Nahtoderfahrung

Die Erfahrungen "vergehen" nicht. Nur der individuelle Umgang und die subjektive Bewertung.... können sich ändern.
Oder?
 
Die Erfahrung bleibt, das ist sicher.
Was man daraus zieht unterliegt aber oft einem Wandel. Aber eben nur wenn das Thema aufgearbeitet wird.
Sofern das "endgültig" überhaupt möglich ist.
 
Die Enttäuschung das als honorig angesehene Personen in Bezug auf Menschlichkeit und auch Fachwissen Totalversager sein können und über keinerlei Rückgrat verfügen ist auch kein Trost.

Ja, aber lassen wir mal die Kirche im Dorf - klar war das nicht fein....jedoch zolle ich Ärzten meinen größten Respekt!
Auch sie sind "nur" Menschen!
Dieser Job trägt viel Verantwortung - schlechte Arbeitsbedingungen - zuwenig Ruhepausen - zuwenig Personal etc......
Klar wenn hier Fehler passieren, trifft es nunmal Menschen - aber daran ist das System auch mitschuld - wenn der Tischler einen Fehler macht ist die Auswirkung natürlich nicht so tragisch.

Das soll ja nichts rechtfertigen - aber ein Arzt hat es auch nicht leicht unter den heutigen Umständen.
 
Die Erfahrung bleibt, das ist sicher.
Was man daraus zieht unterliegt aber oft einem Wandel. Aber eben nur wenn das Thema aufgearbeitet wird.
Sofern das "endgültig" überhaupt möglich ist.

:daumen:
und Calamos :daumen:
 
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Dimethyltryptamin
Ich habe da mal eine tolle Doku darüber gesehen. ich will damit nicht sagen, dass es nicht etwas zwischen Himmel und Erde gibt, dass wir einfach nicht "begreifen" können, aber Dimethyltrypatmin könnte so manches Erlebnis erklären. DMT schüttet unser Gehirn (genauer die Zwirbeldrüse) aus, wenn es annimmt, dass eine Aufrechterhaltung nicht mehr möglich ist.

diese Substanz ist insofern hoch interessant ( Danke an Cphalanx fürs ins Spielbringen ) , als sie in der Natur , v.a. in psychoaktiven Pflanzen vorkommt ( v.a. in Tropenpflanzen ) und in den entsprechenden Gegenden für religiöse Rituale Verwendung findet ( Ayahuasca ... in Südamerika ) --- es dürfte auch einen Zusammenhang mit den Neurotransmittern geben ( Serotonin ) , was auch teilweise untersucht wurde als " experimentelle Psychose " , da die Inhalation dieser Substanz einen " Horrortrip " auszulösen imstande ist , und " nahtoderfahrungsähnliche " Zustände herbeiführen kann

inwiefern zuerst die körpereigene Substanz aktiviert wurde und dann der Nahtod eintritt oder umgekehrt , das heißt , was ist die Ursacheund was die Wirkung , wäre auch nochmal extrem spannend....
 
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Ich schreibe jetzt hier gar nicht so gerne, weil ich mir, der ich noch nicht in einer derartigen Situation war, sehr banal vorkomme.

Trotzdem jetzt ein kurzes Statement: Ich denke, die Situation eines Nahtod-Erlebnisses ist ein gewaltiges Trauma, vor allem dann, wenn so Dinge passieren wie bei whiteanddark. Jedes unaufgearbeitete Trauma ist eine Bürde für das ganze Leben. Whiteanddark ist zu bewundern, dass sie diese Aufarbeitung durch persönliche Gespräche mit den Verantwortlichen begonnen hat. 100%ig abgeschlossen wird es nie sein, da sicher im Unterbewusstsein die Angst einer Wiederholung des Erlebten gepaart mit der Gewissheit des tatsächlich einmal eintretenden Todes mitspielt.

Zum Thema Ärzte kann ich sagen, dass ich im persönlichen Umfeld die Erfahrung machen musste, dass - entgegen der landläufigen Vorstellung - gerade die Ärzte in großen Krankenhäusern (in meinem Fall spreche ich vom AKH Wien) wesentlich mehr Empathie und Verständnis aufbrachten als die Ärzte im ländlichen Bereich, die sozusagen im kleinstädtischen Bereich noch eher dem Nimbus "Götter in Weiß" gerecht werden. Jedenfalls war es nicht möglich, den weisen Rat dieser Götter zu ignorieren bzw. nur zu hinterfragen! Aber das ist meine persönliche Erfahrung, die ich auf keinen Fall verallgemeinern möchte. Allerdings im Nachhinein noch einmal großes Lob an das AKH!
 
