Frei zu leben

Gerecht im Sinne des Wortes ist es ja erst dann, wenn es allen gleich gut, bzw. gleich schlecht geht.
Dem Taugenichts und Betrüger soll es also gleich gut gehen wie dem Nobelpreisträger? Das ist für dich gerecht?
 
aber gern. worüber wolln wir reden? leute mit mindestrente, geringfügig beschäftigte? schwerstkranke, denen ihre genesungskosten aus dem ruder laufen? langzeitarbeitslose? oder gerichtsentscheidungen bzw. verfahrenseinstellungen - das wär heut auch ein thema z.b.
Du wirst wohl bei jedem Thema - egal ob es die erste Mondlandung oder Diabetikerfüsse ist - auf dein Anliegen Verteilungsgerechtigkeit und Kapitalismuskritik zu sprechen kommen. Beides hat nicht unmittelbar etwas mit dem ursprünglichen Thema Freiheit zu tun. Ein materiell gut gestellter Mensch kann äußerst unfrei sein im Vergleich zu jemanden der wenig besitzt oder verdient. Nebenbei bemerkt geht es heute Kranken und Arbeitslosen besser als je zuvor und diese werden genau durch ein kapitalistisches System erhalten welches den Wohlstand brachte, den wir heute als selbstverständlich erachten.

Ich möchte aber nochmals auf das ursprüngliche Thema eingehen:

Ist es eigentlich so schwierig, Menschen frei leben zu lassen? Menschen, die anderen keinen Schaden zufügen, sondern nur ihr Leben gestalten wollen, wie sie es für richtig und angenehm empfinden?

Ist die Missgunst ein so starkes Gefühl, dass sich so viele davon treiben, zuweilen sogar fanatisieren lassen? Ist die Lust, anderen etwas zu verbieten, so groß?
Verbote, Gesetze Regeln welche die Freiheit einschränken sind meiner Meinung nach in den seltensten Fällen als Schikane ausgedacht einfach um anderen zu schaden. Vielmehr ist der Ursprung eine gute Absicht und der Gesetzgeber will anderen Gutes tun, übersieht aber dabei, das das vermeintlich Gute von den Betroffenen nicht so empfunden wird.
Einem Richter, der eine Freiheitsstrafe verhängt, einem Vater, der seiner Tochter Hausarrest gibt, ein Gesetzgeber, der ein Rauchverbot erlässt würde ich nicht primär Lust am Einschränken der Freiheit, Missgunst, Neid auf andere Menschen unterstellen. Eher sind die Motive Erziehung, Aufrechterhalten von Ordnung. Den Menschen so lassen wie er ist und wie es ihm beliebt führt zum Chaos.
Dass es für alles Ausnahmen gibt weiss ich. So hat mir ein Jusstudent erzählt, er würde gerne Staatsanwalt werden, weil es ihm Genugtuung bereitet andere Leute einzusperren.
 
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" gut gehen " ist ja ein sehr subjektiver Begriff für persönliches Zufriedensein .
und DAS schaut eben bei jedem anders aus .
Aber es ist natürlcih auch eine Kunst , im Laufe des Lebens sich dieses Zufriedensein zuzulegen , und trotzdem in seiner persönlichen Entwicklung nicht stehenzubleiben , denn :
die meisten von uns " haben eigentlich materiell gesehen ( fast ) alles " , -----zu erlernen gilts allerdings , " innere Freiheit " zu erwerben , und sich von so manchen äußeren Zwängen zu befreien ...
und da bleibt oft so viel eigene Arbeit einfach liegen .
Freiheit hängt für mich nicht nur davon ab, welche Freiheiten ich " bekomme " , sondern auch , welche Freiheiten ich mir für mich selbst erarbeite
 
Freiheit Wir jammern da auf höchstem Niveau, eine funktionale Gesellschaft braucht halt Regeln, ab und an wird da halt meine persönliche Freiheit etwas gebremst.
Sehe ich auch so. Unsere Regeln sind großteils in Ordnung, finde ich. Wenn wir in Ö ein Problem haben, dann ist es gelegentliche Willkür, Mauschelei und Freunderlwirtschaft bei der Vollziehung. Da kann die Freiheit schon relativ stark eingeschränkt werden, wenn gewisse Leute etwas nicht wollen. Rechtsdurchsetzung ist mühsam, teuer und zeitaufwändig.

