Plagiat und Charakter

Vor einigen Jahren hat es aber gegen einen Jus Dozenten an der UNI Wien, der Schummeln bei einer Staatsprüfung nicht ausreichend unterbunden hat, sehr wohl strafrechtlliche Ermittlungen gegeben.

Er war jedoch kein Student....

Wenn die einzige Konsequenz die ist, dass er einen Titel, den er mangels Voraussetzungen ohnehin nie tragen durfte, nicht mehr verwenden darf, würde er somit gar nicht bestraft werden. Das wird wohl Leute mit einem derart schäbigen Charakter weder abschrecken noch sonderlich kratzen.

Ich wäre an deiner Stelle verdammt vorsichtig, jemanden einen "schäbigen" Charakter zu unterstellen, nur wegen so etwas. Ich bin mir sicher du hast selbst schon mal eine Dis oder ähnliches geschrieben - und ich bin mir auch sicher, du hast dir die Rezensionen der unter Kritik stehenden Arbeiten gelesen, weißt also, was Stein des Anstoßes ist. Diese Angelegenheit ist eine zwischen den Betreuern, der Uni und dem Studenten, keine zwischen Staat und Studenten. Wissenschaftliche Arbeiten bzw. Abschlussarbeiten werden laufend abgelehnt oder zur Überarbeitung zurückgegeben, sie sind mehr oder weniger Handwerksstücke - immer verbesserungsfähig, selbst Disertationen. Professoren und Unis sollten auf die Standards achten und Sanktionen beschließen, nicht der Staat, bei dem Gesetze nie dem Einzelfall gerecht werden können.
 
.... Diese Angelegenheit ist eine zwischen den Betreuern, der Uni und dem Studenten, keine zwischen Staat und Studenten.

Da sehe ich überhaupt nicht so.

Bevor ich selbständig geworden bin, habe ich zBsp in einer sehr renommierten Firma gearbeitet, bei der Leute mit einem Doktorat beim Einstieg besser bezahlt wurden als jene, die ihr Studium nur mit einem Magister abgeschlossen hatten (letztere hatten damals ua auch nicht die Möglichkeit, als sog "Partner" Gesellschafter zu werden).

Und ich bin auch als Arbeitgeber nicht daran interessiert, jemand im Glauben einzustellen, dass er wissenschaftlich arbeiten kann, wenn er es in Wahrheit noch nie gemacht hat. Ihn dann nach ein paar Monaten wieder zu entlassen, nachdem sich herausgestellt hat, dass er die über die vorgetäuschten Qualifikationen gar nicht verfügt, schadet dem Dienstgeber, dem Unternehmen und allen seinen Mitbewerbern.

Gerade der Umstand, dass sich jemand einen akademischen Titel erschleicht, zeigt ja, dass es abseits vom universitären Leben für manche eine Bedeutung hat. Leute, die dieses Risiko eingehen, sind ja gerade jene, die mit wissenschaftlicher Forschung überhaupt nichts am Hut haben.

Ich würde Dir nur dann zustimmen, wenn akademische Grade abseits vom universitären Betrieb nicht verwendet werden würden (weder auf Briefpapier, Türschildern, Visitenkarten, Bewerbungsschreiben usw). Da aber genau das nicht der Fall ist, gibt es eben Leute, die sich Titel zu erschleichen versuchen.
 
Da sehe ich überhaupt nicht so.

Richtig. Ein akademischer Titel wird aufgrund einer besonderen Qualifikation verliehen, ist staatlich geschützt und verschafft eine Reihe von (geldwerten) Vorteilen. Sich einen akademischen Abschluss zu erschleichen ist Betrug, ist als solcher zu verfolgen und betrifft natürlich nicht nur die Universität als Einrichtung sondern unmittelbar den Staat.
 
