Plagiat und Charakter

Hallo!

Las mir nur beiläufigst die Postings durch, bin jedoch der Meinung, dass

• eine Person in der Öffentlichkeit auch vertrauenswürdig sein sollte (ganz abgesehen von einer großteils abgeschriebenen Doktorarbeit)

• zuerst Kompetenz zählen sollte

Wenn weder das Eine noch das Andere zutrifft, fällt es wirklich schwer, massiv unzitierte Stellen hinzunehmen.

Hauptsache, ein junger Feschak bezirzt die Wähler und Kanzlerin der eigenen Partei in seiner smarten Art, dann hat er schon die halbe Miete gemacht. Ist doch so, oder? Dann geht vieles durch.

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Drücken wir's mal gerne so aus:

Eine Doktorarbeit gleicht einem wissenschaftlichen Roman zwischen 200 und 500 Seiten. Selbst dieser *) Mann fasst sich kürzer.

Wer kontrolliert diese Arbeit auf Plausibilität? Nur der Doktorvater oder ein Gremium? Wäre es nicht von vornherein sinnvoll, dass keine Zitate erfolgen dürfen? Abschreiben mit Quellenangabe ist keine Kunst.

Sehe ich mir da manche Doktorinnen und Doktoren an, bestehen echte Zweifel an ihren wissenschaftlich fundierten Kenntnissen und dem Willen daran, ihre ganze Arbeitskraft dem Studium, dem Verbreiten von Wissen sowie dem zukünftigen Berufsleben gewidmet zu haben.

*) Interviewer: Es ist zu dick, es ist zu viel, es ist zu speziell. Die Öffentlichkeit hat ja nie wirklich die Möglichkeit, nur in irgendeiner Form zu überprüfen, stimm's oder stimmt's nicht.

Professor Storch: Ja, in der Tat. Die Öffentlichkeit muss es glauben. Das tut sie dann, wenn sie Vertrauen hat.

Vertrauen habe ich beispielsweise dann, wenn durch Recherchieren mehrerer Quellen zu einem eindeutigen Ergebnis führen, anstatt eine seitenlange Dissertation über das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom der Weisheit letzter Schluss wäre und Professoren damit beeindruckt.
 
Zuletzt bearbeitet:
1.: jeder idiot kann eine arbeit gemäß der vorgaben seiner fakultät verfassen - schon jede seminararbeit muß diesen vorgaben (inkl. zitationsrichtlinien) genügen.
2.: das ist für eine dissertation nat. maximal eine vorgabe wie korrekte rechtschreibung, mehr nicht - das ziel einer dissertation ist die befähigung zur eigenständigen wiss. arbeit zu demomstrieren (und ja, das sollten mehr als nur eine person kontrollieren, schon nach geltendem recht - aber das ist geduldig...)
3.: wer nicht zitiert (und zitieren in einer dissertation sollte, im gegensatz zu zb. einer diplomarbeit, die kein wiss. ziel verfolgt, schon eher sparsam und zum unterstreichen vorliegender pos. befunde verwendet werden, denn auch der doktorvater muß nicht den gesamten wiss. bereich auswendig kennen) und textteile als die seinen ausgibt, dem wird der akad. grad (akad.titel gibt es nur einen, den o.prof.) eben aberkannt.
4.: wer politiker ist und betrügt ist in österreich (und mittelrweile d) eben ein besonders guter politiker, so funktioniert eben das wahlvieh - die hahngeschichte ist ja nicht gerade neu, nur ist es allen vollkommen wuascht (gewesen).
 
Als Politiker brauchst eh nur zwei Befähigungen: Gekonnte Rhetorik und viel Freunderlwirtschaft. Die ganzen Nebenamterl für die Gschaftlhuberei kommen dann ganz von selbst. Politiker müssen nicht einmal studieren. Die haben den 72-Stunden-Tag intus bei voller Leistungsstärke.

Denen sollte man ins Gsicht speibn, mit ihrer Wichtigtuerei. Haben überhaupt keine Ahnung von der Materie, wenn es ums Eingemachte geht und reißn die Pappn dauernd groß auf.
 
Haaaaaaaaaalt .... so einfach ist das auch wieder nicht. Zitate gehören zu einer wissenschaftlichen Arbeit. Sie zeigen ja auch, dass der Verfasser sich in das Thema eingelesen hat. Und sie grenzen auch die Arbeit des Verfassers von diesen anderen Arbeiten ab. Um das neue an seiner Arbeit darzustellen, muss er wohl auch den Stand der Technik dokumentieren.

