Heidegger dir einen

Aber was ich immer noch nicht verstehe: Wieso braucht es dann die Bezeichnung weiblich bzw. männlich. Das reproduziert ja - gerade die Eigenschaften die du nennst - Geschlechterstereotype und wird dann denke ich genau auf diese Art und Weise gelesen.
Wenn im Faust II der Begriff des Weiblichen verwendet wird, nehme ich für mich in Anspruch dies auch tun zu dürfen.
Was wäre die Alternative? Die Alltagssprache, die Klassiker, religiöse Texte von Ausdrücken zu säubern hinter denen irgendjemand eine politische Unkorrektheit wähnen könnte.
 
Vielleicht um es mal nicht unerwähnt zu lassen, es gibt sicher einige Frauen, die sich (auch veröffentlich) Gedanken machen bzw. die und/oder Philosophie studiert haben. Nur.......die Damen der Schöpfung beschäftigen sich eventuellen mit einem Blick auf die Welt aus weiblicher Sicht, mitunter führt das ein wenig in die emanzipatorische Richtung.
Eventuell falle ich da jetzt auch auf etwas herein, aber die männlichen Philosophen bezogen ihre deutende Kraft aus dem Umstand, dass sie sich zumindest einbildeten für und über den Menschen im allgemeinen sprechen zu können. Das was mir die weiblichen Philosophen kaum bieten.
Ausserdem ist die weibliche Philo-szene betont humorfrei.
 
Ausserdem ist die weibliche Philo-szene betont humorfrei.
Naja, Humorkanonen sind die männlichen Philosophen ja auch ned gerade.

... von Ausdrücken zu säubern hinter denen irgendjemand eine politische Unkorrektheit wähnen könnte.
Ja, die politische Unkorrektheit ... :mrgreen:

Ist halt ein Jammer, dass die Natur ganz bestimmte (und unterschiedliche) Festlegungen für Frauen und Männer getroffen hat, was die biologische Kette betrifft. Allein schon, was sich die eingefleischten Emanzen giften müssen, weil sie zum Kinderkriegen ohne Mann nicht auskommen. :cool:

Das könnte man allerdings als eine Aufforderung der Natur ansehen, dass Mann und Frau das Miteinander suchen sollen, und nicht das Gegeneinander. Und schon gar nicht ein Gegeneinander, welches auf krampfhaft zusammengesuchten Oberflächlichkeiten aufgebaut ist.

Was weibliche Philosophen betrifft, so meine ich Grund zu der Annahme zu haben, dass es nur deshalb weniger von diesen gibt, weil Frauen ja zu jeder Zeit der Menschheitsgeschichte jene waren, welche den Großteil der Arbeit zu verrichten hatten, während sich die Kronen der Schöpfung in den reichlichen Mußestunden darin ergehen konnten, ihren Gedanken nachzuhängen. Meine Vermutung geht also in die Richtung, dass es zwar unter den Frauen auch eine gerüttelt Zahl von Philosophinnen gibt, dass es ihnen aber einfach an der Zeit ermangelt, ihre Gedanken zu Papier zu bringen.
 
Was weibliche Philosophen betrifft, so meine ich Grund zu der Annahme zu haben, dass es nur deshalb weniger von diesen gibt, weil Frauen ja zu jeder Zeit der Menschheitsgeschichte jene waren, welche den Großteil der Arbeit zu verrichten hatten, während sich die Kronen der Schöpfung in den reichlichen Mußestunden darin ergehen konnten, ihren Gedanken nachzuhängen. Meine Vermutung geht also in die Richtung, dass es zwar unter den Frauen auch eine gerüttelt Zahl von Philosophinnen gibt, dass es ihnen aber einfach an der Zeit ermangelt, ihre Gedanken zu Papier zu bringen.

na ja. oder die fehlenden kenntnisse von latein, griechisch bzw. die kunst zu schreiben und zu lesen.....kommt noch dazu.
 
Naja, Humorkanonen sind die männlichen Philosophen ja auch ned gerade.


