Göttliche Menschen

Wenn Gott die Menschen nach seinem Ebenbild erschuf, warum differenzieren wir so sehr zwischen 'menschlich' und 'göttlich'? Warum ist 'menschlich', oft etwas, das eine Schwäche kennzeichnet? Und warum sehen wir einen Gott, wenn wir denn Ebenbilder sind, nicht auch als durch und durch menschlich an?
Das kommt immer auf die Religion an.

Nur mal kurz die buddhistische Sichtweise:
Da gibt es im Bereich der Wiedergeburten uA die Möglichkeit als "Gott" in "Göttlichen Reichen" wiedergeboren zu werden. Neben ganz vielen anderen Wiedergeburten die möglich sind. Ich bin mit dem tibetischen Buch der Toten nicht ganz vertraut (obwohl ich es eigentlich im Schrank habe :( ). Was ich aber weiß ist dass das in dem Sinne heißt: In Reichen wiedergeboren zu werden wo es keine Sorgen gibt, kaum Leid (und damit auch keine Motivation daran zu arbeiten Samsara zu erreichen) aber die Existenz immer noch endlich ist (und zu einer weiteren Wiedergeburt irgendwo anders führt...).

Weiterhin gibt es Bodhisattvas. Also Menschen die angeblich die Erleuchtung erlangt haben, sich aber statt Samsara zu erreichen entschieden haben weiterhin in geistiger oder eben erleuchteter Form den Wesen zu helfen. Diese werden uA in gewissen Praktiken oder Zeremonien angerufen oder visuallisiert um gewissermaßen ihren Segen oder ihre Eigenschaften zu erhalten.

Im Buddhismus werden Götter also als "menschlich" angesehen. Oder Menschen als "Göttlich" was die grundlage der "Buddhanatur" ist die jedem von uns innewohnt. Der einzige Unterschied sind die Verblendungen die uns Menschen (und Tiere, und Hungergeister, und "Götter", und....) von der Erleuchtung trennen und in den ewigen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt werfen.
 
Als bekennende Agnostikerin (mit leichter Tendenz zum Atheismus) sind mir religiöse Themen dennoch nicht fremd und sie faszinieren mich auch immer wieder. Wenngleich auf eine eher kritische, hinterfragende, auch rein philosophische Weise. Jetzt gerade ging mir eines durch den Sinn... und wer weiß, vielleicht hat ja der eine oder andere Überlegungen dazu, die ebenso faszinierend sind.

Wenn Gott die Menschen nach seinem Ebenbild erschuf, warum differenzieren wir so sehr zwischen 'menschlich' und 'göttlich'? Warum ist 'menschlich', oft etwas, das eine Schwäche kennzeichnet? Und warum sehen wir einen Gott, wenn wir denn Ebenbilder sind, nicht auch als durch und durch menschlich an?

I like it.
Ich verstehe/verstand (bis jetzt) die Aussage das 'Gott den Menschen nach seinem Ebenbild erschuf' eigentlich nur in physischer Hinsicht, nicht in Hinblick auf die Psyche/Intelligenz/Wesensart.
Wäre 'Gott' auch in Hinblick auf seine nicht-physisch-anatomischen Merkmale hin ein Ebenbild des Menschen, wäre 'er' ja auch 'nur' ein 'Gleicher unter Gleichen' - weshalb sollte er dann in irgendeiner Art und Weise 'anbetungswürdig' sein?

Ich denke viel eher das die Religionen und die anderen 'Bullshitianer' - ohne es wirklich zu wissen - Götter nach den menschlichen Eigenschaften die in der Psychologie lange Zeit als 'Es' und 'Über-Ich' gehandelt wurden - und im Monotheismus in einer Identität vereinten - schufen, um ihren Untertanen/Gläubigen gleichzeitig eine Karotte vorhalten und mit einem Stock hinter ihnen drohen zu können, damit 'etwas weiter geht' (respektive geopfert/verehrt/geglaubt) wird.