Bevor ich selbständig geworden bin, habe ich zBsp in einer sehr renommierten Firma gearbeitet, bei der Leute mit einem Doktorat beim Einstieg besser bezahlt wurden als jene, die ihr Studium nur mit einem Magister abgeschlossen hatten (letztere hatten damals ua auch nicht die Möglichkeit, als sog "Partner" Gesellschafter zu werden).

Und ich bin auch als Arbeitgeber nicht daran interessiert, jemand im Glauben einzustellen, dass er wissenschaftlich arbeiten kann, wenn er es in Wahrheit noch nie gemacht hat. Ihn dann nach ein paar Monaten wieder zu entlassen, nachdem sich herausgestellt hat, dass er die über die vorgetäuschten Qualifikationen gar nicht verfügt, schadet dem Dienstgeber, dem Unternehmen und allen seinen Mitbewerbern.

Gerade der Umstand, dass sich jemand einen akademischen Titel erschleicht, zeigt ja, dass es abseits vom universitären Leben für manche eine Bedeutung hat. Leute, die dieses Risiko eingehen, sind ja gerade jene, die mit wissenschaftlicher Forschung überhaupt nichts am Hut haben.

Ich würde Dir nur dann zustimmen, wenn akademische Grade abseits vom universitären Betrieb nicht verwendet werden würden (weder auf Briefpapier, Türschildern, Visitenkarten, Bewerbungsschreiben usw). Da aber genau das nicht der Fall ist, gibt es eben Leute, die sich Titel zu erschleichen versuchen.

Und ich fordere wieder auf, hier ein wenig mehr in die Tiefe zu gehen und sich zu informieren, wie denn solche "Plagiate" ausschauen. Bei den populären, deren Rezensionen ich gelesen habe, handelt es sich um 6,7 Stellen, die schlampig bzw. falsch zitiert wurden - 2, wenns hochkommt 3 Seiten in Arbeiten, die über 100 Seiten lang sind.

Wer im Studium soweit kommt, dass er eine Abschlussarbeit verfassen kann/darf/muss, kann wissenschaftlich arbeiten, ansonsten hätte er es nicht so weit geschafft. Auch muss er zumindest etwas Kompetenz auf dem Fachgebiet erworben haben, ansonsten hätte er es wiederum nicht so weit geschafft. Diese Arbeiten stehen am Ende eines langen Lernprozesses, und ja, EIGENTLICH sollten da Schlampereien oder bewusstes Unterschlagen von Zitaten keinen Platz haben. Aber: die Formalitäten der Arbeit hin oder her, seine grundsätzliche Kompetenz ist davon nicht betroffen.

Daher: Wenn Konsequenzen - welche es meiner Meinung nach geben MUSS - dann Aberkennung des Titels. Keine Strafrechtlichen. Wer schon mal eine solche Arbeit geschrieben hat, weiß, dass das nicht gerade was auf ein paar Wochen ist, Aberkennung des Titels ist Strafe genug.

Achja, und hab ichs schon mal gesagt? Informiert euch doch bitte, wovon wir hier reden - ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass manche Leute hier glauben, diese Arbeiten wären komplett abgeschrieben, mit google erstellt oder sonstwie entstanden.
 
Aber: die Formalitäten der Arbeit hin oder her, seine grundsätzliche Kompetenz ist davon nicht betroffen.
Interessante Ansicht. Gerade in Zeiten, wo es zu einer massiven Monetarisierung von Wissen, Talent und Kompetenz kommt. Für jeden Mist wird am Arbeitsmarkt nach Abschlüssen, Zertifikaten, Nachweisen uswusf gefragt. Dass man Englisch kann, Genderzertifikate (!), ECDL,... und die Liste geht ins endlose. Für alles muss man einen Nachweis bringen, dass man ja auch wirklich kann was man kann.... Kehrseite der Medaille: WEIL man für Kompetenzen zahlen kann bzw muss, kann man sich Sachen, die man eigentlich nicht kann, sprich Kompetenzen erkaufen...