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Naja, der Nestroy ist meist zu finden unter: Dramatiker schlussendlich als Theatermann apostrophiert, aber für mich ist er inhaltlich oft in seinen Bonmots ein Philosoph und seinen Humor versteh ich wenigstens................
"Der Mensch ist gut, die Leut' sind schlecht."
 
Wenn im Faust II der Begriff des Weiblichen verwendet wird, nehme ich für mich in Anspruch dies auch tun zu dürfen.
Was wäre die Alternative? Die Alltagssprache, die Klassiker, religiöse Texte von Ausdrücken zu säubern hinter denen irgendjemand eine politische Unkorrektheit wähnen könnte.

Ich habe nicht gesagt, dass Klassiker oder religiöse Texte "gesäubert" werden sollen. Das Alltagssprache sich aber verändert ist klar. Dass die verwendete Sprache in Faust nicht mit der heutigen Sprache verglichen werden kann ist hoffentlich auch nachvollziehbar. Und das die eigene Verwendung der Sprache reflektiert werden kann ist doch auch etwas Schönes. Daher nocheinmal: Du reproduzierst durch deine Verwendung Stereotype und sagst gleichzeitig, dass es geschlechterunabhängig ist. Wenn du dieser Meinung bist, muss es doch auch ein Leichtes sein diese Geschlechterunabhängigkeit auch tatsächlich auszudrücken und dadurch stereotypes Denken zu vermeiden.

Eventuell falle ich da jetzt auch auf etwas herein, aber die männlichen Philosophen bezogen ihre deutende Kraft aus dem Umstand, dass sie sich zumindest einbildeten für und über den Menschen im allgemeinen sprechen zu können. Das was mir die weiblichen Philosophen kaum bieten.

Das klingt so als ob du diesen Umstand positiv bewertest. Was ist daran gut, wenn Männer sich einbildeten für die gesamte Menschheit sprechen zu können und diese zu repräsentieren? (Da wären wir wieder bei der Theorie des Mannes als einziges/ wahres Geschlecht. Ich bin erstaunt/ schockiert wie stark diese noch Anwendung im Denken findet.)

Was weibliche Philosophen betrifft, so meine ich Grund zu der Annahme zu haben, dass es nur deshalb weniger von diesen gibt, weil Frauen ja zu jeder Zeit der Menschheitsgeschichte jene waren, welche den Großteil der Arbeit zu verrichten hatten, während sich die Kronen der Schöpfung in den reichlichen Mußestunden darin ergehen konnten, ihren Gedanken nachzuhängen. Meine Vermutung geht also in die Richtung, dass es zwar unter den Frauen auch eine gerüttelt Zahl von Philosophinnen gibt, dass es ihnen aber einfach an der Zeit ermangelt, ihre Gedanken zu Papier zu bringen.

Wirklich nur die Zeit? Ich habe Grund zur Annahme, dass viele Philosophen der Wissenschaft und dem Denken nachgehen konnten, weil sie sich finanziell Bedienstete leisten konnten, die allfallende Arbeit für sie erledigt haben. Das würde dann auch für die Frauen gelten: Kindererziehung, Haushalt, etc. wurde an Dritte ausgelagert. Daher muss mensch sich fragen ob wirklich die Zeit das große Problem war oder viel mehr:

die fehlenden kenntnisse von latein, griechisch bzw. die kunst zu schreiben und zu lesen.....kommt noch dazu.

Wenn auch von giftpilz so formuliert als wäre das die Schuld der Frauen (vielleicht lese ich es schon wieder falsch, aber klingt für mich so) liegt genau hier das Problem. Der fehlende Zugang zur Bildung resultierte daraus, dass Frauen bestimmte Eigenschaften (natürlich von der männlich-formulierten Wissenschaft) zugeschrieben wurden, die der Verwendung des Geistes und der Vernunft diametral gegenüber standen. Wie saturn2 schon schrieb, war das bspw. die Sinnlichkeit, das Verführerische. Das Handeln der Frauen wurde in den Augen der Männer vom Körper geleitet, das Handeln der Männer vom Geist. Daher war es für Frauen unmöglich sich in die geistige Sphäre einzubringen und daher ist es auch gar nicht mal so dumm oder unnötig sich zu überlegen welche Begriffe mensch wie verwendet (um die Klammer zu schließen!).

