Motivation für sexuelle (Un-)Treue

Eben, jeder nach seiner Fasson. Wichtig, jeder sollte so leben wie es ihn glücklich macht, darauf kommts an.
 
Verrätst du uns vielleicht auch, worin sich für dich Treue manifestiert?

Treue hat für mich einen quantitativen und einen qualitativen Aspekt:

Quantitativ weil Treue für mich auf Dauer angelegt ist. Nicht auf Monate, nicht auf Jahre, nicht auf die Dauer einer Beziehung, sondern sogar noch darüber hinaus. Treue die ein Ablaufdatum hat - und sei sie inhaltlich noch so hochstehend - ist für mich keine Treue.

Qualitativ weil Treue sich für mich nicht an Äusserlichkeiten orientiert (und der Schritt vom "Betrug" in Gedanken zur realen Handlung ist für mich lediglich eine Äusserlichkeit), sondern im unverbrüchlichen Stehen zu meiner Partnerin, egal wie schön oder schwierig die Zeiten sind.

Darüber hinaus manifestiert sich Treue auch in den kleinen Dingen des täglichen Lebens: die Wertschätzung auch nach langer Zeit meiner Partnerin immer wieder aufs Neue zu zeigen, sie auf Händen zu tragen, das, was ich ihr einst versprochen habe (nicht durch Worte) auch dauerhaft zu leben, meine (hohen) Ansprüche ans Leben und an eine Beziehung mit Inhalten zu erfüllen.

Nein, so wirklich in Versuchung bin ich noch nie gekommen und Gedanken zu einzelnen Personen sind ja schließlich zollfrei:cool:.

Für mich sind Gedanken nicht zollfrei. Gerade meine Gedanken sind Massstab für meine Treue. Nicht unmittelbar messbar und daher nur schwer zu erfassen aber das wahre Kriterium, in dem sich meine Treue definiert.

weil wenn er mit mir sexuell aktiv werden würde, mich die Selbstzweifel zerfressen ....genüge ich ihm nicht; bin ich gut genug? Was haben andere, was ich ihm nicht bieten kann, usw.
Weil wir einfach nicht mehr nur zu zweit wären.....Wirkt so, als hätte ich für diese Situation nicht genügend Selbstbewusstsein oder zuviel Verlustängste.

Verlustängste, der Gedanke mein Partner könnte in einem anderen Menschen seine Erfüllung finden, die Angst es könnte jemand anders "besser" sein sind die Basis für die Eifersucht.

Ich habe ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl, das den Keim zur Überheblichkeit in sich trägt und ich arbeite täglich daran diesen Keim nicht zum spriessen zu bringen. Umgekehrt habe ich dadurch keine Probleme mit der Eifersucht und versuche ebenso meiner Partnerin laufend in vielen Kleinigkeiten meine Liebe zu zeigen und ihr die Sicherheit zu geben, nicht eifersüchtig sein zu müssen.
 
Nein, belächeln tu ich sie bestimmt nicht!! Ich respektiere diese einstellung und kann sie bis zu einen gewissen grad verstehen. Es ist bestimmt auch etwas besonders.
Doch ist es dies nur wenn es auch 100% stimmt und nicht geheuchelt ist. Der großteil unser gesellschaft heuchelt bei den punkt treue extrem.
Ich kenne viele menschen, die auf treue pochen und dann doch mit anderen isn bett steigen. Besonders schlimm finde ich menschen, die treue von ihren partner verlangen, eifersüchtig wie sonst was sind aber selber rum vögeln.


Zusammen gefasst:
Wenn es beide ernst meinen und es auch schaffen finde ich dies schön und respektiere ich es auch. Nur glaube ich, dass nur ein kleiner prozentsatz dies schaft. Zu dem ich sicherlich nicht gehöre. Daher bin ich von anfang an so fair es zu sagen. Denn ich will meine partnerin nicht belügen!
 
Umgekehrt habe ich dadurch keine Probleme mit der Eifersucht und versuche ebenso meiner Partnerin laufend in vielen Kleinigkeiten meine Liebe zu zeigen und ihr die Sicherheit zu geben, nicht eifersüchtig sein zu müssen.

Das seh ich auch so. Es ist mein tägliches streben! Denn auch wenn ich mal mit einer anderen frau was haben sollte. So ist und bleibt meine freundin die freu meines herzens und verlangens!
 
Du hast vorher gemeint das viele Partner sagen: Ich werde dir immer (sexuell) treu sein! Und hast bezweifelt das die Partner das auch so leben. Mag in vielen Beziehungen so sein, aber bei deiner Aussage:
Denn am ende des tages liebe ich sie und keine andere.
kann ich nur auf das selbe schliessen. Ist genauso ein typischer Satz. Kann ja vielleicht so sein, aber kommt sicher in Beziehungen genauso häufig vor das auch diese Aussagen sich irgendwann als Unwahrheit herausstellen. Aber gut, so hat halt jeder seine Sätze.
Ich persönlich war in Beziehungen immer (sexuell)treu. Und ich habe auch schon zu der einen oder anderen Freundin gesagt das ich ihr immer treu sein werde. Das einzige was ich noch keiner Frau versprochen habe, das wir immer zusammen bleiben werden.
Ich habe schon bei ein paar Personen mitbekommen, wie es ihnen gegangen ist, nachdem sie herausbekommen haben, das sie von dem Menschen den sie am meisten geliebt haben, betrogen wurden. Ich habe den Scherz noch nie am eigenen Leib erfahren müssen, aber auch so hat es mir gereicht um zu meiner Einstellung zu kommen, das ich das sicher nie einem Menschen antun will, der mir so viel bedeutet. Und es mag Menschen geben (und das respektiere ich auch) die in sexueller Hinsicht nicht treu sind und gut damit leben können das es der Partner nicht ist, aber für mich ist das sicher nichts.

Und wozu muss man dann eine Partnerschaft haben? Frei sein und frei leben wär doch ne Alternative oder nicht?

Wenn ich mehrere Partner, Liebeleien usw. habe, warum braucht man dann einen festen Partner?

