Nichts geht raus und nichts herein,
alle Bilder sind verzerrt.

Vor mir tiefste Dunkelheit,
kein Sonnenstrahl, der scheint.
Find' nirgendwo Geborgenheit,
kein Herz, das mit mir weint.

Still falt' ich meine Hände,
mein Mund bleibt leer und stumm.
Vielleicht gibst Du am Ende
die Antwort auf: "Warum?"

(Annegred Kronenberg)
 
Ohne Ziel und ausweglos
erscheint mir jetzt mein Leben.
Die Schatten werden übergroß,
nichts kann mir Hoffnung geben.

Alle die Gefühle mein
sind in mir wie eingesperrt.
Nichts geht raus und nichts herein,
alle Bilder sind verzerrt.

Vor mir tiefste Dunkelheit,
kein Sonnenstrahl, der scheint.
Find' nirgendwo Geborgenheit,
kein Herz, das mit mir weint.

Still falt' ich meine Hände,
mein Mund bleibt leer und stumm.
Vielleicht gibst Du am Ende
die Antwort auf: "Warum?"

(Annegred Kronenberg)

dann mach die Augen auf.... mindestens 1 herz war da....
 
You're like an Indian summer
In the middle of winter
Like a hard candy
With a surprise center


thinking of you - kate perry
 
"Mein ganzes Leben habe ich unter Liebe eine Art selbstgewählter Sklaverei verstanden. Ich habe mich getäuscht. Freiheit gibt es nur dort, wo Liebe ist. Wer sich vollkommen hingibt, wer sich frei fühlt, liebt am meisten. Und wer am meisten liebt, der fühlt sich frei.”
(aus: Elf Minuten, P. Coelho)
 
Zeit für Klassik ...

Die Weltweisen

Der Satz, durch welchen alles Ding
Bestand und Form empfangen,
Der Kloben, woran Zeus den Ring
Der Welt, die sonst in Scherben ging,
Vorsichtig aufgehangen,
Den nenn ich einen großen Geist,
Der mir ergründet, wie er heißt,
Wenn ich ihm nicht drauf helfe -
Er heißt: Zehn ist nicht Zwölfe.

Der Schnee macht kalt, das Feuer brennt,
Der Mensch geht auf zwei Füßen,
Die Sonne scheint am Firmament,
Das kann, wer auch nicht Logik kennt,
Durch seine Sinne wissen.
Doch wer Metaphysik studiert,
Der weiß, daß, wer verbrennt, nicht friert,
Weiß, daß das Nasse feuchtet
Und daß das Helle leuchtet.

Homerus singt sein Hochgedicht,
Der Held besteht Gefahren,
Der brave Mann tut seine Pflicht
Und tat sie, ich verhehl es nicht,
Eh noch Weltweise waren;
Doch hat Genie und Herz vollbracht,
Was Lock' und Descartes nie gedacht,
Sogleich wird auch von diesen
Die Möglichkeit bewiesen.

Im Leben gilt der Stärke Recht,
Dem Schwachen trotzt der Kühne,
Wer nicht gebieten kann, ist Knecht,
Sonst geht es ganz erträglich schlecht
Auf dieser Erdenbühne.
Doch wie es wäre, fing der Plan
Der Welt nur erst von vornen an,
Ist in Moralsystemen
Ausführlich zu vernehmen.

»Der Mensch bedarf des Menschen sehr
Zu seinem großen Ziele,
Nur in dem Ganzen wirket er,
Viel Tropfen geben erst das Meer,
Viel Wasser treibt die Mühle.
Drum flieht der wilden Wölfe Stand
Und knüpft des Staates daurend Band.«
So lehren vom Katheder
Herr Pufendorf und Feder.

Doch weil, was ein Professor spricht,
Nicht gleich zu allen dringet,
So übt Natur die Mutterpflicht
Und sorgt, dass nie die Kette bricht
Und daß der Reif nie springet.
Einstweilen, bis den Bau der Welt
Philosophie zusammenhält,
Erhält sie das Getriebe
Durch Hunger und durch Liebe.

Friedrich von Schiller, 1759-1805
 
Das tiefste Begehren, das realste Begehren ist dann in einem, wenn man zum ersten Mal auf jemanden zugeht. Das löst das Knistern aus. Danach erst kommen Mann und Frau ins Spiel. Aber das, was zuvor geschah - was die gegenseitige Anziehung auslöste -, kann man nicht erklären. Es ist das Begehren in seiner ursprünglichen, reinsten Form.
Wenn das Begehren in diesem ursprünglichen Zustand ist, verlieben sich Mann und Frau in das Leben, kosten sie jeden Augenblick ehrfürchtig und ganz bewusst aus und feiern jeden dieser Augenblicke wie eine Segnung.
Solche Menschen kennen keine Eile, sie überstürzten nichts, tun nichts Unbedachtes. Sie wissen, dass das Unausweichliche geschieht, dass die Wahrheit immer wirksam wird. Sie packen jede Gelegenheit beim Schopf und lassen keinen magischen Augenblick ungenutzt verstreichen, weil sie wissen, wie wichtige jede einzelne Sekunde ist.

