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Das Menschen die grössten Neider sind = Da hast recht.
Naja ...... da wollen wir bei unserer Betrachtung aber nicht vergessen, dass auch das Wort "Neid" im Laufe der Zeit einen Wandel erfahren hat, zwar nicht in der Bedeutung, aber in der Anwendung.
Früher war der "Neid" aktiv. Man hat jemanden beneidet, vorzugsweise um Dinge, welche man selbst nicht gehabt hat. Das ist heute eher selten geworden, weil ja immer mehr Menschen nahezu alles haben. Wen sollte man noch beneiden? Und vor allem: worum?
Heute dient das Wort "Neid" hauptsächlich den Vertretern der neu etablierten Intelligenzschicht, um Kritik an sich abzuwerten. Wird man kritisiert, dann konstatiert man, dass die Kritik offenbar aus Neid heraus entstanden ist. Oder aus der Dummheit des Kritikers, der eben nicht fähig ist, den geistigen Höhenflug nachzuvollziehen. Also merke demnach: nicht überall, wo Neid festgestellt wird, ist auch Neid vorhanden.
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Da geht es ja nur um die Dissertation - und zu Hahns Studienzeiten .....
Eigentlich geht's gar ned um "die" Dissertation. Es geht um die Frage:
Kann man von der Tatsache, dass jemand ein Plagiat verfasst hat, Rückschlüsse auf seinen gesamten Charakter ziehen ? Sprich: Muss jemand, der ein Plagiat geschrieben hat, von all seinen politischen Ämtern zurücktreten ?
Und dass jetzt alle Gelehrten des Forums zusammenlaufen und hier anfangen, über alles mögliche zu streiten, nur ned über die Grundfrage - das passt zwar wunderbar zum Fasching, nur: um das geht's gar ned. Es geht ned um den Guttenberg als Person, der ist nur ein Platzhalter. Und es geht ned darum, dass jetzt einer her geht und den Hahn anpatzt. Und dann kommt der nächste, und sagt: jööö, Du patzt den Hahn an, dann patz ich den Pilz an. Und schon schwirren Parteinamen durch die Luft, und wir sind schon wieder beim typisch österreichischen Wadlbeißen. Sogar der Haider wird exhumiert, damit man den kurzen Triumph auskosten kann: hehehehe,
dort sind die Bösen ....
Oida ....... für des habts studieren müssen? Spaßerl, oder?
Wenn man jene, welche sich hier im Forum als Akademiker präsentieren (es gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung
), als Maßstab nehmen würde, dann steht am Ende der akademischen Ausbildung die offensichtliche Unfähigkeit, sachlich zu einem Thema zu diskutieren.
Wir wissen eh alle, wie gut dass Ihr ned seids, aber vielleicht wär's auch einem Akademiker möglich, in klaren und deutlichen Worten zu sagen: wer sich einen Doktortitel mit einer verfälschten Dissertation erschleicht, und damit auch alle Vorteile, welche er später aus diesem Doktortitel zu ziehen vermag, der ist schlicht und einfach ein Gauner.
Und ein Minister, welchem "Leute auf die Nerven gehen", nur weil sie von ihm einen untadeligen und integeren Lebenswandel erwarten, der ist an führender Position in einem Staatswesen sowieso ned tragbar. Und wenn dann die Beschwichtiger kommen und meinen, das wären ja alles nur Kavaliersdelikte, und ob das so ist oder nicht, das könne ohnehin nur von Akademikern festgestellt werden, dann wirft das ein bezeichnendes Licht auf die Abgehobenheit mancher Zeitgenossen.
Natürlich brauchen wir in Österreich immer jemanden, der die Schuld trägt, und nachdem man die in diesem Fall auch bei allerbestem Willen keiner rechten Partei in die Schuhe schieben kann, dann ist es halt - zweitbeste Möglichkeit - der Staat. Das Bildungssystem. Wobei es aber überhaupt nix mit dem Bildungssystem zu tun hat, wenn ein Student am Ende seines Studiums beim Verfassen seiner Dissertation einen "Berater für Rechtschreibung" braucht. Hallo, geht's noch? Da geht einer an die zwanzig Jahre durch diverse Schulen
und ein Studium, und der kann ned einmal rechtschreiben? Und da soll das Bildungssystem schuld sein?
Leute, man hat ja keinen Stein auf dem anderen gelassen, damit jeder Halbtrottel auf die Universitäten kommen kann. Das war ja politischer Wille. Früher hat es das Proletariat gegeben. Anständige, fleißige Leute, welche mit ihrer Hände Arbeit sehr wesentlich zum Wohlstand des Landes beigetragen haben. Und das Proletariat war durchaus anerkannt und angesehen. Es hat sogar eine eigene Arbeiterpartei gegeben. Gibt's heute nicht mehr. Wozu auch?
Das Proletariat in dem Sinn ist ja im Aussterben. Es drängt ja alles in die Universiäten, weil man den Leuten ja eingeredet hat, dass es in Zukunft ohne Studium gar nicht mehr möglich sein wird, Geld zu verdienen. Und da sagt sich doch jeder: ich brauch ein Studium, warum hab' ich kein Studium, i bin a Trottel. Und gerade jene, welche aus dem Proletariat entstammen, können sich nicht genug tun, wie gescheit sie jetzt ned sind, und wer bislang als Proletarier angesehen war, wird von ihnen als Prolet verachtet und verspottet. Ich hoffe stark, dass daran der mangelnde Charakter und nicht die neu erworbene Bildung schuld trägt.
Sonst könnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ein guter Teil der Akademiker nichts anderes sind als die Proleten der Neuzeit.