Sexuelle Hörigkeit

@Mitglied #391280
Wieso bist du in Sexueller Hörigkeit?
Weil du angst hast das dich dein Partner verlässt wenn du nicht das tust was er von dir verlangt?
Oder das du nicht das von ihm bekommst wenn du nicht das tust was er von dir möchte?
 
Eine latente masochistische Neigung habe ich schon seit meiner Pubertät. Das Gefühl von Hörigkeit ist jedoch erst in den letzten ca. 5 Jahren entstanden. Beides in Kombination kann mittlerweile zu regelrecht "süchtig und abhängig machenden Erregungen" führen. Auch schleicht sich immer mehr das Gefühl ein, dass genau das die Absicht und Befriedigung meines Partners ist. Er selbst ist völlig monogam und total darauf fixiert, mich als "sein Medium" zu benutzen.

Manchmal bis ich selbst überrascht, wie einfach es ist, jemanden zum Sex zu verführen, bzw. wie gerne sich Menschen dazu verführen lassen. Ohne sich belästigt zu fühlen, ohne andere zu belästigen und ohne jede Reue.
Danke für deine Antwort und Offenheit.

Ich habe seit einiger Zeit über Höhrigkeit und seine Mechanismen nachgedacht und glaube dass mich die Diskussion zu dem Thema vielleicht einen Gedankenschritt weiterbringt.
 
Es ist eben die körperliche Sucht, die die Frage nach Einverständnis obsolet macht. Ich fühle mich einfach nur meinen Gefühlen ausgeliefert und wie gesagt zunehmend hörig und abhängig.

'Körperliche Süchte' sind allerdings üblicherweise 'substanzgebunden' --> falscher Ansatz, keine Lösung.

Ich habe beruflich diesbezüglich Kollegen, denen ich mich schon einmal offenbart habe und stehe bereist quasi "unter Beobachtung". Bisher noch alles im grünen Bereich.

Wenn 'alles im grünen Bereich' - wozu dann der Thread?
 
Eine latente masochistische Neigung habe ich schon seit meiner Pubertät. Das Gefühl von Hörigkeit ist jedoch erst in den letzten ca. 5 Jahren entstanden
Danke, dass Du dich hier so offen geäußert hast. Ich verstehe Dich nun sehr viel besser.
Hörigkeit ist an sich noch nicht das Problem, denn es heißt ja nur Grenzenloses Vertrauen.
In meinen Augen ist die 'masochistische Sucht' die unschöne Komponente daran, die zerstörerisch wirken kann. Sex ist dann so wie eine Droge, ohne das es dabei in menschliche Tiefen der Verbindung geht.

Ich bin jetzt müde. Dennoch hat mich Dein Beitrag berührt.
 
Ich habe festgestellt, dass ich sexuell zunehmend in eine völlige Hörigkeit meinem Partner gegenüber falle und praktisch alles mache, was er von mir verlangt
lch habe mich anfänglich meiner Frau gegenüber auch hörig gefühlt, allerdings mit gegenteiliger Wirkung: lch gab mich zwei Jahre lang entgegen meinem Trieb mit rein platonischer Liebe zufrieden und gab mich nach der Verehelichung mit dem von ihr diktierten kargen Sexprogramm zufrieden. Nach etlichen Jahren befreite ich mich aber insgeheim davon und bin nach 67 Jahren immer noch mit ihr verheiratet.
 
Na ja man ist schneller in einer sexuellen Hörigkeit drin als man glaubt.
Es ist auch für den Dominanten Pat nicht leicht, auch der kann eine Situation schneller mal herbeiführen als er selber es wahr nimmt.
Und wenn es ihm dann gefällt machen viele weiter, eben weil den Dominierenden es gefällt wen sie die Macht dazu haben den Anderen, schwächeren in eine Abhängigkeit, also Hörigkeit zu bringen und zu sehen,
Es ist dann auch schwer aus dieser Situation herauszukommen, weil es meistens auch den Submissiven Pat gefällt, da es eine neue "Spielart" ist.
Das gehorchen, wünsche zu erfüllen, befehle auszuführen. Und dafür Lob und Anerkennung zu bekommen.
Nicht einfach zum Händeln das ganze. Ist mitunter ein sehr Komplexes Thema.
Aber ich bin bestimmt kein Fachmann dafür, habe aber es schon erlebt das es das so gibt.
 
Mein Partner, dem ich mich zur Zeit "hörig fühle" ist übrigens ein sehr intelligenter und verantwortungsbewusster Mensch, der weiß was er tut. Möglicherweise gebe ich mich auch deshalb seinen Wünschen so bedenkenlos hin. Das noch zur allg. Info.
Dann liegt der Schlüssel zur Auflösung Deines Dilemmas, sofern Du es jemals möchtest, im Äußern Deiner Bedenken. Ist er wirklich der, als den Du ihn beschreibst, beendet er oder verändert er diese Spielweise .
 