(aus: Elf Minuten, P. Coelho)
 
An Mutter Erde

Sie woll` n mich umgarnen, sie wollen mich fortreißen —
aber ich werfe mich an deine heilige Brust, Mutter Erde ...

Mit weiten Händen greif ich in deine Schollen,
mit tiefen Zügen schlürf` ich den herben Duft deiner Kräuter ...

Nein, Du verlassest mich nicht,
du nährst mich, du stärkst mich,
daß die bösen Geister mich lassen müssen,
und ich hoch und heiter wieder des Weges wandere, den ich mir kor.

Dafür will ich dich auch ohn End,
ohn Ende lieben und preisen ...

Und wenn du mich einst vom Strahl der Sonne zurückheischst,
dann will ich mein Haupt still in deinen Schoß betten ...
Und du wirst meinen Schlummer behüten
von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Christian Morgenstern, 1871-1914
 
Bumerang

War einmal ein Bumerang;
War ein Weniges zu lang.
Bumerang flog ein Stück,
Aber kam nicht mehr zurück.
Publikum - noch stundenlang -
Wartete auf Bumerang.

Joachim Ringelnatz (1883-1934)
 

Warum ist es so schwer, den anderen zu verstehn,
will man doch nur seine eigenen Probleme sehn.
Warum gibt es so viel Sorge und Leid?
Man war doch mal bestrebt an des anderen Freud.
Warum sind die Worte, die wir für den anderen wählen,
Worte, die den anderen verletzen und quälen.
Warum gibt man, auch wenn's mal weh tut, nicht seine ganze Liebe,
sondern versetzt dem anderen noch Tritte und Hiebe.
Warum überhaupt ein Leben zu zweit,
wenn beide sich nur weh tun, Verletzung und Streit.
Warum will keiner den ersten Schritt tun,
warum nicht; dann hätte man Zeit sich auszuruhn.

Gemeinsam wieder durchs Leben gehn,
die Bedürfnisse des anderen besser verstehn.
Den anderen behüten, beschützen und tragen,
und nicht mit verletzenden Worten in die Enge jagen.
Vielleicht fehlt es auch nur an der nötigen Zeit
um zu erkennen, was den anderen freut.
Doch kann man nichts ändern am Rad der Zeit.
Den Weg will keiner gehn, weil er zu dornig und zu weit.
Auch wird es mit neuem Partner nicht anders ergehn,
wenn man nicht lernt, auch die Seite des anderen zu sehn.​
 
Ich zeige auf die Sterne, doch du siehst nur den Mond.
Ich rufe halt und du rennst dabei los.
Will ich Dir was erzählen, dann kann ich mir sicher sein,
dass du schon alles kennst und Dich fürchterlich langweilst.
Wenn ich sage schwarz, setzt du sofort auf rot,
ob es klappt oder nicht, du versuchst es anders rum.
Du hältst nichts von meinen Freunden, ich kann deine nicht verstehen.
Kein Wunder, dass man uns so gut wie nie zusammen sieht.

Wir werden niemals einer Meinung sein,
und wenn sich's nur ums Wetter dreht.
Frag mich nicht warum, ich brauche dich.
Jeden Tag reicht uns der kleinste Streit,
um aufeinander loszugehen.
Frag mich nicht wieso, ich liebe dich!

Wenn dir etwas gefällt, steht für mich schon lange fest,
ich kann's nicht ausstehn, weil's langweilig ist.
Wenn es uns mal schlecht geht, suchen wir woanders Trost,
unser Mitleid füreinander war noch nie sehr groß.

Wir werden niemals einer Meinung sein,
und wenn sich's nur ums Wetter dreht.
Frag mich nicht warum, ich brauche dich.
Jeden Tag reicht uns der kleinste Streit,
um aufeinander loszugehen.
Frag mich nicht wieso, ich liebe dich!

Wenn ich dich haben kann, dann merke ich, ich will dich gar nicht mehr,
ist es umgekehrt, hab ich Angst, dass du mir nicht gehörst.
So war's bei uns schon immer, es wird niemals anders sein,
würdest du's noch mal versuchen, ich wär sofort dabei.

Wir werden niemals einer Meinung sein,
und wenn sich's nur ums Wetter dreht.
Frag mich nicht warum, ich brauche dich.
Jeden Tag reicht uns der kleinste Streit,
um aufeinander loszugehen.
Frag mich nicht wieso, ich liebe dich!



Ein Text der Toten Hosen... ;)
 
Ich bin bei Dir ein Leben lang
halt über Dich meine schützende Hand
manchmal siehst Du mich an
obwohl Du mich nicht sehen kannst.

