Ja, von rar machen halte ich nichts.
Von einem Sonnenscheinprofil halte ich gleichfalls nix.
Werben und buhlen bitte in der Werbebranche, dort gehört es hin.
Bei der eventuellen Partnerentscheidung so frei wie möglich mit so viel an ehrlicher Information wie notwendig.
Zusammenfügen, Gangbarkeit prüfen, das braucht Zeit, viel Nähe und einen Schritt nach dem anderen. Da brauch ich keinen Theaterdonner, sondern ein Begehren und durchaus zwischendurch einen kühlen Kopf und Einschätzung von Möglichkeit und Realitätsnähe.
Meine erste Beziehung, die in vier Kindern und 23 Jahre Ehe gipfelte (Beziehung besteht noch immer seit 33 Jahren) war Knall/Fall. Das würde ich heute nicht mehr tun. Die Zweite um die 8 Jahre als Paar (Beziehung besteht noch immer seit 10 Jahren) war ich vorsichtiger, habe aber doch ausgeblendet, was im Endeffekt der Stolperstein war.
Tatsächlich brauche ich keine Paarbeziehung, wenn nicht wirklich alles passt. Dennoch ist es unglaublich, dass obwohl ich so schwierig es nicht so schwer ist Menschen zu finden, die in Übereinstimmung von Werten, Lebenskonstrukten, Ansprüchen, Gewohnheiten sehr ähnlich zu mir ticken und passen - natürlich muss die Lust und das Herzerl stimmen - eh klar Voraussetzung um sich die Mühe des Abgleichen anzutun und mit dem beginnen des Verwebens.
Was ganz klar vorne steht.
- Der Lebensrhythmus (ich liebe die Morgenstunden, bin am aktivsten und auch morgens recht lustvoll)
- Libido (klar, die ersten Woche bei allen hoch - ich will einen der stabil in der oberen Kurve beheimatet ist, ansonsten wird es zach und kränkend für beide)
- Essgewohnheiten, ganz wichtig - Wertschätzung, selbst erfahren, wissen tun, was existenziell wichtig ist, die Ernährung, das sagt viel über einen Menschen aus, wie genuss- und freudvoll er mit tagtäglich wiederkehrenden Ritualen umgeht und verdammt ob er was weiß und kann.
- Wie geht er mit seiner Familie und Umfeld um (wie kümmert er sich, wie bindet er mich ein, wie weit distanziert er sich durch mich - mag ich nicht, gibt es Sprachlosigkeit oder Kontaktabbrüche und warum)
- gesellschaftspolitisches Denken (da bin ich mitunter recht eingebunden, konträr geht nicht)
- Lernbereitschaft, Offenheit, aktuelle Erzählungen (nicht hundert Geschichten aus der Schulzeit, von Reisen die man vor 30 Jahren in Sturm und Drang gemacht hat, als hauptsächliche Erinnerungen)
- Kinder (kein Mensch ohne gelebte Kindererfahrung, der die 7/24-Sorgsamkeit kennt, der die Erfahrung des Führen und Vorleben kennt, der sich zurück nehmen kann für eine gemeinsame Sache)
- Trotz der Erhaltung gemeinsamer ethischer Werte, die Fähigkeit unkonventionell im Rahmen derer zu entscheiden, sich von immer noch bestehenden sexuellen Gepflogenheiten, Ansichten lösen und bereit sein, neues zu entdecken und zu eigenen sexuellen Werten gemeinsam zusammenfügen)
- Können wir gemeinsam Arbeiten und schaffen? (ich habe keinste Lust die produktive Zeit einsam mit unterschiedlichen Zielen zu leben und abends dann davon zu berichten. Arbeit abseits von Einkommen gleichfalls eingeschlossen, Freude etwas zu tun, zu pflegen - das ist für mich eine gesunde Basis. In einer Therme plätschernd hinzuwixen und zu erzählen ist kein Kunststück bevor man am bereitgestellten Buffet zulangt.
- Der Umgang mit den Misserfolgen des Lebens, ob er die Fähigkeit hat zurückzublicken liebe- und humorvoll, die Fähigkeit besitzt aus Misserfolgen wertvolle Erfahrungen zu machen und sie zum fixen Bestandteil zu machen und nicht zu verbringen. (keine Raunzer, die ja so toll wären, wenn nicht in ihrer Kindheit..., die/der Expartner/in..., die Mama....., der böse Lehrer......, der Arschkonkurrent.....u.s.w.u.s.w.)
