Karriere für die Kinderbetreuung opfern?

Ist das wirklich etwas, was den Staat und somit die Gerichte angehen soll...
Im besten Fall kann man das bei einer Trennung alles gemeinsam regeln. Haben wir so hinbekommen, wobei ich doch einiges des Friedenswillens geschluckt habe, das ich so nicht hätte schlucken müssen. Aber das war das Beste. Heute können ich und mein Ex uns gut in die Augen schauen und jeglicher Groll ist weg was für unsere Tochter sicher auch am Besten ist.

Müssen Gerichte entscheiden, können Wunden und Schmerz unnötig lange bestehen und sie werden auf Feldern ausgetragen (Kinder, Finanzen) die eigentlich nichts damit zu tun haben.
 
Ist das wirklich etwas, was den Staat und somit die Gerichte angehen soll...

Ich finde Ja.
Es geht um Rechtssicherheit für alle Beteiligte, auch für zukünftige Fälle. Im anderen Fall drohen jahrelange Streitigkeiten und ggf. keine Einigung.
Das schließt ja weitere gütliche Vereinbarungen nicht aus.
 
Ich finde Thread Titel gesellschaftlich gesehen traurig sollte es nicht „Zeit mit seinen Kindern für Beruf opfern?“ heißen?
 
Ich finde Thread Titel gesellschaftlich gesehen traurig sollte es nicht „Zeit mit seinen Kindern für Beruf opfern?“ heißen?
Jain, ist eine romantische Vorstellung. Ich kann das aktuell so sehen, da meine Tochter nur an den Wochenende bei mir ist. Da gibts dann vor allem Quality Time. Ansonsten ist der Alltag mit Kindern halt wirklich auch strak mit reinen Betreuungs- und Versorgungssachen gefüllt.
 
Folgender Fall hat mich zur dieser Frage gebracht:


Frau will mit 45 keinen Job mehr suchen

Zusammenfassung für die Lesefaulen:
Sie hat IT studiert, er ist Manager. Die beiden bekamen 3 Kinder zusammen. Sie kümmerte sich um diese, er folgte seiner Karriere. Nach 11 Jahren das Eheaus. Sie hatte kein Interesse wieder zu arbeiten, da sie in der IT nach 11 Jahren natürlich kaum einfach so wieder einstiegen könnte. Das ganze ging vor Gericht bis auf Bundesebene.

Sie bekam schlussendlich Unrecht. Man legte ihr nahe, sie könne ja mit einem Kurs zB in der Pflege Fuss fassen, oder als Verkäuferin oder im Service arbeiten...

Sie hat ihre Karriere geopfert, um Haushalt und Kinderbetreuung zu stemmen, währendem er seiner Karriere weiter nachging. Nun erwartet man von ihr, dass sie als Hilfskraft arbeiten gehen soll, währendem er 16‘000.- im Monat verdient?

Natürlich würde ich an ihrer Stelle mich nicht gleich komplett der Arbeit verweigern wollen, das ist sicher ein Punkt, der bei diesem Fall auch sauer aufstosst. Aber eine gewisse Unterstützung dürfte man doch erwarten, damit sie die Chance erhält, doch in einem höheren Segment wieder einsteigen zu können. Oder sehe ich das falsch? War sie einfach nur dumm, sich auf diesen „Deal“ einzulassen und ist somit nun selber Schuld?

Grundsätzlich kann ich wohl sagen, es ist dumm seine berufliche Karriere für Kinder komplett zu opfern, denn diese Carearbeit wird nach wie vor nicht im Ansatz geschätzt.

Es braucht meiner Meinung nach endlich mehr Möglichkeiten von Teilzeitjobs für Männer. Da hinkt unsere Gesellschaft immer noch deutlich hinterher.

Verkrustete Rollenbilder sind immer noch in den meisten Köpfen eingebrannt und schlussendlich schlagen genau diese einem schnell in die „Fresse“. Ob es nun darum geht, dass Männern immer noch fast automatisch zu reinen Zahlmeister verdonnert werden (und da rede ich nicht von Managern) oder ob Frauen nach einer Scheidung völlig perspektivslos alleine stehen gelassen werden.

Sicher sind nur die, die es geschafft haben Kinder und Job gleichermassen aufzuteilen. Doch diese faire Verteilung scheint es auch heute noch kaum zu geben und so schauen nicht selten beide Geschlechter in die Röhre, wenn es zur Scheidung kommt.

Wie sind eure Meinungen und Erfahrungen dazu?

