Hausbau als Beziehungskiller?

Trotz bester Beziehung empfinde ich den (unfreiwilligen) Hausbau als extrem belastend und auslaugend. Hätte ich eine Wahl, würde ich mich sofort dagegen entscheiden und was fertiges hinstellen.
Die Beziehung leidet dadurch auf jeden Fall. Aber wir werden es schaffen und nicht es uns ;)
 
Auch ich warveinst Häuselbauer, es war faszinierend, herausfordernd, spannend, gatal, katastrophal, aber letztlich sehr begeisternd, und kreativ.
Ich bin froh, es gemacht zu haben, und diesem Haus die Möglichkeit gegeben zu haben, sich ständig an neue/andere Bedürfnisse angepasst zu haben, so wie auch jetzt die Möglichkeit, es zu teilen, nachdem unsere Beziehung zerbrochen ist (aber nicht wegen des Hausbaus).
Es war eine so kreative phase meibes Lebens, die ich nicht bereue.
 
Es ist weniger das Kreditsystem an sich...es ist das Zinssystem.
Weil...in einer "Schuldgesellschaft" lebten wir immer schon.
Nur beinhaltete die Schuld keine Zinsen.

Das ist nicht ganz korrekt. Wenn man sich mit der Geldwirtschaft mittels SFC Modellierung etwas genauer befasst, wird man sehen, dass entweder gar kein Wachstumszwang besteht oder bestenfalls für bestimmte Gegebenheiten der Konsumfunktion. Für die Stabilität einer stationären Wirtschaft ist letztlich nicht der Zins, sondern die Sparquote entscheidend. Werden nämlich die Zinserträge vom Kreditgeber, entweder Bank oder Gläubiger der Bank, vollständig verkonsumiert, stehen diese auch wieder zur Tilgung der Zinsen zur Verfügung. Aus dieser Sicht heraus bestünde kein inhärenter Wachstumszwang, der kausale Zusammenhang würde vielmehr in die andere Richtung laufen: Nullwachstum wäre nicht möglich, wenn die Akteure laufend Geldvermögen akkumulieren.
 
Das ist nicht ganz korrekt. Wenn man sich mit der Geldwirtschaft mittels SFC Modellierung etwas genauer befasst, wird man sehen, dass entweder gar kein Wachstumszwang besteht oder bestenfalls für bestimmte Gegebenheiten der Konsumfunktion. Für die Stabilität einer stationären Wirtschaft ist letztlich nicht der Zins, sondern die Sparquote entscheidend. Werden nämlich die Zinserträge vom Kreditgeber, entweder Bank oder Gläubiger der Bank, vollständig verkonsumiert, stehen diese auch wieder zur Tilgung der Zinsen zur Verfügung. Aus dieser Sicht heraus bestünde kein inhärenter Wachstumszwang, der kausale Zusammenhang würde vielmehr in die andere Richtung laufen: Nullwachstum wäre nicht möglich, wenn die Akteure laufend Geldvermögen akkumulieren.
Für die Realwirtschaft mag das funktionieren, vielleicht auch in der Finanzwirtschaft. Aber was passiert mit dem Vermögen, dass im Prinzip keine Kaufkraft hat, weil die Produkte endlich sind?
Irgendwann macht Geldverdienen keinen echten Sinn mehr, und diesen Punkt haben wir schon lange überschritten...oder nicht?
 
weil die Produkte endlich sind?

Die Ressourcen für die Produkte sind endlich, die Produkte selbst und ihr Mehrwert nicht unbedingt bzw. ist diese Wachstumsgrenze noch sehr weit weg, Stichwort digitale Produkte, die lassen sich mit relativ wenig Input fast unendlich skalieren und auch Dienstleistungen können Mehrwert und Wohlstandszuwachs bringen.

Irgendwann macht Geldverdienen keinen echten Sinn mehr, und diesen Punkt haben wir schon lange überschritten...oder nicht?

Ich würde meinen, das ist eine individuelle Entscheidung….der eine wird es bejahen, der andere verneinen.
 
