@ Steirer ...
Und falls man's nicht in der Familie gelernt hat, hat's einen das Umfeld g'lerntdas noch andere gibt. Deppert sein und es gab 'nen Rüffel des Nachbarn/Lehrer/Hausmeister verbunden mit'n anschliessenden Rüffel durch'n Vater. Heute kommt ein reflexartiges "mein Schatzikindi ist ja soooo lieb und ihr bildets euch das alle ja nur ein" ...
Des is ein Holler, Tom!
Ein kleines Beispiel:
Früher haben die Kinder z.B. genauso gefladert (Kaugummi beim Greissler, Zuckerln im Supermarkt, oder die Äpfel aus Nachbars Garten) Jeder Mensch, der behauptet nie aber auch nie etwas gestohlen zu haben ist mir zutiefst suspekt.
Bei mir wars zum Beispiel gebrannte Mandeln beim Dorfgreissler,.... nur habens mich erwischt - wie soviele andere auch! Was gabs dann? Zuerst hat mich die Frau Greissler gschimpft, dann der Herr Greissler, derweil hat SIE meine Mutter angerufen und die hat mich geholt und nocheinmal geschimpft (nein, ich bin nie geschlagen worden). Aber ich war klein mit Hut nachher,...
Oder noch einfacher - Ich hab meiner Freundin einmal einen Spitzer geklaut, weil der so wunderschön war und ich nicht einen solchen hatte! Naja, die Watschen von der Freundin war mir sicher, den Spitzer war ich los - aber ich wurde nicht verdammt!
Heute? Wird das Jugendamt verständigt, wenn ein Kind in einem Supermarkt einen Kaugummi fladert, oder zumindest wird damit gedroht.
Meine Kinder sind sicher keine Heiligen (sollen sie auch nicht sein!!! Sie sollen Kind sein dürfen und Kinder müssen nunmal ihre Grenzen ausloten).
Natürlich zeige ich meinen Kindern Grenzen auf (sonst wäre ein 5-köpfiger, mit Haustieren 7-köpfiger Haushalt nicht zu erhalten), aber sie sollten im Rahmen der Begreifbarkeit und Nachvollziehbarkeit liegen.
Wenn ein Kind einen Kaugummi klaut, dann sollte es natürlich mitbekommen, dass das nicht richtig ist und auch die Konsequenzen davon tragen - aber bitte - Jugendamt, Fürsorge, Angeschwärzte Eltern - das geht zu weit.
Kindgerechtes Aufwachsen bedeutet für mich auch, dass Kinder sich entfalten und entwickeln dürfen, auch wenn das nicht immer den Vorstellungen der Eltern entspricht, was dabei herauskommt. Regeln dabei zu befolgen, damit ein Zusammenleben der Generationen bestmöglich machbar ist, ist wichtig - aber man soll ein Kind nicht auf die sinnbildliche Schlachtbank schnallen, nur weil es gewagt hat die Ansichten der Eltern oder anderer Erwachsener in Frage zu stellen und dagegen zu revoltieren.
Unsere Kinder erziehen sich auch gegenseitig - natürlich schepperts da auch malgewaltig, aber dafür haben die 3 ein wirklich schönes Miteinander und ein Zusammengehörigkeitsgefühl.
Ich sehe einfach im Miteinander wesentlich mehr Potential zum harmonischen ZUsammenleben als im bestrafenden Gegeneinander!