Rettet die Landwirtschaft!

Ich hab´mir jetzt nicht alle beiträge durchgelesen, aber für mich liegt das Problem nicht nur in dem Missverhältnis zwischen Förderungen und geförderten Großbetrieben, auch die Lebensmittelindustrie wird falsch behandelt ( siehe leider erlaubten chemische Beigaben), insbesondere wenn diese EU-weit agiert, die Regulative sind viel zu weit gefasst, Großbetriebe werden zu viel gefördert, kleine zu wenig, ... aber da sagen nicht einmal die Grünen irgendetwas, obwohl es sich um eines ihrer Kernthemen handelt.
 
Du meinst so wie die immer wiederkehrende Aussage, dass alle Bauern ständig nur jammern würden?
Nicht die Bauern....

Aber die haben so viele berufene Vertreterinnen und Vertreter.... die tun so, als würden sie das Sprachrohr der Landwirte sein... ;)
:cool:
Etwas mehr Anschluss an die Moderne (obwohl wir ja bereits in der Postmoderne angelangt sind) würde ich mir schon wünschen....

Wenn ich da die Aussagen von Herrn Präsidenten aus der Vorwoche nehme: Die Gesellschaft hat ein Interesse daran, dass wir Lebensmittel produzieren. Sie kann auch für eine Druckleitung für Bewässerung im Weinviertel aufkommen.....

Da krieg' ich das Jammern. Das ist Politikverständnis der 1950er und 1960er Jahre....
 
und greifen zu ca 85% zu den billigsten und oft auch ausländischen Produkten....
Österreichische Produkte werden unnötig teuer gemacht, wie sonst kann es sein dass österreichische Milch durch halb Europa reist, nur um dann wieder in Österreichischen Verkaufsregalen zu landen. Ähnlich bei Geflügel, Schwein und Rind.
Dann natürlich teurer als Produkte aus dem Ausland.
Beispiel Geflügel: Hühner bereits zerlegt, werden von Thailand importiert und kosten 1/3 weniger als Österreichische Hühner im ganzen, die obwohl im Inland gemästet, bis zur Landung in den inländischen Verkaufsregalen, annähernd die selbe Wegstrecke zurücklegen.
Darüber würde ich mir Gedanken machen
 
... dann mache dir Gedanken... ;)
(ps - Transport ist ein hochsubventioniertes Gewerbe....)
 
Ob subventioniert oder nicht, es liegt nur am unfähigen Management ;)

net ganz richtig. Das "Management" nützt die von diversen Stellen geschaffenen Möglichkeiten, Förderungen = Mammon zu luckrieren. Ob das volkswirtschaftlich oder ethisch richtig ist, wird niemanden interessieren.... ist sogar verständlich. Genau für das werdens ja bezahlt. Schuld sind diejenigen, die unter dem Druck (und für Zuwendungen?) der Lobbys solche Voraussetzungen schaffen.
 
Die Transporte machen die Produkte nicht wirklich teurer.
Bsp
3000 to Weizen von Ungarn nach Zypern.
Vorlauf LKw in Ungarn vom Silo zum Ladehafen: 5 - 8€/to
Binnenschiff nach Constanta: 14 - 17 € / to
Umladung aufs Seeschiff: 3 € / to
Seeschiff nach Zypern 17 - 20 € / to
Zypern entladen und mit dem LKW zur Mühle: max 10 € / to

Kommt insgesamt auf maximal 58 € / to. Rechne um aufs Kilogramm Weizen, dann aufs Brot oder die Semmel.

Und das bei so kleinen Mengen. Wenn Du aber grössere Schiffe hast, zb Handysize mit 25.000 to oder Panamax mit 50.000 to wird es noch billiger.

Egal, was in den Medien immer erzählt wird, dass Produkte teurer werden wegen der steigenden Transportkosten - es ist ein Schmarrn, der dazu dient einen "Schuldigen" zu haben.
Bei vielen Produkten wirken sich die Transportkosten kaum aus, wenn man sie aufs Endprodukt umrechnet. Abgesehen davon sind sie zwar derzeit tatsächlich leicht am steigen, die letzten Jahre aber meist gefallen, da es bei so ziemlich allen Verkehrsträgern Überkapazitäten gab.
 
