Ist Jean Asselborn noch ganz dicht?

warum sollt ich Dich anlügen ?
Ich hatte eher im Kopf dass du vielleicht nicht die richtigen Fragen gestellt hast ;) Weil ohne europäischen Abschluss ist das Studium wenig bis nichts wert... somit ist in Europa studiert haben nicht gleich in Europa studiert haben ;)
2 davon haben auch eine Facharztprüfung in Europa absolviert, 2 sind Allgemeinmediziner.
Wo haben sie den Abschluss gemacht? In dem Land in dass sie geflüchtet sind? Und btw. meine Aussage bezog sich auf einen der in AT einen Abschluss hat und nach AT möchte, legal und nicht einfach hier aufkreuzt - dann ist es nämlich zu spät.
 
Man darf nicht vergessen, dass beispielsweise Deutschland sehr gut an den Griechen verdient und sicher keinen positiven Staatshaushalt vorweisen könnte, wenn die Griechen nicht brav für die Garantien aus Deutschland zahlen würden...
Dass der positive Staatshaushalt der Deutschen den Griechen zuzuschreiben ist, das kauf ich dir nicht ab. Und auch alles andere, was im Zusammenhang mit der Schuldenkrise der Griechen uns Geberländern angedichtet wird, ist nicht ernst zu nehmen. Die Griechen haben (egal ob rechte oder linke Regierung) einfach weit über ihre Verhältnisse gelebt und wollen jetzt die Konsequenzen nicht tragen. Die vereinbarten Maßnahmen werden immer nur im letzten Moment und unter dem Druck der drohenden Zahlungsunfähigkeit gesetzt.

Richtig. Und das unterscheidet sich vom Verhalten Österreichs unter Rot-Schwarz (Wer führt(e) das Innenministerium noch gleich?) wie genau? Österreich und Ungarn darf das, aber den Griechen werfen wir das vor?
Aber du erkennst den kleinen Unterschied schon selber? Griechenland ist zwar Schengenland, hat aber faktisch nur EU - Außengrenzen (genauer: keine Schengen - Nachbarn). Damit ist Griechenland für den Schutz und die Kontrolle der EU - Grenze gegenüber de Türkei verantwortlich. Ist Griechenland damit überfordert? Schon möglich, aber ich erinnere daran, dass sich Griechenland lange Zeit gegen den Einsatz von Frontex in seinen Gewässern verwahrt hat. Die nationale Eitelkeit ist halt ein Hund.

Und Österreich? Wir sind von lauter Schengenländern umgeben. Eine lückenlose Kontrolle unserer Grenzen war daher nie vorgesehen. Das ursprüngliche Problem war zunächst Italien, das offenbar die gleiche Strategie wie Griechenland verfolgt hat: die Flüchtlinge erst gar nicht registrieren, denn sie wollen (via Österreich) ohnehin nach Deutschland. Österreichische Beamten haben in den Zügen zwischen Brenner und Bayern kontrolliert. Wer dabei nicht erwischt worden ist, der hat es nach Deutschland geschafft. Die Bayern haben die aus ihrer Sicht zu laschen Kontrollen kritisiert, aber aus der heutigen Erfahrung waren das sowieso nur Peanuts, verglichen mit der Flüchtlingsflut von 2015/2016.

Die Flüchtlingsflut auf der Balkanroute, die 2015 begonnen hat, hat zu einer fatalen Entscheidung der deutschen Kanzlerin geführt. Es wurde (quasi inoffiziell) alles an EU - Recht außer Kraft gesetzt, was einer Kontrolle und Beschränkung der Zuwanderung dienen soll. Wenn du so willst, dann war Österreich hier Helfershelfer. Aber ich würde da nicht nur die Innenministerin nennen. Wie war das noch mit Kanzler Faymann? Der ist immer ohne Meinung nach Berlin gefahren und von dort mit der Meinung von Frau Merkel zurück gekommen.

Und jetzt noch einmal zu Ungarn: Man mag zu Ungarn stehen, wie man will, aber der von Asselborn ins Spiel gebrachte Ausschluss ist gar nicht möglich. Daher ist die Wortmeldung von Asselborn jedenfalls eine verzichtbare Dummheit, welche die ohnehin gefährliche Spaltung innerhalb der Union noch vertieft.
 
Dass der positive Staatshaushalt der Deutschen den Griechen zuzuschreiben ist, das kauf ich dir nicht ab.

