Selbstliebe einmal anders

Mitglied #652001

Mistress Listless
Registriert
10.1.2023
Beiträge
2.367
Reaktionen
16.026
Punkte
756
Checks
34
Eine spannende Überlegung hat eben ein Posting in einem der Threads in mir geweckt. Konkret die Frage danach, ob man mit sich selbst wohl eine Partnerschaft eingehen würde und ihre Beantwortung.

Nach kurzem in mich Fühlen hatte ich auch meine persönliche Antwort darauf: Nein

Allerdings mag ich mich selbst sehr und halt auch große Stücke auf mich. Insofern eigentlich verwunderlich. Oder auch wieder nicht, denn: Reiz üben auf mich besonders Männer aus, von denen ich glaube, dass ich in der Interaktion Neues lernen und etwas für mich mitnehmen kann. Menschen, die sich in einer Weise von mir unterscheiden, die in mir Begeisterung oder Bewunderung auslöst. Männer, die Talente besitzen, die meine eigenen Fähigkeiten übersteigen - oder Männer, die bestimmte Dinge schlichtweg besser können als ich. Dafür dürfen sie in anderen Dingen auch wieder ruhig "schlechter" sein oder gar nicht imstande, sich mit mir zu messen. Grundsätzlich aber mag ich diese Bewunderung. Ich will jemanden an meiner Seite, der gut ist, der besser ist als ich. Ich mag den Anspruch, den eine solche Person an mich stellt und die Herausforderung an mich selbst dabei. Mit mir allein wär mir wohl nur fad.

Ich fände es interessant, auch Antworten anderer auf diese Frage zu lesen - und ihre Begründungen. Diesem Thema darf man ruhig einen eigenen Thread widmen, finde ich.

Der Ursprung der Sache:

Auf zum Posting!
 
Da unsere Ehe in erster Linie auf unseren komplementären uns supplementären Eigenschaften, Einstellungen und Fähigkeiten beruht würde ich sagen, dass ich mich wahrscheinlich nicht Daten würde.
Ich brauche diesen Gegensatz den mir meine Frau in vielen Belangen bietet wie ein Stück Brot. Sie sagt das ganz ähnlich.
Is jetzt keine hochwertige Analyse aber halt so ein kurzer Gedanke...
 
Ich will jemanden an meiner Seite, der gut ist, der besser ist als ich. Ich mag den Anspruch, den eine solche Person an mich stellt und die Herausforderung an mich selbst dabei
Siehst du dich somit dann als schlechter? Unterlegen?
Soll der Partner sich besser, klüger oder was auch immer vorkommen?


Nein Danke. Das brauch ich wirklich nicht.🤭
 
Siehst du dich somit dann als schlechter? Unterlegen?
Soll der Partner sich besser, klüger oder was auch immer vorkommen?


Nein Danke. Das brauch ich wirklich nicht.🤭

Warum sollte ich mich unterlegen fühlen? Ich habe kein Problem damit, das anzuerkennen, wenn jemand etwas gut (bzw. besser) kann. Und wenn ich es mir aussuchen kann, dann ist mir eben jemand, an dem ich wachsen kann lieber. Das heißt ja nicht, dass dieser Mensch nicht auch an mir wachsen kann.
 
Ich weiß es nicht, da ich nicht nach Äußerlichkeiten gehe sondern mein Bauchgefühl entscheidet da.
Würde ich mein Herz spüren, hätte ich diese Verbindung, würde ich mich sofort daten.....
 
Was wäre ein konkretes Beispiel für dieses Wachsen?

Aus dem Leben gegriffen:

menschlich: Loyalität - da stellt mein Partner ein Ideal, an dem gemessen ich erkennen musste, dass ich - trotz aller Annahme, ein höchst loyaler Mensch zu sein - immer noch lernen kann.
fachlich: seine mathematischen Fähigkeiten übersteigen meine definitiv. Das macht ein gemeinsames Rätseln zur absoluten Herausforderung.

In beidem kann ich lernen, kann an ihm und mit ihm wachsen. In anderen Dingen wächst wieder er an mir.
 
Siehst du dich somit dann als schlechter? Unterlegen?
Soll der Partner sich besser, klüger oder was auch immer vorkommen?