Die mancher anderer Zeitgenossen mit obskuren Lebenwerten aber GsD auch.
Die Frage ist halt wie immer, was obskure Lebenswerte sind. Das ist wiederum sehr individuell.
 
geh dich mal vorstellen bei der Wurstheke,und du wirst feststellen,das du genauso eine Ausbildung,ein gutes Zeugnis..etc brauchst...heute können die Firmen aussuchen..es gibt genug Arbeitslose...
Das stimmt natürlich! Das Angebot an Arbeitskräften ist hoch genug, daß man sich als Firma/Personaler die Angestellten aussuchen kann, und natürlich möchte man sich lange Einschulungen möglichst ersparen und nimmt daher Fachkräfte.
Ich meinte jedoch vielmehr die Anforderungen, die der Job mit sich bringt: An der vielzitierten Wursttheke MUSS keine Fachkraft stehen, das kann auch eine angelernte Kraft sein, während hingegen bei vielen Berufen das nicht geht, und eine entsprechende Ausbildung vorliegen muss.
Und diese, ich sag jetzt mal spezialisierten, Berufe sind eben meist nicht im unteren Entlohnungssegment zu finden.

Viele Frauen..und du wirst sehn,,das diese JObs vorrangig von Frauen gemacht werden,sind so zugenschnitten,das man als Frau nebn der Kinder Teilzeit arbeiten kann...und auch muss
Stimmt, hauptsächlich sind Frauen im Handel anzutreffen, aber daß man aufgrund der Kinder Teilzeit arbeiten MUSS, ist nicht richtig.
Als ein konkretes Beispiel kann ich dir meine Frau und mich anführen, wo wir trotz zweier schulpflichtiger Kinder (7&10) beide Vollzeit arbeiten, aber meine Frau eben von 05.30-13h und ich von 9-17h. somit sind die Kinder in der Früh und ab 13h versorgt und das Einkommen stimmt auch... Setzt halt eine gewisse Flexibilität und Koordination voraus (vor allem jetzt in den Sommerferien) soll heissen, wenn man will, läßt sich immer irgendwie ein Weg finden, aber viele machen es sich da mMn zu einfach, wollen "nur vormittags" arbeiten, aber jammern daß sie "so wenig verdienen"

Und damit sind wir wieder bei der von mir schon vorher erwähnten Qualifikation: Wenn ich keine anständige Ausbildung habe, hab ich eine wesentlich eingeschränktere Auswahl an Arbeitsmöglichkeiten und muß mehr oder weniger "nehmen, was ich bekomme". Andersrum jedoch kann ich wählen, ob ich nun den zwar besser bezahlten Job in der Firma XY annehme, der sich jedoch nicht so mit den Kindern vereinbaren läßt, oder nicht doch lieber z.B. als Kellner im Cafe um`s Eck arbeite. Ist zwar so gesehen "unter meiner Qualifikation", aber ich habe die Wahlmöglichkeit!

Und so schliesst sich der Kreis zum Thread-Thema "Freiheit": Den Job wählen zu können, der zu meiner jetzigen Lebenssituation am besten passt, anstatt irgendeinen Job mangels Alternativen machen zu müssen! Das ist für mich (nicht nur, aber auch) ein Aspekt der "Freiheit zu leben, wie ich will", und die steht hier in Ö mMn jedem offen... Aber machen muß man es halt schon selber, von nix kommmt nix...
 
Freiheit Wir jammern da auf höchstem Niveau, eine funktionale Gesellschaft braucht halt Regeln, ab und an wird da halt meine persönliche Freiheit etwas gebremst.
Wobei mir da jetzt adhoc eigentlich keine Gesetze einfallen würde, wo ich mich wirklich persönlich eingeschränkt fühlen würde... Denn die meisten Regeln und Vorgaben dienen dem Allgmeinwohl, bzw. dem Schutz der Sicherheit und Unversehrtheit und sind daher für eine Gesellschaft zwingend notwendig...
Oder fällt jemanden jetzt konkret etwas ein, wo man sagen kann "Ist voll für die Fisch", beschneidet die persönliche Freiheit?

