Frei zu leben

und ich rede jetzt nicht bloß von entwicklungsländern. nein, ich rede auch von dieser ach so schönen republik, diesem kontinent, dieser so hochentwickelten, zivilisierten gesellschaft.
Der war ned schlecht.

Wenn man die europäische Geschichte betrachtet, so mag die Gesellschaft hoch entwickelt sein, von zivilisiert ist aber weit und breit nichts zu erkennen. Ganz im Gegenteil ...

Die europäische Geschichte ist geprägt von Imperialismus, Kolonialismus, Rassismus, dem Unverständnis und dem Hass für alles Andersartige. Eine selbstherrliche "Herrenrasse" hat mit ihrer Saat des Bösen nicht nur Europa mit einem nicht enden wollenden Strom von Gewalt und Blut und Tränen überzogen, sie hat diese Saat auch in alle anderen Kontinente getragen und die Angehörigen anderer Kulturen und Zivilisationen geknechtet und zu vielen Millionen getötet. Ohne jedes Gewissen und ohne jedes Unrechtsbewusstsein.

Und die sollen aus der Geschichte lernen? Spaß, oder?
 
Deshalb ist es sinnvoller den Begriff Freiheit nicht von der materiellen Seite aufzuziehen und Freiheit mit der Erfüllbarkeit möglichst vieler Wünsche zu verbinden. Anstattdessen sollte Freiheit bedeuten frei von materiellen Wünschen zu sein. Freiheit hat mehr mit Sein als mit Haben oder Habenwollen zu tun.

schon spannend, dass dein zugang zu freiheit damit beginnt, dass du den menschen vorschreibst, wie sie freiheit zu verstehen und zu definieren haben. und was sie NICHT unter freiheit verstehen dürfen.

nach meinem begriff ist eine größtmögliche freiheit in einer gesellschaft dann gegeben, wenn es ein gemeinsam getragenes system gibt, wo die menschen ihren freiraum größtmöglich ausdehnen dürfen, ohne die gemeinsam festgelegten grenzen der freiheit aller anderen zu überschreiten.
 
und was sie NICHT unter freiheit verstehen dürfen.
Keine Angst, du darfst Freiheit so verstehen, wie du willst. Nur fürchte ich, dass deine Vorstellungen von Freiheit nicht mit meinen in Einklang zu bringen sind. Dass nur ein paar Leute on top in unseren Breiten wirliche Freiheit erfahren dürfen während die breite Masse geknechtet dahindarbt solltest du aber schon noch näher erleutern.
 
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Wenn man die europäische Geschichte betrachtet, so mag die Gesellschaft hoch entwickelt sein, von zivilisiert ist aber weit und breit nichts zu erkennen. Ganz im Gegenteil ...

das Produkt aus dieser hoch entwickelten Gesellschaft ist leider, das diese für jeden noch so kleinen Furz a Gesetz, Verordnung, Richtlinie, Abgaben, Besteuerung oder sonst irgendwelche Paragrapfen braucht, um die in Griff zu halten...

den wie Kira richtig zitiert:
:hmm: Aber zuviel Freiheit bedeutet Anarchie! .

Freiheit bedeutet eigentlich allgemein einen Zustand der Autonomie eines Subjekts.
Freiheit ist quasi konträr zum Wohlstand, denn der Wohlstand schränkt uns in der Autonomie immer mehr ein,
denn jede neue Errungenschaft die der Wohlstand bringt wird gegensätzlich wieder durch irgend eine paragraphen eingeschränkt...

typisch für Ö dabei die "Anlassgetzgebung",, wenns wo a Problem gibt im Staate Österreich, gibts dafür bald a neues gesetz....:shock:

das getriebene Wohlstandsdenken hat unsere gesellschaft vielerorts bereits soweit gebracht,
dass z.b. ein Arbeiter den chef fragen muss wann er auf den Lokus gehen darf....:shock:

....Deshalb ist es sinnvoller den Begriff Freiheit nicht von der materiellen Seite aufzuziehen und Freiheit mit der Erfüllbarkeit möglichst vieler Wünsche zu verbinden. Anstattdessen sollte Freiheit bedeuten frei von materiellen Wünschen zu sein. Freiheit hat mehr mit Sein als mit Haben oder Habenwollen zu tun. Niemand ist unfreier als einer, der ständig darauf schielt, wie gut es anderen geht (laut dem Ziterten sind dies nur einige wenige on top) und auch von deren Kuchen mitnaschen möchte.

wie ich den "like" vermisse....
 