Warum ich sexuell treu bin. Weil ich mich auf einen Menschen zu 100 % einlass und Schwierigkeiten habe, das bei Anderen auch zu tun. Weil mir der Mann reicht, ich ihn liebe und mir lieber mit ihm Dinge erarbeite als mir die Reize wo anders zu holen. Ich bislang Glück hatte und immer jemanden hatte mit dem das möglich war.

Kann das daher nicht genau beantworten wie es ist, etwas nicht zu bekommen. Ob ich damit leben könnte, auf Dauer auf etwas zu verzichten zu müssen.

Und jetzt werde ich kitschig!

Ich finde das Sexualität in einer Beziehung einen ganz besonderen Stellenwert hat. Das ist eine Sache nur von uns Beiden, ich will da keinen Dritten oder Vierten mit drinn herum mischen lassen. Ich will etwas was nur uns Beiden gehört. (ich weiß, ich will, klingt doof)

Warum wird sexuelle Treue eigentlich immer so belächelt, bezweifelt? Ich seh in ihr einfach was Besonderes. Mein Bekenntnis zu dieser einen, für mich ganz wichtigen Person.

Mylene, tolle Einstellung, seh ich genauso.
 
Du meine Güte, das ist ja ein halber Seelenstriptease....
Ich hoffe du kannst mit meinen Zeilen etwas anfangen;).
Danke, liebe Amore...jetzt versteh ich dich etwas besser und ich respektiere deine Einstellung.
Bulsaras Antwort auf deine Ausführungen kann ich auch einiges abgewinnen.


Verlustängste, der Gedanke mein Partner könnte in einem anderen Menschen seine Erfüllung finden, die Angst es könnte jemand anders "besser" sein sind die Basis für die Eifersucht.

Eigenartiger Weise hätte ich nie das Gefühl, dass ich meinem Partner nicht genüge. Im Gegenteil....ich freue mich, wenn er unterschiedlichen Menschen nahe sein kann, bin mir ganz sicher, dass er immer wieder zu mir zurückkommt (;)) und wenn er es einmal nicht mehr machen würde, dann wäre das für mich auch in Ordnung. Versteht mich nicht falsch, ich bin keineswegs gefühlskalt. Ganz im Gegenteil. Ich trauere jeder zerbrochenen Beziehung, jedem verlorenen Liebhaber auch nach. Aber: wenn ich ihm nicht mehr das gebe, was ihm eine andere geben kann, dann lass ich ihn viel lieber ziehen als dass ich mit einem halbherzigen Mann leben und/oder Sex haben müsste.


Ich finde das Sexualität in einer Beziehung einen ganz besonderen Stellenwert hat. Das ist eine Sache nur von uns Beiden, ich will da keinen Dritten oder Vierten mit drinn herum mischen lassen. Ich will etwas was nur uns Beiden gehört. (ich weiß, ich will, klingt doof)

Warum wird sexuelle Treue eigentlich immer so belächelt, bezweifelt? Ich seh in ihr einfach was Besonderes. Mein Bekenntnis zu dieser einen, für mich ganz wichtigen Person.

Liebe Mylene,

ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch. Ich belächle sexuelle Treue überhaupt nicht - zum Teil bezweifle ich sie - aber ich belächle sie nicht. Im Gegenteil...ich will ja herausfinden, nach welchen Prinzipien und Motivationen Menschen wie du leben. Danke für deine Beiträge:daumen:!

Für mich hat Sexualität übrigens auch einen ganz besonderen, sehr intimen und wichtigen Stellenwert. Und trotzdem kann ich mit mehreren Menschen so intime und intensive Erlebnisse haben.


es ist schön zu lesen, dass es menschen gibt, die für werte, ihre werte die fahne hochheben und dies auch lautstark tun.

aber dem himmel sei dank, dass wir in einer gesellschaft leben, in der andere einstellungen auch gelebt werden können.

das schlimmste - und da bin ich auf lenchens seite - wäre, die lebensweisen anderer schlecht zu machen.

Aber, das tut ja keineR hier....
Ich, lieber Morph999, lebe übrigens auch nach meinen Werten und vertrete diese - obwohl ich nicht sexuell treu lebe ;).


sag ich ja, ein heisser fred. uiuiui

Hast du Recht...aber wo soll ich solche Themen diskutieren, wenn nicht in einem Erotikforum?

Treue hat für mich einen quantitativen und einen qualitativen Aspekt:

Quantitativ weil Treue für mich auf Dauer angelegt ist. Nicht auf Monate, nicht auf Jahre, nicht auf die Dauer einer Beziehung, sondern sogar noch darüber hinaus. Treue die ein Ablaufdatum hat - und sei sie inhaltlich noch so hochstehend - ist für mich keine Treue.

Qualitativ weil Treue sich für mich nicht an Äusserlichkeiten orientiert (und der Schritt vom "Betrug" in Gedanken zur realen Handlung ist für mich lediglich eine Äusserlichkeit), sondern im unverbrüchlichen Stehen zu meiner Partnerin, egal wie schön oder schwierig die Zeiten sind.

Darüber hinaus manifestiert sich Treue auch in den kleinen Dingen des täglichen Lebens: die Wertschätzung auch nach langer Zeit meiner Partnerin immer wieder aufs Neue zu zeigen, sie auf Händen zu tragen, das, was ich ihr einst versprochen habe (nicht durch Worte) auch dauerhaft zu leben, meine (hohen) Ansprüche ans Leben und an eine Beziehung mit Inhalten zu erfüllen.


:daumen: :daumen::daumen::daumen:


Ich habe ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl, das den Keim zur Überheblichkeit in sich trägt und ich arbeite täglich daran diesen Keim nicht zum spriessen zu bringen.

:haha: Falls du dabei Hilfe brauchst: ruf uns! ;) Nein, Scherz beiseite...ich denke auch, dass man sich seiner/ihre selbst sehr sicher sein muss um diese Form der Eifersucht nicht zu spüren.
 
Für mich sind Gedanken nicht zollfrei. Gerade meine Gedanken sind Massstab für meine Treue. Nicht unmittelbar messbar und daher nur schwer zu erfassen aber das wahre Kriterium, in dem sich meine Treue definiert.