Aber weiter vorne gab es eine kleinere Diskussion, ob materieller Besitz und Reichtum mehr Freiheit zulassen, oder nicht sogar im Gegenteil eher zur Geisel werden...
Ein interessanter Ansatz, denn natürlich wird man mit einem umfangreicheren Budget in vielerlei Hinsicht auch besser leben können, wobei sich hier wieder die Frage aufdrängt, ob "besser" in dem Fall nicht nur über materielle Dinge und Besitz fehlinterpretiert wird, denn wer sagt, daß z.B. ein 50"-3D-Fernseher um 2000€ besser ist, als ein lustiger Spieleabend mit der Familie?....
Ist nicht vielmehr die (Frei-)Zeit und die Freiheit entscheiden zu können, wie wir sie nutzen, in Relation gesehen unbezahlbar?
 
Einem Richter, der eine Freiheitsstrafe verhängt, einem Vater, der seiner Tochter Hausarrest gibt, ein Gesetzgeber, der ein Rauchverbot erlässt würde ich nicht primär Lust am Einschränken der Freiheit, Missgunst, Neid auf andere Menschen unterstellen. Eher sind die Motive Erziehung, Aufrechterhalten von Ordnung. Den Menschen so lassen wie er ist und wie es ihm beliebt führt zum Chaos.
Letzteres habe ich nie als Ideal hingestellt. Aber nicht jede gesellschaftliche Regel ist so gut gemeint wie im Fall des Vaters mit seiner Tochter. Oft steckt schon eine gewisse Lust am Verbieten dahinter, frei nach der Szene aus "Das Leben des Brian": "Aber hat doch Jehova gesagt". Wie schon whiteanddark viel weiter vorne schrieb ...
hätte es nicht in vielfacher Art und Weise " Verstöße " , Übertretungen , Proteste dagegen gegeben , wäre unsere Welt noch wesentlich " altmodischer " als sie jetzt ist ...
Gerade das Brechen sinnloser Regeln führt zu einem Nachdenkprozess in der Gesellschaft, und immer mehr Leut' fragen sich, wozu diese Regeln überhaupt gut sind. Am Ende des Prozesses steht idealerweise mehr Freiheit. Solche Art von Aktivismus ist aber natürlich gefährlich - wer mit seinen Vorhaben scheitert, dem bleibt möglicherweise am Ende nur ein Eintrag ins Strafregister.

die meisten von uns " haben eigentlich materiell gesehen ( fast ) alles " , -----zu erlernen gilts allerdings , " innere Freiheit " zu erwerben , und sich von so manchen äußeren Zwängen zu befreien ...
und da bleibt oft so viel eigene Arbeit einfach liegen .
Freiheit hängt für mich nicht nur davon ab, welche Freiheiten ich " bekomme " , sondern auch , welche Freiheiten ich mir für mich selbst erarbeite
Richtig, wobei es nicht immer ein Erarbeiten ist, manchmal ist es einfach ein Nehmen (und zwar natürlich kein Wegnehmen). Vieles liegt ja eh auf der Straße, man muss es nur aufheben. Dazu muss man aber erst einmal seinen Arsch in Richtung Straße bewegen, und soweit kommen viele Raunzer nicht. Freiheit heißt ja nicht, dass man alles bekommt. Freiheit ist auch die Freiheit, auf die Nase zu fallen. Es wieder zu probieren, wieder auf die Nase zu fallen.
Jemand aus dem EF hat einmal gesagt, wenn etwas 10x daneben geht, ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass es beim 11.Mal klappt. Ich habe ihr widersprochen - aber wer diese optimistische Einstellung hat, dem gelingen wohl viel, viel mehr tolle Dinge als jemandem, der nach dem 2. oder 3.Mal aufgibt (so einer bin wohl ich ;)) oder es gar nicht probiert.
 
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. Freiheit ist auch die Freiheit, auf die Nase zu fallen. Es wieder zu probieren, wieder auf die Nase zu fallen.