Meine Welt liegt in schwarz weiß
nur Du machst sie farbenreich
ich existiere nur für Dich
nur wenn Du fällst spürst Du mich

Mein Herz mein Geist meine Seele
lebt nur für Dich
mein Tod mein Leben meine Liebe
ist nichts ohne Dich

Wenn Du träumst bin ich bei Dir
wache jede Nacht neben Dir
manchmal suchst Du meine Hand
obwohl Du mich nicht sehen kannst

Meine Welt liegt in Dunkelheit
nur Du lässt Licht hinein
ich existiere allein für Dich
nur wenn Du fällst spürst Du mich
 
Wie man sich fühlt...

Dachte nie im Traum daran,
Dich halten zu dürfen,
war stolz, Dich geschafft zu haben,
bin mit Dir geflogen, über Wolken
war Dir dankbar für die Hingabe,
trat Dir immer mit Respekt entgegen,
bewunderte tagelang Deine Spuren,
die ich hinterliess.

Warum nur hab ich meine Augen verschlossen?
Warum nur hab ich meine Gefühle verdrängt?

wie man sich fühlt...??

Elendig, weil man wieder
einen Traum nicht halten konnte.
Gut, weil man weiß, daß es einen Menschen gibt,
der für einen alles tut und
für den man alles tun wird.
 
Zwei Wölfe

Ein alter Indianer saß mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer.
Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte, während die Flammen in den Himmel züngelten.

Der Alte sagte nach einer Weile des Schweigens:" Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen würden.
Einer der beiden ist rachsüchtig, aggresiv und grausam.
Der andere hingegen ist liebevoll, sanft und mitfühlend."

"Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen?" fragte der Junge.

"Der Wolf, den ich füttere" antwortete der Alte.
 
...Und finde mich
auf dem Meer der Einsamkeit.

Endlose Weiten rund um mich,
Doch kalter, gefräßiger Nebel nimmt die Sicht,
Kein Ton, bloß Hohn, kein Lüftchen weht,
Das Segel hängt schlapp und leblos herab,
ich sitze fest,
Verliere das Zeitgefühl,
tagein, tagaus die selbe Leere,
Hoffnungslosigkeit lauert in den Tiefen,
droht mich bald zu verschlingen.
Ich versuche, wach zu bleiben,
doch Resignation macht sich breit,
Die Lider fühlen sich bleiern an,
fallen mir zu,
Gleichgültig lehne ich mich an den Mast,
Sein morsches Knirschen seufzt in die Stille
und eh' es erklungen...
...Ist es schon vergangen.

Schon länger in des Schlafes Armen kracht es jäh,
Splitternd' Holz verfehlt mich
knapp und immer knäpper,
Ein Sturm schreit hungrig
in meine Einsamkeit hinaus,
Peitscht die Wellen,
peitscht die Wogen,
Reißt sie weg in hohem Bogen,
Was einst lag wird nun geflogen,
In das garstig' Schwarz gezogen.
Blitze zucken, spucken grelle Ungetüme,
Ich klammer' mich fest,
der Mast, er ächzt,
Ich werde zum Ball eines grausamen Spiels,
Ganz durchnässt und blaugefroren
habe ich all' Glück verloren,
Tagein, tagaus das selbe Wüten,
Der Sturm heult boshaft, alle Mythen,
Die ich in 'nem Buch gelesen,
von Bestien der Meereswelt,
Die man sich oft gern erzählt,
Sind so plötzlich ganz real,
Fluten fletschen, welche Qual!

Als ich das nächste Mal die Augen öffnete -
Meine Glieder schmerzten laut -
Sah ich, dass ich noch am Leben war...
...Aber mehr auch nicht.

Endlose Weiten rund um mich,
Doch kalter, gefräßiger Nebel nimmt die Sicht,
Kein Ton, bloß Hohn, kein Lüftchen weht,
Das Segel hängt schlapp und leblos herab,
ich sitze fest,
Verliere das Zeitgefühl,
tagein, tagaus die selbe Leere.
Hoffnungslosigkeit lauert in den Tiefen,
droht mich bald zu verschlingen.

Doch was, ja was, erblicke ich,
dort, das Licht, in weiter Ferne?
Es leuchtet friedlich, ruft mich,
Ich reibe meine müden Augen,
starre durch den Nebelwall,
Ja, ein Licht, ein Leuchtturm wohl,
"Ach Land, so hol' mich doch zu dir!"
Zu lang...ich...schon auf hoher See,
Einsam, entkräftet, dem Leben entsagt,
Von Stürmen geknickt der geschundene Mast...fast.
"Hol' mich heim, hol' mich zu dir!"

....Doch kein Lüftchen regt sich,
Flaute mir boshaft in die Augen schaut,
Mir graut, so fern das Licht, so fern.
Ich sehne mich nach dir,
doch...so fern, du bist so fern,
Dein Licht durchleuchtet wohlig das Nebeldickicht,
Es weist mir den Weg, weise...
Doch du bist so fern.

...Und finde mich auf dem Meer der Einsamkeit.
 
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