Hausbau als Beziehungskiller?

Alles im Leben, das mit Verantwortung und Verpflichtung und Risiko einhergeht (Kinder, Hausbau, Kredite, Hochzeit, gemeinsames Arbeitsprojekt,...) sind ein potentieller Stolperstein für Beziehungen (auch Freundschaften), wenn die Beziehung nicht gut ist. Wenn keine Gesprächskultur und keine Wertschätzung füreinander da ist, wenn man nicht die Geduld für den Anderen aufbringt, dann ist jeder Konflikt immer eine Gefahr. Passt aber die Beziehung, dann sind solche Ereignisse, ja Konflikte, Krisen, Herausforderungen der ultimative Wachstumsreiz. Da wächst man zusammen, das eint und stärkt einen als Paar.

Darum: Beziehungsarbeit, Gewaltfreie Kommunikation, Konfliktlösungskompetenz entwickeln: selbstkritisches hinterfragen der eigenen Standpunkte, Perspektivwechsel üben, Gemeinsamkeiten stärken.
Kommunikation ist ALLES.
Kompliment, das ist super geschrieben
 
Ja ganz bestimmt. Hausbau oder eine 5 Jährige Fachschule so killst jede Beziehung.
LG Gunther
 
ich denke man darf sich halt nicht zu sehr in dem "Nestbau Trieb" verlieren.

wir haben das große Glück, dass wir bereits in einer Hälfte des Hauses wohnen und somit keinerlei Doppelbelastung haben (Miete&Kredit).
wir bauen die andere Seite nun nach und nach durch, wie gerade Zeit ist und Helfer verfügbar sind.
natürlich gibt es auch in der Situation Tage an denen man sich nur kurz morgens sieht und dann erst wieder Abends.... das darf nur keinen Überhang nehmen.

Streit gibt es bis jetzt auch im vierten "Baumonat" nicht.
wir achten einfach drauf, dass trotz dem ganzen Stress die Beziehung nicht zu kurz kommt und "gönnen" uns dann halt auch mal nen Tag oder zwei Auszeit und unternehmen was abseits der Baustelle (das geht aber halt auch nur, weil wir keinerlei Zeitdruck haben).

wir sind auch beide (zum Glück) der Meinung das die Bauhelfer gut verpflegt werden müssen und wenn die morgens um 10:00Uhr schon nen Radler zum Mettbrötchen trinken ist das völlig okay.

ich muss aber auch sagen, dass ich im Freundeskreis fast jedes wichtige "Gewerk" für den Bau habe und anpacken tun alle, bis jetzt wurde jeden Samstag das Tagesziel erreicht.
 
Über die Jahre hinweg habe ich viele Häuslebauer kennen gelernt. Meistens junge Paare wo das Budget oft sehr eng geplant war, aber auch ältere Semester die es noch einmal wissen wollten.

Einige haben sich schon zerstritten bevor der Rohbau stand und manche scheiterten kurz vor dem Ende weil sie in ein halb fertiges Haus eingezogen sind und nie fertig wurden.

Bei den Selbermachern habe ich oft gesehen das sie völlig überfordert waren wenn es um kleine Details ging, helfen Freunde säuft man regelmäßig bei der Arbeit ab und wartet man auf Fachleute aus der Verwandtschaft wartet man ewig und drei Tage.

Ein wenig Duft der Liebe auf der Baustelle habe ich selbst erlebt. Zum Glück aber nur einen Altbau saniert. Doch selbst da gab es mahnende Blicke und Gemaule von weiblicher Seite wenn nicht alles Rucki Zucki ging. Ich hatte viel Gratishilfe von Freunden aus der Baubranche, aber die wollen dann eben auch etwas unterhalten werden. Nach meiner Rechnung haben die damals ca. 700 Biere getrunken. Einmal bin ich sogar mit dem PKW Hänger zur Abfallwirtschaft mit einer vollen Ladung Dosen.

Dafür wurde 4 Wochen Material bewegt wo ein LKW fünf mal fahren musste, Löcher gegraben wo man eigentlich einen Bagger bräuchte und Baumaterial in der prallen Sonne geschleppt das ich manchmal zur Pause aufrufen musste weil ich nicht wollte das noch jemand zusammen bricht. Mich hat die Aktion ehrlich gesagt sehr davon abgeschreckt einmal selbst von 0 auf zu bauen oder ein völlig desolates Haus zu renovieren, ausgenommen man legt das Geld hin und übernimmt das Haus schlüsselfertig halte ich es für Wahnsinn das einer Beziehung anzutun.
Stimmt, jede länger dauernde Baustelle ist mit Sicherheit eine Probe. Zum einen will man schnell fertig werden, zum anderen muss man sich definitiv Zeit für die Beziehung frei schaufeln. Hab das auch schon durch und ja, es hat oft gekracht.
Und das wir Frauen immer alles gleich fertig haben wollen, liegt zum einem an unserem Nestbautrieb, zum anderen fahren wir bereits Vorhänge aussuchen während er den Keller aushebt.😁😁😁
 
Hatte bedenken bei wichtigen Entscheidungen, die man nicht allzu häufig/gar nicht ändert (Fliesen, Verblender etc.) da wir wirklich unterschiedlich sind wie Tag und Nacht aber wir konnten uns immer gut einigen.
In der Bauphase an sich gabs schon mal Diskussionen, häufig war ich genervt wenn etwas nicht rund lief da ich alleine anwesend war und mein Mann 200km weit entfernt aber die Beziehung hat nicht darunter gelitten.
 
Wir haben bewusst kein Haus gebaut weil die Ehe das nicht überlebt hätte. Meine Frau, ziemlich perfektionistisch und zudem ungeduldig und ich, der alles hasst was mit Handwerk zu tun hat und dem alles ziemlich egal ist, hätten eine zu explosive Mischung abgebeben :eek: Gelöst haben wir das durch einen Kompromiss: Ein Reihenhaus.

Und letztlich muss ich einigen Vorpostern zustimmen: Der Trick ist die Kommunikation, denn wir waren so ehrlich uns das einzugestehen ;)
 
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