Wieder einmal missverstanden, hier geht es nicht um meine umtriebigen Gedanken *g*, oder dass ich gar in Gedanken fremd gehe. Eher um Kleinigkeiten. Das aber lieber Bulsara ist für mich nicht so einfach in Worte zu fassen und werde ich dir beim nächsten Wiedersehen erklären....vorausgesetzt dich interessiert's ;).



Verlustängste, der Gedanke mein Partner könnte in einem anderen Menschen seine Erfüllung finden, die Angst es könnte jemand anders "besser" sein sind die Basis für die Eifersucht.

Hier sieht man wieder wieviele Sichtweisen und Definationen es im Leben gibt. Für mich ist Eifersucht, wenn der Partner durch meine Unsicherheit leiden muss. Ich ihn wegen meiner Verlustangst einenge und vielleicht das Thema öfters auf den Tisch bringe.
Ich habe meinem Mann am Anfang unserer Beziehung gesagt was ich vom Thema Treue halte und das war es dann auch schon. Was er damit macht ist seine Sache.


Ich habe ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl, das den Keim zur Überheblichkeit in sich trägt und ich arbeite täglich daran diesen Keim nicht zum spriessen zu bringen. Umgekehrt habe ich dadurch keine Probleme mit der Eifersucht und versuche ebenso meiner Partnerin laufend in vielen Kleinigkeiten meine Liebe zu zeigen und ihr die Sicherheit zu geben, nicht eifersüchtig sein zu müssen.[/quote]

Du meine Güte, du könntest glatt mein Mann sein....der wird mir doch nicht schon fremdgegangen sein:mrgreen::haha:????
Wie schon einmal erwähnt, was ich nicht weiß macht mich nicht heiß und ich werde den Teufel tun um irgendwann ''nachzuwassern''.

Liebe Grüße
Amore
 
Ich will einen Menschen nicht besitzen (und lass mich natürlich auch nicht besitzen...;)) und ich will auch nicht, dass ein Mensch bei mir ist oder mir sexuelle treu ist, nur der Normen und Regeln willen.
Ich glaube, dass die Diskrepanz zwischen den "Treuen" und den "Untreuen" aus einem grundlegenden Auffassungsunterschied resultiert.
Wenn ich meiner Partnerin treu sein will, so heißt das nicht automatisch, dass ich sie damit besitzen will. Ich halte es überhaupt für einen rethorischen Trick, Treue immer mit Besitzansprüchen zu koppeln, und Untreue quasi als selbstloses Zugeständnis der Freiheit.
Das ist doch unsinnig. Jeder, der seinem Partner treu ist, wird das auf Basis einer tieferen Zuneigung sein, und das allein schließt schon aus, den Partner besitzen zu wollen.
Auf der anderen Seite ist es einfach, seinem Partner etwas zuzugestehen, was dieser vielleicht gar nicht haben will, um dafür etwas einzutauschen, auf das man selbst nicht verzichten will.

Ich möchte, dass er/sie sich frei entwickeln kann, ich möchte, dass er/sie mir das gibt, was er/sie mir wirklich geben will. Aus dem tiefsten Herzen, aus dem Innersten.
Und diesen Satz verstehe ich vollends gar nicht.
Das heißt doch mit anderen Worten nichts anderes, als dass Du dem Partner offenbar nicht zugestehen willst, dass er Dir aus tiefstem Herzen und aus dem Innersten heraus auch sexuell treu sein wollte.

Wäre mir jemand "nur" treu, weil es sich so gehört, ich würde diese Treue nicht wollen.
Ist nachvollziehbar.
Aber gilt das wirklich auch dann, wenn Dein Partner Dir treu sein will? Nicht, weil es sich gehört, oder weil es irgendwelchen Normen entspricht?

grossen :respekt: vor deiner (auch gelebten nicht nur geposteten) einstellun :daumen:
Dem schließe ich mich an, wenn es denn gelingt, diese Einstellung zu leben, ohne seinen Partner zu verletzen.

diese "lebensart" setzt natürlich grosse persönliche stärke und eine unmenge von einfühlungsvermögen voraus
Dem widerspreche ich.
Sexuell untreu zu sein, setzt nicht mehr persönliche Stärke und schon gar nicht mehr Einfühlungsvermögen voraus, als treu zu sein. Alles andere halte ich für ein Gerücht. Tschuidign.


in so manchem anderen thread wird (leider oft zuuuu deutlich) klar warum sehr viele menschen eben nicht in der lage sind eben genau diese stärke aufzubrungen
Ach Gott ja ....... es würde auch in so manchem anderen Thread klar, warum viele Menschen die Stärke aufbringen, sich für die Treue zu entscheiden. Aber offenbar hat sich die "untreue Seite" dazu entschlossen, sich neben einer eigenen Definition von Treue auch auf eine eigene Definition von Stärke zu einigen.

was aber trotz allem niemanden daran hindern sollte "an sich" zu arbeten
Nau, und treu zu sein, verhindert Deiner Meinung nach, dass man an sich arbeiten kann? Kann man das erklärt bekommen?

meiner meinung nach der auftrag der evolution
Meiner Meinung nach a Blödsinn.

Was man der Evolution in die Schuhe schieben könnte, wäre gerade noch, dass Leben eben andauernde Entwicklung bedeutet.

Aber dass sich weiter zu entwickeln nur dann möglich ist, wenn man möglichst mit jeder Frau fickt, die einem über den Weg läuft, das ist der gleiche Unsinn wie das Gerücht von dem Steinzeitmann, der seine Gene möglichst weit verstreuen muss. :roll:

Es gibt keine asexuellen freundschaften zwischen den geschlaechtern. In den meisten fällen wollte am anfang der eine was vom anderen....
Und warum soll es Deiner bescheidenen Meinung nach keine asexuellen Freundschaften zwischen den Geschlechtern geben? Kennst Du keine? Oder kannst Du es Dir nur nicht vorstellen?