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Keine Angst, du darfst Freiheit so verstehen, wie du willst. Nur fürchte ich, dass deine Vorstellungen von Freiheit nicht mit meinen in Einklang zu bringen sind. Dass nur ein paar Leute on top in unseren Breiten wirliche Freiheit erfahren dürfen während die breite Masse geknechtet dahindarbt solltest du aber schon noch näher erleutern.
Sehe ich auch so. Im Gegenteil sind gerade die "Leute on top" relativ "unfrei", wenn man dem einen oder anderen Gschichtl glaubt. Einer kauft sich a 15m-Yacht und ist unglücklich wenn sein Nachbar in der Marina eine mit 16m hat. Ein reicher Russe baut in Döbling a Riesenvilla und ärgert sich, wenn in der Nachbarschaft ein anderer Russe ein noch größeres Haus baut.

Das habe ich mit meinem Eingangsposting gemeint, dass die Missgunst zu diesen irrationalen Regeln führt, und ergänzend vielleicht, dass der Neid Menschen unfrei macht.

Ich unterstütze Deinen Freiheitsbegriff - grundsätzlich. Aber ich hinterfrage ihn auch immer wieder. Tun wir uns nicht leicht, von "Freiheit abseits des Materiellen" zu reden, weil wir Essen und Trinken im Überfluss haben und ein solides Dach übern Kopf? Tun wir uns nicht leicht, wenn wir in einem Land leben, in dem Verbrechen trotz des signifikanten Anstiegs der letzten Jahre eine sehr untergeordnete Rolle spielt?
 
..... Einer kauft sich a 15m-Yacht und ist unglücklich wenn sein Nachbar in der Marina eine mit 16m hat. Ein reicher Russe baut in Döbling a Riesenvilla und ärgert sich, wenn in der Nachbarschaft ein anderer Russe ein noch größeres Haus baut.

du vermischt immer den Neid mit der Freiheit....:kopfklatsch:

richtige "Bonzn" sind (samt familie) sehr oft selbst die Geiseln des eigenen Wohlstands....
Hat das noch irgendwas mit Freiheit zu tun, wenn das Haus eines Reichen tag und nacht vom Leibwächtern belagert wird, wennst dich ohne kugelsicheres Auto nicht mehr auf die Strasse traust....und noch schlimmer, wenn die Kinder von den Wachtln in die schule gebracht werden, dort uneingeschränkt schaun dass keine anderen Kinder zu nahe kommen, und die kinder dann zuhause im hochsicherheitstrakt alleine im Zimmer spielen "dürfen"...
und wenns dann mal auf urlaub, einkaufen oder sonstwohin fahren, dann folgt der ganze tross auch dorthin....

von der täglichen angst dass mitgleider der familie entführt oder sonst was angetan wird, rede ich noch gar nicht...

fahr mal nach marabella, da stehen die jachten nach der reihe.... und die polizisten mit den maschinengewehren genau so....:shock:

..nach meinem begriff ist eine größtmögliche freiheit in einer gesellschaft dann gegeben, wenn es ein gemeinsam getragenes system gibt, wo die menschen ihren freiraum größtmöglich ausdehnen dürfen, ohne die gemeinsam festgelegten grenzen der freiheit aller anderen zu überschreiten.

und wer bestimmt die grenzen der anderen.....:hmm: wer ist "gemeinsam", ist das nicht der Staat auch????
beispiele????
 
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Keine Angst, du darfst Freiheit so verstehen, wie du willst.

also ich hab die angst, dass das nicht so ist.