Nein Danke. Das brauch ich wirklich nicht.🤭

Was hat das denn damit zu tun?
Ich schaue zu meinem Mann auf, weil ich seine Zielstrebigkeit, seinen Ehrgeiz, seine Struktur, seine Autorität, sein Anführersein und seinen Willen bewundere.
Das hat nichts damit zu tun, dass ich mich unterlegen fühle. Mich zeichnen halt andere Dinge aus, die ich ebenfalls sehr schätze.
Ich konnte, ähnlich wie Analystin, persönlich schon sehr wachsen in unserer Beziehung. Ich hab großen Ehrgeiz entwickelt. Ich will mehr vom Leben, ich will viel erreichen. So wie er eben. Was daran schlecht sein soll verstehe ich nicht.

Umgekehrt ist es übrigens bestimmt auch so, er konnte sich sicher schon was von meinem weichen Herz und meiner Empathie mitnehmen.
 
Aus dem Leben gegriffen:

menschlich: Loyalität - da stellt mein Partner ein Ideal, an dem gemessen ich erkennen musste, dass ich - trotz aller Annahme, ein höchst loyaler Mensch zu sein - immer noch lernen kann.
fachlich: seine mathematischen Fähigkeiten übersteigen meine definitiv. Das macht ein gemeinsames Rätseln zur absoluten Herausforderung.

In beidem kann ich lernen, kann an ihm und mit ihm wachsen. In anderen Dingen wächst wieder er an mir.
Ich vergleiche es ganz banal - und selbst nicht Fußballfans werden den Vergleich verstehen.

Ein Team besteht aus Tormann, Verteidigung, Mittelfeld und Sturm.
Die Stärke und das Können jedes einzelnen formt die Qualität des Teams.

Eine Mannschaft die nur aus Stürmern besteht, würde in den meisten Fällen scheitern.

Ich persönlich will am Wissen des anderen wachsen, es in mich aufnehmen und mich stetig weiterentwickeln.
 
Eine spannende Überlegung hat eben ein Posting in einem der Threads in mir geweckt. Konkret die Frage danach, ob man mit sich selbst wohl eine Partnerschaft eingehen würde und ihre Beantwortung.

Nach kurzem in mich Fühlen hatte ich auch meine persönliche Antwort darauf: Nein

Allerdings mag ich mich selbst sehr und halt auch große Stücke auf mich. Insofern eigentlich verwunderlich. Oder auch wieder nicht, denn: Reiz üben auf mich besonders Männer aus, von denen ich glaube, dass ich in der Interaktion Neues lernen und etwas für mich mitnehmen kann. Menschen, die sich in einer Weise von mir unterscheiden, die in mir Begeisterung oder Bewunderung auslöst. Männer, die Talente besitzen, die meine eigenen Fähigkeiten übersteigen - oder Männer, die bestimmte Dinge schlichtweg besser können als ich. Dafür dürfen sie in anderen Dingen auch wieder ruhig "schlechter" sein oder gar nicht imstande, sich mit mir zu messen. Grundsätzlich aber mag ich diese Bewunderung. Ich will jemanden an meiner Seite, der gut ist, der besser ist als ich. Ich mag den Anspruch, den eine solche Person an mich stellt und die Herausforderung an mich selbst dabei. Mit mir allein wär mir wohl nur fad.

Ich fände es interessant, auch Antworten anderer auf diese Frage zu lesen - und ihre Begründungen. Diesem Thema darf man ruhig einen eigenen Thread widmen, finde ich.

Der Ursprung der Sache:

Auf zum Posting!
Da ich auf der Aspergerseite rumgurke und aus Erfahrung weiß, wie anstrengend eine Beziehung für mich und sie mit "Normalos" sind, ja.
Meine Frau hat sehr ähnliche Macken wie ich, es gibt sehr wenig Konfliktpotential und wir lernen trotzdem voneinander. Bei meinen Partnerinnen war mir immer wichtig, dass sie etwas zu sagen haben, sich eine eigene Meinung bilden und diese gegebenenfalls auch bei Gegenwind zu vertreten imstande sind.
Weiters waren sie intellektuell auf einem sehr ähnlichen Niveau mit mir.
Es wird immer Dinge geben, die der Eine oder der Andere besser kann. Ich muss, besser will nicht bewundert werden,aber ich bewundere z.B. meine Frau für die Engelsgeduld, die sie beruflich an den Tag legen kann. Ich weiß auch, dass sie mich für Dinge bewundert, aber es wäre kein wirklich wichtiges Kriterium.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Prinzip basiert die Frage auf dem Thema ob man Gegensätze oder Gleiches sucht.
Gab es vor 6 Jahren schonmal hier:

Insofern kann ich meine Antwort praktischerweise wiederholen:
Ich mein sowas hab ich vor 2 Jahren schonmal besprochen. Jetzt ist es spät und ich hab keine Ahnung ob ich des verständlich rüberbring.