Über die Jahre hinweg habe ich viele Häuslebauer kennen gelernt. Meistens junge Paare wo das Budget oft sehr eng geplant war, aber auch ältere Semester die es noch einmal wissen wollten.

Einige haben sich schon zerstritten bevor der Rohbau stand und manche scheiterten kurz vor dem Ende weil sie in ein halb fertiges Haus eingezogen sind und nie fertig wurden.

Bei den Selbermachern habe ich oft gesehen das sie völlig überfordert waren wenn es um kleine Details ging, helfen Freunde säuft man regelmäßig bei der Arbeit ab und wartet man auf Fachleute aus der Verwandtschaft wartet man ewig und drei Tage.

Ein wenig Duft der Liebe auf der Baustelle habe ich selbst erlebt. Zum Glück aber nur einen Altbau saniert. Doch selbst da gab es mahnende Blicke und Gemaule von weiblicher Seite wenn nicht alles Rucki Zucki ging. Ich hatte viel Gratishilfe von Freunden aus der Baubranche, aber die wollen dann eben auch etwas unterhalten werden. Nach meiner Rechnung haben die damals ca. 700 Biere getrunken. Einmal bin ich sogar mit dem PKW Hänger zur Abfallwirtschaft mit einer vollen Ladung Dosen.

Dafür wurde 4 Wochen Material bewegt wo ein LKW fünf mal fahren musste, Löcher gegraben wo man eigentlich einen Bagger bräuchte und Baumaterial in der prallen Sonne geschleppt das ich manchmal zur Pause aufrufen musste weil ich nicht wollte das noch jemand zusammen bricht. Mich hat die Aktion ehrlich gesagt sehr davon abgeschreckt einmal selbst von 0 auf zu bauen oder ein völlig desolates Haus zu renovieren, ausgenommen man legt das Geld hin und übernimmt das Haus schlüsselfertig halte ich es für Wahnsinn das einer Beziehung anzutun.
700 Biere? Also da warts fleißig beim arbeiten und trinken 🤣🤣
 
700 Biere? Also da warts fleißig beim arbeiten und trinken 🤣🤣

Rechnest 1 Bier pro 2-3 Arbeitsstunden/arbeitender Person.
Jetzt nimmst Du Dir alle Professionisten und helfende Hände, ziehst davon 20% ab, die nicht trinken (wobei Alkfreies ging bei uns auch gut).
Tja und Sprudelwasser überraschenderweise Himbeer-Verdünnungssaft, war auch irre.
Dann wirst drauf kommen, dass die Arbeitszeit, die Du kalkuliert hast alleine Mist ist. :D
 
Rechnest 1 Bier pro 2-3 Arbeitsstunden/arbeitender Person.
Jetzt nimmst Du Dir alle Professionisten und helfende Hände, ziehst davon 20% ab, die nicht trinken (wobei Alkfreies ging bei uns auch gut).
Tja und Sprudelwasser überraschenderweise Himbeer-Verdünnungssaft, war auch irre.
Dann wirst drauf kommen, dass die Arbeitszeit, die Du kalkuliert hast alleine Mist ist. :D
Ach wo ist die schöne Zeit hin, als wir noch in Fellen gehüllt das Weibchen an den Haaren in unsere Höhle gezogen haben und die dann auf das Feuer geachtet haben. Da hatten wir für andere Dinge zeit. :schulterzuck::hurra::quickie:
Aber der Wohlstand und dem Status gerecht werden erfordert Opfer.
Ich hatte auch einmal die Idee mit einem Haus. Habe sie aber verworfen und mir eine Wohnung gekauft.

Kein Jahrelanges schuften, keine Streitereien ob sich das noch ausgeht. Und wenn es fertig ist, kein Rasenmähen, keine Reparaturen, keine Menschen die Grillen oder Baden kommen, weil sie ja auch damals geholfen haben. Kein wirklicher Urlaub, weil man hat ja Garten und Pool. Kein, vor dem Winter alles dicht machen und nach dem Winter das Richten was kaputt geworden ist. Schnee schaufeln nicht vergessen.

