Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges fanden in den USA nur 95.000 deutsche und österreichische Juden Zuflucht; ab 1941 war eine legale Ausreise aus Deutschland nicht mehr möglich. Die Gesamtzahl der Deutschen, die von 1931 bis 1940 in die USA einreisten, betrug 114.058.[81] Viele deutsche Juden erhielten ihr amerikanisches Visum nur auf illegalem Wege; andere wurden abgewiesen, darunter z. B. auch der Schriftsteller Stefan Zweig, der daraufhin Selbstmord beging. Die amerikanische Bevölkerung, die selbst von antisemitischen Affekten nicht ganz frei war, missbilligte zwar die „Auswüchse“ des deutschen Antisemitismus; über den vollen Umfang des Holocaust waren sich jedoch selbst amerikanische Juden bis 1944 nicht im Klaren. Eine Executive Order, mit der Präsident Truman die Einreise europäischer Displaced Persons doch noch erleichterte, kam erst im Dezember 1945, ein halbes Jahr nach Ende des Dritten Reiches und damit zu spät.