Bikaetzchen - ein mutiger Schritt, und Du wirst ihn Dir wohl reiflich überlegt haben. Immerhin kannst Du jetzt vieles von dem, was Du in Deinem "Eigentlich bin ich glücklich, aber-" Thread geschrieben hast, verwirklichen bzw. nachholen.
Ich finde es auch mutig - aber eigentlich das einzig richtige.
Ich bin mom. in einer "ähnlichen" Situation.
Meine Freundin hat sich nach 12 jähriger Beziehung,9 jähriger Ehe von ihrem Mann getrennt. Und sie hat 2 "kleine" Mädels - 7 und 8.
Ich glaube kaum, daß sie bevor die beiden sich für Kinder entschlossen haben, sich überhaupt vorstellen hat können, daß es nicht funktioniert - es hat ja lange funktioniert.
Jedoch die letzten 2 Jahre waren ebenso mehr Schein als wirkliche Beziehung.
Wie kann man sich also vorher darüber Gedanken machen? In die Zukunft blicken? Niemand kann das! 100% Sicherheit gibt es nicht - kann es nicht geben!
Soll man also zusammen bleiben, auch wenn es nicht funktioniert? Der Kinder zuliebe? Unglücklich sein und das den Kindern vorleben?
Ich kenn sie jetzt 7 Monate - und sie hat eben ihre Entscheidung getroffen - ebenso hat sie die entscheidung getroffen, es mit mir zu versuchen - ganz klar unabhängig davon ob es mit mir funktionieren wird oder nicht - denn auch das kann sie nicht wissen - kann ich nicht wissen.
Klar gibt es Schwierigkeiten, heikle Situationen zu bewältigen - aber wir beide denken und merken, daß es den Kindern sehr gut dabei geht.
Schon alleine weil sie sehen wie glücklich ihre Mutter ist, wie sie lacht,fröhlich ist, gut gelaunt...weil sie sehen ihrer Mutter geht es gut mit mir....Liebe und Zärtlichkeiten vorgelebt bekommen - nicht blosses zweckmässiges Beisammen sein zweier Menschen.
Weil sie wissen und von uns gezeigt bekommen, dass ich kein Ersatz bin für ihren Vater - dass er immer für sie da sein wird, dass die Trennung absolut nichts mit ihnen zu tun hatte und auch nichts an ihrer Beziehung zum Vater ändert und umgekehrt.
Also ich verstehe dich und finde deine Entscheidung gut!
Wichtig ist daß du dir deiner Entscheidung auch sicher bist und dir von ABSOLUT NIEMANDEN ein schlechtes Gewissen einreden lässt - das können außenstehende nämlich nur zu gut - obwohl sie eben absolut keine Ahnung von der wirklichen Situation haben:
"Aber er war doch so gut zu dir und dem Kind - ihr wart so glücklich - es ist doch alles gut gelaufen - was soll jetzt mit dem Kind werden, das braucht seinen Vater - es braucht beide Elternteile....blablablablabla...."
Niemand weiß wirklich 100% wie du dich gefühlt hst, wie er sich gefühlt hat, wie ihr euch gefühlt hat - sie haben alle nur "von aussen" beurteilen können - und unter Umständen nur gesehen was sie sehen wollten.
Außerdem denke ich gibt es sehr sehr viele Menschen in ähnlichen Situationen - die diesen Schritt nicht schaffen - sich nicht trennen aufgrund div. "problematischer" Gründe: Kinder,Schulden,Haus,Meinung von Bekannten, Angst vorm Alleinsein, vor der Situation dann,etc
Grad das sind dann die,die am meisten mit ihrer Meinung um sich schlagen - auch das weiß ich aus pers. Erfahrung.
Wichtig ist, daß du mit dem Vater eine gute Vereinbarung findest...ihr eure Gefühle und ev.Streitigkeiten außen vorlässt und nur ans Kind denkt.
Dafür und für alles andere wünsche ich dir viel Glück!