Ja, aber lassen wir mal die Kirche im Dorf - klar war das nicht fein....jedoch zolle ich Ärzten meinen größten Respekt!
Auch sie sind "nur" Menschen!
Dieser Job trägt viel Verantwortung - schlechte Arbeitsbedingungen - zuwenig Ruhepausen - zuwenig Personal etc......
Klar wenn hier Fehler passieren, trifft es nunmal Menschen - aber daran ist das System auch mitschuld - wenn der Tischler einen Fehler macht ist die Auswirkung natürlich nicht so tragisch.

Das soll ja nichts rechtfertigen - aber ein Arzt hat es auch nicht leicht unter den heutigen Umständen.
Vielleicht verlangen wir auch ein wenig viel von Ärzten. Die meisten von ihnen sind ja fachlich top - wir, oder viele von uns, erwarten aber auch Empathie und psychologische Fähigkeiten. Gerade in einem Krankenhaus sollten Psychologen parat stehen und Zeit für Menschen wie whiteanddark haben nach einer der wohl extremsten Erfahrungen, die ein Mensch durchmachen kann. Und, wie whitenddark ebenfalls richtig schreibt, es ist gut, dass es heutzutage so etwas wie Fehlerkultur gibt (wenn auch in sehr unterschiedlichen Ausprägungen), d.h. für einen Arzt sollte es keine Schande sein, einen Fehler zuzugeben, auch gegenüber einem Patienten. Andererseits ... es redet sich leicht, wenn man nicht selbst betroffen ist. Im Gegensatz zu Fehlern anderer Berufsgruppen lassen sich solche von Ärzten halt oft weder reparieren noch in Geld (in Form von Schadenersatz) aufwiegen. Das wird sich nie ändern.
 
Im Prinzip - ja.

Nur.... sind Ärzt_Innen mittlerweile nicht nur aus fachlichen sondern auch seitens der Arbeitgeber, der Kassen und seitens der Patient_Innen massiv unter Druck gekommen.
Eigentlich dürfen Sie sich keine Fehler mehr erlauben. Und zugeben schon gar nicht. Sie riskieren mittlerweile Zulassung und Arbeitsplatz.

Die Zeiten haben sich gewandelt - mit jedem Schritt und Tritt (und nicht nur Ärzten) wird mittlerweile mit Klagsdrohung und Rechtsanwält_Innen gedroht....
Aus Prinzip klagen, um auf irgendeine Weise zu ein paar tausend Euro zu kommen, ist zur Alltagsgeschichte geworden.

Ich glaube, und daran kann man den Unterschied in der Kultur auch schon gut darstellen, würde darkandwhite's "Geschichte" heute passieren, hätten Spital und Ärzte mehr als Feuer am Dach.
Vor wenigen Jahren noch, blieben Patient_Innen mit ihren Problemen und Schäden alleine und über.

Ich kann nicht sagen, was besser ist - aber, heute werden Patient_Innen von Spital zu Spital gekarrt statt behandelt zu werden, weil niemand mehr das Risiko übernehmen will, die "Erfolgsstatistik" mit einem potenziellen Todesfall (schwer kranker Patient) zu belasten, weil Ärzt_Innen nicht mehr operieren oder behandeln, weil die Erfolgsaussichten dramatisch niedriger als die "Misserfolg"serwartung ist.

Naja - Nahtoderfahrungen kann man heute aus anderen Systemgründen viel einfacher haben als früher. Aber auch schwerer, das ist mir klar.

Aber wenn man gelegentlich einen Blick hinter die Kulissen des Gesundheitssystems werfen kann, dann ahnt man schon, wie einfach es ist, vergleichbaren Erfahrungen nahe zu kommen.... ;)

Schöne neue Qualitätsgemanagte Zeiten - bin ich versucht zu sagen. Ja, Anspielung beabsichtigt. ;)
 
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Schwierig, schwierig ... also früher gab es keinen Schadenersatz, weil keine Fehler gemacht wurden (= sie wurden verleugnet). Heute gibt es Schadenersatz, aber der Arzt, der einen Fehler gemacht hat, wird zum Teufel gejagt. Habe ich das richtig zusammengefasst?

Es sollte MMN einen guten Mittelweg geben, d.h. dass ein Fehler nicht gleich zu generellen Zweifeln an den Fähigkeiten eines Arztes führt, den Patienten aber trotzdem die bestmögliche Hilfe gewährt wird. In anderen Branchen werden solche Probleme einfach mit Versicherungen gelöst. Wenn ein Versicherungsfall ausgelöst wird, führt das i.d.R. ja auch nicht gleich zu existenzbedrohenden Konsequenzen beim Verursacher ...
 
im grunde erfolgt heute eine Absicherungsmedizin , da eben keine/ keiner auch nur ein REstrisiko etwas zu übersehen riskieren kann ....