Salmon ich bin deiner meinung.
Wenn Du in Deinen Beziehungen ähnlich unaufmerksam bist, wie beim Schreiben anderer Nicknames, dann bin ich fast versucht, Dir zu glauben, dass Du Deiner Partnerin mit Deiner Untreue Freude zu machen glaubst. :)

Solche ein versprechen, egal von wem, ist immer nur dumm daher gesagt.
Ist es mit Sicherheit nicht. Stell Dir einmal vor, es soll auch Menschen geben, die nicht nur Überzeugungen haben, sondern diese auch leben, und zwar unter Kenntnis und Akzeptierung der daraus entstehenden Konsequenzen. Wenn solche Menschen Treue versprechen, dann ist das nicht dumm. Auch wenn Du es nicht verstehst.

Dies war und bleibt ein problem in unserer beziehung. Mal schauen ob sie es verträgt.
Aber das heißt im Endeffekt doch auch nur, dass Du einmal versuchst, ihr Deinen Willen aufzuzwingen. Und wenn sie die Stärkere ist und sich nichts aufzwingen lässt? Wohl versteht, aber nicht akzeptiert? Willst Du sie dann in den Wind schießen?

@ Salome
Falls Du an meiner Motivation für Treue interessiert sein solltest, so liegt sie in meiner persönlichen Definition von Treue. Treue ist für mich eine Gesamtheit, die ich nicht in sexuelle und andere Treue teilen will. Ich glaube, dass ein Partner, mit dem ich mein Leben teilen will, das Recht hat, dass ich mein gesamtes Leben mit ihm teile - die Freuden, die Leiden, die Sorgen, die Liebe, die Zärtlichkeit ........ und ja, auch die Sexualität. Ich wüsste keinen plausiblen und schlüssigen Grund, Sexualität aus meinem Treuebegriff auszuschließen.

Es ist naheliegend, dass ein Mensch, welcher auch sexuell treu sein will, eines solchen Grundes nicht wirklich bedarf. Will er seine Sexualität individuell und abseits der Beziehung ausleben, wird er als Gegensatz dazu immer einen Grund dafür finden, warum es so und nicht anders richtig ist.

Ich meine also, dass es vernünftig wäre, wenn jeder mit diesen Fragen auf die ihm angepasste Weise umgeht - freilich in Absprache und Übereinkunft mit seinem Partner.

Was ich aber auch meine, ist, dass ich es nach wie vor als einen sehr manipulativen Missbrauch der Sprache sehe, wenn die "Untreuen" allen Fortschritt, alle Weiterentwicklung, alle Offenheit, alle Aufgeschlossenheit, alle Selbstverwirklichung als ihr geistiges Eigentum hinstellen.

Ich habe dem schon oft widersprochen, und ich widerspreche heute erneut: Weiterentwicklung kann auch im Rahmen einer monogamen Beziehung stattfinden - sowohl einzeln als auch mit dem Partner gemeinsam. Selbstverwirklichung kann auch sein, seine umfassende Treue einem einzigen Menschen zu schenken.

Ich habe zumindest noch keinen wirklich treuen Menschen gefunden, der es notwendig gehabt hätte, seine Treue zu rechtfertigen oder schön zu reden.

Und würde mich über gleiches von der "untreuen Fraktion" auch freuen :)

Der Steirer war's ...
 
Wenn der Partner das genauso sieht, dann gratuliere ich zu gut funktionierenden Beziehungen!

Wenn nicht, dann mag ich mir das Dilemma solcher Beziehungen aber nicht vorstellen.

Denn dann herrschen Heimlichkeit und Vertrauensbrüche - und selbst beim hin und her drehen der Situation bleiben diese.

Und selbst wenn der Partner damit leben kann, hoff ich sehr das dieser wirklich damit lebt und nicht einfach hinnimmt. Aber das ist dann wahrscheinlich das Problem des Partners.

Bei all den Zugeständnissen sollte man sehr aufpassen nicht zu verletzen.

ich glaub auch das sich so manche der einfachheit willen, sei es finanzieller oder auch aus anderen gründen einreden treue von seggs trennen zu können ......
aber wenn es für beide ok ist solls mir recht sein .
:lehrer:
 
@ Salome
Falls Du an meiner Motivation für Treue interessiert sein solltest, so liegt sie in meiner persönlichen Definition von Treue.

Danke Steirer, klar bin ich das ;) - sonst hätte ich den Thread nicht eröffnet.

Ich meine also, dass es vernünftig wäre, wenn jeder mit diesen Fragen auf die ihm angepasste Weise umgeht - freilich in Absprache und Übereinkunft mit seinem Partner.

:daumen:

Was ich aber auch meine, ist, dass ich es nach wie vor als einen sehr manipulativen Missbrauch der Sprache sehe, wenn die "Untreuen" allen Fortschritt, alle Weiterentwicklung, alle Offenheit, alle Aufgeschlossenheit, alle Selbstverwirklichung als ihr geistiges Eigentum hinstellen.

Für mich gesprochen sehe ich es nicht als Fortschritt, genau so wenig wie ich sexuelle Treue als Rückschritt oder veraltert ansehen würde. Im Gegenteil. Ich denke, dass jeder/jede zu seiner/ihrer Lebensform finden muss - in Übereinstimmung mit den jeweiligen Werten und dem persönlichen Gewissen.
Ich glaube auch nicht, dass ich "Untreue" als Fortschritt dargestellt habe. Ich für mich würde gerne sowohl sexuelle Treue als auch Untreue als zwei gleichwertige Lebenswege darstellen, mit denen es sich auseinander zu setzen und dann für eine Weg zu entscheiden gilt.


Ich habe dem schon oft widersprochen, und ich widerspreche heute erneut: Weiterentwicklung kann auch im Rahmen einer monogamen Beziehung stattfinden - sowohl einzeln als auch mit dem Partner gemeinsam. Selbstverwirklichung kann auch sein, seine umfassende Treue einem einzigen Menschen zu schenken.

Das glaub ich dir zu 100% - es ist ein sehr guter Weg zur Weiterentwicklung, einer, den ich aber nicht gehe.

