Penis vs. Vagina

Mitglied #559823

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Habe die Tage erst einen Bericht gelesen, wo ich mir dachte, ob es wohl keine anderen Probleme gibt. Wenn ich aber tief in mich gehe, gibt es schon Sachen, die unsere Gesellschaft ändern sollte. Aber so manches lässt sich auch nicht ändern, bzw. ist einfach Quatsch.

In dem Bericht ging es u. A. darum, dass der Penis in der Gesellschaft einen anderen Stellenwert hat als die Vagina. Während man auch Pimmel, Zipfel oder Pippers (bei uns in der Region) sagen kann, ist Vagina gerade noch so ok und alles andere wie Muschi, Mumu oder Spalte hat eher einen vulgären Beigeschmack. Penis oder Vagina wird hier bei uns eher beim Arzt ausgesprochen. Pippers sagen die Jungen, Mumu oder Muschi sagen die Mädchen.
Wir selbst haben nur zwei Jungs. Wenn wir uns auf dem Spielplatz mit anderen Eltern treffen, kommt hier und da auch das oder ähnliches Thema mal auf. "Wie sagen eure Kinder zu dem, was die da unten haben"
Pippers oder Pipi bei den Jungs. Die Mädchen sagen überwiegend nur "da unten". Mumu oder Muschi nur daheim.

Ich finde, im Unterbewusstsein wird den Kindern schon eine gewisse Tabuzone des weiblichen Geschlechts beigebracht. Also Kindern, die in dem Alter nur neugierig sind und mit dem, was Erwachsene spätere daraus machen unerreichbar weit weg sind.
Vagina klingt also nicht Kindgerecht und ist zugleich auch noch die unaussprechliche Tabuzone. Es gibt sicher Eltern, die gehen damit ganz anders um. Aber überwiegend ist es so.

Wenn ich mit meiner Frau aus diversen Gründen über ihre Zone "da unten" rede, ist es von ihrer Seite her ähnlich. Beim Sex nimmt sie überwiegend das Wort Muschi in den Mund, für mein Glied eher das Wort Schwanz. Wenn es dabei nicht um Sex geht, fühlt sie sich wohler, wenn man die Zone als als "da unten" anspricht.

Und tatsächlich finde ich, sollte das allgemein geändert werden. Ich finde es auch nicht okay, dass sich manche nicht trauen, ihr Kind im Beisein von anderen zu stillen.

Viele wünschen sich, dass man aus beiden Geschlechtern irgendwie eine Einheit schafft. Hier gibt es ja schon einen Thread, warum Männer ihre Nippel zeigen dürfen, Frauen aber nicht.

Manches sollte man tatsächlich ändern. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es grundsätzlich einen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt.
Der Mann reagiert auf "Titten, Arsch und Muschi" . Im Gegensatz zum Penis, sieht man es der Frau nicht an, ob sie erregt ist oder nicht. Natürlich stellt sich bei den Frauen auch etwas im er regnet Zustand auf. Aber nur mal so als Beispiel. Eine nicht alltägliche Situation... eine Gemeinschaftsumkleide, voll mit Männern und eine Dame darunter, die sich nur umzieht. Sie steht in keiner auffälligen provozierenden Pose nackt da und sie ist auch nicht übertrieben sexuell für den Mann ausgestattet. Damit meine ich z. B. große Brüste ect... Für viele ist das schon ein Anlass, an Sex zu denken.
Diese Situation hatte ich tatsächlich schon mal und ich gebe zu, ich habe da auch hingeschaut, jedoch nicht hingestarrt.
Wie es aber nicht anders zu erwarten war, gab es dort Männer, die hinter ihrem Rücken ihre Kaspereien gemacht haben. So ganz unbemerkt blieb es nicht, die Dame zog ihr eigentlich selbstverständliches Programm durch und ging raus. Ich Kopf dachte sie vermutlich "solche Spackos".
Ich denke es war so, weil sie die einzige Frau in der Umkleide war. Wir Männer waren zwar nicht so viele, aber dennoch einfach in der Überzahl und paar waren untereinander befreundet.

Ich denke, so etwas kann einem Mann nicht passieren. Eine Frau würde sich vom einem nackten Mann nicht sexuell gereizt fühlen.
Man angenommen, der Mann hatte einen durchtrainierten Körper, wäre hübsch und sein Glied wäre steif. Sicher würde da die Damen hinschauen und wahrscheinlich "heimlich" ihr Kopfkino aktivieren. Aber würde er sich da hinstellen, würde sich und sein Glied präsentieren, dann gäbe es wohl vermutlich Ärger, wäre es nicht eine betrunkene Gruppe einer Mädelsrunde.

Manche Männer schalten ihr Hirn aus, wenn sie nackte Titten sehen, und manche Frauen, wenn sie einen nackten steifen Schwanz sehen. Ersteres sehe ich tatsächlich als Problem. Nackte Brüste brauen wir auch im Alltag, wie z. B. bei Stillen.
Steifer Penis, wenns passiert zumindest für mich manchmal nervig. Aber nicht so gravierend, dass ich mir wünsche, dass jeder mit seinem Prügel herumlaufen sollte, wie es ihm passt. Solche Situationen haben ich täglich nach dem Aufstehen und im Sommer beim Radfahren. Nach dem Absteigen vom Rad nach einer langen Tour immer ne Beule. Oder ich werde unbewusst gereizt.
Das kann man aber noch ganz gut verstecken.
Morgenlatte ist schwierig. Sie dauert ewig an, beim Pinkeln unangenehm und im Schlafanzug extrem sichtbar.
Meine Frau ist da immer sehr amüsiert. Entweder es kommt mal ein trockener Spruch oder wenn sie eh schon etwas geil ist, fasst sie auch mal hin. Ist manchmal schön, aber manchmal auch nervig.