Wie gesagt, ich habe der Wohnung den Vorzug gegeben. Nur kleine Diskussionen beim Einrichten, jedes mal wenn eine Frau eingezogen ist.
Sperre sie zu, und fahre in den Urlaub. Da es einen Eigentumswohnung ist sind die Betriebskosten überschau bar. Ok, kein Garten kein Pool, aber dafür Terrasse mit Dusche. 2 bis 3 Mal im Jahr Urlaub für 2 bis 3 Monate.
Aber ja jeder wie er will und was er braucht. Jetzt werde mich wieder viele steinigen:schulterzuck:
 
Meine Frau und ich kauften ein altes Stadthaus (und renovierten es nach unserem Geschmack) sowie ein Chalet in den Bergen und bauten es nach unseren Bedürfnissen aus. Das fanden wir weniger aufreibend als etwas Neues zu bauen.
 
Der Hausbau war wurscht. Beziehungskiller waren ein Grantscherm von Schwiegervater und eine vereinnahmende, obergscheite Schwiegermutter 😝
 
Als "Unterhaltung" hättest vielleicht weniger Bier mit deinen Freunden trinken, sondern mehr Deine Frau da miteinbinden sollen :p
Besser für Deine Leber, Deine Frau hätte Spaß gehabt und Deine Freunde hätten Dir jeden Gefallen gemacht
 
Siehe Hinterholz 8. Ist zwar eine Komödie, aber so läuft es oft ab. Ich lebe selbst in einem Haus mit einem Riesengrundstück. Bei mir wars zum Glück nicht so heftig. Aber zu tun gibts immer was.
 
Die Fragen können wir mit einem klaren Nein beantworten.

Sicher gab es an und ab mal Differenzen in Form von Uneinigkeit oder Motivationsverlust aber keinen Streit, kein Beziehungsdrama und wir sind noch immer glücklich. Und ja, wir standen jede freie Minute auf der Baustelle, wir haben einiges in Eigenleistung erbracht und wenn nicht das haben wir die Gewerke zumindest unterstütz. Noch dazu wurde für jeden auf der Baustelle Speis und Trank organsiert und sogar extra gekocht.

Alles in allem eine stressige und anstrengende Zeit, die wir aber um keine Minute missen möchten.
Aber mal eine Frage, hat es sich tatsächlich ausgezahlt dieses mithelfen, bzw die eigenleistung?
Wäre es nicht besser gewesen einen erfahrenen externen, gut vernetzten bauleiter(baumanager) mit den Aufgaben (einzelvergaben, etc) zu beauftragen?
 
Über die Jahre hinweg habe ich viele Häuslebauer kennen gelernt. Meistens junge Paare wo das Budget oft sehr eng geplant war, aber auch ältere Semester die es noch einmal wissen wollten.

Einige haben sich schon zerstritten bevor der Rohbau stand und manche scheiterten kurz vor dem Ende weil sie in ein halb fertiges Haus eingezogen sind und nie fertig wurden.

Bei den Selbermachern habe ich oft gesehen das sie völlig überfordert waren wenn es um kleine Details ging, helfen Freunde säuft man regelmäßig bei der Arbeit ab und wartet man auf Fachleute aus der Verwandtschaft wartet man ewig und drei Tage.

Ein wenig Duft der Liebe auf der Baustelle habe ich selbst erlebt. Zum Glück aber nur einen Altbau saniert. Doch selbst da gab es mahnende Blicke und Gemaule von weiblicher Seite wenn nicht alles Rucki Zucki ging. Ich hatte viel Gratishilfe von Freunden aus der Baubranche, aber die wollen dann eben auch etwas unterhalten werden. Nach meiner Rechnung haben die damals ca. 700 Biere getrunken. Einmal bin ich sogar mit dem PKW Hänger zur Abfallwirtschaft mit einer vollen Ladung Dosen.