Denn im Umkehrschluss, wenn Menschen von ihrem Schöpfer alle göttlichen Eigenschaften 'geerbt' hätten, dann wären doch wir alle Götter?
(Und warum sollte man dann irgendetwas tun um nicht in der Hölle oder sonst wo zu schmoren?)
 
Glauben bedeutet ja bekanntlich nicht wissen… daher findet wir vieles, dass wir nicht erklären/wissen/verstehen können, im Glauben/ in der Religion. Um unserem Selbstverständnis über der Natur/Tieren/Umwelt gerecht zu werden, sehen wir uns als Abbild des Unerklärbaren, also von Gott. Die Frage ist natürlich wer hat wen nach seinem Abbild erschaffen, Gott uns nach seinem, oder wir Gott nach unserem… Ich hab mir schon mal die Frage gestellt, falls wir eine uns überlegene Spezies erschaffen (KI usw), ob wir als Erschaffer die Götter sein werden, obwohl wir ja die unterlegen Spezies sindIn unserer Vorstellung wären wir ja die Götter… (Matrix lässt grüßen)
 
Denn im Umkehrschluss, wenn Menschen von ihrem Schöpfer alle göttlichen Eigenschaften 'geerbt' hätten, dann wären doch wir alle Götter?
(Und warum sollte man dann irgendetwas tun um nicht in der Hölle oder sonst wo zu schmoren?)
Ist eben das was im Buddhimsus gelehrt wird. Buddhanatur und so.

Im christlichen heißt das wohl Erbsünde oder freier Wille. Den Scheiß den Adam und Eva sich eingefangen haben wie sie vom Baum der Erkentniss gegessen haben.
 
Das sind Metapher. Jeder Mensch hat eine Seele. Diese enthält eine Anbindung an die Göttliche Quelle und dient dazu, dass die Seele nach dem physischen Tod wieder heim findet. Es ist der Göttliche Funke, den jede Seele insich trägt. Dadurch kann bzw. wird der Begriff "Göttlicher Mensch" häufig abgeleitet bzw. verwendet.

Was jeder Mensch daraus macht, ist seine eigene Wahl - > freier Wille und so.
 
Als bekennende Agnostikerin (mit leichter Tendenz zum Atheismus) sind mir religiöse Themen dennoch nicht fremd und sie faszinieren mich auch immer wieder. Wenngleich auf eine eher kritische, hinterfragende, auch rein philosophische Weise. Jetzt gerade ging mir eines durch den Sinn... und wer weiß, vielleicht hat ja der eine oder andere Überlegungen dazu, die ebenso faszinierend sind.

Wenn Gott die Menschen nach seinem Ebenbild erschuf, warum differenzieren wir so sehr zwischen 'menschlich' und 'göttlich'? Warum ist 'menschlich', oft etwas, das eine Schwäche kennzeichnet? Und warum sehen wir einen Gott, wenn wir denn Ebenbilder sind, nicht auch als durch und durch menschlich an?
Was war zuerst da Ei oder Huhn ?
Hat Gott den Menschen geschaffen ?
Wen wir die religiöse Darstellung verfolgen, wird einen schnell klar.
Es gab nie eine Leere sondern nur Gott, damals hat er aus der Leere ein Universum erschaffen.
 
Wenn Gott die Menschen nach seinem Ebenbild erschuf, warum differenzieren wir so sehr zwischen 'menschlich' und 'göttlich'? Warum ist 'menschlich', oft etwas, das eine Schwäche kennzeichnet? Und warum sehen wir einen Gott, wenn wir denn Ebenbilder sind, nicht auch als durch und durch menschlich an?
Hirnwixen ist fein... 🤭
Was mir einfällt, um beim Thema zu bleiben: der Mensch strebt danach, göttlich zu sein. Ein Gott jedoch kam in diese Welt um Mensch zu sein.
 
Ein Gott jedoch kam in diese Welt um Mensch zu sein.