Ich habe zumindest noch keinen wirklich treuen Menschen gefunden, der es notwendig gehabt hätte, seine Treue zu rechtfertigen oder schön zu reden.
Und würde mich über gleiches von der "untreuen Fraktion" auch freuen :)

Schade...lieber Steirer, jetzt am Schluss deiner Bemerkungen wirst ein bißchen untergriffig. Ich hoffe nicht, dass du mir unterstellt hast, dass ich diesen Thread nur eröffne, damit ich mir meine "Untreue" schön rede. Wenn das der Fall sein sollte, fände ich es schade und dann hättest du aber auch keines meiner Worte verstanden.

Mir persönlich geht es hier tatsächlich und ehrlich um den Austausch und um das Kennenlernen der Gedanken der anderen. Wie ich eingangs schon gesagt habe: ich lerne auch hier dazu und entwickle mich auch hier weiter...


Und nun muss ich halt noch am Schluss sagen, dass ich der Idee der sexuellen Treue tatsächlich positiv gestimmt bin, in der Realität aber skeptisch bin ob es soetwas wirklich gibt. Einige EF-lerInnen beweisen zwar die Ausnahme....aber meine Skepsis bleibt.


Der Steirer war's ...

Die Salome war's ;)
 
ich glaub auch das sich so manche der einfachheit willen, sei es finanzieller oder auch aus anderen gründen einreden treue von seggs trennen zu können ......

:mrgreen:

Ja, schon ....... das werden viele so sehen.

Aber eigentlich geht's ja um Treue und Sex.
Hast Du dazu auch eine Meinung? :)
 
@Steirerbua

wir beide bekommen uns bei dem thema immer in die haare...

Mir ist klar, dass viele menschen bei dem treueschwur diesen auch ernst meinen. Dazu fällt mir etwas aus einem seminar ein:

"Zu dem zeitpunkt meiner entscheidung war sie richtig!"

Zumindest glauben es, in den augenblick der aussage, bestimmt die meisten menschen. Doch wie steht es um die grundlage dieser aussage?
Nur weil ich einen neuen partner habe kann ich nicht garantieren, dass ich treu bin. Ergo... das einmalige fremdgehen, in der vergangenheit, entwertet diesen schwur. Man müßte sagen: "Ich werde versuchen dir treu zu sein! Kann es dir aber nicht versprechen." Doch ist dies eine ganz andere aussage und würde in das romatische weltbild der gesellschaft nicht mehr passen.
Auch glaube ich, dass nur ein ganz kleiner bruchteil der menschen wirklich sein leben lang treu seien wird.

Auf Grund dieser tatschen, nehme ich mir das recht, solche aussagen, kritisch zu sehen und in den meisten fällen als "so daher gesagt" zu betrachten. Wenn man frisch verliebt ist denkt man nicht immer logisch. Dies im hinterkopf, bewundere ich menschen, die ihre aussagen auch durch ihre taten bestätigen. Ich respektiere diese einstellung, wenn diese ernst gemeint ist und auch begründet ist.

@Alex01

Du hast recht. Ich kann nicht versprechen, dass ich mein leben lang mit einer person zusammen bin. Dies würde ich auch nicht tun. Ich kann sagen, dass ich es mir im augenblick wünsche. Die aussage, dass ich jemanden immer lieben würde war auf den zeitraum der beziehung bezogen.

Natürlich kann man sich auch immer mal in jemanden anderen verlieben. Doch kann man sowas bedingt steuern. Denn ich merke wenn ich mit dem feuer spiele. Regelmässiger sex gehört zu den gefahren quellen. Daher behaupte ich ja auch nicht, dass es okay ist mit jemand anderen eine affäre zu haben. Ich rede von ONS oder vielleicht auch 2NS.
Kann ich deshalb ausschliessen, dass ich mich nie in jemand anderen verlieben werde? Ich weiß es nicht. Aber ich glaube es und kann dies mit meiner bisherigen erfahrung unterstreichen. Ich habe nie eine person, die ich geliebt habe, wegen einer anderen person verlassen. Daher kann ich mit reinen gewissen sagen, dass ich meinen partner über alles lieben werde und ich sicher niemanden anderen so lieben werde wie sie (kinder, eltern und freunde liebe ich ja auch auf eine art und weise).
 
Wenn ich meiner Partnerin treu sein will, so heißt das nicht automatisch, dass ich sie damit besitzen will.
Jeder, der seinem Partner treu ist, wird das auf Basis einer tieferen Zuneigung sein, und das allein schließt schon aus, den Partner besitzen zu wollen.

Ich glaube, dass ein Partner, mit dem ich mein Leben teilen will, das Recht hat, dass ich mein gesamtes Leben mit ihm teile - die Freuden, die Leiden, die Sorgen, die Liebe, die Zärtlichkeit ........ und ja, auch die Sexualität. Ich wüsste keinen plausiblen und schlüssigen Grund, Sexualität aus meinem Treuebegriff auszuschließen.



Okay......so könnte man es natürlich auch ausdrücken......:mrgreen::daumen:
Diesen Zeilen kann ich mich nur voll und ganz anschließen!

Liebe Grüße
Amore
 
Warum geht man fremd? Das ist eine Frage, die ich mir schon oft in meiner Beziehung (die schon 23 Jahre "alt" ist) gestellt habe. Ich habe einen Partner, der absolut treu ist und dies auch von mir erwartet. Ich glaube, es ist auch eine gewisse Veranlagung ob man treu sein kann oder nicht. Ich bin in der glücklichen Lage, meinem Partner anscheinend zu genügen bzw. ihn genug zu beschäftigen! ;) (Ich bin alles andere als "leicht" zu behandeln!)
Für mich ist treu sein eine eher schwierige Sache - ich schaff es über sehr lange Zeit - und dann läuft mir jemand über den Weg. Ich lege es absolut nicht darauf an, aber es ist halt manchmal so angenehm wieder "nur" als Frau angesehen zu werden. Nicht als Mutter, Haushaltshilfe usw.
Richtig unangenehm wird die Sache nur, wenn sich in eine außereheliche Beziehung dann auf einmal Liebe einschleicht! Dann weiß man auf einmal nicht mehr, wie man reagieren soll!
 