Schlimm ist doch nur, wenn er Erkenntnisse anderer Wissenschaftler so in seine Arbeit einfließen lässt, dass der Eindruck entsteht, sie wären auf seinem Mist gewachsen.

• eine Person in der Öffentlichkeit auch vertrauenswürdig sein sollte (ganz abgesehen von einer großteils abgeschriebenen Doktorarbeit)

• zuerst Kompetenz zählen sollte

Der Vertrauensverlust resultiert im Anlassfall ausschließlich aus dem teilweisen oder völligen Abschreiben bei Erstellung der Dissertation.

Was nicht unbedingt heißt, dass Guttenberg inkompetent wäre. Aber aus meiner Sicht sollte ein Politiker vertrauenswürdig sein. Bei strikter Anwendung dieses Kriteriums wären allerdings viele Politiker rücktrittsreif.
 
Also ohne, dass ich jemals eine Universität von innen gesehen hätte:

Zitate gehören meiner Meinung nach nicht zu einer Doktorarbeit. Man kann sich sein Wissen zusammensammeln und in eigene Worte kleiden. Sonst wäre es ja ein Leichtes, mittels eines Gesetzesbuches beispielsweise, wie die Prüfung in unserer Firma erfolgte, einen Befähigungsnachweis abzugeben, den man in diesem Fall zu 98 Prozent niemals mehr in der Praxis benötigt.
 
Zitieren stellt kein eigenständiges Werk dar. Aber dem gesunden Menschenverstand nach schaut eh jeder vom anderen ab und verfeinert dann seine Erkenntnisse.
 
Zitate gehören meiner Meinung nach nicht zu einer Doktorarbeit. Man kann sich sein Wissen zusammensammeln und in eigene Worte kleiden. Sonst wäre es ja ein Leichtes, mittels eines Gesetzesbuches beispielsweise, wie die Prüfung in unserer Firma erfolgte, einen Befähigungsnachweis abzugeben, den man in diesem Fall zu 98 Prozent niemals mehr in der Praxis benötigt.
Es ist völlig unerheblich was diesbezüglich deine Meinung ist, da sie schlicht und ergreifend falsch ist. Zitate sind integraler Bestandteil des wissenschaftlichen Arbeitens und MÜSSEN sogar vorhanden sein. Darüber brauchen wir gar nicht diskutieren und "Meinungen" hören.

Zitieren stellt kein eigenständiges Werk dar. Aber dem gesunden Menschenverstand nach schaut eh jeder vom anderen ab und verfeinert dann seine Erkenntnisse.
Ich würde vorschlagen, du schaust dir mal ein paar ernsthafte wissenschaftliche Arbeiten an, bevor du solche Behauptungen aufstellst. Wenn du von etwas keine Ahnung hast, dann sei wenigstens so weit, dich ein bischen zu informieren.

... womöglich bin ich nun ach bereits ein Bildungsbürger....
aber wenigstens nit plagiiert. aber manche Inhalte werden erst 'begreifbar' wenn die dazu passende Kompetenz vorhanden ist...
Mit deinem Beitrag werde ich mich gleich wein wenig ausführlicher beschäftigen...
 
Ich würde vorschlagen, du schaust dir mal ein paar ernsthafte wissenschaftliche Arbeiten an, bevor du solche Behauptungen aufstellst. Wenn du von etwas keine Ahnung hast, dann sei wenigstens so weit, dich ein bischen zu informieren.

Es mangelt diesbezüglich leider an Motivation, sonst hätte ich mich längst darüber gemacht und intensivst sämtliche Stellen zu Gemüte geführt.

Daher bitte (in kurzen Worten) um Aufklärung, wie es abläuft beim Überprüfen und Beurteilen der Abschlussarbeit.
 
Einen kleinen Seitenhieb erlaub ich mir noch: das klassische europäische Bildungsbürgertum war auch immer extrem eurozentristisch. In einer auch kulturell globalsierten Welt, wird die europäische Kulturlandschaft und -geschichte auf angemessene Größe und Bedeutung reduziert. DEN Schritt haben unsere BildungsbürgerInnen noch nicht nachvollzogen...
Ob dies eine der Wurzeln in der Zunahme des Plagiatismus ist? Was man selber nit kann, muss geklaut werden?

