Sprüche die nicht erlaubt sind.

Gast · 21.1.2009

''Jedem das Seine''

Ich möchte mich gleich mal entschuldigen sollte ich mit diesem Spruch jemand zu nahe treten.

Ich wusste bis heute nicht, dass ich diesen Sprachgebrauch zu meiden habe weil dieser Antisemitisch ist.

Da ich anscheinend zu wenig Erfahrung auf diesem Gebiet
habe würde es mich interessieren welche Sprüche ich zukünftig zu meiden habe um nicht in ein rechtes Eck gestellt zu werden.

Wer sich im Thread mit einem Spruch dazugesellt sollte aber auch
die Sache mit dem Hintergrund gleich dazuschreiben.

Hier die Quelle wieso und warum
http://www.fr-online.de/top_news/1658833_Et-tu-Tchibo.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Suum_cuique

LG
Vita

Gast · 21.1.2009

Zitat:
...
habe würde es mich interessieren welche Sprüche ich zukünftig zu meiden habe um nicht in ein rechtes Eck gestellt zu werden.

ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand wegen eines spruches in irgend ein eck gestellt wird, solange er dies nicht mit seiner geisteshaltung bestätigt.

da wird man maximal darauf hingewiesen, dass dies ein fehlgriff war.

*des kann i jetzt nit mit link hinterlegen, da des ja vun mir kimmt und i jetzt heia geh..

*

Gast · 21.1.2009

Möchte aber gleich anmerken, weshalb ich diesen Thread eröffnet habe. Ich habe gerade im Deutschen TV eine Diskussion verfolgt, mit Michel Friedmann und einigen deutschen Politikern, wo dies zur Sprache kam (und noch vieles mehr), ich fiel aus allen Wolken als ich hörte, dass diese Aussage ''Jedem das Seine'' antisemitisch und nur von Nazis und Antisemiten in Gebrauch genommen werden, die anscheinend zu wenig Intelligenz besitzen um sich mit der Geschichte auseinander zu setzen

.
Nachdem ich die Geschichte dieses Ausspruchs in Wiki nachgelesen habe, stellt sich mir die Frage, was passiert mit unserer Sprache.
Welchen Sprachgebrauch darf man zukünftig noch verwenden, ohne jemanden zu beleidigen oder zu kränken (oder gar noch mehr)?

Vita

Gast · 21.1.2009

Zitat:
ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand wegen eines spruches in irgend ein eck gestellt wird, solange er dies nicht mit seiner geisteshaltung bestätigt.

da wird man maximal darauf hingewiesen, dass dies ein fehlgriff war.

*des kann i jetzt nit mit link hinterlegen, da des ja vun mir kimmt und i jetzt heia geh.. *

Sorry morph, aber dann hast du dir die Links nicht angesehen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass 'Tschibo', 'Esso' oder 'Rewe' so eine Geisteshaltung haben oder hatten und mussten den Werbeslogen nach heftigem Protest zurückziehen....

petseit · 21.1.2009

Zitat:
ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand wegen eines spruches in irgend ein eck gestellt wird, solange er dies nicht mit seiner geisteshaltung bestätigt.

ich würd das ganz genauso sehen.

also gut, nachdem du ja am sammeln bist - die redewendungen
"...bis zur kalten vergasung" oder etwa "...durch den rost fallen" sind auf jeden fall belastet und nach kurzem nachdenken auch selbsterklärend.

Gast · 21.1.2009

Zitat:
ich würd das ganz genauso sehen.

also gut, nachdem du ja am sammeln bist - die redewendungen
"...bis zur kalten vergasung" oder etwa "...durch den rost fallen" sind auf jeden fall belastet und nach kurzem nachdenken auch selbsterklärend.

Ja petseit, eh klar diese Sprüche sind zu meiden, das ist mir klar und auch bekannt, aber einmal ganz ehrlich, wusstest du wirklich dass ''jedem das Seine'' durch Nazis belastet ist und nicht mehr verwendet werden sollte?

petseit · 21.1.2009

ja - wobei ich differenzieren würde in welchem zusammenhang und von wem es verwendet wird.

im rahmen einer werbekampagne würde ich es als einigermassen unglücklich gewählt bezeichnen.

