Sind die Deutschen wirklich an der heimischen Uni-Misere schuld ?

Es soll eine einheitliche Studiengebühr für alle Unis geben - und damit basta.

Im Prinzip hast du Recht. Allerdings mit der Einschränkung, dass Studenten, die ausreichend begabt und auch lernwillig sind, die Gebühr im Rahmen des Stipendiums refundiert bekommen.
 
wie gesagt können mögliche Studiengebühren nur der zweite Schritt, aber nicht der Erste sein.
Zuerst das Konzept, dann die Finanzierung!
Alles andere ist unredlich.
 
Aber es wird kein Konzept geben, das ohne Geld auskommt.
Und "Studiengebühren auf keine Fall" ist auch kein Konzept.

... das es nach Deiner Ansicht nicht gibt heißt: Bildung soll gratis sein! Bis zum Abschluss einer Berufsausbildung soll der Auszubildende nichts dafür zahlen müssen. Das ist sehr wohl ein Konzept.
 
"Hauptsach Studiengebühren und weiterwurschteln wie bisher"

Ohne selbst groß ein Konzept zu haben (das müssen schon die Verantwortlichen bringen), bin ich überzeugt:

Wir werden die Studiengebühren brauchen und dazu noch einmal mindestens die gleiche Summe aus dem Budget als Draufgabe. Jedenfalls sollte die Gebührenfreiheit (um einen sozialistischen Minister zu zitieren) nicht in Stein gemeißelt sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wäre auch dafür, dass sich die Parteien ohne "in Stein gemeißelte" dogmatische Vorbedingungen zusammen setzen. Eines ist jedenfalls klar: Ohne Studiengebühren werden deutsche Studenten hierzulande immer auf Kosten des österreichischen Steuerzahlers studieren. Sollen wirklich dafür neue Steuern eingeführt oder bestehende erhöht werden?

Für die Hochschülerschaft sind Studiengebühren ein absolutes Tabu. Das ist aber kein sozial verträglicher Standpunkt. Damit verlangen sie, dass viele kleine Steuerzahler in Zukunft mehr blechen, dass die Kinder des Herrn Treichl weiterhin gratis studieren können. Und es ist ja nicht so, dass Studiengebühren begabten und studierwilligen Kindern aus ärmeren Familien den Zugang zur Hochschule versperren müssen.

es ist doch mehr als naiv anzunehmen, dass die deutschen nicht mehr nach österreich kommen, wenn es studiengebühren gibt und die decken in den meisten fällen nur einen geringen teil des aufwandes
 
es ist doch mehr als naiv anzunehmen, dass die deutschen nicht mehr nach österreich kommen, wenn es studiengebühren gibt und die decken in den meisten fällen nur einen geringen teil des aufwandes

Natürlich werden sie trotzdem kommen. Aber mit Studiengebühren leisten sie wenigstens einen kleinen Beitrag zum System, das sie beanspruchen. Derzeit ist´s völlig gratis. Es müssen ja auch die 500.- Euro nicht unverrückbar sein. Wäre ja auch vorstellbar, dass die Gebühr mit 1000.- Euro festgesetzt wird. Und der Nachwuchs des von mir schon mehrfach zitierten Herrn Treichel bekommt überhaupt nichts refundiert. Kinder aus gehobenen Mittelstandsfamilien (sagen wir, zwischen 80.000.- und 150.000.- Euro Jahreseinkommen) wird sie durch ein Stipendium auf 500.- reduziert und bedürftige inländische Studenten erhalten sie über das Stipendium zur Gänze refundiert (soferne sie nachweislich studieren!!!)
 
Zuletzt bearbeitet:
.... und die ÖH zeigt sich enttäuscht.

http://www.salzburg.com/online/nachrichten/innenpolitik/Studiengebuehr-OeH-von-Van-der-Bellen-enttaeuscht.html?article=eGMmOI8VfPefmTPVYG44AoQfYLFWscvPSUkTJxG&img=&text=&mode=

Noch deftiger formulierte es Lea Laubenthal von den Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS): „Wenn sich Van der Bellen in dieser zentralen Frage von den Grünen Grundsatzpositionen verabschiedet, sollte er sich wohl besser überlegen, die Partei zu verlassen und sich bei der ÖVP als Nachfolger eines rücktrittsreifen Wissenschaftsministers mit zweifelhaftem Verhältnis zur Verfassung zu bewerben. Die Anbiederung hat ja scheinbar schon begonnen.“

Nau servas .... Meinungsvielfalt ist bei den Jung - Grünen nicht gefragt. :shock:
 
Zuletzt bearbeitet:
Laut einem Artikel der Gratiszeitung Heute vom 28.4.2011, S.4, sind derzeit 20.000 Deutsche an Österreichs Unis inskribiert, vor allem in Medizin. Aufgrund eines doppelten Matura/Abiturjahrgangs und des Wegfalls der Wehrpflicht in D wird befürchtet, dass zehntausende Deutsche die heimischen Unis stürmen und angeblich schuld daran seien, dass die heimischen Unis überfüllt und vom Kollaps bedroht sind.

