Ich geh jetzt eine Runde lachen. Bin in total katholisch bigottem Mief aufgewachsen und sag dir aus Erfahrung, die grössten KerzerlschleckerInnen plärrten immer am Meisten und Längsten. Wobei Totenmessen und der Allerheiligenscheiss eine grosse Rolle spielen.
Ich auch. Ich war Ministrant in der Kindheit
. Ich weiß genau was du meinst. Mich hat DIESE Erfahrung mit der katholischen Kirche zu einem Agnostiker mit Verachtung für Gläubige, die Kirche und Gott gemacht.
Viele sehr jämmerliche Menschen und gescheiterte Existenzen die am Ende eines scheinbar erfüllten Lebens (alle ganz klassisch: Job, Frau, Haus, Kinder, Enkel, Pension,...) vereinsamt draufkommen doch noch bei Gott ums Himmelreich zu betteln. Natürlich erfolgreiche Leute, brave Bürger... aber die meisten Kirchengänger die ich damals kennen gelernt hab waren eben Alte, verwitwete, einsame Menschen die scheinbar am Ende ihres Lebens ein wenig den Sinn hinterfragen und nur aus Angst vor dem Tod plötzlich in die Kirche rennen.
Ich kenn diese Bigotterie. Ich hab aber mittlerweile auch schon den Unterschied zwischen solchen "Gläubigen" und wirklich "Glaubenden!" gelernt und erlebt!
Aber wirklich Glaubende, gute, nächstenliebende Menschen gibts im Christentum, im Buddhismus, im Islam und jeder anderen Weltreligion... genauso wie das Gegenteil.
Die Aussage kommt aus dem Christentum und bedeutet im Grunde nichts anderes, als das der Mensch völlig hilflos den grausamen Marotten des ihn ach so liebenden Gottes ausgeliefert ist.
Ist mir schon klar aber ich meinte es ist die selbe Grundaussage wie mein Glaube an Karma und Wiedergeburt.
Und beides KANN tatsächlich helfen wenn man dran glaubt! Sowohl in dem Glaube dass alles Teil von Gottes Plan ist können Menschen Trost finden wie in meinem Glauben dass es eine universelle Art von Gerechtigkeit und ein Kontinuum vom Bewusstsein gibt. Und das ist etwas das wirklich entspannen kann.
Wenn ich zB von dem Fall lese wo eine Mutter und ihr Sohn vor einen Zug gestoßen wurden... wünsch ich dem Jungen eine gute Weiterreise, der Mutter gute Genesung... aber mach mir mehr Sorgen um die Auswirkungen und das Futter das dieser Fall der populistischen, rechten Presse wieder geliefert hat als Leid oder Herzschmerz zu fühlen.
So hart das ist: Ich glaube der Junge hat in einem vergangenen Leben das Karma angesammelt um ein frühes Ende zu verdienen. Und das ist eigentlich kein ungewöhnliches Schicksal... denkt man an ALL die Kinder die in den ersten Jahren teilweise an dem Wasser dass sie trinken müssen krank werden und sterben
. In all diesen Fällen glaube ich aber dass damit ein fetter Batzen negatives Karma abgebüßt wurde/wird... und die nächsten Wiedergeburten potentiell besser und friedlicher ablaufen... und wünsche eben viel Glück auf dem weiteren Weg.
Einem Christen könnte hier der Glaube an Gottes Plan und Gottes Gerechtigkeit weiterhelfen
Aber Trauer oder Mitleid macht das für mich gut verarbeitbar. Früher wär ich an dem Weltschmerz öfters fast zerbrochen beim Lesen der Nachrichten! Heute denk ich bei sowas eher an Konsequenzen/Folgen/Meinungsbildung/psychische Hintergründe/Opferschutz