Bist wahrscheinlich schon oft gefragt worden, aber wie schwer fällt es sich zu konzentrieren auf der Bühne
konzentrieren selber war für mich kein problem. weil die beleuchtung ist so gut gemacht, dass du von dem ganzen rundherum (publikum, technik, ...) fast nix mitbekommst. auch die didadadadaaa-musik ist im studio nicht einmal halb so laut. du sitzt also dort wie in einem dunklen wohnzimmer auf dem sessel mit dem assinger und beantwortest halt ein paar fragen.
schlimm punkto nervosität war die zeit bis dahin: wenn du merkst wie verdammt gut die mitbewerber sind. aber interessanter weise hat es bei den immerhin sechs aufzeichnungen, die ich dort gesehen habe von den wirklich guten kein einziger in die mitte geschafft. die haben sich wahrscheinlich zuviel druck gemacht.
wennst dann noch bei der probe die auswahlausgabe verkehrt tippst und bei der testfrage in der mitte auch noch falsch ratest, dann denkst dir "was mach ich eigentlich hier?" dann schaust bei den anderen sendungen oben im aufenthaltsraum mit (ich war in der letzten von drei am ersten aufzeichnungstag) und siehst wie sich die mitbewerber abhauen, dass der trottel da unten in der sendung das nicht weiß .... und, scheisse scheisse, du selber weißt es auch nicht.
dann kommt die erste auswahlaufgabe - leicht. du gehst auf tempo - und dann hast beim enter nur drei der vier buchstaben am display, weil in der hurtelei das gerät eine taste nicht genommen hat. suuuuuuuper! schaut wirklich toll aus, wennst anscheinend ned amal zahlen verdoppeln kannst.
dann verplempert der rudi fußi mit blöd reden und den assinger ausreizen versuchen eine dreiviertel sendung. und du rechnest dir eh keine chancen mehr aus - aber auf einmal bist drin und es rennt. wahrscheinlich genau weil du dir keine hoffnungen und daher auch keinen druck mehr gemacht hast. bis zur unterbrechung für die erste sendung am nächsten tag. dazwischen dort bleiben und übernachten - und das arbeitet in dir.
wie oft überlagt man sich die antworten die man 100% weiß?
die man wirklich sicher weiß: ich keine sekunde. das waren bis zu meinen eingesetzten jokern (die zum glück alle gegriffen haben) alle fragen bis dahin. und das war ein mords-glück. in keiner anderen runde, die ich dort gesehen habe, wär ich so weit gekommen. wie man sieht können aber die, wo man zu denken und kombinieren beginnen muss zum verhängnis werden weil man unter stress bestimmte denkmuster offenbar nicht anwendet. denn das eigentliche problem dort ist nicht die konzentration, sondern nervosität und die denkblockade. am zweiten tag war ich dreimal so nervös wie am ersten tag in der vorbereitung. merkt man in der aufzeichnung nicht, war aber so.
weil dann weißt, du hast schon 75.000 zu verspielen, die kollegen hängen am vorabend beim spendierten sekt an dir und beschwören dich, das ja nimmer zu verscheissen. du schlafst drüber ... soweitsd schlafst .... und bist ein wrack - bloß mit den beiden programmierungen "verhau das nimmer" und "sei ja ned so wie der fußi am vortag". damit blockierst und denkst nimmer logisch. ich bin ein optischer typ und hätt bloß im geiste den wallace aufschlagen brauchen, den ich daheim und noch dazu auch gelesen hab. dann hätte ich gewusst: das ist nicht quo vadis, sondern ben hur! blieb mir also nur mehr der sienkiewicz. hätt ich diese frage noch am ersten tag bekommen: wahrscheinlich kein problem - wenn ich nicht vielleicht doch noch beim felix dahn unsicher geworden wäre! der fußi hat mich wohl 75.000 euro gekostet.
Externe Inhalte von YouTube
dabei wollten die mich damals anscheinend als millionengewinner (die hatten damals schon lang keinen). das sieht man auch aus der aufzeichnung - beim fifty/fifty-joker z.b.! die haben definitiv gesehen, dass ich weiß, dass es der fischler nicht ist - und nie und nimmer ist das ein zufallsgenerator. aber alles das denkst so nimmer. zumindest ich offenbar nicht. auch nicht dass der assinger normalerweise jedem kandidat EINMAL ein bissl hilft (außer der kandidat macht ihn fuchtig - wie es beim fußi war, der assinger war echt schon richtig haaaß auf ihn) - und ich dieses eine mal noch gut hatte.
aber wer weiß, wofür es gut war. die nächste kandidatin nach mir ist bei einer frage ausgeschieden, wo ich sicher gewesen wäre, dass ich es weiß - und es war falsch.
das witzigste und erfreulichste waren sowieso die reaktionen der leute (z.b. in der u-bahn - ist das nicht der??? ja, der ist das! hearst schau amoi, das ist der ...) zwischen montags-ausstrahlung und freitagstermin. und die waren alle sehr nett und positiv. sowas freut einen wirklich!
es war gut so, wie es war. einzig und allein interessierert mich bis heute, was die letzten 2 fragen gewesen wären.
ich kann die bewerbung jedem nur empfehlen. die leute im team dort waren alle richtig nett. es ist ein einmaliges erlebnis. auch sich selber mal unter so einer herausforderung zu erleben. wenn wer von euch mag: alles was ich helfen kann, tu ich natürlich (telefonjoker etc.) - logo!