Ein einfaches Durchlesen wirft bei mir ein paar Fragen auf:
"kulturell globalisierte Welt" - na also was genau bedeutet das? Wenn man jetzt Bourdieu hernehmen, der sich ja doch ein wenig mit Kultur und Soziologie beschäftigt hat, verwendet dieser bei "Kultur" ja verschiedene Unterteilungen - objektivierte Kultur, institutionalisierte Kultur, inkorperierte Kultur (bzw. respektive Kulturkapital). Was genau ist denn jetzt "globalisiert" bei Kultur? Meinst du die Tatsache, dass man sich objektivierte Kultur aus aller Welt im Internet anschauen kann? Ist das denn dann wirklich schon eine "globalisierte Kultur"? Oder gibt es tatsächlich schon globale Kooperationen, die sich nicht nur mit dem Austausch von Kulturinformationen beschäftigen sondern auch Inhalte miteinander verschmelzen? Oder haben wir gar schon eine Weltgesellschaft, die sich eine "globale Kultur" zueigen gemacht hätte? Zugegeben, das muss ich verpasst haben. Oder was ist dann mit den "Kulturkonflikten"? Sind die gloabalisiert, weil sie überall am Globus auftreten? Wobei ich ja Konflikte zwischen einzelnen "Kulturen" nicht undbedingt als erfolgreiche "Globalisierung" derselben ansehen würde (ja, ich habe mich gerade ein wenig mit dem Begriff "Kultur" und dessen Konnotation gespielt, falls es jemanden aufgefallen ist). Oder kann es gar sein, dass du unter "Kultur" nur etwas ganz spezifisches, abgegrenztes siehst... so das klassische, also Kunst, Literatur? Oder gar Esskultur? Sind die Stäbchen beim Chinesen um die Ecke Beweise für eine "kulturell globalisierte Welt"?
Nur so ein paar Gedanken... zum ersten Part.

Uhh, das nächste ist auch interessant: "europäische Kulturlandschaft und -geschichte"... welche ENDLICH auf "angemessene Größe und Bedeutung" reduziert werden sollte. Finde ich persönlich interessant, beschäftigen sich doch etwa die Amis auch zum Großeil mit "ihrer" Kultur, die Asiaten mit "ihrer" Kultur (jaja, was ist denn Kultur jetzt eigentlich?), und die Afrikaner entdecken sich gerade neu... unter anderem kulturell. Also sind die eurpäischen "Bildungsbürger" wirklich so pöse und selbstverliebt, dass sie bis jetzt ihre eigene Kultur in den Vordergrund gestellt haben? Und geschichtlich - nun ja, wir europäer haben schließlich praktisch den gesamten Globus beherrscht und fleißig kolonisiert... über Jahrhunderte. Ist der Einfluss der exportierten Kultur (Kultur?) jetzt wirklich "überzogen" und ein Produkt der Selbstdarstellung? Oder könnte es sein, dass sie vielleicht troztdem, obwohl wir so pöse (L.d.B. - kennt sicher jemand hier) waren, dieses Exportgut tatsächlich wichtig und prägend war? Aber ja, ein Schlag in die Eier, auf dass diese Bildungspürger wissen, wohin sie gehören!

Und zunehmender "Plagiatismus"? Jo mei, den gibts doch schon immer, nur halt erst seit kurzem die Möglichkeit sowas zu überprüfen (man denke an Mr. Defoe!).

Ja, und insgesamt ist dieser Absatz meiner Meinung nach wirklich inhaltslos, da er lediglich mit "no na ned, aha, der könnte ja was wissen was wir nicht wissen..." spielt... . Aber hey, vielleicht kann ich das ja wirklich nicht erfassen.
 
Und zunehmender "Plagiatismus"? Jo mei, den gibts doch schon immer, nur halt erst seit kurzem die Möglichkeit sowas zu überprüfen (man denke an Mr. Defoe!).

Den gibt's doch schon immer, nur halt erst seit kurzem die Möglichkeit, so was zu überprüfen.

Danke! Das wollte ich hören. :mrgreen:

Liege ich mit der Vermutung richtig, dass im Laufe eines ernsthaft betriebenen Studiums bereits eine Anhäufung von Wissen erfolgt, dem mit der Promotion "nur" das Sahnehäubchen aufgesetzt wird?