Freiheit ist auch die Freiheit , Fehler machen zu dürfen , und dabei zu lernen .
GSD landen wir dabei nicht immer im Strafregister ----
aber JETZT muss ich bald mal aufpassen , mich tatsächlich an Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten , denn sonst erweise ich mcih als lernunfähig ( " deppensteuer " schon genug bezahlt in letzter Zeit )
 
Jemand aus dem EF hat einmal gesagt, wenn etwas 10x daneben geht, ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass es beim 11.Mal klappt. Ich habe ihr widersprochen - aber wer diese optimistische Einstellung hat, dem gelingen wohl viel, viel mehr tolle Dinge als jemandem, der nach dem 2. oder 3.Mal aufgibt (so einer bin wohl ich ) oder es gar nicht probiert.

"Man( besser gesagt frau ) muss 99 Fröche küssen , bevor der 100. dann zum Prinzen mutiert " :lol::lol::cry::cry::roll:
 
Als ein konkretes Beispiel kann ich dir meine Frau und mich anführen, wo wir trotz zweier schulpflichtiger Kinder (7&10) beide Vollzeit arbeiten, aber meine Frau eben von 05.30-13h und ich von 9-17h. somit sind die Kinder in der Früh und ab 13h versorgt und das Einkommen stimmt auch... Setzt halt eine gewisse Flexibilität und Koordination voraus (...)
... und vor allem ein Frau, die gerne früh aufsteht :mrgreen:
Wenn Ihr das wirklich beide so einigermaßen gerne macht, dann finde ich es super, wie Ihr das gelöst habt.

Den Job wählen zu können, der zu meiner jetzigen Lebenssituation am besten passt, anstatt irgendeinen Job mangels Alternativen machen zu müssen! Das ist für mich (nicht nur, aber auch) ein Aspekt der "Freiheit zu leben, wie ich will", und die steht hier in Ö mMn jedem offen... Aber machen muß man es halt schon selber, von nix kommmt nix...
Das ist sicher ein Aspekt, der hier noch viel zu sehr im Hintergrund war. Bisher waren die Kommentare ja eher in die Richtung, dass der wirtschaftliche Zwang arbeiten zu müssen, schon per se die persönliche Freiheit einschränkt. Wenn man es aber schafft, dass einem die Arbeit (einigermaßen) Freude macht, hat man sich auch wieder ein sehr großes Stück Freiheit geschaffen.
 
aber JETZT muss ich bald mal aufpassen , mich tatsächlich an Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten , denn sonst erweise ich mcih als lernunfähig ( " deppensteuer " schon genug bezahlt in letzter Zeit )
Ich fürchte, Dein Aktionismus gegen Geschwindigkeitsbeschränkungen wird trotz aller redlichen Bemühungen nicht zu deren Änderung führen. :mrgreen:

Also: Ziegelstein weg vom Gaspedal! :mrgreen:

"Man( besser gesagt frau ) muss 99 Fröche küssen , bevor der 100. dann zum Prinzen mutiert "
Ich habe die Ausdauer von Euch Frauen immer schon bewundert ;)
 
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Das stimmt natürlich! Das Angebot an Arbeitskräften ist hoch genug, daß man sich als Firma/Personaler die Angestellten aussuchen kann, und natürlich möchte man sich lange Einschulungen möglichst ersparen und nimmt daher Fachkräfte.
Ich meinte jedoch vielmehr die Anforderungen, die der Job mit sich bringt: An der vielzitierten Wursttheke MUSS keine Fachkraft stehen, das kann auch eine angelernte Kraft sein, während hingegen bei vielen Berufen das nicht geht, und eine entsprechende Ausbildung vorliegen muss.
Und diese, ich sag jetzt mal spezialisierten, Berufe sind eben meist nicht im unteren Entlohnungssegment zu finden.