MIR must Du überhaupt nichts glauben, aber informieren darfst Du Dich dann schon ein bissl:
3 Beispiele aus der Presse
So stark profitiert der deutsche Staat von der Eurokrise
Griechenland zahlte Deutschland 360 Millionen Euro Zinsen
Gewinner der Griechenland-Krise: Deutschland spart durch Mini-Zinsen über 100 Milliarden
Aber du erkennst den kleinen Unterschied schon selber? Griechenland ist zwar Schengenland, hat aber faktisch nur EU - Außengrenzen (genauer: keine Schengen - Nachbarn). Damit ist Griechenland für den Schutz und die Kontrolle der EU - Grenze gegenüber de Türkei verantwortlich. Ist Griechenland damit überfordert? Schon möglich, aber ich erinnere daran, dass sich Griechenland lange Zeit gegen den Einsatz von Frontex in seinen Gewässern verwahrt hat. Die nationale Eitelkeit ist halt ein Hund.
Und Ungarn hat keine EU Aussengrenzen? Die haben die Fliehenden auch laaaaange Zeit durchgelassen. Aussengrenze oder nicht, es ist unfair, gerade Griechenland vorzuwerfen, dass sie die Flüchtlinge durchgelassen haben. Italien gegenüber wäre und ist es genauso.
Und jetzt noch einmal zu Ungarn: Man mag zu Ungarn stehen, wie man will, aber der von Asselborn ins Spiel gebrachte Ausschluss ist gar nicht möglich. Daher ist die Wortmeldung von Asselborn jedenfalls eine verzichtbare Dummheit, welche die ohnehin gefährliche Spaltung innerhalb der Union noch vertieft.
Ob ein Ausschluss möglich ist oder nicht, ist eine Frage der EU-Verträge. Die sind nicht unabänderlich. Bei Griechenland hatte man ja auch schon überlegt wie man die ausschliessen könne, wenn sie eventuell nicht freiwillig gingen. Alles eine Frage der Zeit und des Willens. Der Brexit kam ja auch nur aufgrund der Verträge von Lissabon aus dem Jahre 2009 zustande.
Die Spaltung der EU ist mit oder ohne Asselborn schon ein Faktum. Ungarn ist am weitesten, Polen mit Volldampf auf der ungarischen Linie und die Visegrád-Gruppe ist gefährlicher, als es Asselborn je werden könnte - er ist ja "nur" Aussenminister von Luxemburg...

Ich finde es längst überfällig, dass die EU einen verbindlichen Wertekodex beschliesst, der solche verfassungsrechtlichen Umbaumaßnahmen wie in Ungarn oder aktuell in Polen mit dem Ausschluss oder zumindest mit entsprechenden Saktionen ahndet.
Ungarn und Polen erhalten jeweils mehr als das 3-fache der Einzahlungen (Stand 2010) als Förderungen zurück, die Slowakei mehr und die Tschechische Republik etwas weniger.
Da kann man sich schon auch mal demokratiepolitisch ein wenig zusammenreißen und nicht einerseits die Hand aufhalten, aber andererseits Brüssel in die Suppe spucken.
 
3 Beispiele aus der Presse
Nur ein Beispiel bezieht sich explizit darauf, dass Deutschland Geld von den Griechen bekommen hat. Nämlich Zinsen für geliehenes Geld.

Der Bund hat von Griechenland seit 2010 insgesamt 360 Millionen Euro an Zinszahlungen für Hilfskredite eingenommen.
Seit 2010 !!! 360 Millionen ........ und wie hoch ist die geborgte Summe? Auch meine Bank würde trotz der niedrigen Zinsenlandschaft Geld von mir wollen, würde ich einen Kredit nehmen. Allerdings brauch ein keinen Kredit, weil ich im Gegensatz zu den Griechen den Überblick über meine finanzielle Leistungsfähigkeit nie verloren habe. Wenn du jetzt sagst, der Vergleich meines Haushaltes mit einem Staatshaushalt sei ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen, so stimmt das nur bedingt. Eine Sache gilt für beide: Wäre ich überschuldet, so dass keine seriöse Bank Vertrauen in meine Fähigkeit setzt, das geborgte Geld zurück zu zahlen, dann schaut es schlecht aus für mich. Und genau so geht es den Griechen, die bekämen am freien Markt keinen müden Cent geliehen. Und dass die Deutschen Kredite zu niedrige Zinssätzen erzielen, das ist das Verdienst der Deutschen und kann ihnen von den Griechen kaum vorgeworfen werden.

Und Ungarn hat keine EU Aussengrenzen? Die haben die Fliehenden auch laaaaange Zeit durchgelassen. Aussengrenze oder nicht, es ist unfair, gerade Griechenland vorzuwerfen, dass sie die Flüchtlinge durchgelassen haben. Italien gegenüber wäre und ist es genauso.
Die Ungarn waren aber nie ein Erstankunftsland. Und dass sie jetzt Maßnahmen gesetzt haben, die Zahl der ankommenden Flüchtlinge drastisch zu verringern, genau das wirft man ihnen ja vor. Also, was jetzt?

Ob ein Ausschluss möglich ist oder nicht, ist eine Frage der EU-Verträge. Die sind nicht unabänderlich.
Sie sind praktisch unabänderlich, weil Einstimmigkeit erforderlich ist.