Meine Theorie dabei ist, dass es unterschiedliche Charakteristika gibt, in denen man sich entweder gleicht oder unterscheidet.
Diese Charakteristika sind kategorisierbar in 2 Abschnitte mit den jeweils 3 gleichen Kategorien.

Abschnitt 1: Übereinstimmung

Bindende Eigenschaften:

Führen bei Übereinstimmung zu einer besseren emotionalen Bindung innerhalb der Beziehung.
Je mehr bindende Eigenschaften man teilt, desto besser passt man in eine Beziehung miteinander.

Antibindende Eigenschaften:
Führen bei Übereinstimmung zu einer schlechteren Bindung innderhalb der Beziehung.
Je mehr antibindende Eigenschaften man teilt, desto leichter bricht die Beziehung.

Neutrale Eigenschaften:
Haben keinen Einfluss auf die Beziehung wenn man sich gleicht oder unterscheidet.

Abschnitt 2: Differenz

Bindende Eigenschaften:

Führen bei unterschiedlichen Ansichten zu einer besseren emotionalen Bindung innerhalb der Beziehung.
Je mehr man sich in diesen Eigenschaften unterscheidet, desto besser passt man in eine Beziehung miteinander.

Antibindende Eigenschaften:
Führen bei unterschiedlichen Ansichten zu einer schlechteren Bindung innderhalb der Beziehung.
Je mehr man sich in diesen Eigenschaften unterscheidet, desto leichter bricht die Beziehung.

Neutrale Eigenschaften:
Haben keinen Einfluss auf die Beziehung wenn man sich gleicht oder unterscheidet.

Beispiele:

Beispiele für eine bindende Übereinstimmungeigenschaften wären z.B. Treue, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit. Sind diese bei beiden Partnern vorhanden, führt dies zu einer stärkeren Bindung.

Beispiele für bindende Differenzeigenschaften wären Dominanz, Emotionalität, die Vorliebe für Gewürzgurken damit du die dann essen kannst, wenn ich sie von meinem Hamburger runternehme.

Was jetzt genau in welche Kategorie fällt, kann sich durchaus bei jedem Menschen unterscheiden. Die Beispiele da sind meine. Bindende müssen auch nicht zwangsweise antibindene Differenzeigenschaften sein (und umgekehrt).

Glaub ich hab genug getippt. Muss mir das Ding mal irgendwo abspeichern damit ichs net alle 2 Jahr neuformulieren muss. :D
Sorry an alle, die jetzt Flashbacks von der MO-Theorie haben, aber die Begriffe passen nunmal so gut. :D
 
Und ich verstehe prinzipiell dieses "Aufschauen auf jemanden" nicht.
Aufschauen zu jemandem
Herabsehen auf jemanden

jeder Mensch hat seine besonderen Fähigkeiten, Qualitäten und Bereiche in denen er besonders gut ist... was ist so schlecht daran, eine Fähigkeit an meinem Partner zu 'bewundern' und erstrebenswert zu finden, die bei mir nicht so ausgeprägt ist?

Ist mein Partner ruhig und besonnen, kann ich diese ihm eigene Art 'bewundern', die in bestimmten Situationen zum Tragen kommt. Im Gegensatz dazu bin ich vielleicht stürmisch und fordernd, eine Eigenschaft, die vielleicht mein Partner an mir bewundert und die zu komplett anderen Situationen zum Tragen kommt. Und trotzdem ist es ein ebenbürtiges Miteinander, dass nichts mit Aufschauen oder Herabsehen zu tun hat.

Sind beide Partner ident, vergeht man ja vor Langeweile und Harmonie... :dead:
 
Soll der Partner sich besser, klüger oder was auch immer vorkommen?
Das hätte ich so nicht herausgelesen.

Ist es schlimm für dich, wenn dein Partner klüger, gebildeter (vll auch nur auf einem anderen Gebiet) ist, als du selbst? Das bedeutet doch nicht, dass du dumm oder ungebildet bist. Ich mag Menschen, die viel wissen, die sich mit Themen auskennen, mit denen ich bisher keine Berührungspunkte hatte. Da ergeben sich interessante Gespräche. Ich mags wenn man sich ergänzen kann.