- Der Umgang mit Expartnern: Ganz wichtig. Niemals mit jemanden, der in seinem Leben einen Cut nach dem anderen macht und Ü50 noch immer glaubt neu anfangen zu können. Tja und wie kommuniziert er, wie weit legt er die Rutsche, dass wir alle gut miteinander auskommen können. Meines größten Bemühen und Zurücknahme kann er sich sicher sein. (Ich mag nicht, dass Exen auf der Strecke bleiben und im Stich gelassen werden. Es waren Begleiter über Jahre auf einem Lebensweg, die prägten und wichtig waren. Die Zeit löscht Lebensabschnitte nicht aus, ich mag nicht dass etwas vergessen oder weggeworfen wird, nur weil es aktuell nicht dienlich ist.
- Zärtlichkeit und Sorgsamkeit, ganz wichtig, wie geht er mit Menschen und Dingen um, wie wertschätzt er, wie sehr legt er auf Qualität wert. Meine Lebenszeit ist begrenzt, ich umgebe mich gerne mit Werten und Dingen die Bestand haben - für Kleinkram und Dreck, die nur Mühe machen und nichts bleibt nehme ich mir ungern Zeit.
- Kulturell aufgeschlossen. Ich bin sicher kein Kunstkenner, liebe es mich überraschen zu lassen, mich an irgendetwas fest zu beißen, zu vertiefen, mir was erklären zu lassen, einen netten Theaterabend, auf Vernissagen gehen - kennen lernen und erfahren.
- Literatur: sowieso, er muss nicht lesen, aber sich erzählen lassen können, wenn ich gerade brenne, wie umgekehrt.
- Tagesaktuelles: Natürlich, mein Kuchltisch, meine Terrasse sind groß, ohne eine fixe Meinung brutal zu vertreten, unter Leut meist jüngerer Generation sich einbringen, nicht von oben herab, sondern hinhören, die Brücke jung zu bleiben und zu verstehen wie die Welt sich HEUTE dreht.
- Wandelbarkeit: Ich bewege mich gerne durch unterschiedliche Welten von ganz oben bis ganz unten. Ich erwarte, dass er nicht sagt "Ich bin wie ich bin", sondern die Fähigkeit besitzt den Anforderungen des Umfeldes entsprechend aufzutreten. z.B.: Wenn man grad zwei durch Coronakrise gebeutelte Jugendliche am Tisch sitzen hat, net mit der eigenen Erfolgsstory oder Herkunft prahlen, sondern drauf eingehen, nix am Tisch stellen, was man vielleicht selbst mal ganz gerne genießt, aber unagemessen und fremd für Gäste wäre u.ä.
- Kein Fußball (außer mal ein weltbewegendes Match oder so), aber kein Spieler mit regelmäßigen Terminen, kein Fan, ich mag das Genre nicht.
- Bewusst lügen, in falschem Glauben lassen, die Wahrheit biegen oder schönen: Ich bin nicht die Mama, Mensch trifft Mensch. Wer das nicht kann und will, wo ich das nur rieche, kommt sofort und sehr rasch - ich brauche existenziell keine Partnerschaft.
- Ehrlich zu sein ist ein Luxus den ich mir leiste und ich erwarte, dass auch er sich diesen leistet.
Starke Schulter, Vertrauen, Abrissbirne zum Mauern nieder reisen, alten Kram ewig nicht verarbeiten - nö Danke!
Einen Patienten als Partner haben, ist nix für mich. An ihm möcht ich wachsen wie umgekehrt.
Klingt böse anspruchsvoll, ist es aber gar nicht. Es gibt ganz viele Menschen, die ähnlich ticken.