Ich finde es längst überfällig, dass die EU einen verbindlichen Wertekodex beschliesst, der solche verfassungsrechtlichen Umbaumaßnahmen wie in Ungarn oder aktuell in Polen mit dem Ausschluss oder zumindest mit entsprechenden Saktionen ahndet.
Schau, ich gebe dir ja gar nicht unrecht, dass da vieles falsch läuft. Aber die Milch ist in der Vergangenheit verschüttet worden. Ich hab das schon viel früher einmal so gepostet. Die Osterweiterung ist viel zu überstürzt und unüberlegt über die Bühne gegangen. Vor dieser allergrößten Erweiterung, die je stattgefunden hat, hätte die Union eine Verfassung beschließen müssen. Und danach den Beitrittskandidaten sagen, dass sie beitreten können, wenn sie diese Verfassung vorbehaltlos akzeptieren. Inzwischen ist die EU viel zu groß und die Mitglieder haben viel zu unterschiedliche Interessen, als dass es noch einmal zu einer wirklich substantiellen und zukunftsorientierten Änderung der Verträge kommen könnte.

Wenn du den Eindruck gewinnst, ich wäre gegen die Einigung Europas, dann ist dieser Eindruck falsch. Nur sehe ich die Union (leider) in einer Sackgasse.

Ungarn und Polen erhalten jeweils mehr als das 3-fache der Einzahlungen (Stand 2010) als Förderungen zurück, die Slowakei mehr und die Tschechische Republik etwas weniger.
Nun, das ist mir sehr wohl bekannt. Und wenn du der Meinung bist, dass es bei der nächsten "Geldaufteilung" hier zu Änderungen kommen muss, dann kann ich dir sagen: Ich teile diese Meinung.

Wenn es irgendwie möglich ist (ich habe keine Ahnung, wie das EU - Budget letztlich festgelegt wird. Einstimmigkeit? Vetorechte?). Aber die Kosten für die Flüchtlinge sollten mMn ganz wesentlich aus dem EU - Budget getragen werden. Und Polen & Co bekommen entsprechend weniger aus dem Topf.

Und um jetzt auf die Frage zurück zu kommen, ob Asselborn noch ganz dicht ist: Hätte er die Forderung nach Änderung des Verteilungsschlüssels gestellt, er hätte meine Zustimmung erhalten.
 
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Und um jetzt auf die Frage zurück zu kommen, ob Asselborn noch ganz dicht ist: Hätte er die Forderung nach Änderung des Verteilungsschlüssels gestellt, er hätte meine Zustimmung erhalten.
Das ist mal eine Aussage... ABER: glaubst nicht, dass es da auch Einstimmigkeit braucht? Ist das nicht das selbe vom Wesen her wie den temporären Ausschluss zu fordern? Säbelrasseln eben? :hmm:
 
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Der Außenminister des Zwergstaates Luxemburg fordert den Ausschluss unseres Nachbarlandes aus der EU. :shock: Wie geht das damit zusammen, dass derselbe Jean Asselborn vehement für die Fortsetzung der Beitrittsverhandlungen mit der islamo - faschistischen Türkei eintritt?
Ganz genau meine Gedanken, das ist schizophren.

Nachdem Hr. Juncker auch ziemlich wunderlich ist, muss man vermuten, dass in Luxemburg irgendein komisches Zeug wächst.

Na egal. Asselborn hat aber immerhin - unbeabsichtigt? - ein Versäumnis in den EU-Verträgen aufgezeigt, das mich schon seit längerer Zeit stört, nämlich dass es kein Ausschlussverfahren gibt.
 
Da haben sich die Leute besonnen, die rechtspopolistischen dummschwätzer aus den parlamenten rausgewählt und ziehen an einem Strang für eine bessere zukunft
 
Kern: "Nutznießer der Politik Ungarns"
"Man muss schon sehen, dass wir Nutznießer der ungarischen Politik sind." Es kommen weniger Flüchtlinge nach Österreich, und die Streifen der Ungarn an der burgenländischen Grenze werden auch verstärkt.

Apropos Griechenland:
Raschere Abschiebungen von illegalen Flüchtlingen in Drittstaaten oder in ihre Herkunftsländer sollen in Wien ebenso angepackt werden, wie konkrete Hilfen für Griechenland. Dabei wird sich Ministerpräsident Alexis Tsipras auch einige kritische Fragen von seinen Amtskollegen gefallen lassen müssen: Warum schickt Griechenland nicht rascher syrische Flüchtlinge in die Türkei zurück, wie es das EU-Abkommen vorsieht? Und warum dauern Asylverfahren so lange in Griechenland?

Und noch einmal Griechenland!
Obwohl der keine Ähnlichkeit (blaue Augen, lange Haare, sieben Jahre älter) mit Bashar H. hat, stand Letzterer am nächsten Tag am Ryanair-Schalter in Athen und konnte mit dem Ausweis ein Ticket kaufen: "Die Frau fragte nur: ,Heißen Sie Marius?‘", so Bashar im Interview mit der "Mail on Sunday".

"Als ich einfach ja sagte, war alles kein Problem." Beim Check-in öffnete ihm der Pass des Österreichers alle Türen. Basher: "Das Foto und ich wurden fünfmal verglichen, nach 20 Sekunden konnte ich durchgehen." Genau wie bei drei weiteren Kontrollen, bis er erleichtert in den Flieger steigen konnte: "Es war wunderbar!"

Erst in London flog der Schwindel auf
 
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