Findest Du es korrekt, dass unter ausgiebiger Zuhilfenahme von Zitaten Arbeiten erfolgen dürfen, die jegliche objektive Beurteilung ad absurdum führen?

Nur mal so ein kleiner Gedankengang eines Hacklers.
 
Es ist völlig unerheblich was diesbezüglich deine Meinung ist, da sie schlicht und ergreifend falsch ist. Zitate sind integraler Bestandteil des wissenschaftlichen Arbeitens und MÜSSEN sogar vorhanden sein. Darüber brauchen wir gar nicht diskutieren und "Meinungen" hören.

Hab ich ihm auch schon gesagt, aber er will es nicht glauben.

Neben einer Dissertation ist auch eine Patentschrift etwas, das eigene geistige Leistung dokumentieren soll. In einer Patenschaft sind Zitate und Aufzählungen verpflichtend. Als Anmelder muss ich auch den sogenannten Stand der Technik recherchieren und darlegen.

Natürlich, Weder Dissertation noch Patentschrift bestehen ausschließlich aus Zitaten. Es muss selbstverständlich auch die eigentliche Arbeit bzw. Leistung des Verfassers enthalten sein ....... die aber möglichst nicht abgeschrieben :haha:
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitieren stellt kein eigenständiges Werk dar. Aber dem gesunden Menschenverstand nach schaut eh jeder vom anderen ab und verfeinert dann seine Erkenntnisse.
Mit Verlaub - das ist komplett falsch. Natürlich ist Zitieren Teil des seriösen wissenschaftlichen Arbeitens. Nur besteht halt eine seriöse wissenschaftliche Arbeit nicht aus einer Aneinandereihung von Zitaten, sondern Zitate müssen in die eigene Gedankenwelt eingebaut sein, sind letztendlich nur Teil der eigenen Schlussfolgerungen, Beweisführungen, Überblicksdarstellungen etc. Darin besteht ja dann die eigenständige wissenschaftliche Arbeit.
Niemand fängt in einer Dissertation bei Null an. Was früher zu einem bestimmten Thema schon gedacht und publiziert wurde, hat in die wissenschaftliche Arbeit in Form von Zitaten einzufließen.
 
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In Ordnung. Sehe es ja ein und sage zu mir selbst: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.

Dass Zitieren zu einer Arbeit dazugehört, klingt logisch. Selbst Koryphäen auf einem Gebiet werden nicht von Anfang gewusst haben, was eine Kopenhagener Interpretation bedeutet. Folglich besteht eine Doktorarbeit aus Erkenntnissen vorangegangener Werke.

Kann man das so stehen lassen?
 
Irgendwo wurde angemerkt, dass das Zitieren und generell das Schreiben einer Diplom/Doktorat-Arbeit einem an der Uni beigebracht wird.
Ich studiere noch. In meinem Studienplan wurde uns das nicht beigebracht (im neuen Plan gibt's mittlerweile was). Nicht einmal im Diplomandenseminar wird dir was gezeigt! Und ich dachte spätestens da gibt's mal Infos über alles, nichts, null, da gibt's nur zwei Vorträge zu deiner Diplomarbeit und fertig.
 
Wie schaut das eigentlich in der Praxis aus? Nehmen wir an, jemand studiert eine naturwissenschaftliche Sparte. Eignet er sich dann z. B. unter anderem Wissen in Seibersdorf an, damit er aus eigenständigen Erfahrungen diese Erkenntnisse niederschreibt?
 
Ich studiere noch. In meinem Studienplan wurde uns das nicht beigebracht (im neuen Plan gibt's mittlerweile was). Nicht einmal im Diplomandenseminar wird dir was gezeigt! Und ich dachte spätestens da gibt's mal Infos über alles, nichts, null, da gibt's nur zwei Vorträge zu deiner Diplomarbeit und fertig.

No servas. Sowas sollte es eigentlich nicht geben.

Wie schaut das eigentlich in der Praxis aus? Nehmen wir an, jemand studiert eine naturwissenschaftliche Sparte. Eignet er sich dann z. B. unter anderem Wissen in Seibersdorf an, damit er aus eigenständigen Erfahrungen diese Erkenntnisse niederschreibt?
Da ich mich bei den Dissertationen im Bereich der Naturwissenschaften nicht so auskenne, kann ich dir keine fundierte Antwort geben. Die werden vermutlich aufgrund ihrer gesammelten Daten (Empirie) ihre Schlussfogerungen ziehen.
 
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