Weg von der Genderdebatte und noch eine kurze Anmerkungen zur Philosophie und dem "komplexen Denken":

Dem kann ich nur zustimmen.
Weniger ist oft mehr.
Ich hab mich auch mal viel mit Philosophie beschäftigt, bis ich draufkam, dass hier Dinge nur unnötig verkompliziert werden.
In der Einfachheit liegt die Würze.

Bin ich absolut nicht der Meinung. Vereinfachungen führen oft zur Oberflächlichkeit die der komplexen Welt in der wir leben absolut nicht gerecht wird und dies führt wiederum wieder oft zu Stereotypen. Weil das Denken in Schachteln und Stereotypen um einiges einfacher ist als diese Stereotype aufzubrechen und genauer/ komplexer hin zu schauen.
 
Wirklich nur die Zeit? Ich habe Grund zur Annahme, dass viele Philosophen der Wissenschaft und dem Denken nachgehen konnten, weil sie sich finanziell Bedienstete leisten konnten, die allfallende Arbeit für sie erledigt haben. Das würde dann auch für die Frauen gelten: Kindererziehung, Haushalt, etc. wurde an Dritte ausgelagert. Daher muss mensch sich fragen ob wirklich die Zeit das große Problem war oder viel mehr:

viele philsophen entstammten früher der oberschicht. ergo hatten sie halt zeit und geld der philosophie nachzugehen. bei dir klingts ja so, als hätten die männer nicht gemacht und die frauen dann schuften dürfen (na ja gut, karl marx war ein fauler hund. aber die familie konnte sich trotzdem ein kindermädchen leisten. frau marx alias jenny von westphalen musste ja ihren stand wahren...).

Wenn auch von giftpilz so formuliert als wäre das die Schuld der Frauen (vielleicht lese ich es schon wieder falsch, aber klingt für mich so) liegt genau hier das Problem. Der fehlende Zugang zur Bildung resultierte daraus, dass Frauen bestimmte Eigenschaften (natürlich von der männlich-formulierten Wissenschaft) zugeschrieben wurden, die der Verwendung des Geistes und der Vernunft diametral gegenüber standen. Wie saturn2 schon schrieb, war das bspw. die Sinnlichkeit, das Verführerische. Das Handeln der Frauen wurde in den Augen der Männer vom Körper geleitet, das Handeln der Männer vom Geist. Daher war es für Frauen unmöglich sich in die geistige Sphäre einzubringen und daher ist es auch gar nicht mal so dumm oder unnötig sich zu überlegen welche Begriffe mensch wie verwendet (um die Klammer zu schließen!).

wieso schuld der frauen? wieso lest du das wieder in mein kommentar? abgesehen davon, dass die kunst des lesens/schreibens nicht nur frauen lange zeit verwehrt war.....sondern einem großteil der bevölkerung!
 
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Was ist daran gut, wenn Männer sich einbildeten für die gesamte Menschheit sprechen zu können und diese zu repräsentieren?
Das könnte man in die andere Richtung aber genau so formulieren: was ist daran gut, wenn eine Minderheit der Frauen sich einbildet, für die Gesamtheit der Frauen sprechen zu können und diese zu repräsentieren?

Weil das Denken in Schachteln und Stereotypen um einiges einfacher ist als diese Stereotype aufzubrechen und genauer/ komplexer hin zu schauen.
Zu starkes Vereinfachen mag problematisch sein, unnotwendiges Komplizieren ist einer Sache aber zumindest genau so abträglich. Wenn man die Handlunsweisen besonders engagierter Emanzipationsbetreiberinnen betrachtet, entsteht der Eindruck, dass sie genau so Stereotype entwickeln und verwenden, die man mit der gleichen Berechtigung hinterfragen kann. Also im Prinzip machen sie genau das, was sie den Männern vorwerfen.

