Eure Lieblingsgedichte/Texte

Putzmann bei Microsoft

Ein Arbeitsloser bewirbt sich als Putzmann bei Microsoft. Der Chef lädt ihn zu einem Gespräch und zu einem Eignungstest (den Boden wischen) ein.
Schließlich sagt er ihm: "Du bist angestellt, gib mir deine E-Mail und ich werde dir ein Formular zum ausfüllen schicken sowie Dir mitteilen, wann und wo du dich am ersten Tag melden sollst."
Der Arbeitslose, völlig verzweifelt, antwortet, dass er keinen Computer habe und sowieso kein E-Mail besitze. Der Chef teilt ihm mit, dass wenn er kein E-Mail habe, er virtuell gar nicht existiere und somit auch keinen Job bekomme.
Verzweifelt geht der Mann. Er weiß nicht mehr was er machen soll und hat nur noch 10 US$ in der Tasche. Er beschließt, im Supermarkt eine Kiste mit 10 Kilo Tomaten zu kaufen und in weniger als 2 Stunden verkaufte er die Tomaten einzeln für den doppelten Preis. Dies wiederholte er noch zweimal und kehrte mit 80 US$ nach hause.
So realisierte er, dass er sein Leben auch in dieser Art und Weise bestreiten konnte. Jeden Tag steht er früher auf und kommt später wieder nach hause und vervielfacht sein Geld jeden Tag. Wenig später kauft er sich einen Karren, tauscht in dann gegen einen Lieferwagen aus und wenig später gegen eine ganze Flotte von Lieferwagen.
Nach wenigen Jahren ist der Mann Besitzer eines der größten Gemüseverteiler der Vereinigten Staaten. So denkt er auch über die Zukunft seiner Familie nach und beschließt, eine Lebensversicherung abzuschließen. Er ruft einen Berater an, wählt einen Versicherungsplan und als das Gespräch beendet wird, fragt der Berater nach der E-Mail Adresse um dem Mann den Antrag zuzusenden.
Der Mann antwortet dem Berater, dass er kein E-Mail besitze.
"Seltsam, sagt ihm der Berater. Sie besitzen kein E-Mail und haben es trotzdem geschafft, ein solches Imperium aufzubauen. Stellen Sie sich vor, was Sie heute wären, wenn Sie E-Mail besitzen würden!!"
Der Mann dachte nach und antwortete: "Ich wäre Putzmann bei Microsoft!"
 
„Was ist eigentlich am Menschen so witzig?“
„Sie denken immer verkehrt herum:
Sie wollen schnell erwachsen werden und sehnen sich später nach der verlorenen Kindheit.
Um Geld zu verdienen, setzen sie ihre Gesundheit aufs Spiel, und geben später viel Geld aus, um wieder gesund zu werden.
Sie denken so sehr an die Zukunft, dass sie die Gegenwart vernachlässigen.
Und am Ende erleben sie weder die Gegenwart noch die Zukunft.
Sie leben so, als würden sie nie sterben, und sterben, als hätten sie nie gelebt.“

Paulo Coelho / Brasilianischer Schriftsteller
 
Zeit haben nur diejenigen, die es zu nichts gebracht haben.
Und damit haben sie es weitergebracht als alle anderen.

Giovanni Guareschi



Trenne dich nie von deinen Träumen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

Mark Twain



Alice: "Glaubst Du, ich habe den Verstand verloren?"
Vater: "Ich fürchte, ja. Du bist übergeschnappt, hast eine Meise, bist nicht ganz bei Sinnen. Aber weißt Du was? Das macht die Besten aus!"

Aus „Alice im Wunderland“
 
Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.

Welches Kind hätte nicht Grund, über seine Eltern zu weinen?

Erziehung ist im Wesentlichen das Mittel, die Ausnahme zu ruinieren zugunsten der Regel.

Nicht dass du mich belogst sondert, dass ich dir nicht mehr glaube, hat mich erschüttert.

Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse.

Wir sind so gerne in der freien Natur, weil diese keine Meinung über uns hat.

Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen.

Friedrich Nietzsche
 
Sobald jemand in einer Sache Meister geworden ist, sollte er in einer neuen Sache Schüler werden.

Gerhart Hauptmann / deutscher Schriftsteller



Wenn wir nur für Geld und Gewinn arbeiten, bauen wir uns ein Gefängnis.

Antoine de Saint-Exupéry / französischer Schriftsteller und Pilot



„Nur die Empfindsamen sind wirklich stark"

James Dean



„Jeder von uns ist sein eigener Teufel, und wir machen uns diese Welt zur Hölle.“

Oscar Wilde
 
“The most important things are the hardest to say. They are the things you get ashamed of, because words diminish them - words shrink things that seemed limitless when they were in your head to no more than living size when they're brought out. But it's more than that, isn't it? The most important things lie too close to wherever your secret heart is buried, like landmarks to a treasure your enemies would love to steal away. And you may make revelations that cost you dearly only to have people look at you in a funny way, not understanding what you've said at all, or why you thought it was so important that you almost cried while you were saying it. That's the worst, I think. When the secret stays locked within not for want of a tellar but for want of an understanding ear.”

― Stephen King, Different Seasons
 
ULME

Ich kenne den Grund, sagt sie.
Ich kenne ihn durch meine große Pfahlwurzel.

Du fürchtest ihn.
Ich fürchte ihn nicht: ich war dort.

Ist es das Meer, das du in mir hörst,
seine Unzufriedenheit?
Oder die Stimme des Nichts, die dein Wahnsinn war?

Liebe ist ein Schatten.
Wie du liegst und ihr nachweinst!
Hör nur: das sind die Hufe:
sie ist fort, wie ein Pferd.

Ich werd die ganze Nacht galoppieren,
heftiger, schneller,
Bis dein Kopf ein Stein ist,
dein Kissen ein Stück Torf,
Widerhallend, widerhallend.

Oder soll ich dir den Klang der Gifte bringen?
Das jetzt ist Regen, die große Stille.
Und das ist seine Frucht: zinnweiß wie Arsen.

Ich habe jede Grausamkeit
des Sonnenuntergangs ertragen.
Verdorrt bis zur Wurzel
Meine roten Fasern brennen und stehen:
eine Handvoll Draht.

Ich breche in Stücke, die mich umfliegen wie Keulen.
Ein Wind von solcher Gewalt
wird kein Herumstehen dulden: ich muss schreien.

Auch Luna ist gnadenlos: die Unfruchtbare
will mich grausam schleifen.
Ihr Strahlen vernarbt mich.
Vielleicht hab ich sie auch ergriffen.

Ich lass sie gehen. Ich lass sie gehen,
vermindert und flach,
wie nach einer radikalen Chirurgie.
Wie deine bösen Träume mich beherrschen und beschenken!

Ich bin bewohnt von einem Schrei.
Nachts flattert er aus
Sucht, mit seinem Haken, etwas zum lieben.

Mich entsetzt dieses dunkle Ding,
das in mir schläft;
tagsüber fühl ich sein weiches, gefiedertes Drehen,
die Bösartigkeit.

Wolken ziehen vorbei und zerstreuen.
Sind das die Gesichter der Liebe, so bleiche
Unersetzlichkeiten? Schlägt dafür mein Herz?!

Ich bin unfähig mehr Erkenntnis zu erlangen.
Was ist das, dieses Antlitz,
so mörderisch erstickend in den Ästen?

Dessen schlangengiftiger Kuss lähmt den Willen.
Das sind getrennte, lahme Mängel,
die töten, töten, töten.
 
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DIE GEHEIMNISSE DES LIEBESLEBENS

Es walten zwei Geschicke in der Liebe
Das eine wird geliebt, das andre liebt
Eins erntet Balsam und das andre Hiebe
Es nimmt das eine und das andre gibt.

Verhülle dein Gesicht, wenn Glut es rötet.
Verbiet dem Busen zu gestehen, was er litt!
Reich ihm, den du da liebst, das Messer, und er tötet.
Weiß er, du liebst ihn, macht er seinen Schnitt.