Es läuft darauf hinaus das man (oder besser Frau) sich eingestehen sollte das eine tatsächliche Gleichberechtigung von Mann und Frau vermutlich niemals möglich sein wird.

Männer können eben keine Kinder kriegen.

Der Verlust an Zeit und Geld der mit dem Kinderaufziehen einhergeht, wird Frauen immer hinterherhängen auf die eine Art und Weise - das ist ganz einfach der kapitalistische Hausverstand. Einer Frau, die einige Jahre mit den Kindern daheim bleibt, fehlt dann eben die entsprechende Erfahrung im Berufsleben und damit ein Argument für entsprechende Gehalts-/Jobforderungen.

Wer sollte das wie ausgleichen?

Selbst in meinem - von Frauen dominierten - Beruf, in dem das Thema durch die berufliche Strahlenexposition noch eine verschärfte Relevanz hat, landen Frauen - die vor der Schwangerschaft Expertinnen auf dem einen oder anderen Gebiet war - nach einer gewissen Zeit Karenz auf irgendwelchen 'Idiotenposten'. Klare Sache - wer will schon von einer Frau einen Stent eingepflanzt bekommen, die das heute zum ersten mal seit zehn Jahren macht?
 
Männer können eben keine Kinder kriegen.
Nur weil die Männer ihre Kinder nicht durch irgendeine Körperöffnung quetschen?! Wobei das tun sie auch... halt nur in einem früheren Entwicklungsstadium des Kindes ^^

Der Verlust an Zeit und Geld der mit dem Kinderaufziehen einhergeht, wird Frauen immer hinterherhängen auf die eine Art und Weise - das ist ganz einfach der kapitalistische Hausverstand. Einer Frau, die einige Jahre mit den Kindern daheim bleibt, fehlt dann eben die entsprechende Erfahrung im Berufsleben und damit ein Argument für entsprechende Gehalts-/Jobforderungen.
Jo seh ich schon ein. Is halt doof, dass wir heute noch derart stark in der steryotypischen Rollenverteilung drin hängen... Die Frage bleibt, warum bleibt Frau daheim bei den Kidis? Einer jungen Frau würd ich heut schon raten, sich das mehr als zweimal zu überlegen...
 
Nur weil die Männer ihre Kinder nicht durch irgendeine Körperöffnung quetschen?! Wobei das tun sie auch... halt nur in einem früheren Entwicklungsstadium des Kindes ^^

Der Vorgang lähmt uns halt biologisch-praktisch gesehen so gut wie gar nicht.

Is halt doof, dass wir heute noch derart stark in der steryotypischen Rollenverteilung drin hängen...

Welche sterotype Rollenverteilung meinst du jetzt? Die, das eine Frau ihre Kinder selbst aufzieht, oder die das eine Frau ihren Exmann auf Unterhalt verklagt weil sie nix mehr hackeln will? :haha:

Die Frage bleibt, warum bleibt Frau daheim bei den Kidis? Einer jungen Frau würd ich heut schon raten, sich das mehr als zweimal zu überlegen...

Vielleicht weil es natürlich ist?
 
Welche sterotype Rollenverteilung meinst du jetzt? Die, das eine Frau ihre Kinder selbst aufzieht, oder die das eine Frau ihren Exmann auf Unterhalt verklagt weil sie nix mehr hackeln will? :haha:



Vielleicht weil es natürlich ist?
Es läuft darauf hinaus das man (oder besser Frau) sich eingestehen sollte das eine tatsächliche Gleichberechtigung von Mann und Frau vermutlich niemals möglich sein wird.

Männer können eben keine Kinder kriegen.

Der Verlust an Zeit und Geld der mit dem Kinderaufziehen einhergeht, wird Frauen immer hinterherhängen auf die eine Art und Weise.....
Nur weil Frauen 9 Monate schwanger sind, heisst das nicht, dass sie deswegen auch gleich jahrelang aus dem Beruf verschwinden müssen... zumindest nicht bei 1 bis 2 Kindern.

Kinder gehen irgendwann in die Kita, Kindergarten, Schule, damit sie mit gleichaltrigen zusammenkommen. Und irgendwann wollen sie auch spielen und Sport machen oder sich selber beschäftigen.

Und Putzen und Kochen tut niemand 8 h jeden Tag, ich kenn zumindest niemand, der jeden Tag eine Putzfrau für 8 Stunden kommen ließe... Auch bei Familien nicht.

