@ sissisfranzl: Auch von mir Dank für den link zur Begründung der Preisverleihung
weit mehr aber für den Mut, von immerhin 20 Postings das erste zu schreiben, das gegen den mainstream argumentiert.
Das Gros der weiteren Postings empfinde ich als sehr anmaßend. Da scheint man der Überzeugung zu sein, mit Stammtischparolen sich über die Wertung eines hochpolitischen Komitees von elder statesmen erheben zu können. Man scheint sehr genau zu wissen, wie der politische Alltag dieses amerikanischen Präsidenten aussieht: Er sitzt den ganzen Tag in seinem oval office und denkt sich wohltönende Reden aus, mit denen er dann der restlichen Welt Sand in die Augen streuen kann.
Neben den von sissisfranzl oder auch dopejoe aufgeführten von Obama in Angriff genommenen Arbeitszielen möchte ich hier auch mal die allererste Amtshandlung nach der Inauguration anführen: "Exekutivbefehl hebt Blockade auf gegen Finanzhilfe an internationale Gruppen für Familienplanung."
Das soll nur beispielhaft stehen für den unglaublichen persönlichen Mut, den der Mann aufbringt, sich als Schwarzer, ohne den Rückhalt finanziell und familiär z.B. eines Kennedy-Clans, bereits in der ersten Stunde seiner Amtszeit mit sämtlichen christlich-konservativen Institutionen nicht nur seines eigenen Landes anzulegen.
Gegen erheblichen Widerstand aus den eigenen Reihen z.B. die Gesundheitsreformen voranzutreiben, Guantanamo aufzulösen etc. etc. vieles ist ja schon angesprochen worden hier mit dem Gespür, dass die Unzufriedenheit im Volk zunimmt, weil sich nicht von heute auf morgen direkt und sofort alles zum Guten wendet, mit der fast sicheren Gewissheit, dass wohlmöglich schon irgendwo irgendjemand den Hahn spannt,
weiter unbeirrt an seinen Zielen zu arbeiten
. das soll ihm bitteschön erstmal einer oder eine von denen nachmachen, die hier so genau wissen, was der Mann - bis jetzt schon verdient hat, oder nicht.
Dass er Obama das selbst so nicht sieht, oder es zumindest so nicht nach außen formulieren kann, ehrt ihn in meinen Augen.
Hier noch ein interessantes Zitat zur Auswahl der Nobelpreisträger:
Der Friedensnobelpreis kann auch an Personen oder Organisationen vergeben werden, die an einem noch laufenden Friedensprozess beteiligt sind, nicht nur für die abschließende Lösung eines Konflikts. Daher können einige Friedensnobelpreise im heutigen Licht als fraglich erachtet werden. Dies gilt besonders für die Friedensnobelpreise der Jahre 1973, als Henry Kissinger (USA) und Le Duc Tho (Vietnam; verzichtete auf den Preis) für das Friedensabkommen von 1973 in Vietnam ausgezeichnet wurden, und 1994, als neben Schimon Peres und Jitzchak Rabin auch Jassir Arafat für seine Bemühungen zur Lösung des Nahostkonfliktes ausgezeichnet wurde.
Quelle: wikipedia