Quantitativ weil Treue für mich auf Dauer angelegt ist. Nicht auf Monate, nicht auf Jahre, nicht auf die Dauer einer Beziehung,
sondern sogar noch darüber hinaus. Treue die ein Ablaufdatum hat -
und sei sie inhaltlich noch so hochstehend - ist für mich keine Treue.
check das jetzt nicht, das mit dem ablaufdatum.
die seelische treue wird - so meine meinung - nur weiterblühen können, solange sie beiderseits auf fruchtbaren boden fällt.


....Gedanken nicht zollfrei...
bin auch der meinung, dass die seelische untreue hier beginnt.
denke aber, dass dies passiert, wenn die aktuelle beziehung angeschlagen ist. dem zu folge, hat man hier schon vorher veräumnisse an den tag gelegt.


Darüber hinaus manifestiert sich Treue auch in den kleinen Dingen des täglichen Lebens:
die Wertschätzung auch nach langer Zeit meiner Partnerin immer wieder aufs Neue zu zeigen,
sie auf Händen zu tragen, das, was ich ihr einst versprochen habe (nicht durch Worte) auch dauerhaft zu leben,
meine (hohen) Ansprüche ans Leben und an eine Beziehung mit Inhalten zu erfüllen.
das nenne ich liebe (aber egal, wie man es nennt).
wenn dies in der partnerschaft nicht gelebt wird - von beiden partnern, dann kann sie im grauen alltag sterben.


Verlustängste...
das schlimmste was im leben passieren kann, ist etwas wertvolles zu verlieren.



Aber, das tut ja keineR hier....
habe hier ja niemanden persönlich gemeint. nur wer weiss, welche posting noch so kommen, vor allem weil speziell in diesem fred,
die emotionen doch wellen schlagen können. auf dieser plattform wurde schon bei themen mit weniger sprengstoff ziemlich gestritten



Ich, lieber Morph999, lebe übrigens auch nach meinen Werten und vertrete diese - obwohl ich nicht sexuell treu lebe ;).
wieso überrascht mich das jetzt nit? kennen wir uns? ;) :winke:


Hast du Recht...aber wo soll ich solche Themen diskutieren, wenn nicht in einem Erotikforum?
na klar hier, wo sonst?
und beinhaltet - wie oben erwähnt - sprengstoff. verfolge diesen fred mit spannung. :daumen:
 



Wäre mir jemand "nur" treu, weil es sich so gehört, ich würde diese Treue nicht wollen. Und wäre jemand bei mir obwohl er lieber wo anders wäre, ich würde ihn nicht bei mir haben wollen.



Hallo Salome,

an diesem Satz von dir bin ich hängengeblieben, auch nach mehrmaligem Durchlesen und Nachdenken. Ich stimme zu, nur "weil es sich so gehört", das würde ich auch nicht wollen. Aber jetzt mal ein paar praktische Überlegungen, was wäre, wenn es da jemand anderen, zusätzlichen geben würde, und zwar zu deiner Aussage: "obwohl er lieber woanders wäre".

Ich denke, wenn man jemanden kennenlernt, der einen so sehr interessiert, dass man mit ihm (oder ihr) auch Sex haben möchte, sind die Gedanken sehr sehr häufig bei diesem Menschen und nicht beim Partner oder bei der eigenen Beziehung.

Einer der beiden trifft sich mit der Affäre/Zusatzbeziehung/wie auch immer man es nennen mag. Er freut sich darauf, ist aufgeregt, verbringt viel Zeit im Bad, vor dem Kleiderschrank, verlässt gutgelaunt das Haus, der andere bleibt zurück. Weiss nichts, ahnt vielleicht etwas, weiss ganz genau Bescheid, je nach Art der Beziehung, die die beiden haben. Er sieht die Vorfreude seines Partners mit an. Stellt sich vor, was jetzt dann passiert. Der Partner ist in diesem Moment lieber bei jemand anderem, und das nicht nur, um sich zu unterhalten.

So eine Szene mag und kann ich mir nur vorstellen, wenn tatsächlich eine offene Beziehung gelebt wird. Dann würde ich aber nicht von Untreue sprechen, denn dann gehört "Fremdgehen" ja zur Lebensform dazu. Das wiederum käme für mich nur in Frage, wenn ich zwar einen Partner habe, aber nicht mit ihm zusammen wohne, damit ich diese Vorbereitungen und auch das zufriedene "wieder nach Hause zurückkommen" nicht mitkriege. Und ich dürfte gefühlsmäßig nicht so stark an meinem Partner hängen. Ich weiss, dass ich da mit viel stärkeren Emotionen als nur "Eifersucht" zu kämpfen hätte. Wenn ich mit jemandem mein ganzes Leben teile, dann will ich nicht nur an erster Stelle stehen, sondern ich will auch die einzige Frau im Leben meines Mannes sein und umgekehrt.

Ich weiss, wie liebevoll mein Mann sich dem Menschen zuwendet, mit dem er Sex hat. Und die Vorstellung, dass ich da nicht die einzige wäre, würde ich nicht aushalten. Deshalb ist nun aber "Treue" für uns kein zwanghafter Akt, sondern eine freiwillige Entscheidung.

Ich akzeptiere jede Lebensform, für mich ist aber nur die Form der Treue, die auch die sexuelle Treue beinhaltet, wirklich lebenswert. Es ist mir in einer langen Beziehung schon passiert, dass ich nicht treu war. Ist das nun ein Widerspruch? Bestimmt. Ich stehe aber trotzdem dazu. Ich nenne hier keine Erklärungen oder Entschuldigungen, nur soviel: Ich habe es absolut heimlich gemacht, meine Gewissenskonflikte mit mir selbst ausgetragen und bereue nichts. Und nur deshalb, weil mein Partner nichts wusste, ist die ganze Sache gut gegangen. Genau dieses heimliche Verhalten, das manche als "arschlochmäßig" verurteilen, hat meine Beziehung damals gerettet. Denn dieser Akt des Fremdgehens war etwas, was ich, und nur ich allein, in diesem Moment gebraucht habe.
"Beichten", um mein Gewissen zu erleichtern, hätte alles zerstört. Ich will damit keine Lanze für regelmäßiges Seitenspringen brechen, sondern nur darstellen, dass es unendlich viele Situationen und Beziehungsformen gibt.

So, das war nun alles etwas verworren und durcheinander, ich hoffe, trotzdem halbwegs verständlich!

