viele philsophen entstammten früher der oberschicht. ergo hatten sie halt zeit und geld der philosophie nachzugehen. bei dir klingts ja so, als hätten die männer nicht gemacht und die frauen dann schuften dürfen (na ja gut, karl marx war ein fauler hund. aber die familie konnte sich trotzdem ein kindermädchen leisten. frau marx alias jenny von westphalen musste ja ihren stand wahren...).
Hä? Genau das sag ich ja! Nicht die Zeit war das Problem (weil Frauen aus der Oberschicht genau so wenig arbeiten mussten wie Männer), sondern der fehlende Zugang zur Bildung.
wieso schuld der frauen? wieso lest du das wieder in mein kommentar? abgesehen davon, dass die kunst des lesens/schreibens nicht nur frauen lange zeit verwehrt war.....sondern einem großteil der bevölkerung!
Wahrscheinlich les ich dich so, weil du öfters Kommentare in die Richtung schiebst. Wenn es dieses Mal ungerechtfertig war. Sorry!
Und ja, dass es für einen Großteil der Bevölkerung keinen Zugang zur Bildung gab, ist klar. Hier spielen natürlich auch andere soziale Kategorie eine Rolle.
Das könnte man in die andere Richtung aber genau so formulieren: was ist daran gut, wenn eine Minderheit der Frauen sich einbildet, für die Gesamtheit der Frauen sprechen zu können und diese zu repräsentieren?
Auf jeden Fall. Deswegen wird das auch seit den 70ern thematisiert und kritisiert - vor allem dass Feminismus damals in erster Linie von Weißen Frauen aus der Mittelschichte definiert wurde und diese Weiße Frauen glaubten für alle zu sprechen. Heutige (zeitgemäße) Feminismen reflektieren ihre privilegierte Position mit bzw. werden Feminismen auch mit anderen sozialen Kategorien (race, class,...) zusammen gebracht und gedacht!
Zu starkes Vereinfachen mag problematisch sein, unnotwendiges Komplizieren ist einer Sache aber zumindest genau so abträglich. Wenn man die Handlunsweisen besonders engagierter Emanzipationsbetreiberinnen betrachtet, entsteht der Eindruck, dass sie genau so Stereotype entwickeln und verwenden, die man mit der gleichen Berechtigung hinterfragen kann. Also im Prinzip machen sie genau das, was sie den Männern vorwerfen.
Auch das hab ich schon öfters gesagt: Ja, es gibt immer noch ein Bild vom Feminismus und "Emanzen" welches mit Stereotypen einhergeht. Das kommt meiner Meinung nach aus den 70ern, wo es viele wichtig fanden dass Frauen sich zuerst mal als Frauen definierten um ein "WIR" bilden zu können (daher kommt es auch, dass die Weiße Frau damals für alle gesprochen hat). Mittlerweile gibt es sicher noch einige Feminist_innen die ähnlich denken - berühmtestes Beispiel ist wohl Alice Schwarzer. Für mich ist das eben nicht mehr zeitgemäß, hat wenig mit heutigen Lebensrealitäten zu tun und ist etwas was ich andauernd kritisiere. Schön ist es trotzdem, dass der Großteil der verschiedener Feminismen nicht mehr auf dieses WIR zurückgreift!
Natürlich verändert sich Sprache, aber in aller Regel geschieht das aus den Menschen heraus als Begleiterscheinung einer gesellschaftlichen Entwicklung, und wird nicht von einer Minderheit zwangsweise eingebläut. Das funktioniert in den seltensten Fällen, und das finde ich persönlich gut so.
Auch diese Diskussion hatten wir schon gefühlte 1000 Mal hier im Forum. Ich weiß nicht wo du hier grad wieder einen Zwangscharakter siehst: Alles was ich sage ist, dass die Sprache sich seit Faust nun mal verändert hat - ohne das jemand gezwungen wurde. Der Begriff des Weiblichen hatte damals eine andere Bedeutung als heute (das hoffe ich zumindest sehr!). Und wenn saturn2 sagt, dass es ihm nicht um diese vergeschlechtlichten Stereotype geht, kann ich ihn doch fragen wieso er diese trotzdem mit der Verwendung seiner Sprache mittransportiert (die Argumentation "Wenn im Faust II der Begriff des Weiblichen verwendet wird, nehme ich für mich in Anspruch dies auch tun zu dürfen" fand ich aus oben genannten Gründen nicht sehr schlüssig)
Für mich klingt das wie eine Folge Deines komplexen Denkens, welches trotz seiner Komplexität in allem und jedem Frauenfeindlichkeit wittert. Vielleicht solltest Du die Thematik etwas lockerer sehen ...
Leider ist es tatsächlich so, dass ich in diesem Forum auf viel Frauenfeindlichkeit treffe und ich sehr oft überrascht bin, welches Denken teilweise ganz "normal" erscheint. Warum das so ist, liegt wohl eher daran, dass ich mich in meinem Leben meist in einem geschützteren und geschlosseneren Umfeld bewege wo es selbstverständlich ist, dass sexistische, rassistische, homophobe, transphobe... Aussagen nichts verloren haben. Hier im Forum ist es logischerweise viel diverser.