Das Alltagssprache sich aber verändert ist klar.
Natürlich verändert sich Sprache, aber in aller Regel geschieht das aus den Menschen heraus als Begleiterscheinung einer gesellschaftlichen Entwicklung, und wird nicht von einer Minderheit zwangsweise eingebläut. Das funktioniert in den seltensten Fällen, und das finde ich persönlich gut so.

vielleicht lese ich es schon wieder falsch, aber klingt für mich so
Für mich klingt das wie eine Folge Deines komplexen Denkens, welches trotz seiner Komplexität in allem und jedem Frauenfeindlichkeit wittert. Vielleicht solltest Du die Thematik etwas lockerer sehen ...
 
viele philsophen entstammten früher der oberschicht. ergo hatten sie halt zeit und geld der philosophie nachzugehen. bei dir klingts ja so, als hätten die männer nicht gemacht und die frauen dann schuften dürfen (na ja gut, karl marx war ein fauler hund. aber die familie konnte sich trotzdem ein kindermädchen leisten. frau marx alias jenny von westphalen musste ja ihren stand wahren...).

Hä? Genau das sag ich ja! Nicht die Zeit war das Problem (weil Frauen aus der Oberschicht genau so wenig arbeiten mussten wie Männer), sondern der fehlende Zugang zur Bildung.

wieso schuld der frauen? wieso lest du das wieder in mein kommentar? abgesehen davon, dass die kunst des lesens/schreibens nicht nur frauen lange zeit verwehrt war.....sondern einem großteil der bevölkerung!

Wahrscheinlich les ich dich so, weil du öfters Kommentare in die Richtung schiebst. Wenn es dieses Mal ungerechtfertig war. Sorry!
Und ja, dass es für einen Großteil der Bevölkerung keinen Zugang zur Bildung gab, ist klar. Hier spielen natürlich auch andere soziale Kategorie eine Rolle.

Das könnte man in die andere Richtung aber genau so formulieren: was ist daran gut, wenn eine Minderheit der Frauen sich einbildet, für die Gesamtheit der Frauen sprechen zu können und diese zu repräsentieren?

Auf jeden Fall. Deswegen wird das auch seit den 70ern thematisiert und kritisiert - vor allem dass Feminismus damals in erster Linie von Weißen Frauen aus der Mittelschichte definiert wurde und diese Weiße Frauen glaubten für alle zu sprechen. Heutige (zeitgemäße) Feminismen reflektieren ihre privilegierte Position mit bzw. werden Feminismen auch mit anderen sozialen Kategorien (race, class,...) zusammen gebracht und gedacht!
Zu starkes Vereinfachen mag problematisch sein, unnotwendiges Komplizieren ist einer Sache aber zumindest genau so abträglich. Wenn man die Handlunsweisen besonders engagierter Emanzipationsbetreiberinnen betrachtet, entsteht der Eindruck, dass sie genau so Stereotype entwickeln und verwenden, die man mit der gleichen Berechtigung hinterfragen kann. Also im Prinzip machen sie genau das, was sie den Männern vorwerfen.

Auch das hab ich schon öfters gesagt: Ja, es gibt immer noch ein Bild vom Feminismus und "Emanzen" welches mit Stereotypen einhergeht. Das kommt meiner Meinung nach aus den 70ern, wo es viele wichtig fanden dass Frauen sich zuerst mal als Frauen definierten um ein "WIR" bilden zu können (daher kommt es auch, dass die Weiße Frau damals für alle gesprochen hat). Mittlerweile gibt es sicher noch einige Feminist_innen die ähnlich denken - berühmtestes Beispiel ist wohl Alice Schwarzer. Für mich ist das eben nicht mehr zeitgemäß, hat wenig mit heutigen Lebensrealitäten zu tun und ist etwas was ich andauernd kritisiere. Schön ist es trotzdem, dass der Großteil der verschiedener Feminismen nicht mehr auf dieses WIR zurückgreift!
Natürlich verändert sich Sprache, aber in aller Regel geschieht das aus den Menschen heraus als Begleiterscheinung einer gesellschaftlichen Entwicklung, und wird nicht von einer Minderheit zwangsweise eingebläut. Das funktioniert in den seltensten Fällen, und das finde ich persönlich gut so.