Liebe Grüße!

eiskristall
 
Schade...lieber Steirer, jetzt am Schluss deiner Bemerkungen wirst ein bißchen untergriffig. Ich hoffe nicht, dass du mir unterstellt hast, dass ich diesen Thread nur eröffne, damit ich mir meine "Untreue" schön rede. Wenn das der Fall sein sollte, fände ich es schade und dann hättest du aber auch keines meiner Worte verstanden.
;)
Das ist nicht untergriffig, liebe Salome, sondern die Wiedergabe einer Erfahrung. Ich kenne eben niemanden, der sich genötigt sähe, seine Treue zu rechtfertigen, aber ich kenne jede Menge, die sich ihre Untreue mit den abenteuerlichsten Vorwänden schön reden. Tut leid.
Hast Du andere Erfahrungen?

Und Du solltest Dich davon gar nicht betroffen fühlen. Nicht nur, dass wir ohnehin in vielen Dingen einer Meinung sind, deklarierst Du Dich schon im ersten Post als eine bewusst sexuell untreu lebende Frau.
Das ist zu respektieren und zu akzeptieren, und damit habe ich umso weniger ein Problem, als Du damit eine der wenigen bist, welche mit diesem Thema ehrlich umgehen.

Allerdings - um jetzt wieder auf die anderen zu kommen - lässt sich der Steirer nicht leicht ein X für ein U vormachen - auch dann nicht, wenn es mit noch so honigsüßen Worten geschieht.

Darum überrascht es mich auch irgendwie, welch großen Gefallen Du zum Beispiel an den Posts von Bulsara findest (gleich sieben Daumen :roll:). Aber schön - wenn Du darin etwas Nachahmenswertes findest, dann ist das eher Dein Problem, und mit Sicherheit nicht meines. :)

Treue die ein Ablaufdatum hat - und sei sie inhaltlich noch so hochstehend - ist für mich keine Treue.
Das hinterfrage ich jetzt einmal.

Was macht Treue aus? Ist es die Zeit, für welche sie hält? Oder ist es der Inhalt, der sie zu Treue macht?
Gestehen wir einer Liebe zu, dass sie endlich ist? Ja.
Gestehen wir einer Beziehung zu, dass sie enden kann? Ja.
Und was machen wir dann mit der Treue? Die soll jetzt ewig bestehen?
Über das Ende der Beziehung hinaus?
Über die möglichen Enden mehrerer Beziehungen hinaus?
Unverbrüchliche Treue zu was weiß ich wievielen Menschen?
Und das hat jetzt Wert, nur weil es auf Dauer angelegt ist?

Glaub' ich ned.

Wenn ich akzeptiere, dass eine noch so große Liebe einmal zu Ende gehen kann, wenn ich akzeptiere, dass eine noch so gute Beziehung aus welchen Gründen immer in einer Trennung enden kann, dann ist für mich die logische Konsequenz, dass ich auch die Treue mit gleichem Maß messe.
Das führt mich zu dem Schluss, dass die Treueverpflichtung mit dem Ende einer Beziehung erlischt - spätestens aber dann, wenn ich eine neue Beziehung eingegangen bin. Alles andere wäre meiner Meinung nach widersinnig.

Darüber hinaus manifestiert sich Treue auch in den kleinen Dingen des täglichen Lebens: die Wertschätzung auch nach langer Zeit meiner Partnerin immer wieder aufs Neue zu zeigen, sie auf Händen zu tragen, das, was ich ihr einst versprochen habe (nicht durch Worte) auch dauerhaft zu leben, meine (hohen) Ansprüche ans Leben und an eine Beziehung mit Inhalten zu erfüllen.
Ich will:
Treue in meiner Beziehung, aber keine sexuelle Treue, weil Treue sich in ganz anderen Dingen manifestiert

Das kann man fast nicht schöner sagen. :mrgreen:
Jetzt wäre es halt schön, wenn Du uns einmal erklären könntest, auf welche Art sich Deine Treue wirklich manifestiert. Wir würden es zur Not verstehen können.

Das kannst Du aber darunter wahrscheinlich nicht verstehen:
mich gemeinsam in der Lust mit einer neuen Begegnung verlieren

den Duft "fremder" Frauen in mich aufnehmen

den Geschmack eines neuen Körpers kosten

die Haut und die Wärme eines neuen Menschen spüren

die Gedanken und die Gefühle eines anderen unmittelbar miterleben

die Nähe und das Näherkommen zu anderen Frauen erfahren

Da hätte ich ehrlich gesagt schon Schwierigkeiten, das mit meinem Treuebegriff unter einen Hut zu bringen. Schön, wenn Du es kannst - umso mehr würde mich interessieren, woran Du Deine Treue wirklich festmachst. Gerade in Hinblick auf folgenden Satz:
Für mich sind Gedanken nicht zollfrei. Gerade meine Gedanken sind Massstab für meine Treue.
Also wenn Dich der dumme Steirer richtig versteht, dann ist der Maßstab für Deine Treue in jenen Gedanken zu suchen, welche sich Deiner Aussage nach vorrangig darum drehen, andere Frauen zu riechen, spüren, verstehen und sonst noch was?

Das versteh' ich irgendwie ned :mrgreen:

Gerade meine Gedanken sind Massstab für meine Treue. Nicht unmittelbar messbar und daher nur schwer zu erfassen aber das wahre Kriterium, in dem sich meine Treue definiert.
Aber ich gebe zu ....... im Ganzen ergibt es einen Sinn.
Man kann ein paar wunderschöne Sätze schreiben, blumig, triefend vor Edelmut, und vor allem ......... unverbindlich. Weil: so schön sich das alles lesen mag - es sagt im Grunde genommen nichts aus. Und somit umgehst Du auch die Notwendigkeit, Dich festzulegen. Man kann Dir nicht an - was immer man Dir entgegenhalten würde, Du bist mit einer eleganten Wendung aus dem Schneider :mrgreen:

geben ohne an das nehmen zu denken
Für mich sieht das genau umgekehrt aus:
Nehmen ohne an das Geben zu denken. :)
 
........nur der Normen und Regeln willen.
:daumen::respekt:

Ich das ist es worum es geht oder? Einfach etwas hinnehmen weil es Norm oder Regel ist und nicht mehr weiter denken muss. Macht das leben einfach aber auch unglücklich wenn man sich nicht damit auseinander setzt?