FPÖ Chef Heinz-Christian Strache fordert dass der deutsche Staat für seine Studenten in Österreich zahlt, eine Meinung, die laut Heute auch der jetzige Wissenschaftsminister Karl-Heinz Töchterle vor zwei jahren noch vertreten hat.
Laut Töchterle können Studiengebühren und generelle Zugangsbeschränkungen den Uni Kollaps verhindern.

Laut einer Umfrage von Heute sind 67 Prozent der Befragten für Studiengebühren. (Heute, 29.4.11, S.9). Je älter die Befragten, umso lauter der Ruf danach. Aber selbst jeder zweite unter 30 jahre fordert die Einführung von Studiengebühren. So auch Staatssekretär und Jus Student Sebastian Kurz.

Heute führt weiter aus, dass unter den befragten Studenten viele den Ansturm von deutschen Studenten als Ursache für die katastrophalen Zustände an den Unis sehen.

Also, was meint Ihr ?

Gefährden die deutschen Studenten unser Uni System ?

Sind Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen ein wirksames Mittel um der Lage Herr zu werden ?

Ja klar, in Deutschland zaehlt das wissen und bei uns nur das geld. Damit noch mehr vollidioten bei uns studieren, und leute mit hirn sich das schlicht finanziell nicht leisten koennen!

Tja, wenn Heute-leser gefragt wurden.:kopfklatsch:
 
Die Studiengebühren werden kommen (müssen). Ein übergroßer Nachbar, der den Studienzugang reguliert und beschränkt und selber Studiengebühren einhebt ...... wen wundert´s, wenn die Deutschen unsere Unis überfluten?

Die Hochschülerschaft kämpft unverdrossen und mit Scheinargumenten gegen jede Art von Entgelt für´s Studieren. Auch Mirijam Müller, Bundesvorsitzende des Verbandes sozialistischer Studenten bezeichnet jede Art von Entgelt für´s Studieren als ungerecht, auch nachgelagerte Rückzahlungen.

Aber die Allmacht der leeren Kassen kümmert sich nicht um die polemischen Wortspenden der Politruks, die Studiengebühren werden kommen. Klar ist nur noch nicht , in welcher Form. Die Gabi aus Salzburg hat´s auf den Punkt gebracht: "Was spricht gegen sozial abgestufte Studiengebühren"

Studiengebühren: Auf der Suche nach der schweigenden Mehrheit

Die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hat einmal mehr die Einführung von sozial gerechten Studiengebühren gefordert. Die Studierenden sollen aber nur dann zur Kasse gebeten werden, wenn sie im Gegenzug an den Unis gute Bedingungen erwarten können und auch das Stipendienwesen fair und sozial ausgewogen geregelt wird, skizzierte Burgstaller ihre Vorstellungen. Sie will beim nächsten SPÖ-Parteitag einen Abänderungsantrag gegen den derzeit gültigen Partei-Beschluss gegen Studiengebühren einbringen und erwartet Zustimmung der Funktionäre. Es gebe in der SPÖ längst eine "schweigende Mehrheit", zeigte sich die Landeshauptfrau überzeugt.

Noch führen die die Dogmatiker verbissene Rückzugsgefechte, spricht etwa Günther Käutner von einer Studiengebühr ausschließlich für Millionäre. Aber die Zeit ist abgelaufen für Dampfplauderer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber es wird kein Konzept geben, das ohne Geld auskommt.
Und "Studiengebühren auf keine Fall" ist auch kein Konzept.


Doch, ist es. In Deutschland sind diese Debatten vor einigen Jahren auch geführt wurden, da war der Aufhänger zwar nicht der, daß zu viele Österreicher bei uns studieren :mrgreen: - aber das Herumgehacke war ähnlich.

Ich halte Studiengebühren für schlicht wahnwitzig - würdig für Länder, denen es nicht wichtig genug ist, alles in die Bildung seiner künftigen Generationen zu investieren, was nur möglich ist. Die Regulierung an Studienplätzen wird so nicht erreicht, das läßt sich sinnvoller über Leistungsnachweise, Eindämmung von Bummelsemestern und Anwesenheitspflicht in den Vorlesungen regeln. Bundesweit gleiches Bildungsniveau wurde schon angesprochen (wäre ich sehr dafür, ich bin über mehrere Schularten in verschiedenen Bundesländern durchgejuckelt, das war Mist) usw. - es gäbe so viele Möglichkeiten, wenn man gewillt ist, Bildung so zu gestalten, daß sie möglichst vielen ihren Fähigkeit entsprechend zugänglich ist und darin auch investiert.