Gast · 21.1.2009

äähh vita...hast du schon alles gelesen?

erstes zitat wiki

Pervertiert gebraucht wurde die deutsche Übersetzung Jedem das Seine als von innen zu lesendes Motto am Eingangstor des Konzentrationslagers Buchenwald.

zweites zitat wiki (ursprung des spruches)

Suum cuique geht als Grundsatz auf das antike Griechenland zurück. In der Politeia stellte Platon fest, dass Gerechtigkeit besteht, wenn man das Seine tut und nicht vielerlei Dinge treibt (τὸ τὰ αὑτοῦ πράττειν καὶ μὴ πολυπραγμονεῖν δικαιοσύνη ἐστί, to ta autou prattein kai me polypragmonein dikaiosyne esti, IV 433a). Jeder soll das Seine (für die Gemeinschaft, den Staat) tun, und zwar in Art und Umfang so, wie es seinem Wesen, seinen Möglichkeiten und den individuellen Umständen entspricht. Ergänzend erklärte Platon, dass auch jeder das Seine bekommen soll und dass niemandem das Seine genommen werden soll (433e).

nur weil ein verbrecherisches system diesn spruch mißbräuchlich verwendete...das kz buchenwald existierte von Juli 1937 bis April 1945, die griechische kultur ist wie alt, im vergleich?...wäre das ein starkes stück, jemanden da antisemitismus vorzuwerfen.

und was friedmann sagt oder nicht sagt, geht mir komplett am a**** vorbei...

Gast · 21.1.2009

Zitat:
Sorry morph, aber dann hast du dir die Links nicht angesehen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass 'Tschibo', 'Esso' oder 'Rewe' so eine Geisteshaltung haben oder hatten und mussten den Werbeslogen nach heftigem Protest zurückziehen....

nö...aber jetzt

kannmich nur wiederholen...die von dir angeführten unternehmungen scheinen - zumindest nach aussen hin, nicht antisemitisch.

in diesem fall unglücklich in der wahl der mittel...

Gast · 21.1.2009

Zitat:
ja - wobei ich differenzieren würde in welchem zusammenhang und von wem es verwendet wird.

im rahmen einer werbekampagne würde ich es als einigermassen unglücklich gewählt bezeichnen.

In der Diskussion im TV waren die Politker aber alle ziemlich fertig und trauten sich nicht mal zu antworten, jeder der Anwesenden stotterte bei den Aussagen nur herum.

Wieso gerade bei der Werbekampagne, anscheinend bin ich so blöd um es nicht zu verstehen.

Zitat:
und was friedmann sagt oder nicht sagt, geht mir komplett am a**** vorbei...

Aber genau der unterstellt allen die solchen Wortschatz gebrauchen antisemitisch zu sein und aus der Geschichte nichts gelernt zu haben.

Gast · 21.1.2009

Zitat:
und was friedmann sagt oder nicht sagt, geht mir komplett am a**** vorbei...

Bei Diskussionen an denen er teilnahm bin ich auch des öfteren aus allen Wolken gefallen. :roll:

Hätte er immer für sich so genau gewusst was richtig oder falsch ist, wie er es bei anderen weiss, wäre er besser gefahren.
Das schreibe ich jetzt über einen deutschen Mitbürger :lehrer:

Mitglied #39117 · 21.1.2009

Im privaten Sprachgebrauch kann "jedem das Seine" meiner Meinung nach durchaus verwendet werden. Es war mir bisher nicht bekannt, dass diese Redewendung missbraucht wurde. Ich weiß es bei "Kraft durch Freude" und "Arbeit macht frei", das verwende ich nicht. Und mir fällt ein, wenn ich so zurückdenke, dass ich erst neulich beim Schrubben meiner Fliesenfugen vor mich hingeschimpft hab "die kannst putzen bis zum Vergasen, die werden nicht sauber". Politisch absolut unkorrekt...aber halt im heimischen Badezimmer....böse eiskristall.
Ich denke, es kommt immer auf den Zusammenhang an, in dem solche Redewendungen fallen.

Gast · 22.1.2009

also ich denke diesen spruch kann man sehr wohl weiterhin sagen,weil ich sehen da auch nichts rassitisches daran nur weils mal wo gestanden hat
und dann sollte man sich mal umsehen in lokalen wenn jemand mit dem bier anstosst und bevor getrunken wird es nochmal einmal kurz auf den tisch stellt,das hat auch mal geheissen keine juden am tisch
aber ich denk das wissen sicher nicht allzuviele und tun es

Gast · 22.1.2009

Man könnte es auch schon als problematisch ansehen wenn jemand einen Volkswagen fährt.
Man muß nur verzweifelt genug suchen und interpretieren, dann kann man aus allem etwas machen.

Gast · 22.1.2009

Zitat:
Bei Diskussionen an denen er teilnahm bin ich auch des öfteren aus allen Wolken gefallen.
Hätte er immer für sich so genau gewusst was richtig oder falsch ist, wie er es bei anderen weiss, wäre er besser gefahren.
Das schreibe ich jetzt über einen deutschen Mitbürger

habe diesen herren auch schon hin und wieder gesehen...no comment...