Auch diese Diskussion hatten wir schon gefühlte 1000 Mal hier im Forum. Ich weiß nicht wo du hier grad wieder einen Zwangscharakter siehst: Alles was ich sage ist, dass die Sprache sich seit Faust nun mal verändert hat - ohne das jemand gezwungen wurde. Der Begriff des Weiblichen hatte damals eine andere Bedeutung als heute (das hoffe ich zumindest sehr!). Und wenn saturn2 sagt, dass es ihm nicht um diese vergeschlechtlichten Stereotype geht, kann ich ihn doch fragen wieso er diese trotzdem mit der Verwendung seiner Sprache mittransportiert (die Argumentation "Wenn im Faust II der Begriff des Weiblichen verwendet wird, nehme ich für mich in Anspruch dies auch tun zu dürfen" fand ich aus oben genannten Gründen nicht sehr schlüssig)

Für mich klingt das wie eine Folge Deines komplexen Denkens, welches trotz seiner Komplexität in allem und jedem Frauenfeindlichkeit wittert. Vielleicht solltest Du die Thematik etwas lockerer sehen ...

Leider ist es tatsächlich so, dass ich in diesem Forum auf viel Frauenfeindlichkeit treffe und ich sehr oft überrascht bin, welches Denken teilweise ganz "normal" erscheint. Warum das so ist, liegt wohl eher daran, dass ich mich in meinem Leben meist in einem geschützteren und geschlosseneren Umfeld bewege wo es selbstverständlich ist, dass sexistische, rassistische, homophobe, transphobe... Aussagen nichts verloren haben. Hier im Forum ist es logischerweise viel diverser.
 
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Auch das hab ich schon öfters gesagt: Ja, es gibt immer noch ein Bild vom Feminismus und "Emanzen" welches mit Stereotypen einhergeht. Das kommt meiner Meinung nach aus den 70ern, wo es viele wichtig fanden dass Frauen sich zuerst mal als Frauen definierten um ein "WIR" bilden zu können (daher kommt es auch, dass die Weiße Frau damals für alle gesprochen hat). Mittlerweile gibt es sicher noch einige Feminist_innen die ähnlich denken - berühmtestes Beispiel ist wohl Alice Schwarzer. Für mich ist das eben nicht mehr zeitgemäß, hat wenig mit heutigen Lebensrealitäten zu tun und ist etwas was ich andauernd kritisiere. Schön ist es trotzdem, dass der Großteil der verschiedener Feminismen nicht mehr auf dieses WIR zurückgreift!

Was ich immer wieder faszinierend finde... da gibt es in dem (einigermaßen breiten) Spektrum feministischer Ansichten einen gewissen Bereich, der in seinem Extremismus ins bodenlos Dumme abgleitet. Von dort kommen derartige Aussagen wie:

"Sex ist Vergewaltigung", "Es gibt nur Sexismus von Männern gegen Frauen und nicht umgekehrt" o.ä. - der Kürze halber verzichte ich auf längere Ausführungen, aber die meisten hier werden wissen was ich meine.

Wenn du nun eine bekennende Feministin auf sowas ansprichst, wird sie (das funktioniert, ich probiere das immer wieder) zu sudern anfangen, herumzudrucksen, und sich meistens mit universitär geschulten, sozial- und geisteswissenschaftlichen Floskeln aus der Affäre schummeln. "Das sind extreme Richtungen des Feminismus, ich vertrete eine moderne Spielart" "das waren Strömungen zu Beginn der 70er, heute hat man vieles neu interpretiert" und bla und bla und bla.

In Wirklichkeit versagen viele (meiner Meinung fast alle) Feministinnen aber, genau Stellung zu beziehen, und sich von Dummheiten abzugrenzen. Und das passiert kaum unabsichtlich. Mich amüsiert das, weil bei uns in Europa die meisten Feministinnen ja eine hohe Affinität zur Linken hat. Und die Linken werfen GENAU SO EIN VERSAGEN ja den Menschen im breiten Spektrum der rechten oder konservativen politischen Meinungen (tw. zu Recht) vor. Wer eine NICHTLINKE politische Position in der Öffentlichkeit vertreten will, wird schon sehr bald unter massiven Feuer stehen, sich gegen rechtsradikale, faschistische, etc. Meinungen abzugrenzen. Auch dann, wenn die Person (bei näherer Überlegung) gegen solche Verdächtigungen erhaben ist.