DAs kann dir im Kassensystem zum Strick werden , wenn du dann in den Durchschnittsberechnungen ÜBER dem Schnitt liegst ....
Das kann auch Patienten zum Verhängnis werden , wenn ausschließlich die organische Schiene gefahren wird ....

Das können wir alle erkennen , und trotzdem nicht aus diesem Trend einfach aussteigen ...
Hinter uns stehen diejenigen , die mit unseren Fehlern Geld verdienen wollen , und DAS sind nicht nur die Patienten ...
Aus diesem Grund habe ich ( haben wir ) auf alle juristischen Maßnahmen verzichtet , weil du damit nix ungeschehen machst , und weil wir alle Menschen sind , die fehleranfällig sind .
Aber letzlcih waren mir die Gespräche DANACH schon sehr wichtig , da die menschliche Ebene einfach gefehlt hat .... und ich diese Erfahrung auch den Agierenden bewusst machen wollte , denn ich wollte eben DANN einfach GEHÖRT , GESEHEN und WAHRGENOMMEN werden ....
und dieser WEg ist immer noch besser als den harten Weg der Klage zu gehen ....menschlich gesehen ...
 
Danke für das hier eröffnete Thema (auch wenn es tatsächlich scheinbar wenig mit Erotik zu tun hat). Ich beschäftige mich auch schon sehr lange mit Nahtoderfahrungen und im Zusammenhang mit Erotik/Sex stellt sich mir u.a. eine Frage, die niemals aufs Tablett kommt, wenn man versucht das Thema seriös abzuhandeln. Nämlich ob es in der drüberen Welt auch so etwas wie "Sex" gibt ?? Was ja im eigentlichen Sinne (wenn wir Sex jetzt als reines Mittel zum Zwecke der Fortpflanzung betrachten) nicht mehr notwendig wäre... Jetzt könnte man freilich sagen: Nachdem wir nicht mehr körperlich sind, spielen die leiblichen Gelüste (eben auch Sex) ebenfalls keine Rolle mehr. Die Frage ist aber: Nachdem Sex einen sehr großen Teil unseres Lebens ausmacht: Denken wir dann auch noch nachher daran? Oder wirklich nicht mehr? ;-)

Wie auch immer. Ich hab einen wirklich guten Buchtipp zu diesem Thema und ich schicke vorraus: Es handelt sich nicht um eines der zahlreichen esoterisch/religiösen Hokuspokus Bücher, sondern eine wissenschaftliche Arbeit, die das Phänomen der Nahtoderfahrung aus der Sicht der Quantenphysik sowie der Medizin betrachtet: "Endloses Bewusstsein" von Pim van Lommel Teilweise schwierig zu lesen, aber gleichzeitig hochinteressant und bemerkenswert zu welchem Ergebnis man damit kommt...
 
....menschlich gesehen ...
:daumen:
Dem Humanismus endlich wieder eine Gasse!

..es wird einfach schwierig, wenn Opfer- und Täterrollen nicht mehr differenzierbar sind. Hüben wie drüben.

Übrigens - oft genug sind es Standeskolleg_Innen, die zu den Wölfen der ärztlichen Kolleg_Innen werden. Das muss man einmal erlebt haben, wozu Menschen fähig sind, wenn sie von persönlichen, religiösen oder politischen Ideologien geleitet werden. Und nicht vom Dienst am Menschen...
 