Moralisch gesehen gibt es schon mal grenzwertige Situationen und damit im Nachhinein verbundene Bedenken, insbesondere was das Gefühl von Sucht/ Ohnmacht und Kontrollverlust betrifft, wenn die Erregung so stark wird, dass man bereit ist alles für einen erlösenden Orgasmus zu tun. Ich bin schon einige male im Rahmen meiner BDSM - Aktivitäten , quasi als Opfer, an solch eine Grenze geführt worden.

Es ist eben die körperliche Sucht, die die Frage nach Einverständnis obsolet macht. Ich fühle mich einfach nur meinen Gefühlen ausgeliefert und wie gesagt zunehmend hörig und abhängig.
Du schreibst es ja eh schon selber, es macht süchtig danach !!
Nur dein Partner kann beeinflussen wie weit es gehen wird
 
'Körperliche Süchte' sind allerdings üblicherweise 'substanzgebunden' --> falscher Ansatz, keine Lösung.

Natürlich spielt die Psychosomatik mit. Bei mir steht dabei eben das körperliche Empfinden im Vordergrund, und nicht die Psyche. Ich fühle mich nicht krank. Lediglich von meiner Gefühlswelt zuweilen überwältigt.
 
Dieser Beitrag von dir ist ca. 2 Monate alt in einem andren "Hörigkeit"-thread:
"PS: Unsere Beziehung ist nicht monogam, sondern, auch im Rahmen von BDSM, offen und in gewisser Weise eben auch "hörig". Und genau das macht für mich den enormen Reiz aus. Ich mache alles was er von mir verlangt. Die Grenzen kennt und bestimmt er. Ich muss mich nur fallen lassen und genießen."
Was hat sich in den 2 Monaten für dich geändert, dass aus dem lustvollen fallenlassen ein Hilferuf wird?
Grundsätzlich kann ich dir nur raten: wenns dir nimmer taugt...beende es.
Es gibt keine Leidenschaft, die keine Leiden schafft. Die Frage ist nur, ob du damit umgehen kannst/willst.
 
Hmm, ich glaube da ist ein Punkt erreicht der Handlungsbedarf signalisiert.
Wenn ich mein eigenes handeln in Frage stelle schlummert ja schon eine Erkenntnis.
Mal die Kontrolle abgeben, okay, das ist eine Sache, nicht selbstbestimmt zu agieren eine andere.
Allerdings halte ich es für sehr schwierig sich so einer Situation aus eigener Kraft zu entziehen.
Abhängigkeit ist NIE gut.
 
Natürlich spielt die Psychosomatik mit. Bei mir steht dabei eben das körperliche Empfinden im Vordergrund, und nicht die Psyche. Ich fühle mich nicht krank. Lediglich von meiner Gefühlswelt zuweilen überwältigt.

Aber auch das ist eine Verhaltenssucht - hat nichts mit einer 'körperlichen Abhängigkeit' zu tun. Finde dich damit ab und zieh deine Konsequenzen: einen 'Entzug' machen, wirds nicht spielen (falls das mal Thema sein sollte).
 
@Mitglied #391280

Ich denke, Du hast den ersten Schritt durch die bewusste Wahrnehmung bereits gemacht - Respekt!


Teilweise (ohne einen BDSM Background) sind mir solche Phasen des "Reinkippens" in ein derartiges Verhalten durchaus persönlich durch eigene Erfahrungen bekannt.

Folgende Denkansätze:

Körperliche Befriedigung ist ein positiver "Kick"

Man versucht Positives zu Steigern das führt mitunter zu einem immer Mehr/Schneller/Weiter - sprich man hastet dann von "Kick" zu "Kick"
Gleichzeitig nimmt der "Kick" in der Intensität/Erleben allerdings ab - eine Art Abstumpfungseffekt

Wenn man für seinen Partner etwas empfindet, dann will man für Ihn auch etwas Positives sprich "Kick" realisieren

In von Dir aufgezeigten Fall führt also so eine Situation zu einem "doppelten" positiven Erlebnis - Körperlich für Dich und Emotional für den Partner, da Du ihm ja gleichzeitig seine Wünsche erfüllst.

Die Geschichte mit dem Kick führt bei der Möglichkeit das ohne Limits Auszuleben zu einem sexuellen Suchtverhalten.


Ich würde das mit deinem Partner dergestalt besprechen und hier bewusst Reduzieren respektive sogar einmal eine Phase der sexuellen Abstinenz einlegen - war zumindest mein Ansatz.


LG Bär
 
Ich habe festgestellt, dass ich sexuell zunehmend in eine völlige Hörigkeit meinem Partner gegenüber falle und praktisch alles mache, was er von mir verlangt, insbesondere was den Sex mit anderen Frauen und Männer betrifft, bzw. diese zum Sex zu verführen. Ich bin praktisch sein "Medium" geworden.