Bin voll deiner Meinung!!!
 
........nur der Normen und Regeln willen.
:daumen::respekt:

Ich das ist es worum es geht oder? Einfach etwas hinnehmen weil es Norm oder Regel ist und nicht mehr weiter denken muss. Macht das leben einfach aber auch unglücklich wenn man sich nicht damit auseinander setzt?

Bin voll deiner Meinung!!!

Das versteh ich jetzt nicht! Wessen Meinung bist Du? :hmm:
 
Sexuelle Treue und sexuelle Untreue.

Eines der großen Themen hier im Forum. Einer der roten Fäden.
Die Frage in diesem Thread wurde auf die sexuelle Varinate berschränkt. War dies Absicht oder Zufall, ich weiß es nicht. Aber sie fokussiert die Diskussion.

Was sind meine Beweggründe und wie groß ist meine Bereitschaft sexuell fremd zu gehen.

Ich bin ein Mensch der eigentlich recht unbeschwert durch Leben geht. Ich bin neugierig, wissenshungrig und sehr offen für Neues. Ich wurde, auch von einigen hier im Forum als sehr offen, direkt (manchmal auch zu direkt), arrogant, polternd und selbstdarstellend bezeichnet und alle haben sie Recht. Andererseits wurde mir auch jeweils zugestanden es meist mit der Dosis Gefühl und Respekt den anderen Personen gegenüber zu sein, dass es selten verletzend war. Ich selbst halte mir zu gute, dass ich immer ein Freigeist war und auch bin. Ich möchte frei sein und allen um mich herum ihre Freiheiten lassen. Ich zeige meine Gefühle, sage was ich mir denke und ich bin (meiner Meinung nach) meist ehrlich und offen den anderen Gegenüber. Aber ich lüge auch. Und ich belüge am stärksten eine der Personen, die ich am meisten liebe, meine Ehepartnerin. Wir teilen sehr viel an Werten, Gefühlen, Einstellungen und Zielen. Aber wir teilen einige nicht und genau diese treiben mich weg von ihr. Ich bin mit ihr wie ein Mond der um einen Planten kreist. Ich kann und will nicht weg von ihr weil sie mich unwiderstehlich anzieht, aber ich kann mich nicht vollständig mit ihr vereinen weil es Kräfte gibt die mich von ihr wegtreiben (Triebe, kommt ganz richtig hin). Ich bin ein Mensch der Freiheit und Raum braucht um zu Leben und der ohne diesen Raum verkümmert. Ich habe Gefühle und ich will sie teilen. Ich bin neugierig und ich will erforschen. Ich bin wissenshungrig und ich will lernen. Ich brauche immer wieder neue Eindrücke um nicht zum Stillstand zu komnmen. Ich bin unsersättlich, unaufhaltsam und in mancher Hinsicht auch unerschöpflich. Ich brauche Gefühle um zu leben und ich lebe für Gefühle. Ich teile Gefühle und komme immer wieder zum Schluss, dass Gefühle unteilbar sind, denn egal in wie viele Teile und in welche Menge sie geteilt wurden sie bleiben immer unerschöpflich. Es sind immer noch genug Gefühle da um sie mit anderen zu teilen. Gefühle sind auch oft paradox und korreliert. Wenn ich versuche in anderen Personen Gefühle zu erzeugen erzeuge ich sie auch im mir selbst. Wenn ich beginne mich auf andere einzulassen, merke ich, dass viele es umgekehrt auch tun. Ich versuche (klingt jetzt igerndwie schwülstig, weiß ich) wenn mich jemand interessiert auf diese Person einzugehen und wenn eine positive Rückmeldung kommt und wir uns in einer Art positiven Schleife befinden die Person und deren Seele zu berühren.
Und hier kommt der Beweggrund meiner sexuellen Untreue. Je mehr ich mit Frauen (bin ja rein hetero) in diesem Bereich des Gebens und Nehmens, des Fühlens und Empfindens, des Berührens und berürhrt werdens, des Vertrauens und Öffnens, der Bindung in absoluter Freiheit fortschreite, desto mehr kann sich eine Anziehung entwicklen die ich auch sexuell erleben möchte wenn beide Seiten es mögen.
Für mich ist die körperliche Begegnung mit einer Frau ein Teil eines ganzen und eines Weges. Deswegen bin ich nie auf ONS aus, sondern auf "Bettgeschichten" als Ergänzung zu einer Verbindung die vorher und nachher hält. Ich verwende hier Verbindung, da ich die absolute Tiefe einer festen Beziehung nur zu der Frau gestatte, die ich am meisten Liebe und die ich dennoch sexuell hintergehe. Ich habe einige dieser Verbindungen von der lockeren Bekanntschaft angefangen bis hin zur tiefen Freundschaft inklusive körperlicher Liebe. Meine Motive zur sexeullen Untreue sind in meiner Gefühlswelt zu finden.
Und zu meiner Bereitschaft sexuell untreu zu sein möchte ich anmerken, dass es für mich viel Verbundenheit braucht um sich körperlich nahe zu kommen. Ich will damit nicht sagen, dass es lange braucht, aber mit einer Frau, mit der ich nicht Frühstücken und mich weiter Treffen und Unterhalten könnte gehe ich nicht ins Bett. Da finde ich SW zur Befriedigung meiner physischen Bedürfnisse angebrachter und ehrlicher.

Ich bin ich. Ich habe meine Mitte gefunden und zu dieser Mitte gehört absolut meine Frau. Aber ich bin nicht ruhig in dieser Mitte. Ich pendle um sie herum in gefühlsmäßiger und sexueller Hinsicht. Dies ist mein Doppelleben, das ich führe. Und ich führe es, weil trotz vieler gemeinsamer Werte meine Frau und ich in Bezug auf Freiheit und Freiraum ganz andere Grenzen setzen, ich aber ohne diesen Freiraum auf Dauer nicht wirklich leben kann.
 
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