Daher: Wenn Konsequenzen - welche es meiner Meinung nach geben MUSS - dann Aberkennung des Titels. Keine Strafrechtlichen. Wer schon mal eine solche Arbeit geschrieben hat, weiß, dass das nicht gerade was auf ein paar Wochen ist, Aberkennung des Titels ist Strafe genug.
Wow, eine Aberkennung dessen was einem e eigentlich nicht zusteht, welch Ding.
Um es ganz provokant auszudrücken, eigentlich könnten wir unser Rechtssystem revolutionieren und entlasten: alle, die geklaut haben, werden die Sachen wieder abgenommen und gut is. Denn dass es abgenommen wurde ist ja Strafe genug :roll:
 
Und ich fordere wieder auf, hier ein wenig mehr in die Tiefe zu gehen und sich zu informieren, wie denn solche "Plagiate" ausschauen. Bei den populären, deren Rezensionen ich gelesen habe, handelt es sich um 6,7 Stellen, die schlampig bzw. falsch zitiert wurden - 2, wenns hochkommt 3 Seiten in Arbeiten, die über 100 Seiten lang sind. Wer im Studium soweit kommt, dass er eine Abschlussarbeit verfassen kann/darf/muss, kann wissenschaftlich arbeiten, ansonsten hätte er es nicht so weit geschafft. Auch muss er zumindest etwas Kompetenz auf dem Fachgebiet erworben haben, ansonsten hätte er es wiederum nicht so weit geschafft. Diese Arbeiten stehen am Ende eines langen Lernprozesses, und ja, EIGENTLICH sollten da Schlampereien oder bewusstes Unterschlagen von Zitaten keinen Platz haben. Aber: die Formalitäten der Arbeit hin oder her, seine grundsätzliche Kompetenz ist davon nicht betroffen.


Abschreiben ohne zu zitieren ist nicht schlampig, das ist betrügerisch. Es sind keine Formalitäten sondern es wird bewusst gegen die Grundsätze der Wissenschaft verstossen. Ein solches Verhalten geht weit über das Verhältnis Universität - Student hinaus und hat adäuquat geahndet zu werden.
 
Interessante Ansicht. Gerade in Zeiten, wo es zu einer massiven Monetarisierung von Wissen, Talent und Kompetenz kommt. Für jeden Mist wird am Arbeitsmarkt nach Abschlüssen, Zertifikaten, Nachweisen uswusf gefragt. Dass man Englisch kann, Genderzertifikate (!), ECDL,... und die Liste geht ins endlose. Für alles muss man einen Nachweis bringen, dass man ja auch wirklich kann was man kann.... Kehrseite der Medaille: WEIL man für Kompetenzen zahlen kann bzw muss, kann man sich Sachen, die man eigentlich nicht kann, sprich Kompetenzen erkaufen...

An dieser Stelle sollte man dann vielleicht mal hinterfragen, worüber ein Zertifikat wirklich Auskunft gibt: Über die Fähigkeit, dieses Zertifikat zu erwerben oder über Kompetenzen. Und "Kompetenzen" kann man sich nie "erkaufen" - höchstens das Zertifikat dafür.
Wow, eine Aberkennung dessen was einem e eigentlich nicht zusteht, welch Ding.
Um es ganz provokant auszudrücken, eigentlich könnten wir unser Rechtssystem revolutionieren und entlasten: alle, die geklaut haben, werden die Sachen wieder abgenommen und gut is. Denn dass es abgenommen wurde ist ja Strafe genug
Das ist nicht "provokant", das ist über den Kamm scheren....

Abschreiben ohne zu zitieren ist nicht schlampig, das ist betrügerisch. Es sind keine Formalitäten sondern es wird bewusst gegen die Grundsätze der Wissenschaft verstossen. Ein solches Verhalten geht weit über das Verhältnis Universität - Student hinaus und hat adäuquat geahndet zu werden.
Hast du dir die betreffenden Stellen in den Arbeiten schon mal angeschaut?
 