Stimmt, hauptsächlich sind Frauen im Handel anzutreffen, aber daß man aufgrund der Kinder Teilzeit arbeiten MUSS, ist nicht richtig.
Als ein konkretes Beispiel kann ich dir meine Frau und mich anführen, wo wir trotz zweier schulpflichtiger Kinder (7&10) beide Vollzeit arbeiten, aber meine Frau eben von 05.30-13h und ich von 9-17h. somit sind die Kinder in der Früh und ab 13h versorgt und das Einkommen stimmt auch... Setzt halt eine gewisse Flexibilität und Koordination voraus (vor allem jetzt in den Sommerferien) soll heissen, wenn man will, läßt sich immer irgendwie ein Weg finden, aber viele machen es sich da mMn zu einfach, wollen "nur vormittags" arbeiten, aber jammern daß sie "so wenig verdienen"

Und damit sind wir wieder bei der von mir schon vorher erwähnten Qualifikation: Wenn ich keine anständige Ausbildung habe, hab ich eine wesentlich eingeschränktere Auswahl an Arbeitsmöglichkeiten und muß mehr oder weniger "nehmen, was ich bekomme". Andersrum jedoch kann ich wählen, ob ich nun den zwar besser bezahlten Job in der Firma XY annehme, der sich jedoch nicht so mit den Kindern vereinbaren läßt, oder nicht doch lieber z.B. als Kellner im Cafe um`s Eck arbeite. Ist zwar so gesehen "unter meiner Qualifikation", aber ich habe die Wahlmöglichkeit!

Und so schliesst sich der Kreis zum Thread-Thema "Freiheit": Den Job wählen zu können, der zu meiner jetzigen Lebenssituation am besten passt, anstatt irgendeinen Job mangels Alternativen machen zu müssen! Das ist für mich (nicht nur, aber auch) ein Aspekt der "Freiheit zu leben, wie ich will", und die steht hier in Ö mMn jedem offen... Aber machen muß man es halt schon selber, von nix kommmt nix...

es wird enorme Flexibilität erwartet, Kinder als Bremse gesehen und Jobs, die kinderfreundlich sind, gibts selten.
Es hat nicht jeder einen Partner, um die Betreuung zu gewährleisten bzw Oma/Opa/sonstwen - in manchen Gegenden findest auch keinen freien Platz bei einer Tagesmutter, wenn du in Randzeiten beschäftigt bist, geschweige denn eine Kinderbetreuungseinrichtung.
Kindergärten sperren in vielen Gemeinden um 13 Uhr zu - was rätst du den Müttern/Vätern in solchen Situationen.
Ich hab eine Ausbildung, arbeite in einem sehr entgegenkommenden "Bereich" - und trotzdem fühle ich mich, seit ich Mutter bin, extrem meiner Freiheit beraubt. Ich kann nicht mal guten Gewissens Überstunden machen, weil die Betreuungssituation grenzwertig ist. Immer am Limit, trotz Teilzeit und das Gefühl, dass das was ich jetzt an Organisation zu leisten habe, weit mehr als "Vollzeit" ist.
Ich muss damit Leben, mein Kind erleichtert mir das ganze, fähig Vollzeit zu arbeiten wäre ich derzeit allerdings nicht, auf der anderen Seite reicht das Geld und ich nehme mir die Freiheit auf mich zu schauen.

Zum Thema generell - für mich hat Freiheit nichts mit Materiellem zu tun. Es ist ein Gefühl, dass sich deutlich bemerkbar macht, wenn Wünsche, Wege und Ziele auf einer Linie liegen und man sich spürt, weiß, dass es erreichbar ist und man es selbst in der Hand hat - eine Art Vertrauen in sich selbst, das Drumherum und "ruhend" genießen können. :)
 
Und so schliesst sich der Kreis zum Thread-Thema "Freiheit": Den Job wählen zu können, der zu meiner jetzigen Lebenssituation am besten passt, anstatt irgendeinen Job mangels Alternativen machen zu müssen! Das ist für mich (nicht nur, aber auch) ein Aspekt der "Freiheit zu leben, wie ich will", und die steht hier in Ö mMn jedem offen... Aber machen muß man es halt schon selber, von nix kommmt nix...

siehst,und da is scho aus mit der Freiheit..den Job ,den man will,den gibts nicht...ganz einfach,weil es fast keine Jobs mehr zur freien Auswahl gibt....da hast es du anscheinend sehr gut getroffen...
und da komm ich wieder auf das Wort MUSS.....viele müssen Jobs annehmen,bevors gar keinen haben..auf das wollte ich hinaus..
 