Feministinnen können sich da fein rausschummeln. Sie können unausgesprochen die verrücktesten Diskussionspositionen von manchen ihrer Kolleginnen unterstützen, wenn man sie beginnt in einer Diskussion zur Rede zustellen, dann kommt so eine Statement, wie oben "was ich andauernd kritisiere" :haha: Das ist eine sehr geschickte Gesprächstaktik... ich kann eine politische Position dadurch durch stillschweigende Duldung vorwärts bringen, und mich gleichzeitig der Diskussion über sie entziehen. Denn ich vertrete ja selbstverständlich solche Positionen "aus den 70ern" gar nicht :mauer:
 
Ok. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau was du mir damit sagen willst. Vielleicht sprichst du ja nicht mich dabei an (wüsste zwar nicht was der Beitrag dann hier verloren hätte...), aber ich werde dir trotzdem versuchen zu antworten.

"Das sind extreme Richtungen des Feminismus, ich vertrete eine moderne Spielart" - das ist bitte keine wissenschaftliche Floskel, sondern eine ganz normale Aussage. Ich vertrete auch eine extreme - ich verwende lieber den Begriff radikale - Richtung des Feminismus, der aber genau in die andere Richtung geht. Ich grenze mich von Differenzfeminist_innen in meinem Schreiben, in Diskussionen und generell wenn Spielarten des Differenzfeminsmus zur Sprache kommen oder ausgeübt werden, ab. Ich hab ein Problem mit Einladpolitiken wie von bspw. feministischen Orten wie dem FZ in Wien und jede_r, der oder die mich kennt weiß das. Gerade in diesem Moment führe ich parallel zu dieser Diskussion eine Diskussion auf ner FB-Wand wo es um verschiedene Zugänge zur Vulva geht und ich mich als einzige gegen eine Naturalisierung stelle. Das heißt: Ich beziehe immer Stellung, ich grenze mich immer ab, wenn es Thema ist! Manche würden sogar sagen, das es schon ein "Zuviel" ist.

Das heißt aber nicht, dass ich mit diesen Menschen und Orten gar keine Überschneidungspunkte habe. Es gibt extrem wenige, aber es gibt sie doch. Ich kann aber auch argumentieren (und mach es auch !!!!) wieso ich was unterstütze und wieso nicht. Wenn das für dich rausschummeln ist, erklär mir bitte genauer wieso. Und vor allem was für dich die Alternative wäre oder wie für dich ein konkrete(re) Stellungnahme ausschaut. Interessant wäre für mich auch noch wo (also in welchem Umfeld oder Szenen, sofern mensch das irgendwie einordnen kann oder will) du diese unklare (oder nicht vorhandene) Abgrenzung findest. Da ich - so glaub ich zumindest wenn ich dich richtig verstanden habe - diese Praktik wirklich nicht kenne.
 
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... Was weibliche Philosophen betrifft, so meine ich Grund zu der Annahme zu haben, dass es nur deshalb weniger von diesen gibt, weil Frauen ja zu jeder Zeit der Menschheitsgeschichte jene waren, welche den Großteil der Arbeit zu verrichten hatten, während sich die Kronen der Schöpfung in den reichlichen Mußestunden darin ergehen konnten, ihren Gedanken nachzuhängen. Meine Vermutung geht also in die Richtung, dass es zwar unter den Frauen auch eine gerüttelt Zahl von Philosophinnen gibt, dass es ihnen aber einfach an der Zeit ermangelt, ihre Gedanken zu Papier zu bringen.

Ich warne solche Gedanken allzu unbedacht für eine wahre Beschreibung der Wirklichkeit zu halten.
Denn daraus folgte nach kurzem Weiterdenken, daß die Steigerung der Produktivität auf die Gedankenarbeit der Kronen der Schöpfung in deren reichlichen Mußestunden zurückzuführen wäre, daß also folglich die Kronen der Schöpfung zu recht ihre Position und die für das Nachdenken erforderlichen Mußestunden beanspruchen können.
Daß dem bei einem kurzen Blick auf die ökonomische Realität nicht so ist, kann wohl jeder selbst erkennen.
 