Hast du dir die betreffenden Stellen in den Arbeiten schon mal angeschaut?

Ja. Und gerade die Einstellung "ist eh nicht so schlimm, war er halt schlampig" ist die Einstellung, die bei mir eine Anstellung ausschliesst. Einen akademischen Titel zu führen bedarf nicht nur wissenschaftlicher sondern auch hoher handwerklicher und ethischer Kompetenzen.

Und die vermisse ich nur allzu oft und das nicht oder unkorrekte Zitieren ist ein deutlicher Hinweis, dass der betreffenden Person die wesentlichen Grundlagen für das Führen eines akademischen Titels fehlen.
 
An dieser Stelle sollte man dann vielleicht mal hinterfragen, worüber ein Zertifikat wirklich Auskunft gib

:hmm: haarspalterei oder der krampfhafte versuch jemanden "unschuldig" zu argumentieren :hmm:

:hmm:

:lehrer: wenn ich in einer firma anfange zu arbeiten und sage ich bin....:hmm: na zb installateurmeister & habe auch meinen ing gemacht...und bekomme dann das entsprechende gehalt - und es stellt sich heraus dass ich mir sowohl die meisterprüfung als auch den ing titel erschlichen habe gebe ich der firma das recht mich fristlos zu entlassen (das wissen über den unterschied zwischen kündigung & entlassung setzte ich voraus) darüber hinaus kann diese firme mich auch strafrechtlich zur anzeige bringen und auch noch schadenersatz verlangen (so ein schaden enstanden ist):lehrer:
 
Ja. Und gerade die Einstellung "ist eh nicht so schlimm, war er halt schlampig" ist die Einstellung, die bei mir eine Anstellung ausschliesst. Einen akademischen Titel zu führen bedarf nicht nur wissenschaftlicher sondern auch hoher handwerklicher und ethischer Kompetenzen.

Und die vermisse ich nur allzu oft und das nicht oder unkorrekte Zitieren ist ein deutlicher Hinweis, dass der betreffenden Person die wesentlichen Grundlagen für das Führen eines akademischen Titels fehlen.

Du sprichst mir wirklich aus dem Herzen.:daumen:
 
An dieser Stelle sollte man dann vielleicht mal hinterfragen, worüber ein Zertifikat wirklich Auskunft gibt: Über die Fähigkeit, dieses Zertifikat zu erwerben oder über Kompetenzen. Und "Kompetenzen" kann man sich nie "erkaufen" - höchstens das Zertifikat dafür.
Ja klar kann man darüber philosophieren. Bis dahin beissen sich unzählige Leute am Arbeitsmarkt die Zähne daran aus... Die anderen, die es sich leisten können, ersparen sich den Zahnarzt und erkaufen sich die Fähigkeiten...
 
Ja. Und gerade die Einstellung "ist eh nicht so schlimm, war er halt schlampig" ist die Einstellung, die bei mir eine Anstellung ausschliesst. Einen akademischen Titel zu führen bedarf nicht nur wissenschaftlicher sondern auch hoher handwerklicher und ethischer Kompetenzen.

Aha. Na ich schlage vor, dass du nochmal genau liest, was ich geschrieben habe... heute habe ich wirklich keine Lust auf eine Schlammschlacht. Und wen du in deiner Firma anstellst ist immer noch deine Verantwortung, nicht die des Staates. Informier dich halt über potentielle Angestellte - ich dachte immer, das wäre sowieso Standard bei Firmen. Natürlich wird dir niemand was auf die Nase binden, das seinen Zielen nicht dienlich ist - würdest du genausowenig tun. Eigenverantwortung sollte man schon übernehmen können... nennt sich ja "freie Wirtschaft"...

