Steirisches Kürbiskernöl aus China

Manchmal wird der Begriff "Isotopenmethode" auch für die Altersbetimmung fossiler Funde angewendet. Die Bestimmung nutzt den Effekt, dass die Menge an dem Isotop C-14 gemäß dem Gesetz des radioaktiven Zerfalls abnimmt. Die korrekte Bezeichnung für dieses Verfahren ist allerdings "Radiokarbonmethode".

Das ist eine zu enge Definition von Isotopenmethode: In der Archäologie arbeitet man mit Strontium- und Sauerstoffisotopenanalysen aus Zahn- und Knochenmaterial. Unterschiede der Isotopenzusammensetzung deuten auf Einwanderung hin.

PS.: In Wikipedia gibt es eine Erklärung unterschiedlichster Isotopenmethoden. Zu Strontium und Archäologie wird dort erläutert: "Strontium hat vier stabile, natürlich vorkommende Isotope [...] Bei Lebewesen (z. B. Menschen) wird Strontium an Stelle von Calcium auch in Knochen und Zahnschmelz eingebaut. Anders als in den Knochen wird das Sr im Zahnschmelz nach dem vierten Lebensjahr nicht mehr ausgetauscht. Deshalb bleibt dort das Isotopenverhältnis identisch mit dem am Lebensort des Kindes. Die Strontiumisotopenanalyse nutzt man für archäologische Untersuchungen von Skelettfunden. Vergleicht man das Sr-Isotopenverhältnis in den Knochen mit dem in den Kauzähnen, belegt ein unterschiedliches Verhältnis eine nach dem vierten Lebensjahr erfolgte Wanderbewegung."
 
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In Wikipedia gibt es eine Erklärung unterschiedlichster Isotopenmethoden.

Aber es ging mir um die Beantwortung dieser Passage:

Ein Nachweis der Herkunft gelingt nämlich nur mit der sogenannten Iso*topenmethode. Dabei werden die Kohlenstoffverhältnisse des untersuchten Kernöls mit jenen der *Bodenproben aus den Anbau*gebieten der Ölkürbisse verglichen.

Kohlenstoffverhältnisse zielt eben auf die Radiokarbonmethode ab. Und ohne jetzt Wikipedia zu bemühen ...... Ein sehr kleiner Anteil des in der Atmosphäre als CO2 enthaltenen Kohlenstoffs wird unter dem Einfluss der kosmischen Strahlung in C-14 umgewandelt. C-14 ist nicht stabil und zerfällt mit einer ziemlich langen Halbwertszeit. Das Verhältnis C-12 (stabiles Isotop) zu C-14 in der Atmosphäre wird als konstant angenommen.

Bei der Fotosynthese wird CO2 aus der Luft von Pflanzen in organisches Material umgewandelt. In diesem organischen Material (Bäume, Gräser etc.) liegt zunächst das gleiche Verhältnis C-12 zu C-14 vor, wie in der Luft. Das instabile C-14 Atom zerfällt und sein Anteil verringert sich zeitlich exponentiell. Durch Bestimmung des C-14 zu C-12 Verhältnisses kann daher das Alter der Probe ermittelt werden.

Und natürlich hast du recht, es gibt verschiedene Methoden der Isotopenanalyse. Eine interessante Anwendung ist auch die Bestimmung des Alters von Polareis.

antarktisches Polareis

Aber auch hier kann man sehen, dass Isotopenanalyse meist keine Routinemethode ist. Für laufend durchgeführte Kontrollen an Lebensmitteln ist sie sicher nicht die Methode der Wahl. Und weil es beim Polareis um ein seltenes Aluminiumisotop geht ..... Ein Beispiel zur Herkunftsbestimmung, das ich gut kenne: Für den Verarbeiter von Aluminium kann die Frage nach der Herkunft interessant sein. Und hier werden genau wie beim Kernöl seltene und typische Spurenelemente als Indikator herangezogen (und nicht die Isotopenanalyse). Die Bestimmung der Spurenelemente lässt darüber hinaus auch Rückschlüsse auf den Herstellungsprozess zu.
 
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Die Tageszeitung "Die Presse", Printausgabe von heute (17.06.2011), hat das Thema des Threads aufgegriffen ... siehe den ausführlichen Beitrag zum Kürbiskernöl in der Steiermark-Sonderbeilage (das EF wird allerdings nicht zitiert)
 
Es geht eben wieder darum das nicht immer der Saft der Kerne gefunden wurde sondern eben Pestizide bzw. krebserregende Produktionsrückstände wobei angeblich alle Werte, bei Tests im Handel, NICHT die Grenzwerte der EU-Verordnung überschritten haben.
Allerdings dürfte es gewaltige Unterschiede bei den Lieferanten geben.

Das mal "kurz" aus dem Artikel .........

(ich kann ihn gerne per Mail versenden wenn jemand interesse hat = am Besten PN - hochladen kann ich ihn leider nicht)
 
eben , da könnte man den salat auch mit motoröl anmachen :mrgreen:

Aber wenn es richtig schwarz sein soll, dann musst du schon Altöl nehmen. Und das schaff ich dann mit den heute üblichen langen Wechselintervallen nicht. Muss daher zwischendurch doch wieder Kernöl kaufen.
 
