Hi,
Neger ist auch nur "Schwarz". Du reduzierst etwas in Deinem Kopf.
Und was? Wenn Du einen seltsamen Dialekt hörst, fragst Du auch, wo derjenige herkommt.
Wenn ich in Berlin oder Paris bin, fragen sie mich auch, wo ich herkomm.
Wo wäre das Problem?
Wenn ich mit meinem Kilt in eine Bar gehe, reden mich auch Frauen an, wo ich herkomme. Das bedeutet, dass sie Interesse an mir zeigen.
Dass Deine Freundin ethnisch auffällt, sollte ihr bekannt sein.
Rosa. Aber ja. Das passiert, siehe oben.
Und ja, würdest Du drüber nachdenken, kämst Du zu dem Schluss, dass das absolut kein Problem ist, für die Betroffenen am Wenigsten. Gewisse alte weiße Männer meinen, in einem Alt der grenzenlosen Selbstüberschätzung, dass sie für andere Ethnien in die Bresche springen müssten. Oder auch für Behinderte und andere Minderheiten. Ungefragt.
Ein white Russian ist keine Diskriminierung von Weißen, ein großer Schwarzer keine Diskriminierung von Schwarzen.
Negerküsse, Zigeunerschnitzel, Schwedenbomben, Frankfurter, Pizza Bianca (weiße Pizza), .... Das sind Namen, keine Diskriminierungen. Selbst der - in den USA und anderen Ländern - verbreitete "Wiener" für Penis oder Würstchen, stört keine Sau. Ich bin - ganz offensichtlich - Wiener, würde irgend so ein Kasperl drüber jammern, dass ich durch die Verwendung des Wieners für Penis diskriminiert würde, ich täte ihn fragen, ob er wo dagegen gelaufen ist.
Die Realität eine ganz andere, Fremdenfeindlichkeit gehört zum Menschen, sie ist auch soziologisch erklärbar, man will seine Gruppe stärken, nicht umsonst wählen viele türkisch-, albanisch-, arabischstämmige Österreicher die FPÖ, sie wollen "uns" stärken, gegen Fremde.
Gesellschaftlich ist das weitgehend verpönt, zum Glück. Trotzdem gibt es fremdenfeindliche Kräfte, die Stereotype schaffen, z.B. "den bösen Neger". Die anderen Menschen wollen zeigen, dass sie das ablehnen, weil sie sich aber nicht mit den Fremdenfeindlichen auseinandersetzen wollen, unterlassen sie einfach die Worte.
Ich bin in den 1980ern mit Negern in Wien rumgehangen, war kein Problem, ich glaube, der Haider hat dem Wort dann eine negative Konnotation verschafft. Für mich waren meine Freunde einfach nur Neger. Das war eher etwas Positives, so wie der Negerkönig auf TakaTukaLand.
Und ja, wir haben Diskriminierung erlebt. Als meine Mutter 1977 ihren damaligen Freund meinen Großeltern vorstellte, hat ihr Tante die Wohnungstür nicht geöffnet, als sie leutete, und so getan, als wäre sie nicht daheim. Weil er eben ein dunelhautiger Wissenschafter aus Cuba war. Das ist Diskriminierung, nicht die Frage, wo man her kommt. Für mich ist dieser Mann eine Vaterfigur in meinem Leben.
Du hast recht, Worte verändern! Allerdings ist in dem Satz "die drogendealenden Neger die unsere Kinder vergiften" das Wort "Neger" nicht das Problem, sondern die anderen Worte. Egal ob Du da Neger, Schwarze, Afrikaner, Dunkelhäutige, oder was immer einsetzt, es wird nicht besser. Der Satz ist das Problem, nicht das Wort.
Die Reaktion "man darf nicht Neger sagen" ist sie leichte, aber falsche Reaktion, man darf nicht "die drogendealenden ... die unsere Kinder vergiften" sagen, wäre zielführend, aber deutlich schwerer durchzusetzen.
Insbesondere, seit Herr Kurz den Paragraphen zur Volksverhetzung abgeschafft hat.
LG Tom