Aber ich geb's zu: da bin ich ein Träumerle, ich bilde mir immer ein, daß jeder nur das größte Interesse daran haben kann, den künftigen Generationen das bestmögliche Rüstzeug überhaupt mitzugeben, und zwar so umfassend und kostenlos, wie es nur möglich ist.
 
und zwar so umfassend und kostenlos, wie es nur möglich ist.

Gabi Burgstaller (SPÖ) spricht von sozial verträglichen Gebühren. Ich nehme an, dass sie sich darunter Ähnliches vorstellt wie ich. Studiengebühren für die, die es sich leisten können. Und auch für die, die nicht zielstrebig studieren (bummeln).

Meine Vorstellung von einer Einkommensgrenze, oberhalb der es keinesfalls eine Befreiung von der Studiengebühr geben soll, ist 70.000.- Euro Familieneinkommen (Familie mir 1 Kind, bei mehr Kindern natürlich höher).
 
gogolores, ich hab mir diesen Thread komplett durchgelesen, ich kenne eure Politiker/innen nicht und würde mich diesbezüglich auch nicht in die Diskussion reinhängen.

Was ich weiß, ist, daß auch hier ähnliche Argumente quer durch alle Parteien und Interessengruppen geführt worden sind. Die Argumentation hinsichtlich ausländischer Studenten lasse ich mal außen vor, ich kenne mich zu wenig aus, ob Bildungstransfer auf globaler Ebene im Interesse der einzelnen Nationen sein kann oder muß (könnte es mir aber vorstellen). Aber ich finde, daß diese Diskussion zu sehr ihren Fokus auf Bildung als individuelles Gut legt, meiner Auffassung nach muß bestmögliche Bildung bzw. Ausbildungschancen im Interesse eines jeden Staates liegen, eigentlich mehr denn je, wenn man sich die zunehmenden wirtschaftlichen, sozialen, umwelt-/klimarelevanten Themen unserer Zeit so ansieht, dem ist nicht mit dem Mittelmaß angepaßten Bildungsniveau beizukommen.

Weil ich aber davon überzeugt bin, daß bestmögliche Bildung vor allen Dingen im Interesse eines Staates sein muß, wäre es unsinnig, den Zugang bzw. die Finanzierung vom Einkommen von Eltern abhängig zu machen.
 
Die Argumentation hinsichtlich ausländischer Studenten lasse ich mal außen vor, ich kenne mich zu wenig aus, ob Bildungstransfer auf globaler Ebene im Interesse der einzelnen Nationen sein kann oder muß (könnte es mir aber vorstellen).

Die ist in Österreich aber sehr wichtig. Denn bei allen Vergleichen zwischen A und D darfst du nicht außer Acht lassen: In D gibt´s Numerus clausus, in A nicht. Und so versuchen es viele der in Deutschland Abgewiesenen halt in Österreich. Zwar ist der erwartete Ansturm geringer als befürchtet geblieben, aber manche Zahlen geben schon zu denken. An der UNI Innsbruck waren z.B. 70 % der Studienanfänger im Fach Psychologie Deutsche. Bei den Ingenieurswissenschaften in Salzburg sind 61 % der Studienanfänger Deutsche.
 
Grundsätzlich sind die Deutschen seid 1945 an allem Elend der Welt schuld.
Das an Österreichischen Unis natürlich nicht ausgenommen. :cool:
 
Das an Österreichischen Unis natürlich nicht ausgenommen. :cool:

Das Problem ist real. "Schuld" aber ist in erster Linie jene Institution, die an allem Elend in Europa schuld ist. Sie erlaubt nämlich keine Beschränkungen für Studiosi aus anderen EU - Ländern. Und somit ist Unbill vorprogrammiert. Denn ähnlich wie beim Euro, der als Gemeinschaftswährung für Länder mit krass unterschiedlichen Wirtschaftdaten zu Problemen führt, ist es auch ein Problem, wenn die verschiedenen Länder Europas völlig unterschiedliche Zugangsregelungen zu den Hochschulen haben. Und wenn es dann noch keine Sprachbarriere gibt ........
 
"Schuld" aber ist in erster Linie jene Institution, die an allem Elend in Europa schuld ist. Sie erlaubt nämlich keine Beschränkungen für Studiosi aus anderen EU - Ländern.

Und das hat wiederum ideologische Gründe.
Ein Beschränkung könnte ja als Diskriminierung gedeutet werden.
Also darf "alles" rein egal ob`s Niwoh dann draußen bleibt.
 
Zurück
Oben