Es geht also nicht um Herkunftsnachweise [im Presse Artikel].

Doch, auch das ... z.B.: Kernöl mit chinesischen Kürbiskernen ist erkennbar an Rückständen von Pestiziden, die bei uns schon lange verboten sind. (Solches Kernöl darf aber als österreichisches Öl verkauft werden, wenn die Pressung in Österreich erfolgt.)

Daran, was alles nach Europa kommt, erinnert auch folgende Meldung als Querverweis zum Fukushima Thread: Laut Der Standard vom 17.06.2011 wurde versucht, mit Cäsium radioaktiv verseuchten Tee aus Japan über Frankreich nach Europa zu exportieren ... ein Indiz, dass wir in Europa indirekt von sämtlichen Missständen irgendwo in der Welt betroffen sind (gefährliche Gifte in der Landwirtschaft - wie in China, Atomkatastrophen - wie in Japan), weil es genug geldgierige Geschäftemacher bei uns gibt.
 
Doch, auch das ... z.B.: Kernöl mit chinesischen Kürbiskernen ist erkennbar an Rückständen von Pestiziden, die bei uns schon lange verboten sind. (Solches Kernöl darf aber als österreichisches Öl verkauft werden, wenn die Pressung in Österreich erfolgt.)


Meine Frage hatte eigentlich die Bestimmungsmethoden im Visier, die unabhängig von Verunreinigungen sind, welche der Mensch verursacht hat, sondern in der unterschiedlichen Zusammensetzung der Böden begründet sind (zB SE - Metalle). Aber ....... tatsächlich betreffen uns schädliche Verunreinigungen (z.B. Pestizide) wesentlich mehr.

Dass mit den Begriffen "steirisch" oder auch "österreichisch" noch lange nicht gesagt ist, dass das Produkt aus der österreichischen Landwirtschaft stammt, das war ja der Auslöser für mein Eingangsposting dieses Threads.

Heute kam die Schreckensnachricht im Mittagsjournal: Steirisches Kürbiskernöl, das heisst noch lange nicht, das es aus steirischen Kernen gepresst wurde:

http://steiermark.orf.at/stories/364897/

Und das setzt sich (leider) in vielen Bereichen fort ....... bei Schweinen ist das Fremdenrecht sehr locker gehandhabt. Wird es in einem österreichischen Schlachthof geschlachtet und verarbeitet, dann wird es ungeachtet seiner tatsächlichen Herkunft zum Österreicher.

Die Meldung über den radioaktiv kontaminierten Tee sehe ich aus europäischer Sicht eher positiv. Es gibt also wirksame Kontrolle. Für die Japaner ist das natürlich eher beunruhigend.
 
Während die Slowenen die Krainer Wurst (und damit auch die beliebten Käsekrainer) für sich beanspruchen, weil es angebliche eine regionale Spezialität aus Krain sei, wollen sie jetzt am Erfolg des Steirischen Kürbikernöls mitnaschen. Sie planen, den Begriff "Steirisches Kürbiskernöl jenseits der Mur" schützen lassen. :shock: Unbestätigten Gerüchten zufolge lässt Minister Darabos die Gründung einer Einsatztruppe (Codename Regiment Erzherzog Johann) prüfen, die im zu erwartenden Konflikt eingreifen soll.

Hoffentlich droht uns da kein Zweifronteinkrieg. Denn wie Recherchen im Bezirksarchiv der Stadt Zell am See ergeben haben, soll der Begriff "Berner Würstel" völlig zu Unrecht den Schweizern zugeschrieben worden sein. :ironie:
 
Unbestätigten Gerüchten zufolge lässt Minister Darabos die Gründung einer Einsatztruppe (Codename Regiment Erzherzog Johann) prüfen, die im zu erwartenden Konflikt eingreifen soll.

Endlich macht der was. Die slowenischen Spitzbuam! Zuerst gehens auf unsere Lippizaner los, dann auf unser Wurst und jetzt no auf unser schwarzes Gold. Es reicht! Slowenien muß sterbien!
 
War erst unlängst in der Presse ein BEricht dass ein Grossteil unseres Essen und Trinken(Fruchtsäfte) aus China kommt.
Probier einmal einen nichtchinesischen Knoblauch in einem Supermarkt zu bekommen (zzt nur mehr beim Bauern vor Ort möglich).
China ist mittlerweile der größte Tomatenproduzent, dh. fast 80%der Ketchupproduktion wir mit chin. Tomaten produziert. Detto bei den Fruchtsäften.
Aber solange die Banane und die Gurke die richtige Krümmung haben, (ok ich weiß ich mach mich über dieses ernste Thema wieder lustig) haben wir ja keine Probleme
 
Probier einmal einen nichtchinesischen Knoblauch in einem Supermarkt zu bekommen

Das seh ich ja noch ein, und dessen Herkunft ist auch ordnungsgemäß deklariert. Aber beim Apfelsaft und beim Ketchup war mir das so nicht bewusst.

Aber solange die Banane und die Gurke die richtige Krümmung habe

Genau, hier wäre die Union gefordert. Die Kennzeichnung der Lebensmittel sollte (EU - Verordnung) so erfolgen, dass dem Konsumenten die Herkunft klar ist. Wer dann immer noch den chinesischen Mist kauft, der ist selber schuld.
 
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