Dafür wurde 4 Wochen Material bewegt wo ein LKW fünf mal fahren musste, Löcher gegraben wo man eigentlich einen Bagger bräuchte und Baumaterial in der prallen Sonne geschleppt das ich manchmal zur Pause aufrufen musste weil ich nicht wollte das noch jemand zusammen bricht. Mich hat die Aktion ehrlich gesagt sehr davon abgeschreckt einmal selbst von 0 auf zu bauen oder ein völlig desolates Haus zu renovieren, ausgenommen man legt das Geld hin und übernimmt das Haus schlüsselfertig halte ich es für Wahnsinn das einer Beziehung anzutun.
Beziehungen sind halt nicht immer einfach und wenns beim hausbauen nicht klappt hätts so auch früher oder später nimmer hinghaut.
 
nach jahrelangen hausbau, zuerst haus schwester und dann haus mit meiner ersten frau liebe ich unser genossenschaftsreihenhaus wo das einzige werkzeug das ich brauche ein telefon ist um die genossenschaft anzurufen. so teuer kann das gar ned sein, aber mehr als ein bild aufhaengen und ein paar moebel zusammenbauen mach ich in meinem leben nicht mehr.
 
Über die Jahre hinweg habe ich viele Häuslebauer kennen gelernt. Meistens junge Paare wo das Budget oft sehr eng geplant war, aber auch ältere Semester die es noch einmal wissen wollten.

Einige haben sich schon zerstritten bevor der Rohbau stand und manche scheiterten kurz vor dem Ende weil sie in ein halb fertiges Haus eingezogen sind und nie fertig wurden.

Bei den Selbermachern habe ich oft gesehen das sie völlig überfordert waren wenn es um kleine Details ging, helfen Freunde säuft man regelmäßig bei der Arbeit ab und wartet man auf Fachleute aus der Verwandtschaft wartet man ewig und drei Tage.

So schlimm muß es gar nicht sein, damit Frust in einer Beziehung aufkommt.

Hinterholz 8 läßt in vielen Fällen grüßen. Wie Einer schon sagte.

Ich kenne das auch von meinen Eltern. Ein eigenes Haus bauen geht oft einher mit Familiengründung. Das sogenannte "Existenz-Aufbauen". Hier sollte alles möglichst sorgfältig geplant werden und langfristig gedacht werden, bevor man etwas in Angriff nimmt. Letztendlich ist vieles auch eine Frage der Kapital-Ausstattung. Erst ein Chaos während des Bauens und danach jahrzehntelang Schulden - wenn das Haus dann überhaupt schon einigermaßen fertig ist - das kann für eine Partnerschaft schon sehr aufreibend sein. Und erst für die Kinder.

Das Beste wäre, wenn man gar nicht arm auf die Welt kommen würde. Viele Erschwernisse würden dadurch wegfallen. Aber wer kann sich das schon aussuchen.
 
So schlimm muß es gar nicht sein, damit Frust in einer Beziehung aufkommt.

Hinterholz 8 läßt in vielen Fällen grüßen. Wie Einer schon sagte.

Ich kenne das auch von meinen Eltern. Ein eigenes Haus bauen geht oft einher mit Familiengründung. Das sogenannte "Existenz-Aufbauen". Hier sollte alles möglichst sorgfältig geplant werden und langfristig gedacht werden, bevor man etwas in Angriff nimmt. Letztendlich ist vieles auch eine Frage der Kapital-Ausstattung. Erst ein Chaos während des Bauens und danach jahrzehntelang Schulden - wenn das Haus dann überhaupt schon einigermaßen fertig ist - das kann für eine Partnerschaft schon sehr aufreibend sein. Und erst für die Kinder.

Das Beste wäre, wenn man gar nicht arm auf die Welt kommen würde. Viele Erschwernisse würden dadurch wegfallen. Aber wer kann sich das schon aussuchen.

ich kann jeden nur raten vom hausbau abstand zu nehmen, der “nur” einen (auch wenn top bezahlt) angstelltenberuf hat, kein geld von eltern etc. bekommt und sich nicht einen grossteil selber machen kann.
 
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