skandalöserweise richten sich die rauchverbote nicht nur gegen das erwiesenermaßen gesundheitsschädliche rauchen von zigaretten, sondern auch gegen das GENIESSEN feinster zigarren und des pfeifentabaks.
vielleicht solte man den dafür verantwortlichen folgendes zu bedenken geben: es gibt einen nicht kleinen kreis von CONNAISSEURS, die noch eine RAUCHKULTUR pflegen, welche mit dem unmäßigen tchikken von TABAKABFALL EINGEWICKELT IN PAPIER nicht das allergeringste gemeinsam hat!!!
premiumzigarren, die königinnen unter den rauchrollen, symbolisieren ruhe, ausgeglichenheit, wohlstand, das stehen über den dingen, und dies schon seit dem 19.jhdt.!!!
es ist zu vergleichen mit der TRINKKULTUR, bei der man z.b. einen alten bordeaux, cognac oder champagner zu genießen versteht, oder einer KÄSE-GENUSS-KULTUR.
in den 20er-jahren des vorigen jahrhunderts kam dann eine epoche voller tempo und hast. plötzlich konnte man sich einem genuß einer guten zigarre nicht mehr hingeben. die gehetzten menschen griffen nach der schnell-lebigen zigarette. die ära der kleinen weißen SARGNÄGEL begann. und damit die unbewußte handlung des ununterbrochenen griffes zur zigarette, die eben durch dieses unbewußt-mechanische zur nikotinsucht führt.
mit dem embargo gegen kuba in den 60er-jahren begann in den usa eine zigarren-arme zeit. darüberhinaus verleideten die kampagnen der anti-rauchergruppen den AFICIONADOS(=tabakGENIESSERN) ihr HARMLOSES vergnügen.
diese feldzüge, die ursprünglich BERECHTIGTERWEISE nur die konsumenten der krebserregenden zigaretten mit ihrem säure- und teerreichen rauch ansprechen sollten, richteten sich sehr bald auch gegen jede andere form des tabakGENUSSES. die weltverbesserer verfolgten bald jeden raucher. die weitgehenden rauchverbote hatten in den usa die gleiche wirkung wie die prohibition in den 20er-jahren:
man rauchte nicht weniger, sondern mehr, zwar nicht in der öffentlichkeit, sondern im kreise gleichgesinnter.
in den 90er-jahren wurde ein weltweiter ZIGARRENBOOM ausgelöst, die hektik des lebens, der existenzkampf, die zukunftsängste und vielleicht auch die zahlreichen rauchverbote führten zu einem revolutionären aufbegehren.
der trend zum zigarrenGENUSS ist möglicherweise auch eine reaktion auf die vielerorts grassierende fast-food-mentalität. zeit für muße ist wieder gefragt. doch man verkonsumiert nicht mehr, wie früher, 10-12 maschinengefertigte zigarren, sondern eine oder zwei von allerbester qualität.
MOLIERE schrieb zum beispiel: "NICHTS KOMMT DEM TABAK GLEICH. ER IST DIE LEIDENSCHAFT DER EHRENWERTEN LEUTE. WER OHNE IHN LEBT, IST NICHT WÜRDIG, ZU LEBEN".
das geniessen einer qualitätszigarre spricht alle fünf sinne an. sie haben alle etwas organisch lebendiges. wenn THOMAS MANN von seiner "maria mancini" spricht, schwärmt er geradezu von ihrem pulsierenden geäder, den kleinen unebenheiten ihrer haut, dem spielen des lichtes auf ihren flächen und kanten, ihrem betörenden duft,....
der tabak ist bekanntlich ein NACHTSCHATTENGEWÄCHS. was sagt uns aber dieses wort?: schatten kommt von "schaden", und die nacht war schon immer voller gefahren...so bedeutet nachtschatten nichts anderes als "gefährlicher schaden".
es sind also pflanzen, die dem menschen gefährlich werden können, sofern er sich ihrer in DILLETANTISCHER, sprich ALLZU SORGLOSER WEISE BEDIENT, was beim ZIGARETTEN-rauchen ja durchwegs der fall ist.
von einer giftwirkung ist jedoch auch bei jahrzehntelangem BEDACHTSAMEM GENUSS nichts zu spüren.
oder, wie schon PARACELSUS sagte: "nur die menge macht das gift".
und was für die zigarre gilt, gilt in gesteigertem maße auch für den genuss des PFEIFENTABAKS, welcher auch noch eine gewisse sammlerleidenschaft beinhaltet. denn eine schöne pfeife, deren es gewiss 1000e gibt, ist obendrein auch noch ein schmuckstück, die den tabakgenuss in gesellschaft geradezu heraufordert.
VIELLEICHT SOLLTE MAN DIE VERANTWORTLICHEN DAVON ÜBERZEUGEN, NICHT EINHEITLICH RADIKALE RAUCHVERBOTE AUSZUSPRECHEN, SONDERN DIE MENSCHEN WIEDER ZU EINER RAUCHKULTUR ZURÜCKZUFÜHREN.
aber da fehlt es möglicherweise an intelligenz.