Und die vermisse ich nur allzu oft und das nicht oder unkorrekte Zitieren ist ein deutlicher Hinweis, dass der betreffenden Person die wesentlichen Grundlagen für das Führen eines akademischen Titels fehlen.
Dem widerspreche ich. Meist ist es ein hinweis darauf, dass jemand glaubt, dass dieses Zitat sowieso nicht auffällt, nicht mehr, nicht weniger.


haarspalterei oder der krampfhafte versuch jemanden "unschuldig" zu argumentieren

Ich empfehle auch dir, meine Beiträge durchzulesen, in ihrer Gesamtheit, bevor du hier Behauptungen aufstellst, die sich bei näherer Betrachtung nicht halten lassen. Nur bin ich eben der Ansicht, dass Konsequenzen akademischer und nicht rechtlicher Natur sein sollten. Dem/den Arbeitgebern steht es frei, selbst Konsequenzen zu ziehen, das ist schließlich ihr gutes Recht.

wenn ich in einer firma anfange zu arbeiten und sage ich bin.... na zb installateurmeister & habe auch meinen ing gemacht...und bekomme dann das entsprechende gehalt - und es stellt sich heraus dass ich mir sowohl die meisterprüfung als auch den ing titel erschlichen habe gebe ich der firma das recht mich fristlos zu entlassen (das wissen über den unterschied zwischen kündigung & entlassung setzte ich voraus) darüber hinaus kann diese firme mich auch strafrechtlich zur anzeige bringen und auch noch schadenersatz verlangen (so ein schaden enstanden ist)

Nur vergleichst du halt hier Birnen mit Äpfel. Das Problem ist ja nicht, dass die gesamte Arbeit "gestohlen", "abgeschrieben" oder sonstwas wäre, sondern dass 7, 8 Zitate nicht gesetzt wurden - böse Absicht oder Schlamperei, an der schlussendlichen Konsequenz (wenn die Arbeit selbst geschrieben wurde) ändert das nicht wirklich viel.

Ich bin immer noch der Überzeugung, dass viele hier das mit dem Abschreiben in der Schule vergleichen....
 
Ich empfehle auch dir, meine Beiträge durchzulesen, in ihrer Gesamtheit, bevor du hier Behauptungen aufstellst, die sich bei näherer Betrachtung nicht halten lassen.

:?: welche behauptung :?:

eine frage ein gedanke eine vermutung

:cool: wo ist da eine behauptung :cool:

Nur bin ich eben der Ansicht, dass Konsequenzen akademischer und nicht rechtlicher Natur sein sollten. Dem/den Arbeitgebern steht es frei, selbst Konsequenzen zu ziehen, das ist schließlich ihr gutes Recht.

tschuldige aber einen doktortitel zu führen obwohl er jemandem nicht zusteht war schon öfter sache der gerichte und führte in überwiegender zahl zu verurteilungen

Nur vergleichst du halt hier Birnen mit Äpfel. Das Problem ist ja nicht, dass die gesamte Arbeit "gestohlen", "abgeschrieben" oder sonstwas wäre, sondern dass 7, 8 Zitate nicht gesetzt wurden - böse Absicht oder Schlamperei, an der schlussendlichen Konsequenz (wenn die Arbeit selbst geschrieben wurde) ändert das nicht wirklich viel.

:fragezeichen: sorry aber jetzt muss ich dich ernsthaft fragen ob du "ihn" unschuldig schreiben möchtest - denn - die richtigkeit der berichterstattung vorausgesetzt - es geht nicht um 7 oder 8 vergessene quellenangaben sondern um wesentliche teile der arbeit


Ich bin immer noch der Überzeugung, dass viele hier das mit dem Abschreiben in der Schule vergleichen....

:cool: na ja - ich find halt auch das betrug eben betrug ist und eben nicht mit dem abschreiben in der schule verglichen werden kann/darf​
 
... Einen akademischen Titel zu führen bedarf nicht nur wissenschaftlicher sondern auch hoher handwerklicher und ethischer Kompetenzen.