.... Ich habe Grund zur Annahme, dass viele Philosophen der Wissenschaft und dem Denken nachgehen konnten, weil sie sich finanziell Bedienstete leisten konnten, die allfallende Arbeit für sie erledigt haben. Das würde dann auch für die Frauen gelten: Kindererziehung, Haushalt, etc. wurde an Dritte ausgelagert. Daher muss mensch sich fragen ob wirklich die Zeit das große Problem war oder viel mehr: "die fehlenden kenntnisse von latein, griechisch bzw. die kunst zu schreiben und zu lesen.....kommt noch dazu."

Dies hat etwas für sich, wenn man die Geschichte der erfolgten und verhinderten Universitätsstudien in der Zeit von ca. 1870 - 1940 ansieht.
Nur ein paar Beispiele aus Wien: Rosa Meyreder, Eugenie Schwarzwald und Betha v. Suttner sind geworden, was sie tatsächlich wurden, weil sie einerseits von ihrer Familie / ihren Eltern tatsächlich sehr gefördert wurden (und w.o.a. das Hauspersonal für die Alltagsangelegenheit vorhanden war), und weil sie andererseits nicht das passende gesellschaftliche Umfeld hatten um eine Wissenschaftskarriere zu machen. Das gilt aber andererseits für Sigmund Freud, der nie in seiner Universitätskarriere nie wurde, was ihm gebührt hätte und auch teilweise außerhalb der Universität seine geradezu revolutionären Forschungen geleistet hat.
 
.... karl marx war ein fauler hund....

Marx war kein fauler Hund - im Gegenteil, er war sogar sehr fleißig.
Fleiß muß sich nicht immer in materiellem Reichtum niederschlagen. Im Gegenteil: Reichtum entsteht meist ohne Fleiß durch das Zinssystem, das Vermögen ohne Zutun mehren läßt.
 
Gut, aber Marx ist kein Philosoph, wobei er nichts dafür kann, dass er von bauernschlauen, aber sonst sehr primitiven georgischen Auftragskillern missbraucht wurde. Philosophie ist immer ganzheitlich, sie stellt eher keine Regeln auf, sondern gibt Zusammenhänge wider.
Sobald angefangen wird, Teilbereiche des Daseins auszuklammern, sei es aus Frauensicht oder aus Sicht von Arbeiter+Bauern ist es keine Philosophie mehr.
Und der Versuch den Menschen an das Axiom anzupassen geht immer schief und kommt immer einer Vergewaltigung von Menschen gleich.
Viele millionen Tote künden davon, dass Sozialismus/Kommunismus keine tragfähige Philosophie, sondern eine selbstverliebte Utopie ist.
 
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Marx war kein fauler Hund - im Gegenteil, er war sogar sehr fleißig.
Fleiß muß sich nicht immer in materiellem Reichtum niederschlagen. Im Gegenteil: Reichtum entsteht meist ohne Fleiß durch das Zinssystem, das Vermögen ohne Zutun mehren läßt.

fleissig? das kapital sollte 15 bände umfassen. für band 1 liess er sich 15 jahre lang zeit. band 2 und band 3 wurden von engels fertig gestellt.
der gute karli nannte sein buch übrigens "die große scheisse" und er meinte er müsse sein buch fad und langweilig machen um die kritiker zu beeindrucken (es konnte weder die kritiker beeindrucken noch der wirklichkeit stand halten).

und er war faul: die familie lebte im großen elend, weil er zu faul war sich eine arbeit zu suchen. er wurde aber ganz gut ausgehalten vom spezi engels - seines zeichens fabrikbesitzer (der nie die bedingungen für arbeiter in seiner fabrik verbessert hat. wieso auch laut marx war ja die ausbeutung des menschen durch die bösen kapitalisten ein naturgesetz. genauso wie die revolution + kommunismus) :-D

karli wollte übrigens sein werk darwin widmen. der wollte das nicht. schließlich hat er gemerkt, dass die große scheisse - nun ja - eben große scheisse war ;-)

Fleiß muß sich nicht immer in materiellem Reichtum niederschlagen. Im Gegenteil: Reichtum entsteht meist ohne Fleiß durch das Zinssystem, das Vermögen ohne Zutun mehren läßt.

wenn meine familie in armut ist, suche ich mir arbeit. und borge mir nicht immer geld aus von meinem spezi und nutze das geld dann für schampus und klavierunterricht für die töchter......