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ja, ich weiß, ich muss mir die Freiheit nehmen , mich mehr um meine ( Klump) Füße zu kümmern ...;).... gibts dafür irgendein Training oder eine Therapie , oder vielleicht sogar ein fitnessstudio ???:bussal:
 
Gerade das Brechen sinnloser Regeln führt zu einem Nachdenkprozess in der Gesellschaft, und immer mehr Leut' fragen sich, wozu diese Regeln überhaupt gut sind. Am Ende des Prozesses steht idealerweise mehr Freiheit. Solche Art von Aktivismus ist aber natürlich gefährlich - wer mit seinen Vorhaben scheitert, dem bleibt möglicherweise am Ende nur ein Eintrag ins Strafregister.
Wobei wir hier in dem Bereich ja insofern "den Vorteil haben", daß unsere Gesetze und die damit verbundene Rechtsprechung schon ziemlich alt ist, und in vielerlei Hinsicht schon (mehrmals) novelliert wurde. Somit wurden einige, aufgrund des gesellschaftlichen Zeitgeists inzwischen obsolete, Gesetze abgeändert oder gar gestrichen, und neue Gesetze aufgenommen. Gut, jetzt könnte man argumentieren, daß es noch genug "Altlasten" in den Gesetzbüchern gibt, die man vielleicht einmal ändern/streichen sollte, doch im Großen und Ganzen ist es ein gut eingespieltes System.
Auch der Strafenkatalog ist mMn in einem Großteil der Fälle angemessen, wenn man in andere Länder schaut, wo du z.B. für kleinere Drogenvergehen gleich 10 Jahre ausfasst, oder dich gar mit der Todesstrafe konfrontiert siehst...

Regelbruch... Ja, ist bis zu einem gewissen Grad notwendig, um die Gesellschaft eventuell zu einem Wandel zu bewegen und somit langfristig eine Entwicklung vorantreiben zu können.
Als positives Beispiel könnte man hier die Donau-Auen-Besetzung in den 70-ern anführen, die ja zeitweilig hart an der Grenze zur Illegalität war, oder aber auch der "zivile Ungehorsam" im Fall von Zwentendorf, und und und...
Ein gewisses Aufbegehren, und ein Erinnern der Regierung daran, daß sie letzendlich durch und für das Volk regieren sollen, ist notwendig und gut und in der Hinsicht geniessen wir die Freiheit, unsere Meinung kundtun zu dürfen, ohne gleich von einer Stasi oder dgl. verhaftet und weggesperrt zu werden... Leider verwechseln manche diese Freiheit mit Anarchie, und wenn dann einige aus einer friedlichen Demo eine Strassenschlacht mit massiver Sachbeschädigung machen, sind es oftmals genau jene, die "einen Machtmissbrauch vonseiten des Staats" sehen und sich ungerecht behandelt fühlen....
 
es wird enorme Flexibilität erwartet, Kinder als Bremse gesehen und Jobs, die kinderfreundlich sind, gibts selten.
Es hat nicht jeder einen Partner, um die Betreuung zu gewährleisten bzw Oma/Opa/sonstwen - in manchen Gegenden findest auch keinen freien Platz bei einer Tagesmutter, wenn du in Randzeiten beschäftigt bist, geschweige denn eine Kinderbetreuungseinrichtung.
Kindergärten sperren in vielen Gemeinden um 13 Uhr zu - was rätst du den Müttern/Vätern in solchen Situationen.
Ich hab eine Ausbildung, arbeite in einem sehr entgegenkommenden "Bereich" - und trotzdem fühle ich mich, seit ich Mutter bin, extrem meiner Freiheit beraubt. Ich kann nicht mal guten Gewissens Überstunden machen, weil die Betreuungssituation grenzwertig ist. Immer am Limit, trotz Teilzeit und das Gefühl, dass das was ich jetzt an Organisation zu leisten habe, weit mehr als "Vollzeit" ist.
siehst,und da is scho aus mit der Freiheit..den Job ,den man will,den gibts nicht...ganz einfach,weil es fast keine Jobs mehr zur freien Auswahl gibt....da hast es du anscheinend sehr gut getroffen...
und da komm ich wieder auf das Wort MUSS.

als Mutter mit ( kleinen ) kindern ( aber auch als Vater ) ist man nicht wirklcih frei , denn es ergeben sich einfach NOTWENDIGKEITEN , und Gegenheiten , die NICHT dafür sprechen , das du in dieser Situation slebstbestimmt leben kannst --- und genau diese SELBSTBESTIMMTHEIT würde ich auch als freiheit definieren .