Gibt es hier jemanden, der in ähnlicher Situation ist? Erfahrungen?


Für mich liest sich das nicht so, als würdest du das für bedenklich halten. Ich erkenne auch keine Bitte um Hilfe. Darum einfach nur meine Gedanken und Erfahrungen dazu.

Ich habe eine Beziehung hinter mir (meine erste Partnerschaft in sehr jungen Jahren, die aber einige Jahre Bestand hatte), in der sich mein Partner so weit abhängig von mir gemacht hat, dass man durchaus von einer Hörigkeit sprechen kann - und ich schreibe ganz bewusst davon, dass er sich abhängig gemacht hat und nicht ich ihn. Die Sucht hat schon mit seiner Suche/t nach einem solchen System begonnen. Mein Fehler war es, ihm zu geben, was er wollte. Mit der Intensität des Erlebten wurde auch seine Abhängigkeit immer größer. Zeitgleich verstärkte sich mein Wunsch nach Distanz. Das hatte etwas von dem Schritt, den man zurückgehen möchte, um den anderen besser erkennen zu können. Allerdings war da immer weniger von ihm da.

Geendet hat diese Beziehung damit, dass er, als ich mich daraus lösen wollte, mehrfach versucht hat sich umzubringen. Es hat Jahre gedauert, bis wir beide wieder ein einigermaßen unbelastetes Leben führen konnten, denn an den Trümmern hatten wir auch beide aufzuräumen. Heute ziehe ich die Reißleine schon beim geringsten Versuch eines Menschen, sich in meine Abhängigkeit zu begeben. Mit einem Menschen zu leben, der nur mehr Sprachrohr oder "Medium" ist, das ist mir zu wenig. Es bürdet ein Übermaß an Verantwortung auf, während der Mensch selbst hinter einem Spiegel verschwindet.
 
@Mitglied #391280, sorry wenn ich mich da noch einmal reinhänge - nach überschlafen und noch einmal nachlesen.

erstens einmal: meinen aufrichtigen respekt für diesen schritt und thread hier. sicher nicht etwas, was dir einfach so eingefallen und leicht gefallen ist.

und zweitens: auf das folgende erwarte ich gar keine antwort oder einen dialog hier, sondern es sind einfach für dich selber dinge zum nachdenken und in deine überlegungen einfließen lassen.

du schreibst, du stündest ohnehin bei kollegen "unter beobachtung". früher war hier - nicht ganz unberechtigt - davon die rede, dass es problematisch ist, sich aus dem berufsleben betrachtet "sexuell zu öffnen". daher die frage - an dich selber: wissen die "beobachtenden" kollegen überhaupt genug über die thematik und konkrete situation bei dir - auch in den entscheidenden details - um dir hinreichend gutes feedback geben zu können? wegen einer zweiten - unabhängigen - meinung warads.

das zweite, was ich mich frage: da sind summa summarum "drei parteien" mit im spiel: du - dein partner - die dritten. wie setzt sich diesbezüglich deine sorge bzw. die veränderung zusammen, die dich auf einmal stutzig macht? wem gegenüber? was hat sich verändert?

und vielleicht auch für dich wichtig: was war konkret der entscheidende moment, der das ungute gefühl ausgelöst hat? was ist da gerade geschehen? und welche der drei parteien war da wie involviert? welche angst war da bei dir da? wem gegenüber?

wie gesagt: nichts, was mich an antworten etwas angeht. aber womöglich fragen, die dir bei einer aufarbeitung gestellt werden würden.

vielleicht hilft es dir, dazu ein bild in dir entstehen zu lassen.
 
Für mich liest sich das nicht so, als würdest du das für bedenklich halten. Ich erkenne auch keine Bitte um Hilfe.

In von Dir aufgezeigten Fall führt also so eine Situation zu einem "doppelten" positiven Erlebnis - Körperlich für Dich und Emotional für den Partner, da Du ihm ja gleichzeitig seine Wünsche erfüllst.

Das einzige was mir zu denken gibt ist, dass ich mich mittlerweile nahezu von jeglicher Verantwortung entbunden fühle und alles bedenkenlos erfülle, was er von mir verlangt. Und wie schon gesagt, seinem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein blind vertrauen kann. Dieses (als sein "Medium" ) quasi von jeglicher Verantwortung entbunden sein und keinerlei Rechenschaft ablegen zu müssen, gibt mir den besonderen Kick der sexuellen Lust und ein Gefühl grenzenloser Freiheit.

PS: Das alles heißt aber nicht, dass ich keine Notbremse ziehen kann und auch soll, wenn was nicht so wie vorgestellt läuft.
 
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