Wie denkt ihr allgemein darüber?
 
Das Problem ist nicht das Wording von Geschlechtsteilen, sondern das Geschlechterverständnis und anerzogene Geschlechterrollen. Es ist nämlich völlig egal, ob du Möse, Muschi, Vagina, "da unten" sagst, es ist die Identität der Person, die das Ganze bedeutend macht. Frauen werden noch immer dazu erzogen, Sexualität im Geheimen, nur mit einem (männlichen) Partner zu führen. Tut sie das nicht, wird sie als promiskuitiv oder als Schlampe hingestellt. Männer, die häufigen Sex haben (egal mit wem) erfahren diese soziale Demütigung nicht. Oftmals werden sie dafür von ihren Geschlechtsgenossen sogar gelobt und dazu angestachelt diesen Stil weiterzuführen - weil, als Mann ist das doch ok.

Es zeigt sich hier ja schon schön, wie manche Herren ihre Partnerinnen bezeichnen. Ehefotzen lese ich ganz oft - einer der widerlichsten Begriffe überhaupt. Selbst sie degradieren ihre Partnerin auf ihr Geschlecht und reduzieren diese. Andererseits zeigen hier viele Männer bereitwillig ihren Penis in all ihrer Glorie und degradieren sich selbst. Ich habe hier von keiner Frau jemals gelesen, dass sie ihren Partner als Eheschwanz oder Ähnliches bezeichnet hätte. Es geht hier schon ab und an recht gruselig zu.

Im Grunde ist das Geschlechterverständnis sehr wichtig, um die eigene sexuelle Identität zu klären. Meine Vagina nenn ich Königin und bei der Ärztin, Vagina - oder wenn das Problem tiefer liegt, Scheide oder noch tiefer, Gebärmutter ... Frau sollte das Grundprinzip der weiblichen Anatomie schon kennen.

Ich hab selbst die Erfahrung mit jungen Mädchen gemacht, dass sie häufig unkorrekt über ihr Geschlecht aufgeklärt werden. Die Menstruation wird als "Gift" bezeichnet oder die Veränderungen, die eine Frau im Laufe ihres Lebens durchmacht, als gefährlich, gestört und nicht selten verrückt. Auch wenn wir alle medizinischen Errungenschaften haben, so gibt es noch immer mittelalterliches Gehabe vieler Ärzte.

Diese Angst vor Weiblichkeit scheint noch immer tief verankert zu sein. Selbst hier würde man eine ausführliche Diskussion über Menstruation nicht hinbekommen, ohne dass sie von manchen Usern ins Lächerliche gezogen werden würde.

Ein weiteres Beispiel:

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Wir brauchen ein neues Grundverständnis von Mann und Frau.
 
Gerade im Deutschen gibt es das neutrale Wort „Scheide“, das weder (wie Vagina) zu stark medizinisch klingt, noch ordinär ist. Wenn ich mit meinen Kindern über Geschlechtsorgane rede verwende ich folglich „Penis“ und „Scheide“ – ganz ohne Tabu. Ganz im Gegenteil lehne ich Verniedlichungen und Kinderausdrücke in diesem Zusammenhang ab, das gibt es ja bei anderen Körperteilen auch nicht.

Womit man diese Körperteile dann als Erwachsener bezeichnet, wird von der Situation bzw. dem jeweiligen Gegenüber abhängen.
 
Gerade im Deutschen gibt es das neutrale Wort „Scheide“, das weder (wie Vagina) zu stark medizinisch klingt, noch ordinär ist. Wenn ich mit meinen Kindern über Geschlechtsorgane rede verwende ich folglich „Penis“ und „Scheide“ – ganz ohne Tabu. Ganz im Gegenteil lehne ich Verniedlichungen und Kinderausdrücke in diesem Zusammenhang ab, das gibt es ja bei anderen Körperteilen auch nicht.

Womit man diese Körperteile dann als Erwachsener bezeichnet, wird von der Situation bzw. dem jeweiligen Gegenüber abhängen.
Das Problem ist, dass Scheide nur das Innere des Körpers ist..... die äußeren Geschlechtsorgane der Frau nennen sich Vulva.....und das lernt man wohl nicht mal in der Schule....
 
Gerade im Deutschen gibt es das neutrale Wort „Scheide“, das weder (wie Vagina) zu stark medizinisch klingt, noch ordinär ist. Wenn ich mit meinen Kindern über Geschlechtsorgane rede verwende ich folglich „Penis“ und „Scheide“ – ganz ohne Tabu. Ganz im Gegenteil lehne ich Verniedlichungen und Kinderausdrücke in diesem Zusammenhang ab, das gibt es ja bei anderen Körperteilen auch nicht.

Womit man diese Körperteile dann als Erwachsener bezeichnet, wird von der Situation bzw. dem jeweiligen Gegenüber abhängen.

Ich finde Penis und Vagina sind neutrale Begriffe und ich erinnere mich gerne an die Doku "Viva la Vulva". Ich kann sagen, dass meine Vagina mir und vielen anderen Menschen viel Freude bereitet, daher achte ich gut auf sie, weils mir wichtig ist. Daher käme mir eine degradierende Bezeichnung auch gar nicht in den Sinn. Ähnlich gehts mir mit Herren, die ich sehr mag, deren Penis würde ich nie abwertend titulieren, weil sie mir sehr viel Freude bereiten.

Vielleicht liegts auch daran, wie sehr man sich selbst mag und sich selbst annimmt.
 
Ich glaube, wenn Penis und Vagina in einem ultimativen Showdown aufeinander treffen kommt es zu einem intersellaren Knall, der das ganze Leben auf der Erde auslöschen könnte 🙄
 
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