Zum einen: Ein Gott impliziert das es mehrere Götter gibt - Polytheismus im Christentum?
Zum anderen: Wars nicht der Sohnemann?

Ist eben das was im Buddhimsus gelehrt wird. Buddhanatur und so.

Im christlichen heißt das wohl Erbsünde oder freier Wille. Den Scheiß den Adam und Eva sich eingefangen haben wie sie vom Baum der Erkentniss gegessen haben.

Das is mir dann wieder zu wenig demütig, da bleib ich lieber Sünder :mrgreen:
 
Nun, dann ist also auch Lilith- die erste Frau Adams- nach dem göttlichem Ebenbild erschaffen.

Aber die ist eine Dämonin?

Und was ist mit den Erzengeln, sind ja auch seine Söhne...

also sind die Flügel nun lederig oder federig?

Und warum haben wir keine Flügel :fragezeichen:
 
Das kommt immer auf die Religion an.

Nur mal kurz die buddhistische Sichtweise:
Da gibt es im Bereich der Wiedergeburten uA die Möglichkeit als "Gott" in "Göttlichen Reichen" wiedergeboren zu werden. Neben ganz vielen anderen Wiedergeburten die möglich sind. Ich bin mit dem tibetischen Buch der Toten nicht ganz vertraut (obwohl ich es eigentlich im Schrank habe :( ). Was ich aber weiß ist dass das in dem Sinne heißt: In Reichen wiedergeboren zu werden wo es keine Sorgen gibt, kaum Leid (und damit auch keine Motivation daran zu arbeiten Samsara zu erreichen) aber die Existenz immer noch endlich ist (und zu einer weiteren Wiedergeburt irgendwo anders führt...).

Weiterhin gibt es Bodhisattvas. Also Menschen die angeblich die Erleuchtung erlangt haben, sich aber statt Samsara zu erreichen entschieden haben weiterhin in geistiger oder eben erleuchteter Form den Wesen zu helfen. Diese werden uA in gewissen Praktiken oder Zeremonien angerufen oder visuallisiert um gewissermaßen ihren Segen oder ihre Eigenschaften zu erhalten.

Im Buddhismus werden Götter also als "menschlich" angesehen. Oder Menschen als "Göttlich" was die grundlage der "Buddhanatur" ist die jedem von uns innewohnt. Der einzige Unterschied sind die Verblendungen die uns Menschen (und Tiere, und Hungergeister, und "Götter", und....) von der Erleuchtung trennen und in den ewigen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt werfen.
Hm. Das hab ich ganz leicht anders in Erinnerung...

@Mitglied #548502 magst du mal?
 
Als bekennende Agnostikerin (mit leichter Tendenz zum Atheismus) sind mir religiöse Themen dennoch nicht fremd und sie faszinieren mich auch immer wieder. Wenngleich auf eine eher kritische, hinterfragende, auch rein philosophische Weise. Jetzt gerade ging mir eines durch den Sinn... und wer weiß, vielleicht hat ja der eine oder andere Überlegungen dazu, die ebenso faszinierend sind.

Wenn Gott die Menschen nach seinem Ebenbild erschuf, warum differenzieren wir so sehr zwischen 'menschlich' und 'göttlich'? Warum ist 'menschlich', oft etwas, das eine Schwäche kennzeichnet? Und warum sehen wir einen Gott, wenn wir denn Ebenbilder sind, nicht auch als durch und durch menschlich an?

Nicht die Menschen sind gottgemacht...die Götter sind menschgemacht!
 
Hm. Das hab ich ganz leicht anders in Erinnerung...

@Mitglied #548502 magst du mal?
Ja da gibt es Arbeit. Die Fußnägel wieder zu entrollen. o_O
Es ist so, wie es Christen es übersetzen. Die Wörter Samsara u.s.w. kommen zwar vor
aber sind verdreht verwendet. Ja solange die Gottesvorstellung da ist, kommt so etwas bei raus.
Nun gut ich werde mich bemühen. Dies etwas begreiflicher zu machen. Gestern war mir nicht danach.
Doch ich möchte ja ein Bodhisattva sein. Da sollte ich was machen.
 