WENN DER KRIEG BEGINNT

Wenn der Krieg beginnt
Werden eure Brüder sich vielleicht verändern
Daß ihre Gesichter nicht mehr kenntlich sind.
Aber ihr sollt gleich bleiben.

Sie werden in den Krieg gehen, nicht
Wie zu einer Schlächterei, sondern
Wie zu einem ernsten Werk. Alles
Werden sie vergessen haben.
Aber ihr sollt nichts vergessen haben.

Man wird euch Branntwein in den Hals gießen
Wie allen anderen.
Aber ihr sollt nüchtern bleiben.




Laßt eure Träume fahren, daß man mit euch
Eine Ausnahme machen wird.
Was eure Mutter euch sagte
Das war unverbindlich.

Laßt euren Kontrakt in der Tasche
Er wird hier nicht eingehalten.

Laßt nur eure Hoffnungen fahren
Daß ihr zu Präsidenten ausersehen seid.
Aber legt euch ordentlich ins Zeug
Ihr müßt euch ganz anders zusammennehmen
Daß man euch in der Küche duldet.

Ihr müßt das ABC noch lernen.
Das ABC heißt:
„Man wird mit euch fertig werden.“

Denkt nur nicht nach, was ihr zu sagen habt:
Ihr werdet nicht gefragt.
Die Esser sind vollzählig
Was hier gebraucht wird, ist Hackfleisch.

Aber das soll euch nicht entmutigen!
 
Lied der liebenden Witwe

Ach, ich weiß, ich dürft es nie gestehen
Daß ich zittre, wenn mich seine Hand berührt
Ach, was ist mit mir geschehen
Daß ich bete, daß er mir verführt
Ach, zur Sünde schleiften mich nicht hundert Pferde
Wenn ich ihn nur nicht so sehr begehrte.

Wenn ich mir so gegen Liebe stemmte
Hab ich mich doch schließlich nur darum gestemmt
Weil ich weiß: steh ich vor ihm im Hemde
Bin ich ausgeplündert bis auf Hemd
Als ob er sich dann um meinen Vorwurf scherte!
Wenn ich ihn nur nicht so sehr begehrte.

Ich bezweifle, ob er meiner wert ist
Ob es wirklich Liebe bei ihm ist?
Wenn all mein Erspartes aufgezehrt ist
Wirft er dann die Schale auf den Mist?
Ach, ich weiß, warum ich mich so wehrte:
Wenn ich ihn nur nicht so sehr begehrte.

Hätte ich Vernunft für sieben Groschen
Hätt ich nie gewährt, um was er leider bat
Sondern hätte ihn sogleich verdroschen
Wenn er mir, wie es geschah, zu nahe trat.
Ach, wenn er sich doch zum Teufel scherte!
(Wenn ich ihn nur nicht so sehr begehrte)

Bert Brecht, 1898-1956
 
„Das Schicksal, das eine Gesellschaft
ihren nicht mehr arbeitsfähigen Menschen bereitet,
enthüllt den wahren Charakter dieser Gesellschaft!“

Simone de Beauvoir (französischen Schriftstellerin und Philosophin)
 
Die Maßnahmen

Die Faulen werden geschlachtet,
die Welt wird fleißig.

Die Häßlichen werden geschlachtet,
die Welt wird schön.

Die Narren werden geschlachtet.
die Welt wird weise.

Die Kranken werden geschlachtet,
die Welt wird gesund.

Die Alten werden geschlachtet,
die Welt wird jung.

Die Traurigen werden geschlachtet,
die Welt wird lustig.

Die Feinde werden geschlachtet,
die Welt wird freundlich.

Die Bösen werden geschlachtet,
die Welt wird gut.

aus: Erich Fried: gesammelte Werke. Bd. 1.
Wagenbach Verlag. München 1993, S. 565. © Claassen.
 