Absolut ja.
Es ist in unserer Zeit der Beliebigkeit und des Apologetismus beinahe altmodisch aber hoffentlich am besten Wege wieder modern zu werden - (hohe) ethisches Verständnis und Standards zu leben und auch zu fordern. Dies ist auch untrennbar mit 'Menschlichkeit' 'Respekt' und 'Achtsamkeit' verbunden.
Plagiate sind Diebstahl. Diebstahl am geistigen Eigentum, an den 'intellectual property rights'. Es wird wieder Zeit, diese stärker zu betonen und auch bei Nachweis des Verstoßens angemessene Konsequenzen zu ziehen - bis zur Aberkennung des akademischen Grades.

Ich war junger Teenager - da konnte von Amts wegen bei schweren Kriminaldelikten der akademische Grad aus "Gründen der akademischen Ehre" aberkannt werden.

:hmm: ... in mancher Hinsicht werde ich zunehmend retro.... :roll: aber nur, weil die Gegenwart wirklich unbefriedigende Züge an sich hat.

Ob der Verlust eines Amtes oder Arbeitsplatzes mit dem Verlust der akademischen Ehre (es geht um Ehre, nicht um Titel!) und Graduierung nachfolgen soll oder muss, ist eine Angelegenheit der Zivilgesellschaft. Nicht der akademischen Institution.
 
:cool: na ja - ich find halt auch das betrug eben betrug ist und eben nicht mit dem abschreiben in der schule verglichen werden kann/darf[/CENTER]

Vergleichen kann man es schon. Es ist nur eben nicht Betrug im engeren Sinn, sondern wird als 'vorgetäuschte Leistung' bezeichnet. Ebenso auf der Uni - und ist mit 'unbeurteilt' zu ahnden.

Wird jedoch nachgewiesen, dass zB Maturaarbeiten 'vorgetäuschte Leistungen' waren, kann die Matura auch Jahre später aberkannt werden. Völlig zu Recht meines Erachtens.
Hat es ja schon gegeben....

Jedoch - sollte dies erfolgen, berührt dies meines Wissens nach, einen zwischenzeitlich erarbeiteten akademischen Grad nicht (die Matura ist ja keine zwingende Voraussetzung für einen akademischen Abschluss).
 
Und wen du in deiner Firma anstellst ist immer noch deine Verantwortung, nicht die des Staates

Na ich schlage vor, dass du nochmal genau liest, was ich geschrieben habe... heute habe ich wirklich keine Lust auf eine Schlammschlacht

Und warum schreibst dann so einen Blödsinn, wenn du nicht provozieren willst? :fragezeichen:

Ein akademischer Titel ist ein staatlich geschützter Begriff und es ist essentiell, dass sich Jedermann auf die Qualifikation des Trägers verlassen kann.

Oder würdest du auf einen Statiker vertrauen, der schlampig mit seinen Berechnungen umgeht oder wär deine Frau erfreut, wenn sie Kollegen hätte, denen bei der Berechnung von Dosierungen Flüchtigkeitsfehler unterlaufen?

Informier dich halt über potentielle Angestellte - ich dachte immer, das wäre sowieso Standard bei Firmen. Natürlich wird dir niemand was auf die Nase binden, das seinen Zielen nicht dienlich ist - würdest du genausowenig tun. Eigenverantwortung sollte man schon übernehmen können... nennt sich ja "freie Wirtschaft"...

Ich informier mich, nur hab ich ein korrektes Verhältnis zu Ethos und Wissenschaft und bin daher nicht bereit über Betrügereien hinwegzusehen bzw. "Schlampereien" augenzwinkernd zu entschuldigen.

Dem widerspreche ich. Meist ist es ein hinweis darauf, dass jemand glaubt, dass dieses Zitat sowieso nicht auffällt, nicht mehr, nicht weniger.

Und so jemand hat sich eine akademische Würde nicht verdient. Nicht mehr, nicht weniger.
 
:daumen:
So sollt es zumindest sein.