Subventioniert werden tatsächlich nur die Bahnen. Das ist, siehe ÖBB damit begründet, dass diese meist in staatlicher Hand sind oder sehr lange waren (und somit offiziell privatisiert sind, aber in Wahrheit nach wie vor nichts anderes als staatlich oder staatsnah).
Das sind grosse Betriebe mit vielen, vielen Versorgungsposten.
Was noch dazu kommt, insbesondere in AT. Für den Österreicher ist der LKW was Böses. Da kommt es immer gut wenn man als Politiker "Transporte auf die Schiene verlegen " poltert. Was natürlich ein vollkommener Unsinn ist, denn auf kurzen Strecken ist die Bahn nie wettbewerbsfähig, ausserdem wird sie intensiv genutzt, es gibt kaum freie Trassen, denn wo es sich rentiert stellen die Speditionen die Trailer ohnehin auf die Bahn.

Dazu empfehle ich mal mit den Bahnen zu arbeiten. Eine Lok kann nicht wie ein LKW von Portugal bis Tallin fahren, da die elektrischen Anschlüsse für diese in jedem Land anders sind. Somit muss bei jedem Grenzübertritt ein anderer Traktionär ran. Dann wartet der Kunde schon mal ein paar Wochen auf ein Angebot, denn da müssen die alle mal Preise abgeben.
Die CIM (Regelungen für den grenzüberschreitenden Bahnverkehr, wie zb CMR beim LKW) sind auch alles andere als kundenfreundlich.

Ein Binnenschiff oder LKW wird nicht subventioniert, auch wenn die Krone das gerne so suggeriert.
 
Eine Auswirkung der Subventionen: die Bahnen sind oft hoch verschuldet (der Staat haftet ja und wirtschaften muss man nicht beherrschen) haben zu viel zu wenig qualifiziertes Personal und sind am Markt hilflos.
Die Bulgaren versuchen seit Jahren ihre Staatsbahn zu verkaufen, keiner ist so blöd das zu machen.
In Griechenland war die Lage zuletzt derartig unsicher, dass man für Transporte nach Griechenland Offerte bekam die nur 1 bis 2 Monate gültig waren - weil keiner wusste wie es weitergeht.
Die Trenitalia (jetzt Mercitalia) hat den gesamten italienischen Bahnverkehr in ein nicht enden wollendes Chaos gestürzt.
Etc.

Natürlich gibt es jetzt auch schon private Banunternehmen, die oft auch gute Arbeit leisten.
Dennoch sind sie auf die staatlichen angewiesen, denn denen gehört die Infrastruktur.
Dank der bösen, bösen EU muss diese auch privaten zur Verfügung gestellt werden, was langsam einen Wettbewerb entstehen lässt. Ist aber noch ein weiter Weg zu einem offenen Markt, wie zb am LKW Sektor.
 
einfach die belastung der umwelt die von den teilen ausgeht den reederein in rechnung stellen.
Die Umweltbelastung ist aber gerade da am geringsten wo ein Transportmittel möglichst viel transportiert.
Wenn du das konsequent weiterführst, dann wird als erstes der PKW unleistbar ;)
Danach erst LKW, Bahn und Schiff.
In dieser Reihenfolge.
Warum also den immer noch umweltschonendsten Transport bestrafen ?
 
Warum also den immer noch umweltschonendsten Transport bestrafen ?

nicht nur, aber auch! ich bin alt genug, dass mich die auswirkungen einen klima-gaus nicht mehr betreffen und daher ist er mir egal. aber ansich egal, die sache ist bereits so verfahren, dass der öko-crash ohnehin unaufhaltsam ist. für die heutigen kinder schaut die zukunft düster aus.
 
nicht nur, aber auch! ich bin alt genug, dass mich die auswirkungen einen klima-gaus nicht mehr betreffen und daher ist er mir egal. aber ansich egal, die sache ist bereits so verfahren, dass der öko-crash ohnehin unaufhaltsam ist. für die heutigen kinder schaut die zukunft düster aus.
Das ist aber ein ganz anderes Problem, nicht nur den Transport betreffend. Da müssten wir zuallererst mal auf unseren ressourcenvernichtenden Überfluss verzichten.
Und gleich danach auf billige Textilien, Smartphones, Autos, usw.
Ganz abgesehen von Früchten ausserhalb der Saison in der sie bei uns wachsen, und, und, und.
Der Transport ist nur ein ganz kleiner Teil der ökologischen und humanitären Katastrophe die unsere Gier nach sich zieht.
 
Zumindest mehren sich die mittelständigen Lebensmittelerzeugenden Unternehmen, die diesen Trend umkehren und wieder vermehrt auf regionale Zulieferer setzen.

ich bezweifle stark, dass da ethnische Bedenken eine Rolle spielen. Man springt halt auf einen Zug auf, in der Hoffnung, Image und (damit) Umsatz positiv zu beeinflussen.
 
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