Also das mit dem ewig zu Hause bleiben ist eher selbstgewählt, und sicher auch schön. Zwingend notwendig sicherlich nicht.
 
Ein Scheiss ist das natürlich. Grad mal seit den 50er in Mode gekommen. Davor hat die Sippe auf die Kinder geschaut und Frauen gingen weiters arbeiten. War nicht mal so unüblich, dass die Frauen sogar auf den Feldern ihre Kinder gebaren.

Kommt drauf an welchen Zeitraum man betrachtet und was man als natürlich ansieht.
Was ich damit sagen will ist das es natürlich ist wenn Eltern (nicht nur die Frauen) ihren Nachwuchs selbst aufziehen (wer sollte es auch sonst tun?).
Als unnatürlich betrachte ich hingegen Landwirtschaft und Frondienste in Form von Erwerbsarbeit - der Homo sapiens ist bis heute für keines von beiden biologisch geeignet und die Neolithische Revolution war der größte Betrug aller Zeiten (Nachzulesen bei Bregmann & Harari).
Wie das Kinderaufziehen in prähistorischer Zeit funktionierte, ist allerdings hochspekulativ und kann man sich maximal bei irgendwelchen indigenen Völkern anschauen - wobei die Zeit bei denen auch nicht stehengeblieben ist.
 
Folgender Fall hat mich zur dieser Frage gebracht:


Frau will mit 45 keinen Job mehr suchen

Zusammenfassung für die Lesefaulen:
Sie hat IT studiert, er ist Manager. Die beiden bekamen 3 Kinder zusammen. Sie kümmerte sich um diese, er folgte seiner Karriere. Nach 11 Jahren das Eheaus. Sie hatte kein Interesse wieder zu arbeiten, da sie in der IT nach 11 Jahren natürlich kaum einfach so wieder einstiegen könnte. Das ganze ging vor Gericht bis auf Bundesebene.

Sie bekam schlussendlich Unrecht. Man legte ihr nahe, sie könne ja mit einem Kurs zB in der Pflege Fuss fassen, oder als Verkäuferin oder im Service arbeiten...

Sie hat ihre Karriere geopfert, um Haushalt und Kinderbetreuung zu stemmen, währendem er seiner Karriere weiter nachging. Nun erwartet man von ihr, dass sie als Hilfskraft arbeiten gehen soll, währendem er 16‘000.- im Monat verdient?

Natürlich würde ich an ihrer Stelle mich nicht gleich komplett der Arbeit verweigern wollen, das ist sicher ein Punkt, der bei diesem Fall auch sauer aufstosst. Aber eine gewisse Unterstützung dürfte man doch erwarten, damit sie die Chance erhält, doch in einem höheren Segment wieder einsteigen zu können. Oder sehe ich das falsch? War sie einfach nur dumm, sich auf diesen „Deal“ einzulassen und ist somit nun selber Schuld?

Grundsätzlich kann ich wohl sagen, es ist dumm seine berufliche Karriere für Kinder komplett zu opfern, denn diese Carearbeit wird nach wie vor nicht im Ansatz geschätzt.

Es braucht meiner Meinung nach endlich mehr Möglichkeiten von Teilzeitjobs für Männer. Da hinkt unsere Gesellschaft immer noch deutlich hinterher.

Verkrustete Rollenbilder sind immer noch in den meisten Köpfen eingebrannt und schlussendlich schlagen genau diese einem schnell in die „Fresse“. Ob es nun darum geht, dass Männern immer noch fast automatisch zu reinen Zahlmeister verdonnert werden (und da rede ich nicht von Managern) oder ob Frauen nach einer Scheidung völlig perspektivslos alleine stehen gelassen werden.

Sicher sind nur die, die es geschafft haben Kinder und Job gleichermassen aufzuteilen. Doch diese faire Verteilung scheint es auch heute noch kaum zu geben und so schauen nicht selten beide Geschlechter in die Röhre, wenn es zur Scheidung kommt.

Wie sind eure Meinungen und Erfahrungen dazu?

meine jetzige frau war ausser in karenz nie ganz draussen aus ihren job, ist dann mit 20, 30 und dann wieder 40 stunden eingestiegen. da wir keinerlei unterstuetzung hatten von grosseltern etc. war das schon ein organisatorischer stunt und teilweise nur möglich da ich durch meinen it beruf absolut freie zeiteinteilung, homeoffice und viel nachtstunden hatte.

es geht, aber nur wenn beide mitmachen. finanziell war es teilweise mit hort etc. ein minusgeschaeft aber im endeffekt hat es sich ausgezahlt. sie hat heute eine leitende position die ihr spass macht und die hätte sie sonst nie bekommen.
 