Nur fürchte ich, dass deine Vorstellungen von Freiheit nicht mit meinen in Einklang zu bringen sind.

was mich jetzt weniger beunruhigt. und dich auch nicht beunruhigen solltert, solang ich deine freiheiten nicht tangiere.

Dass nur ein paar Leute on top in unseren Breiten wirliche Freiheit erfahren dürfen während die breite Masse geknechtet dahindarbt solltest du aber schon noch näher erleutern.

aber gern. worüber wolln wir reden? leute mit mindestrente, geringfügig beschäftigte? schwerstkranke, denen ihre genesungskosten aus dem ruder laufen? langzeitarbeitslose? oder gerichtsentscheidungen bzw. verfahrenseinstellungen - das wär heut auch ein thema z.b.
 
und wer bestimmt die grenzen der anderen..... wer ist "gemeinsam", ist das nicht der Staat auch????
beispiele????

na gerade das ist die aufgabe des staates - denn der repräsentiert ja in wahrheit den geist und willen unserer gesellschaft. gerade diese feine laubsägearbeit ist es. und? wo stehen wir da?
 
na gerade das ist die aufgabe des staates - denn der repräsentiert ja in wahrheit den geist und willen unserer gesellschaft. gerade diese feine laubsägearbeit ist es. und? wo stehen wir da?

ja und genau das ist der irrglaube der wohlstandsgesellschaft....

der staat, wie du richtig sagts als derjenige, der das meistern sollte ......:hmm:
kann er aber nicht, der wird aber leider durch "den geist und willen unserer gesellschaft" genau in das gegenteil getrieben.:shock:

jeder will mehr,..... mehr geld, mehr sozialleistung,... und mehr unterstützung für bildung und sonst noch was von Staat....
....womit sich das hamsterrad wieder schneller dreht....:shock:, aber kaum jemand will irgendwie auf irgendwas verzichten....

das dabei die autonomie (freiheit) jedes einzelnen auf der strecke bleibt, fällt dabei (getrieben von der Gier nach immer mehr) den einzelnen meist gar nimmer auf...
 
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Da stimm ich nicht ganz mit dir überein, denn natürlich werden die meisten irgendeine Berufsausbildung haben, optimalerweise sogar in dieser Branche, doch brutal gesagt kann ich z.B. bei der Wursttheke im Supermarkt eine komplett ungelernte Kraft auch hinstellen, solang sie lesen und schreiben, und die Extra von der Polnischen unterscheiden kann...
Als Controller im Projektmanagement, technischer Zeichner, oder Radiologie-Assistentin wird`s das eher nicht spielen, da müssen einschlägige Vorkenntnisse vorhanden sein, und diese Posten sind dann auch meist besser bezahlt.
Ich meinte vorhin viel mehr, daß es diese "Unterschicht" (wobei mir der Begriff selbst überhaupt nicht taugt, da er bis zu einem gewissen Grad bewertend ist, da er zwischen "Niedriglohn" und "ungelernten Arbeitskräften" (meist selbst verschuldet) nicht wirklich differenziert) wohl leider notwendig ist, da sie meist an der Basis der Dienstleistungskette stehen...

da muss ich dir wieder widersprechen....
geh dich mal vorstellen bei der Wurstheke,und du wirst feststellen,das du genauso eine Ausbildung,ein gutes Zeugnis..etc brauchst...heute können die Firmen aussuchen..es gibt genug Arbeitslose...
und deine Aussage,das die Menschen selber schuld sind,wenn sie in solchen Positionen arbeiten,kann ich auch nicht mehr hören.
Viele Frauen..und du wirst sehn,,das diese JObs vorrangig von Frauen gemacht werden,sind so zugenschnitten,das man als Frau nebn der Kinder Teilzeit arbeiten kann...und auch muss
also das mit selber schuld und man muss sich das ja nicht aussuchen,kommts bei mir nicht weit,,das ist sehr realitätsfremd
aber das Thema führt zu weit weg vom Ursprung dieses Threads
 