Als Eltern begibts du Dich in eine Situation , in der du in vielfacher Art und Weise am absoluten Limit lebst und arbeitest und gibts und dich einbringst ...

Diese Zeit ist tatsächlich oft geprägt davon , dass man sich meher Freiheit oder auch Freizeit für sich selber wünscht ...
vielen in der Gesellschaft ist das gar nicht bewusst , was man als Eltern investiert ( und später auch irgendwie zurückbekommt , wenns gut geht ) und auf was man lange Zeit verzichten muss und damit auch in eine gewisse Defizitsituation gerät ....
Um in dieser Situation auch durchzuhalten , würde es tatsächlich mehr Solidariät von Seiten der Gesellschaft benötigen ....

Und das Glück, dass Arbeit Spaß und Freude macht ( wie es gottseidank vielen hier vergönnt ist , mir inclusive ) , ist tatsächlich ein Privileg , dessen wir uns bewusst sein sollten .
Denn es gibt auch Jobs , die einfach gemacht werden müssen und auch sehr monoton , einseitig und belastend sin , sodass der Faktor Spaß und Freude sicher nur mangelhaft zum tRagen kommen ...
 
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ja, ich weiß, ich muss mir die Freiheit nehmen , mich mehr um meine ( Klump) Füße zu kümmern ...;).... gibts dafür irgendein Training oder eine Therapie , oder vielleicht sogar ein fitnessstudio ???:bussal:
Deine Füße sind solche zum Küssen ... wäre das Therapie genug? :zweisam:
 
Als positives Beispiel könnte man hier die Donau-Auen-Besetzung in den 70-ern anführen, die ja zeitweilig hart an der Grenze zur Illegalität war, oder aber auch der "zivile Ungehorsam" im Fall von Zwentendorf, und und und...
Richtig, wobei die Donauauen-Besetzung war in den 1980ern und eigentlich gar nicht so breit von der Bevölkerung getragen (das Volksbegehren hatte trotz des Hypes durch die "Krone" nur rund 300.000 Unterschriften. Und Zwentendorf wurde nur deshalb (knapp) verhindert, weil nicht nur umweltbewusste Leut' dagegen gestimmt haben, sondern auch solche, die dem Kreisky eins auswischen wollten.
Trotzdem haben gerade diese beiden Ereignisse zu einem Umdenken geführt. Bis dahin hieß es tendenziell "Hauptsach' Arbeitsplätze, billige Energie, alles andere ist wurscht", danach wurden viele Umwelt- und Naturschutzgesetze erst erlassen bzw. nachgeschärft. Und im Zuge der Debatte hat man festgestellt, dass Jobs und Umwelt kein Gegensatz sind, sondern es heute doch einiges an Arbeitsmöglichkeiten gerade im Umweltbereich gibt. Und Du hast Recht, die Aubesetzung war wahrscheinlich illegal - und es stellt sich die Frage, wie die öffentliche Meinung zu der Bewegung gestanden wäre, wenn die Polizisten nicht den Prügelbefehl bekommen hätten.

Aber gerade in diesem Bereich fällt mir philodenndrans Beispiel mit der feinen Laubsäge ein. Für die einen sind strengere Umweltgesetze eine Ausweitung der Freiheit, weil sie umso mehr Natur genießen können. Für die anderen sind es Prügel, die sie vor die Beine bekommen, wenn sie etwas durchaus Sinn- und Wertvolles für die Gesellschaft schaffen wollen, das aber halt nicht ganz ohne Eingriff in die Umwelt geht. Hier einen "guten Schnitt" zu finden, ist ganz schwer.