Zum Thema Ärztefehler:
Ich hatte mit 20 (also vor zehn Jahren) einen Not-KS in Vollnarkose nach schrecklichen 51 Stunden im Kreisssaal, in denen ich nicht nur einmal erfolglos um einen Kaiserschnitt gebettelt hab (davon, dass ich in dieser ganzen Zeit nichtmal Schmerzmittel bekommen hab red ich gar nicht). Einen Kaiserschnitt wollte man um jeden Preis verhindern (Statistik und so) und hat ihn erst gemacht, als die kindlichen Herztöne in den lebensbedrohlichen Bereich gefallen sind. Und dann so hektisch, dass es eine sehr unprofessionelle Angelegenheit war - eine vernarbte Gebärmutter (die zum einen höchstwahrscheinlich für die Frühgeburt meines vor drei Jahren geborenen Sohnes verantwortlich ist, zum anderen den Kaiserschnitt bei ihm sehr erschwert hat) war eine Folge davon. 24 Stunden nach dem Kaiserschnitt bekam ich heftige Schmerzen im rechten Oberbauch, die erst nicht ernst genommen ("Noch an Kaiserschnitt tuat an amoi da Bauch weh, mochn sa se ned ins Hemd"), dann zwei Mal fehldiagnostiziert und -behandelt wurden, einmal als Luft im Bauchraum und einmal als Gallensteine. Erst nach drei Tagen (!), als ich vor Schmerzen nicht mal mehr atmen konnte und selbst Morphine keine Linderung brachten wurde ein Dünndarm-Volvulus entdeckt und ich, mich mittlerweile in akuter Lebensgefahr befindend, notoperiert. Es musste ein Teil meines Dünndarms entfernt werden, unter den Folgen leide ich bis heute.
Aber: Fehler hat natürlich niemand gemacht, das kann halt schonmal passieren. Selbst die Patientenanwaltschaft hat mir damals mitgeteilt, dass eine Klage chancenlos wäre. Gegen die unfehlbaren Götter in weiß kommst eben nicht an.
 
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Bin selbst im Rettungsdienst und Reanimationen sind jetzt keine seltenheit... ich geb zwar ehrlich zu dass ich "leider" noch keine hatte aber wenn menschen eine Reanimationen so überleben dass sie nach 2-3 wochen wieder aus dem Krankenhaus kommen können dann ist das extrem viel glück ..... liegt daran dass die meisten Ersthelfer sich das selbst nicht zutraun und dann gar nichts tun ... folglich entstehen enorme Schäden im Gehirn durch den Sauerstoffmangel und die meisten leiden unter irgendwelchen neurologischen schäden ...... das kann von nem Lispeln (auch einer der eher glücklicheren fälle) bis zum Zustand führen in dem man wie eine Kartoffel vor sich hin gammelt

es kommt drauf an wann der Zeitpunkt wäre wann ich zurückgeholt werde .... ab dem Abschluss der Schule meiner Enkelkinder :p (falls ich mal welche habe) wäre ok für mich wenn sie mich liegen lassen davor eher weniger

Niemand will wirklich eine bereits leidende Person zurückholen und ihr leiden verlängern oder?
 
wenn menschen eine Reanimationen so überleben dass sie nach 2-3 wochen wieder aus dem Krankenhaus kommen können dann ist das extrem viel glück .....

Ich hatte mehrfach Reanimationen, bei denen der Patient noch am gleichen Tag das KH verlies.

Niemand will wirklich eine bereits leidende Person zurückholen und ihr leiden verlängern oder?

Diese Gedanken solltest du im RD ganz schnell vergessen. Denn es steht uns nicht zu, darüber zu urteilen, ob eine Person leidet und ob es besser wäre eine Reanimation zu unterlassen.
 
Zum Thema Ärztefehler:
(...)

Na Servas, Du hast aber auch schon ordentlich viel mitgemacht.

Aber interessant, dass eine Klage chancenlos gewesen wäre. Hier gab es doch so einige Fehler, die einwandfrei nachweisbar sind. Die Patientenanwaltschaft ist ja eigentlich (auch) dazu da, finanzielle Entschädigungen herzustellen, ohne dass langwierig die Schuldfrage geklärt werden muss.
 
Ich hatte mehrfach Reanimationen, bei denen der Patient noch am gleichen Tag das KH verlies.

sorry hier in Klagenfurt ist die letzte Reanimation wo der Patient das KH nach 1-2 Wochen verlassen hat schon fast 2 monate her...

ich urteile ja nicht wenn der Notarzt sagt da is zum pumpen dann wird gepumpt nur ich kann doch trotzdem meine eigene Meinung zu dem Thema haben oder nicht?
 
ich urteile ja nicht wenn der Notarzt sagt da is zum pumpen dann wird gepumpt nur ich kann doch trotzdem meine eigene Meinung zu dem Thema haben oder nicht?

Nö, du hast eine Feststellung getroffen:

Niemand will wirklich eine bereits leidende Person zurückholen und ihr leiden verlängern oder?

Und die halte ich für bedenklich. ;)
 
Na Servas, Du hast aber auch schon ordentlich viel mitgemacht.

Aber interessant, dass eine Klage chancenlos gewesen wäre. Hier gab es doch so einige Fehler, die einwandfrei nachweisbar sind. Die Patientenanwaltschaft ist ja eigentlich (auch) dazu da, finanzielle Entschädigungen herzustellen, ohne dass langwierig die Schuldfrage geklärt werden muss.

Wenn in Geburtsbericht und Krankenakte ganz andere Dinge stehen als tatsächlich passiert sind... :schulterzuck:
 

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