Im Gegenteil: Reichtum entsteht meist ohne Fleiß durch das Zinssystem, das Vermögen ohne Zutun mehren läßt.

gähn. borg mir 10 mio. euro für 0% auf 100 jahre. endfällig. DANKE!


Gut, aber Marx ist kein Philosoph,
Und der Versuch den Menschen an das Axiom anzupassen geht immer schief und kommt immer einer Vergewaltigung von Menschen gleich.
Viele millionen Tote künden davon, dass Sozialismus/Kommunismus keine tragfähige Philosophie, sondern eine selbstverliebte Utopie ist.

es ist die philosophie des TOTALITARISMUS.
 
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das kapital sollte 15 bände umfassen. für band 1 liess er sich 15 jahre lang zeit.
Du weißt aber schon, dass Marx mehr Bücher als das Kapital geschrieben hat?
Ich habe ja nicht das Gefühl, dass Du Marx' Werk besonders gut kennst. Deine Beiträge lesen sich wie: Marx ist der Erfinder des Kommunismus.
Tatsächlich ist Marx' Werk in erster Linie eine kritische Analyse des Kapitalismus, für die er Unmengen an statistischem Material durchgegangen ist. Viele Wirtschaftswissenschafter schätzen Das Kapital als tiefgründige Analyse des Kapitalismus und einige davon lesen Marx Analyse des Kapitalismus sogar affirmativ. Das heißt, die sagen: Ja, das was Marx schreibt stimmt - und es ist gut so.
 
Reichtum entsteht meist ohne Fleiß durch das Zinssystem, das Vermögen ohne Zutun mehren läßt.
Nach den Informationen, welche mir zur Verfügung stehen, erhält man Zinsen in aller Regel nicht geschenkt, sondern sie stellen den Gegenwert für eine Leistung dar, und sei es nur die, Kapital zur Verfügung zu stellen.
Kapital kann man nur zur Verfügung stellen, wenn man welches hat.
Und wie man ohne Fleiß zu einem Kapital kommt, von dessen Zinserträgen man dann "ohne Zutun" leben kann, erschließt sich mir auch nicht.
Nicht jeder hat sein Vermögen geerbt.
 
Was weibliche Philosophen betrifft, so meine ich Grund zu der Annahme zu haben, dass es nur deshalb weniger von diesen gibt, weil Frauen ja zu jeder Zeit der Menschheitsgeschichte jene waren, welche den Großteil der Arbeit zu verrichten hatten, während sich die Kronen der Schöpfung in den reichlichen Mußestunden darin ergehen konnten, ihren Gedanken nachzuhängen. Meine Vermutung geht also in die Richtung, dass es zwar unter den Frauen auch eine gerüttelt Zahl von Philosophinnen gibt, dass es ihnen aber einfach an der Zeit ermangelt, ihre Gedanken zu Papier zu bringen.

Es wird halt immer übersehen, dass diese Arbeitsteilung teilweise mit Gewalt aufrecht erhalten wurde, bzw mit Vorurteilen über die Intellektuellen Kapazitäten von Frauen legitimiert wurde. So natürlich ist das alles nicht.

Es fängt bei der Hyptia an, geht hin zu Philosophinnen des 18 Jahrhunderts, die nur als Salonieren reüssieren durften, bzw. nur unter dem Namen ihres Mannes publizieren konnten, hin zu der fehlenden Möglichkeit sich auf Universitäten zu inskribieren. In Österreich konntest du als Frau erst ab 1897 überhaupt Philosophie studieren, und noch heute wird das männlich dominiert.
 
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