Ich kann dem schleissigen Umgang mit fremden geistigen Eigentum in einem Bereich, in dem exaktes arbeiten Voraussetzung ist, einfach nichts abgewinnen. Und Personen, die das zu entschuldigen suchen, haben in meinen Augen ein Problem mit dem Ethos, das ich mir von einem aufrichtigen Menschen erwarte.
 
Ich kann dem schleissigen Umgang mit fremden geistigen Eigentum in einem Bereich, in dem exaktes arbeiten Voraussetzung ist, einfach nichts abgewinnen. Und Personen, die das zu entschuldigen suchen, haben in meinen Augen ein Problem mit dem Ethos, das ich mir von einem aufrichtigen Menschen erwarte.

na, du fährst ja wieder mal die schweren Geschütze auf - dass du jedesmal so anfangen musst? Du weißt schon, kannst du es dir leisten, den ersten Stein zu werfen? ^^ Spar dir deine Angriffe (und die unweigerliche, 2 Beiträge die jetzt folgen werden).


Ich informier mich, nur hab ich ein korrektes Verhältnis zu Ethos und Wissenschaft und bin daher nicht bereit über Betrügereien hinwegzusehen bzw. "Schlampereien" augenzwinkernd zu entschuldigen.
Verlangt auch niemand von dir. Ich bin der erste, der bei so einem Lapsus für Konsequenzen eintritt. Allerdings bin ich der Ansicht, dass die Konsequenzen anders auszusehen haben - und würdest du verdammt noch mal aufhören, mir Dinge zu unterstellen, die ich nie geäußert habe (und wehe du fängst jetzt an mit "war ja nicht an dich gerichtet....").


Und so jemand hat sich eine akademische Würde nicht verdient. Nicht mehr, nicht weniger.

Dem stimme ich zu, und wenn du mir nicht schon krampfhaft unterstellen würdest, das als Kavaliersdelikt abzutun, es schönreden oder was auch immer zu wollen, dann hättest du das auch mitbekommen.

Plagiate sind Diebstahl. Diebstahl am geistigen Eigentum, an den 'intellectual property rights'. Es wird wieder Zeit, diese stärker zu betonen und auch bei Nachweis des Verstoßens angemessene Konsequenzen zu ziehen - bis zur Aberkennung des akademischen Grades.
Und wieder: In Summe handelt es sich vielleicht um 2 Seiten Text, der "Plagiat" ist. Das ist wissenschaftlich nicht korrekt, Konsequenzen gehören gesetzt, der Titel muss aberkannt werden, aber es bedeutet noch lange nicht, dass das ganze Werk ein "Plagiat" ist, oder dass die betreffende Person auf einmal weniger qualifiziert für eine Position ist.

... in mancher Hinsicht werde ich zunehmend retro.... aber nur, weil die Gegenwart wirklich unbefriedigende Züge an sich hat.
Nö, das ist ganz normal, du wirst alt.
Ob der Verlust eines Amtes oder Arbeitsplatzes mit dem Verlust der akademischen Ehre (es geht um Ehre, nicht um Titel!) und Graduierung nachfolgen soll oder muss, ist eine Angelegenheit der Zivilgesellschaft. Nicht der akademischen Institution.
Faszinierend - 4, 5 mal habe ich das schon geschrieben, nur um es hier wiederholt zu sehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
na, du fährst ja wieder mal die schweren Geschütze auf - dass du jedesmal so anfangen musst?

Das ist meine Meinung zu diesem Thema, das hat nichts mit schwerem Geschütz zu tun. Ich kann nun mal Verharmlosungen bei diesem Thema nichts abgewinnen.

Spar dir deine Angriffe

Wenn du streiten willst, geh in den Ring. Hier werde ich nur zu dem Thema diskutieren.

Es wäre schön, wenn du zu deiner Meinung stehen könntest ohne kontroversielle Standpunkte als persönliche Angriffe zu sehen. ;)
 
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