Hätte ich das, wäre ich heute vielleicht reich......
So konnte ich nur aus meinen (beruflichen) Kontakten mit zig Prostituierten meine Erfahrungen machen......denen Du ja nicht allzu viele Bedeutung beimessen musst.
Werde ich aber!
Meine
Kontakte waren wie erwähnt, kollegialer Art.
Du sprichst von "zig" "Prostituierten". Vielleicht hatte auch ich "zig" Kolleginnen.
Ab wann sprechen wir über eine repräsentative Zahl? Sind es 18 Personen genug, 38 oder 80? Ab wann sprechen wir über einen repräsentativen Querschnitt? - Strassenstrich, billiges Studio, teures Club, "Nobelbordell", Escort-Agenturen. welche Perspektive wählt man: kriminologische, soziale, geschlechterspezifische... Auch dann ist sehr schwer zu einem eindeutigen Schluss zu kommen.
Folgendes Bild geben Zeitungsberichte aus der Schweiz, Österreich, Deutschland wider:
"230 Polizisten im Einsatz . Im Rahmen der Aktion wurden 17 Frauen wegen illegaler Prostitution festgenommen. Die meisten von ihnen sind rumänischer Herkunft und befinden sich jetzt in Ausschaffungshaft."
tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2007/02/27/schweiz/schlag_gegen_prostituierten_ring
"In Bayern ()...) fanden im Rahmen des "Fahndungstages Menschenhandel und Rotlichtkontrollen" umfangreiche Kontrollen statt.
Das Ergebnis: Bei über 100 kontrollierten Personen in über 50 Betrieben wurde ein einziger Verstoss gegen das Ausländerrecht festgestellt."
www.mittelbayerische.de
Razzien in Südengland - Keine sog. Zwangsprostituierten gefunden.
Prostitution wird als Zwangs empfunden und daraus resultiert staatliches Kontroll- und Rettungsbedürfnis. Damit wird der gesamte Sexwork kriminalisiert und viel Leid erzeugt.
www.thisissouthdevon.co.uk/d....=79060&pNodeId=134831
Purice, Du beziehst Dich auf die zwei Falter-Artikeln ("Abhörprotokolle"). Klenk musste damals u.a. von der Wiener Zeitung Kritik einstecken, der reisserische Bericht gehe Richtung Boulevardpresse, unter Verwendung des vouyeristischen Blickes werden schlüpfrige Details ausgebreitet ("nein, ich gehe nicht zu ihm, ich mag nicht A.!").
Dadurch verstärkt sich im Bewusstsein der Leser/Medienkonsumenten das Bild - die Verflechtung von Menschenhandel und Prostitution. Man hört auf zu unterscheiden.
"Zwangsprostitution" ist keine Prostitution. es sind genötigte oder vergewaltigte Frauen.
Immer mehr Frauen suchen fern der Heimat Arbeit. Prostitution ist eine davon. Legale Migration ist kaum möglich. Arbeitsrechtlich sind frauen illegal in der EU. Sie werden in den illegalen Artbeitsmarkt gedrängt (nicht nur Sex, auch als Haushaltshilfe oder Kindermädchen!), was schlechte Lebens- und Arbeitsbedingungen fördert (Erpressbarkeit, Zwang zu Praktiken die sie nicht tun möchten). Das in der Öffentlichkeit vorherrschende Bild, dass sie Opfer von Menschenhandel seien, entspricht nicht der Realiät. Verachtung und Bekämpfung des Frauenhandels darf nicht zur Verachtung und Bekämpfung der Prostitution führen. Statt dessen ist eine Verbesserung der rechte der illegalen Sexarbeiterinnen notwendig. Nur so lassen sich bessere Bedingungen für Arbeit und gesundheit erreichen und Ausbeutung und Kriminalität in der Sexarbeit bekämpfen.
Ein Anfang wäre da:
warum schauen wir nicht auf die repressive Migrationspolitik, die zu Illegalität, Rechtlosigkeit und Ausgrenzung führt.