Ich bin mit dem tibetischen Buch der Toten nicht ganz vertraut (obwohl ich es eigentlich im Schrank habe :( ).
Das tibetische Totenbuch beschreibt den Sterbe-Prozess und den Übergang in eine neue Existenz.
In welche Existenzform man schließlich wiederkommt, hängt von einem Selbst ab, seinem Karma,
der geistigen Entwicklung die man eventuell schon hat, der Sichtweise und dem Mitgefühl zu anderen Wesen.
Da kommt kein Gott vor. Nur es ist möglich auch in Götterbereichen wiedergeboren zu werden. Doch auch das ist nicht
langfristig erstrebenswert. So gesehen gibt es Götter. (Und eine Götterdämmerung :( )
Weiterhin gibt es Bodhisattvas. Also Menschen die angeblich die Erleuchtung erlangt haben,
Als Bodhisattva muss ich keine Erleuchtung erlangt haben. Als solcher habe ich mich
nur entschlossen den Weg zur Erleuchtung zu gehen. Also den Weg aus dem Samsara,
dem Kreislauf schier unendlicher Wiedergeburten heraus. Also das damit verbundene unvorstellbare Leid zu beenden,
was aus Krankheit, Alter, Tod und Verlust entsteht.
Doch es ist dabei von Vorteil es nicht für sich alleine haben zu wollen.
Deswegen gibt es ein Bodhichitta , der Grund warum ich jetzt schreibe.
 
Zuletzt bearbeitet:
m Buddhismus werden Götter also als "menschlich" angesehen. Oder Menschen als "Göttlich" was die grundlage der "Buddhanatur"
MMMMH Die Butternatur.:hahaha:
Nun nach meiner Vorstellung hat jeder Mensch und auch jedes Wesen die Buddha-Natur.
Die meisten von uns haben sie nur noch nicht erkannt.
Die Buddha-Natur zu erklären ist sehr schwer.
Es ist der Kern und die Essenz unvorstellbarer Freude.
Die Nicht-Trennung zu begreifen und zu erfahren , dafür sollte man unzählige Konzepte loslassen können.
Es wäre viel zu einfach zu sagen: Wir alle sind im Kern Götter.
Der (eigene) Geist erschafft zwar diese Welt. Doch diese Rekursion zu verstehen ist mit Kopfschmerzen verbunden.
Es gibt jedoch nichts außerhalb von uns selbst. (so die buddh. Vorstellung)
Somit gibt es auch keinen Gott der über uns letztendlich herrscht.
Die Buddha-Natur erkennen zu wollen, heißt auch Verantwortung für sich und Andere zu übernehmen.
Andere in Ihren Entwicklung zu fördern sich aber nicht einzumischen.
Ein Grund warum ich eigentlich nicht weiterschreiben möchte.
 
Wenn Gott die Menschen nach seinem Ebenbild erschuf, warum differenzieren wir so sehr zwischen 'menschlich' und 'göttlich'? Warum ist 'menschlich', oft etwas, das eine Schwäche kennzeichnet? Und warum sehen wir einen Gott, wenn wir denn Ebenbilder sind, nicht auch als durch und durch menschlich an?
Es hilft vielen Menschen sich etwas was nicht fassbar ist als Gott vorzustellen.
Doch es ist nur eine Vereinfachung, mit unangenehmen Nebenwirkungen. :lol: :(
Exzellent finde ich es wenn diese Menschen es als ein Hilfsmittel begreifen.
Keine Doktrin darin sehen.
Ein Hilfsmittel, den Anderen und letztendlich auch sich selbst unverstellbare Freude zu schenken.
Ein wenig Demut ist ein gutes Mittel um mehr von dem Unfassbaren zu entdecken.
 
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