Anhang anzeigen 1181543

Zwei mal zwei gleich vier ist Wahrheit.
Schade, daß sie leicht und leer ist,
Denn ich wollte lieber Klarheit
Über das, was voll und schwer ist.

Wilhelm Busch, 1832-1908

ein gutes beispiel für den fail eines anerkannten und sicher tollen schreibers!

klar ist 2x2 nicht schwer und inhaltsschwanger, was erwartet er?
die aussage wäre vielleicht, dass er sich mit mathe beschäftigt hat, anstatt mit liebe oder wahrheit.
aber das bezweifle ich.
die intention ist hier klar, aber sie ist nicht logisch.
ein gutes beispiel vom berühmten vergleich von äpfel und birnen!
wenn ich zum boxen gehe, kann ich micht auch nicht hinstellen und sagen "schade, dass ihr das nicht friedlich ausdiskutiert!".

ps: es sei denn, das ganze ist polemisch gemeint und teil eines anderen ganzen.
das kann ich aber nicht beurteilen.
 
So genau habe ich mich dann doch nicht damit auseinandergesetzt, und überhaupt fällt das dann für mich eh unter...
ps: es sei denn, das ganze ist polemisch gemeint und teil eines anderen ganzen.
das kann ich aber nicht beurteilen.
 
DIE SCHAUKEL.

Wie schön sich zu wiegen,
Die Luft zu durchfliegen
Am blühenden Baum!
Bald vorwärts vorüber,
Bald rückwärts hinüber, -
Es ist wie ein Traum!

Die Ohren, sie brausen,
Die Haare, sie sausen
Und wehen hintan!
Ich schwebe und steige
Bis hoch in die Zweige
Des Baumes hinan.

Wie Vögel sich wiegen,
Sich schwingen und fliegen
Im luftigen Hauch:
Bald hin und bald wieder,
Hinauf und hernieder,
So fliege ich auch!

Heinrich Seidel, 1842-1906
 
Mit jedem Wort

Mit jedem Wort
Mit jedem Lächeln
Mit jedem Blick
Mit jeder Berührung

Ich gehe zum Wasser
Trinke deinen Kuss
Das Licht deines Angesichts
Das Licht deines Körpers

Dich zu lieben ist beten
Ist das Lied des Stummen
Blick des Blinden
Entblösstes Geheimnis

Ich gebe mich in deine Arme
Mit Furcht und mit Ruhe
Und eine Bitte im Mund
Und eine Bitte in der Seele

Mit jedem Wort
Mit jedem Lächeln
Mit jedem Blick
Mit jeder Berührung

Ich gehe zum Feuer
Lasse mich verbrennen
Das Licht deines Angesichts
Das Licht deines Körpers

Lasha de Sela, 1972-2010
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Der Mensch, mit seiner nahezu einzigartigen Fähigkeit, aus den Fehlern anderer zu lernen, ist ebenso einzigartig in seiner festen Weigerung, genau das zu tun.

(Douglas Adams, Britischer Schriftsteller, 1952 - 2001)
 
Der Panther

Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.


Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris
 
Der Panther

Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.


Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris

kenn ja mittlerweile jeder.

auch wenn es nicht ganz zur jahreszeit passt, hier mein lieblingsgedicht von rilke:

Spätherbst in Venedig

Nun treibt die Stadt schon nicht mehr wie ein Köder,
der alle aufgetauchten Tage fängt.
Die gläsernen Paläste klingen spröder
an deinen Blick. Und aus den Gärten hängt

der Sommer wie ein Haufen Marionetten
kopfüber, müde, umgebracht.
Aber vom Grund aus alten Waldskeletten
steigt Willen auf: als sollte über Nacht

der General des Meeres die Galeeren
verdoppeln in dem wachen Arsenal,
um schon die nächste Morgenluft zu teeren

mit einer Flotte, welche ruderschlagend
sich drängt und jäh, mit allen Flaggen tagend,
den großen Wind hat, strahlend und fatal.
 
Gibt es Wichtigeres als Freiheit? Freiheit. Ein großes Wort und ich mag Rilke.
 
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