Folgender Fall hat mich zur dieser Frage gebracht:
Frau will mit 45 keinen Job mehr suchen
Zusammenfassung für die Lesefaulen:
Sie hat IT studiert, er ist Manager. Die beiden bekamen 3 Kinder zusammen. Sie kümmerte sich um diese, er folgte seiner Karriere. Nach 11 Jahren das Eheaus. Sie hatte kein Interesse wieder zu arbeiten, da sie in der IT nach 11 Jahren natürlich kaum einfach so wieder einstiegen könnte. Das ganze ging vor Gericht bis auf Bundesebene.
Sie bekam schlussendlich Unrecht. Man legte ihr nahe, sie könne ja mit einem Kurs zB in der Pflege Fuss fassen, oder als Verkäuferin oder im Service arbeiten...
Sie hat ihre Karriere geopfert, um Haushalt und Kinderbetreuung zu stemmen, währendem er seiner Karriere weiter nachging. Nun erwartet man von ihr, dass sie als Hilfskraft arbeiten gehen soll, währendem er 16‘000.- im Monat verdient?
Natürlich würde ich an ihrer Stelle mich nicht gleich komplett der Arbeit verweigern wollen, das ist sicher ein Punkt, der bei diesem Fall auch sauer aufstosst. Aber eine gewisse Unterstützung dürfte man doch erwarten, damit sie die Chance erhält, doch in einem höheren Segment wieder einsteigen zu können. Oder sehe ich das falsch? War sie einfach nur dumm, sich auf diesen „Deal“ einzulassen und ist somit nun selber Schuld?
Grundsätzlich kann ich wohl sagen, es ist dumm seine berufliche Karriere für Kinder komplett zu opfern, denn diese Carearbeit wird nach wie vor nicht im Ansatz geschätzt.
Es braucht meiner Meinung nach endlich mehr Möglichkeiten von Teilzeitjobs für Männer. Da hinkt unsere Gesellschaft immer noch deutlich hinterher.
Verkrustete Rollenbilder sind immer noch in den meisten Köpfen eingebrannt und schlussendlich schlagen genau diese einem schnell in die „Fresse“. Ob es nun darum geht, dass Männern immer noch fast automatisch zu reinen Zahlmeister verdonnert werden (und da rede ich nicht von Managern) oder ob Frauen nach einer Scheidung völlig perspektivslos alleine stehen gelassen werden.
Sicher sind nur die, die es geschafft haben Kinder und Job gleichermassen aufzuteilen. Doch diese faire Verteilung scheint es auch heute noch kaum zu geben und so schauen nicht selten beide Geschlechter in die Röhre, wenn es zur Scheidung kommt.
Wie sind eure Meinungen und Erfahrungen dazu?