Ein gewisses Aufbegehren, und ein Erinnern der Regierung daran, daß sie letzendlich durch und für das Volk regieren sollen, ist notwendig und gut und in der Hinsicht geniessen wir die Freiheit, unsere Meinung kundtun zu dürfen, ohne gleich von einer Stasi oder dgl. verhaftet und weggesperrt zu werden... Leider verwechseln manche diese Freiheit mit Anarchie, und wenn dann einige aus einer friedlichen Demo eine Strassenschlacht mit massiver Sachbeschädigung machen, sind es oftmals genau jene, die "einen Machtmissbrauch vonseiten des Staats" sehen und sich ungerecht behandelt fühlen....
Da hast Du vollkommen Recht. Wobei hier alle extremistischen Gruppen gleich sind: Sie werfen die ersten Steine, aber die Polizei und der böse Staat sind Schuld.
 
Es hat nicht jeder einen Partner, um die Betreuung zu gewährleisten bzw Oma/Opa/sonstwen - in manchen Gegenden findest auch keinen freien Platz bei einer Tagesmutter, wenn du in Randzeiten beschäftigt bist, geschweige denn eine Kinderbetreuungseinrichtung.
Kindergärten sperren in vielen Gemeinden um 13 Uhr zu - was rätst du den Müttern/Vätern in solchen Situationen.
Sicherlich, gerade "am Land" ist das leider oftmals ein Problem, darum erhebe ich auch keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Andererseits zwingt dich ja auch keiner, dort wohnen zu bleiben. Da sind wir jetzt wieder bei der freien Entscheidung, ob du in einer solchen Region wohnen willst, und aufgrund der Lage, Natur, oder was auch immer diese Einschränkungen in Kauf nimmst, oder nicht vielleicht doch in die Stadt ziehst, weil es für dich und dein gesetztes Lebensziel nützlicher ist.
Denn natürlich wäre es schön, wenn es in jedem noch so kleinen Dorf eine Vollzeit-Kinderbetreuung geben würde, und gutbezahlte Jobs, gleich um`s Eck, aber es ist eine Frage der Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit, welche sich noch am ehesten nur in größeren Städten ausgeht...

Immer am Limit, trotz Teilzeit und das Gefühl, dass das was ich jetzt an Organisation zu leisten habe, weit mehr als "Vollzeit" ist.
Kenn ich: Mein Tag beginnt um 6h und endet mit den vielen kleinen Dingen wie Kinder, Haushalt, usw. selten vor 21-22h, wo ich sagen könnte "So, alles soweit erledigt, jetzt hab ich Freizeit..."
Ich hab hier halt den großen Vorteil, daß ich mir den Alltag mit meiner Frau teilen kann, und im Laufe der Zeit haben wir die Arbeiten ziemlich effizient aufgeteilt, daß im normalen Alltagsbetrieb alles soweit erledigt wird, und trotzdem ein jeder größtmögliche Freizeiten hat.

Zum Thema generell - für mich hat Freiheit nichts mit Materiellem zu tun. Es ist ein Gefühl, dass sich deutlich bemerkbar macht, wenn Wünsche, Wege und Ziele auf einer Linie liegen und man sich spürt, weiß, dass es erreichbar ist und man es selbst in der Hand hat - eine Art Vertrauen in sich selbst, das Drumherum und "ruhend" genießen können.
Grundsätzlich eine gesunde Einstellung, sehe ich ähnlich: Die Grundbedürfnisse an materiellen Gütern müssen gedeckt sein, aber darüber hinaus sind es immaterielle Sachen wie Freizeit, Familie und unser bisheriges Leben, mit denen ich ganz zufrieden bin

den Job ,den man will,den gibts nicht...ganz einfach,weil es fast keine Jobs mehr zur freien Auswahl gibt....da hast es du anscheinend sehr gut getroffen...
Jein... ich glaube, daß es auch stark davon abhängt, welche Erwartungen man von seinem Job hat, bzw. man oftmals gar nicht so genau weiß, was man will. Jobs gibt es einige, wenn man eine halbwegs gute Ausbildung und/oder Referenzen vorzuweisen hat und sich auch noch gut zu verkaufen weiß, dann hat man schon eine gewisse Auswahl.
Ich hab schon immer die Meinung vertreten, daß es mir grundsätzlich egal ist, was ich arbeite, solange es mir einen Spaß macht, und so hab ich schon einige, sehr gegensätzliche Berufe ausgeübt, doch rückblickend bereue ich nichts, weil es zu jedem Zeitpunkt einfach gepasst hat.
 
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