Jemand der sich besser fühlt, weil er gescheiter ist als sein Partner, der hat sowieso ein komplett anderes Problem.


Daten würd ich mich vermutlich schon, eine Beziehung eingehen eher nicht.

Bestimmte Ansichten sollten mit meinen übereinstimmen, damit ein Zusammenleben funktioniert.
 
Ist es schlimm für dich, wenn dein Partner klüger, gebildeter (vll auch nur auf einem anderen Gebiet
Das ist natürlich nicht schlimm.

Aber wenn mich was interessiert, dann mache ich mich in dem Punkt selbst schlau.(🤭)

Nur weil jemand anderer z.b. mehr über Politik weiß.... deshalb interessiert es mich nicht stärker.

Somit hat es für mich nicht wirklich einen "höheren" Wert, dass jemand mehr über Politik weiß als ich.
 
Das ist natürlich nicht schlimm.

Aber wenn mich was interessiert, dann mache ich mich in dem Punkt selbst schlau.(🤭)

Nur weil jemand anderer z.b. mehr über Politik weiß.... deshalb interessiert es mich nicht stärker.

Somit hat es für mich nicht wirklich einen "höheren" Wert, dass jemand mehr über Politik weiß als ich.
Mich interessiert zB. Theologie oder Kunstgeschichte nicht sonderlich. Also nicht genug, um mich da selbst schlau zu machen. Fand ich die Ausführungen meines Mannes in Florenz, Ravenna, Split,Sankt Petersburg,.. interessant und beeindruckend? Ja, durchaus. Ich werd trotzdem kein Kunstgeschichte Seminar besuchen und ich werd allein auch in kein Kunstmuseum gehen.

Ich weiß wann und warum wir Ostern feiern, das wars.

Es hat keinen höheren Wert, dass mein Mann sich besser mit katholischer Theologie auskennt, meinen Horizont hats trotzdem erweitert.
 
Eine spannende Überlegung hat eben ein Posting in einem der Threads in mir geweckt. Konkret die Frage danach, ob man mit sich selbst wohl eine Partnerschaft eingehen würde und ihre Beantwortung.

Nach kurzem in mich Fühlen hatte ich auch meine persönliche Antwort darauf: Nein

Allerdings mag ich mich selbst sehr und halt auch große Stücke auf mich. Insofern eigentlich verwunderlich. Oder auch wieder nicht, denn: Reiz üben auf mich besonders Männer aus, von denen ich glaube, dass ich in der Interaktion Neues lernen und etwas für mich mitnehmen kann. Menschen, die sich in einer Weise von mir unterscheiden, die in mir Begeisterung oder Bewunderung auslöst. Männer, die Talente besitzen, die meine eigenen Fähigkeiten übersteigen - oder Männer, die bestimmte Dinge schlichtweg besser können als ich. Dafür dürfen sie in anderen Dingen auch wieder ruhig "schlechter" sein oder gar nicht imstande, sich mit mir zu messen. Grundsätzlich aber mag ich diese Bewunderung. Ich will jemanden an meiner Seite, der gut ist, der besser ist als ich. Ich mag den Anspruch, den eine solche Person an mich stellt und die Herausforderung an mich selbst dabei. Mit mir allein wär mir wohl nur fad.

Ich fände es interessant, auch Antworten anderer auf diese Frage zu lesen - und ihre Begründungen. Diesem Thema darf man ruhig einen eigenen Thread widmen, finde ich.

Der Ursprung der Sache:

Auf zum Posting!
Bin ich absolut bei dir. Ich mag Menschen um mich herum, von denen ich lernen kann, die mich anspornen. Das können auch nur Freunde sein, an einen potentiellen Partner sind die Ansprüche noch etwas höher. Da brauche ich auf jeden Fall einen Ruhepol.

Eine "Zwangsbeziehung" führe ich mit meinem jungen Ich. Meine Tochter ist mein Spiegel, in dem Alter war ich genauso. Das ist mächtig anstrengend.
Wie ich jetzt bin, könnte ich mir durchaus eine Beziehung mit mir vorstellen. Ich wüsste ja mit mir umzugehen, aber das stelle ich mir ziemlich monoton vor. Wenn man immer der gleichen Meinung ist und immer die selben Ansichten hat, wird es sicher schnell langweilig. Es fehlt dann der Diskurs und die geistige Anregung.
 
Zurück
Oben