Mein Lieblingsgedicht ist Don Ramiro von Heinrich Heine. Ist leider zu lang, um es hier zu posten. Deshalb nur ein kleiner Auszug und ein link zum vollständigen Text.
Heinrich Heine
Don Ramiro.
...
Doch es nähert sich der Schatten,
Und es war ein Mann im Mantel;
Und Ramiro schnell erkennend,
Grüßt ihn Clara, gluthbefangen.
Und der Tanz hat schon begonnen,
Munter drehen sich die Tänzer;
Und der Boden dröhnt und zittert
Von dem rauschenden Getöse.
„Wahrlich gerne, Don Ramiro,
Will ich dir zum Tanze folgen,
Doch im nächtlich schwarzen Mantel
Hättest du nicht kommen sollen.“
Mit durchbohrend stieren Augen
Schaut Ramiro auf die Holde,
Sie umschlingend spricht er düster:
„Sprachest ja ich sollte kommen!“
Und in’s wilde Tanzgetümmel
Drängen sich die beiden Tänzer;
Und die lauten Pauken wirbeln,
Und es schmettern die Trommeten.
„Sind ja schneeweiß deine Wangen!“
Flüstert Clara heimlich schauernd.
„Sprachest ja ich sollte kommen!“
Schallet dumpf Ramiros Stimme.
Und im Saal die Kerzen blinzeln
Durch das flutende Gedränge;
Und die lauten Pauken wirbeln,
Und es schmettern die Trommeten.
„Sind ja eiskalt deine Hände!“
Flüstert Clara, schauerzuckend.
„Sprachest ja ich sollte kommen!“
Und sie treiben fort im Strudel.
„Laß mich, laß mich! Don Ramiro!
Leichenduft ist ja dein Odem!“
Wie als Echo schallen heiser
Don Ramiros grause Worte.
http://de.wikisource.org/wiki/Don_Ramiro