Dafür darf er gerne:
- Unsportlich sein: (nicht träge) Bewegung, auch körperlich und abseits des Bettes, gibt es bei mir und mit mir immer viel - draußen, drinnen oder die Neugierte treibt. Bewegung auch anstrengend und in einem schönen Pulsbereich bietet das Leben und das Wasser (also wenn er das Element so gerne wie ich freudvoll genießt, wäre es fein, kein Muss und sicher kein nennenswerter Sport)
- Unregelmäßig und unkonventionell Essen
- Schnarchen (mir komplett egal, ist wie eine Pendeluhr, was ich kenne, weckt mich nicht, eher wenn es nicht da ist)
- Furzen (sowieso, wer weiß schon was er im Schlaf tut, alles ist besser als mit einer Kolik des nächtens herumzugeistern, gute Verdauung ist cool, das weiß man, wenn es nicht klappt. )
- In Stress oder Überbelastung unschöne Dinge sagen oder tun, mal die Sau raus lassen, auszucken, oder auch zurückziehen, halte ich locker aus, wenn es in der Ruhephase geklärt wird. Das nehme ich nicht persönlich.
- Kritik üben: Ja bitte, bringt mich weiter. 10min Schnoferl-zieh-Zeit und ich bin schon wieder dabei.
- Krankheit, Katastrophen u.s.w.: Ja, gehört dazu, mag ich gerne mit ihm meistern und leben
- Über-/Untergewicht, Größen aller Art, Aussehen insofern egal, solange die Stimmigkeit passt und das Bild, das meine Pupille passiert, mich erfreut und wärmt.
- Er darf mal verschwitzt und verknittert sein ohne sofort duschen zu gehen, kann sein Gewand und sein Klumpert mal einfach fallen lassen, sich mal durchhängen lassen, sinnentleerten Schwachsinn auf der Couch von TV-Sendern empfangen,
- Kann sich überkommen lassen von seltsamen Hobbys und momentan starken Interessen, im besten Fall mich mitnehmen....
- Kann Kontakte zu anderen Menschen pflegen, egal ob Herrenrunden, Exen, anderen Frauen - aber bei letzterem ehrlich sein.
- Verrückte Ideen haben, die abseits der Norm und gängiger Gepflogenheit sind - UND ich bin schon dabei, in allen Bereichen, verwegen mal etwas klauen das im Graubereich ist, in ein längst verlassenes und verkommenes Wirtshaus einbrechen um Fotos zu machen u.s.w.
- Kann über sexuelle Begehren und Bedürfnisse reden ohne Angst zu haben, auch wenn es die berühmte fremde Haut ist, entscheiden können wir gemeinsam.
- Kann kommunikationslos in sich gehen und sich mit sich selbst beschäftigen ohne dass ich in ihn dringe, aber nicht abdriften, zeitlich und zielorientiert begrenzt.
Ich weiß sehr genau was ich zu bieten habe, was ich kann, was ich wirklich lebe und somit auch über Jahre durchhalten kann, was ich versprechen kann, was funktioniert, wo meine Erfahrungen und Fähigkeiten sind, wie ich auch weiß wo meine Mankos sind, die sowieso gleich am Tisch hau. Wenn da wer nicht drüber kommt, kann man es gleich lassen, wie umgekehrt.
Ich biete Loyalität und Verlässlichkeit, auch über eventuelles Paarbeziehungsende.
Ich gehe gerne in Vorlage.
Es ist ganz wichtig zu wissen, ob man dem Mann, mit dem man Liebespaar sein will, überhaupt entsprechen kann.
Nur ihn zu haben und dann nicht zu sein, was er erhofft und erträumt hat, ist sicher recht mager.
Drum wer sich binden mag und drüber nachdenkt, sollte mal nachdenken, was er ist und kann, bevor er fette Ansprüche an den Märchenprinzen stellen will.
Ist man fähig die eigenen Mankos zu erkennen, ist man fähig die Ecken und Kanten des anderen so zu drehen, dass sie liebenswert und unverzichtbare Eigenheiten sind?
Will/Kann man teilen? Hält man es aus erkannt und geliebt zu werden?
Erträgt man es sich selbst durch die Augen des anderen zu sehen?
So sehe ich das mit dem Anfang, also eigentlich recht relaxt, entspannt und mit viel Zeit und Willen allem die Aufmerksamkeit zu geben, die notwendig sind ein gesundes und stabiles Fundament zu formen und dieses nach und nach einzurichten.
Das wird natürlich jeder anders sehen, weil jedem andere Dinge wichtig sind und das ist gut so.
o.t. Ich bin in Beziehung, also bitte nicht angesprochen fühlen.
(selber gendern, wie immer)