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jeder will mehr,..... mehr geld, mehr sozialleistung,... und mehr unterstützung für bildung und sonst noch was von Staat....
....womit sich das hamsterrad wieder schneller dreht...., aber kaum jemand will irgendwie auf irgendwas verzichten....

na, falsch, mein lieber! die meisten, die ich in meiner umgebung kenne, wollen bloß nicht dauernd immer WENIGER abbekommen (stichwort z.b. abgeltung der tatsächlichen teuerung und geldentwertung, kürzung von leistungen der öffentlichen hand, arbeitslosigkeit, minderwertige löhne, ....). der luxus, den diesen menschen am herzen liegt, ist einfach "überleben können". und schuld dran ist lediglich, dass sich das verdrängungssystem für die reichen und superreichen nicht mehr schließt, ohne dass sie den anderen alles wegnehmen. und die sozialmärkte boomen ja nur deswegen so, weil die leute alle bloß kaviar fressen wollen, oder wie?

das dabei die autonomie (freiheit) jedes einzelnen auf der strecke bleibt, fällt dabei (getrieben von der Gier nach immer mehr) den einzelnen meist gar nimmer auf.

wie gesagt: das thema kannst gern mit den leuten hier diskutieren - wennst magst, organisiere ich dir gern einen termin. aber zieh dir besser gute laufschuhe an. das tolle ist ja, dass uns gerade die einreden, wie klass und cool ein leben unter verzicht ist, die selber die taschen nicht zu bekommen.
 
na, falsch, mein lieber! die meisten, die ich in meiner umgebung kenne, wollen bloß nicht dauernd immer WENIGER abbekommen (stichwort z.b. abgeltung der tatsächlichen teuerung und geldentwertung, kürzung von leistungen der öffentlichen hand, arbeitslosigkeit, minderwertige löhne, ....)

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stimmt, ich hab ja auch nichts anders geschrieben...nur halt andersrum formuliert....... jeder will immer mehr....

und damit wird die Abhängigkeit in unserem System auch immer mehr, was konträr dazu die Freiheit immer mehr einschränkt...
 
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fahr mal nach marabella, da stehen die jachten nach der reihe.... und die polizisten mit den maschinengewehren genau so....

marbella: polizisten mit maschinengewehren in der reihe hab ich zwar keine gesehen - aber dafür wie dort "der reichtum bröselt", und zwar heftig.
 
sag, hab ich ein anderes EF als du? wer ist hier JEDER, der immer MEHR will?

jeder staatsbürger, jeder arbeiter, jeder der in unserem system agiert.... mehr geld, mehr sozialleistung, usw...
is eigentlich net schwer zu vestehen...:haha:
 
jeder staatsbürger, jeder arbeiter, jeder der in unserem system agiert.... mehr geld, mehr sozialleistung, usw...
is eigentlich net schwer zu vestehen...:haha:

ist auch leicht zu verstehen, wenn man sieht wie unsere politik-kaste sich bedient oder gewisse lobbies: wie die industriellenvereinigung oder die agrarlobby.....

abgreifen so viel man kann, heisst die losung: und wenns nur die frühpension ist.

mit solidarität hat unser system eigentlich nichts mehr zu tun.
 
Das Wort Freiheit beinhaltet hat für jeden etwas anderes , so ähnlich wie das Wort Liebe .
Damit hat dann in seiner eigenen Definition jeder REcht .
Inwiefern sich unsere Freiheit von derjenigen Zentralafrikas unterscheidet , wird wohl ziemlich bald klar sein .
TRotzdem aber denke ich , dass ich nicht so schnell tauschen wollen würde

Das trifft den Kern der Sache.:daumen:
So ist es ja auch mit der Gerechtigkeit. Gerecht im Sinne des Wortes ist es ja erst dann, wenn es allen gleich gut, bzw. gleich schlecht geht.
Wird also nie eintreten.
Freiheit :confused: Wir jammern da auf höchstem Niveau, eine funktionale Gesellschaft braucht halt Regeln, ab und an wird da halt meine persönliche Freiheit etwas gebremst.
Die mancher anderer Zeitgenossen mit obskuren Lebenwerten aber GsD auch.
 
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