Zitat:
...
hingeschimpft hab "die kannst putzen bis zum Vergasen...

wann haben diese fliesen das letzte mal ein putzmittel gesehen?

:undweg:

Zitat:
Ich denke, es kommt immer auf den Zusammenhang an, in dem solche Redewendungen fallen.

kürrekt...

Gast · 22.1.2009

ich kann das ja durchaus verstehen bei redewendungen die von den nazis geschaffen wurden oder bei sachen wie "durch den rost fallen" (ich denk halt mal das es diese redewendung schon vor den nazis gab)

aber bei "jedem das seine" hört sich bei mir das verständnis auf. da müssten wir die kirchensteuer abschaffen und diverse autobahnen auch abreissen.

ich bin 73 geboren, ich seh nicht ein warum ich uralte redewendungen nicht verwenden darf weil 2 generationen vor mir schlimme dinge verbrochen wurden.

man darf diese zeit natürlich niemals vergessen und niemals verzeihen und sollte immer danach streben das so etwas nie wieder passieren kann. aber bitte alles mit maß und ziel.

es gibt sicher wichtigere dinge zu diesem thema die es aufzuarbeiten gilt.

und ernsthaft noch immer flüchtige kriegsverbrecher die allesamt über 80 sind quer über die ganze welt zu jagen find ich auch nicht sehr sinnvoll. das geld wäre für entschädigungen besser ausgegeben.

Gast · 22.1.2009

Das Problem bei einer politisch korrekten Herangehensweise ist, dass es sehr schwierig ist, da unsere komplette Sprache von Diskriminierungen jeglicher Art durchzogen ist.
Der Fachbegriff (welcher sich jedoch nicht nur auf die Sprache bezieht) hierfür ist strukturelle Gewalt.

Versucht man es zu ändern kommt es schnell zu Absurditäten.

Ich gebe ein "klassisches" Beispiel:
Neger, ein pejorativer (abwertender) Begriff, weil er in einer Zeit geprägt wurde wo alles nicht-westliche als primitiv, unzivilisiert und minderwertig angesehen wurde.
Später Farbiger, Schwarzer, Dunkelhäutiger....nicht befriedigend, da es dennoch die "Andersartigkeit" betont
Modern: Aus den USA kommend: afro-amerikanisch oder afrikanischer Abstammung.

Aber als Wiener mit sag ma einem Elternteil aus dem Senegal würdest dir aber ned bled vorkommen, wenn jemand sagt...er ist afrikanischer Abstammung ?

Das nur zur strukturellen Gewalt in der Sprache.

Die Nazis haben einfach zu viele Begriffe mißbraucht, wie Ehre, Heimat etc.
Persönlich denke ich, daß man Ihnen damit sogar das "beste" Denkmal gesetzt hat indem man jahrzehntelang zusehr auf sprachliche Tabus gesetzt hat.
Natürlich sollte man, wenn es einem bewußt wird, so etwas nicht weiter verwenden, ich würde jetzt aber nicht aufspringen und mit dem Finger deuten, wenn ich beispielsweise den obrigen Spruch hören würde. Dafür ist das Ganze zu komplex.

Gast · 22.1.2009

Zitat:
...
Aber genau der unterstellt allen die solchen Wortschatz gebrauchen antisemitisch zu sein und aus der Geschichte nichts gelernt zu haben.

dieser herr muss provozieren...um die quoten zu steigern...um die niederen gelüste der fernsehkonsumenten zu befriedigen...

is ja geil, wenn andere streiten, sich gegenseitig beleidigen, untergriffig werden...das lenkt so schön vom eigenen leben ab

Mitglied #39117 · 22.1.2009

Zitat:
wann haben diese fliesen das letzte mal ein putzmittel gesehen?

gesehen täglich....die müssen bloß aus der Dusche rausschauen, da stehts, das Putzmittel....es fehlte am Kontakt :roll:

kommt wahrscheinlich daher, dass ich fliesengeschädigt bin :haha:

Gast · 22.1.2009

Zitat:
"...durch den rost fallen" sind auf jeden fall belastet und nach kurzem nachdenken auch selbsterklärend.

Also ich bin doch auch schon öfter......

http://www.redensarten-index.de/suc...ost fallen&bool=relevanz&suchspalte[]=rart_ou

Hab mal gegoogelt also der Spruch ist ein spruch des täglichen Gebrauch.
Wer und wann darf man den jetzt sagen und wann nicht.

Vita

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