Nur weil Frauen 9 Monate schwanger sind, heisst das nicht, dass sie deswegen auch gleich jahrelang aus dem Beruf verschwinden müssen... zumindest nicht bei 1 bis 2 Kindern.

Kinder gehen irgendwann in die Kita, Kindergarten, Schule, damit sie mit gleichaltrigen zusammenkommen. Und irgendwann wollen sie auch spielen und Sport machen oder sich selber beschäftigen.

Und Putzen und Kochen tut niemand 8 h jeden Tag, ich kenn zumindest niemand, der jeden Tag eine Putzfrau für 8 Stunden kommen ließe... Auch bei Familien nicht.

Also das mit dem ewig zu Hause bleiben ist eher selbstgewählt, und sicher auch schön. Zwingend notwendig sicherlich nicht.

hast du kinder? also zwei kinder auch mit kita und hort zu managen ist nicht so einfach das man locker mal 40 stunden arbeiten gehen kann.
 
Nur weil Frauen 9 Monate schwanger sind, heisst das nicht, dass sie deswegen auch gleich jahrelang aus dem Beruf verschwinden müssen... zumindest nicht bei 1 bis 2 Kindern.

Kinder gehen irgendwann in die Kita, Kindergarten, Schule, damit sie mit gleichaltrigen zusammenkommen. Und irgendwann wollen sie auch spielen und Sport machen oder sich selber beschäftigen.

Und Putzen und Kochen tut niemand 8 h jeden Tag, ich kenn zumindest niemand, der jeden Tag eine Putzfrau für 8 Stunden kommen ließe... Auch bei Familien nicht.

Also das mit dem ewig zu Hause bleiben ist eher selbstgewählt, und sicher auch schön. Zwingend notwendig sicherlich nicht.

Stimme grundsätzlich zu - ist ab einem gewissen Punkt aber auch Situationsabhängig, z.B. was Schulwege etc. angeht - da greift dann entweder der restliche Familienverband oder 'Frau' schaut durch die Finger. Meine Schwester z.B. hätte wesentlich länger daheim bleiben müssen als sie war, wenn nicht unsere Eltern einen Teil der Kinderversorgung hätten übernehmen können.
 
Versuch mal ein leben als mehrfacher vater nach trennung. Dann weisst was wirklich scheisse iswenn die andern ned wollen das du glücklich bist.... tu dich ned mit solche gedanken füllen. Davon kommt nix gutes
 
hast du kinder? also zwei kinder auch mit kita und hort zu managen ist nicht so einfach das man locker mal 40 stunden arbeiten gehen kann.
Es redet niemand von 40 h.... Da bekommt niemand mehr etwas gebacken.
Ich selber nicht, hab es aber bei meiner Familie und vielen Kolleginnen gesehen, die recht fix wieder teilzeit gemacht haben, wobei eine Kollegin dadurch den Hort finanziert hat, und sonst nicht viel übrig blieb.
Ich hab aber auch Beispiele gesehen, wo Frau nie wieder arbeiten ging und irgendwann nicht wirklich was zu tun hatte, da die Kinder zu gross waren.....

Nichts anderes meinte ich damit..
 
Ich war in meiner ersten Ehe nach deutschem Recht verheiratet.

Wenn man sich da scheiden lässt, werden die Rentenansprüche gegeneinander aufgerechnet und geteilt. So komme ich zumindest für 8 Jahre in Deutschland zu relativ hohen Ansprüchen, da mein Ex sehr gut verdient hat- 6 stellig, Jahresgehalt.

Ich finde es fair. Denn in diesen Jahren habe ich jede Chance vertan, in meinem ursprünglichen Gebiet Fuß zu fassen.

Bei meiner Tochter wird vermutlich ihr Freund daheim bleiben. Sie hat mehr Chanchen. Wie ich sie kenne, wird sie zumindest bei seiner Pension vorsorgen.
 
Grundsätzlich kann ich wohl sagen, es ist dumm seine berufliche Karriere für Kinder komplett zu opfern
Wieso eigentlich opfern?
Eher ein Tausch.
Dafür hat man die Zeit statt mit Arbeitskollegen mit den eigenen Kindern verbracht.
Eh nicht schlecht, würde ich sagen.
Vielleicht kann man dann später auch noch etwas Zeit mit den Enkelkindern verbringen.
 
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