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Ich kenn' doch bitte den Menschen, mit dem ich verheiratet bin, ich kenne seine Einstellungen und Auffassungen, und zwar ned jetzt aus der Zeit, wo wir uns kennengelernt haben, sondern aktuell, das wird ja im Zusammenleben durch ungezählte Gespräche immer wieder auf den neuesten Stand gebracht.
Kurz gesagt: wenn ihre Einstellung ist, dass ich mir im Falle des Falles Sex außerhalb der Beziehung holen kann, dann weiß ich das. Dann weiß ich auch, dass sie das von sich aus anbieten würde.
Und wenn sie's ned anbietet, dann brauch ich gar ned nachfragen.
Schau, Du kannst gerne in Deiner Wirklichkeit checken, so viel Du willst, und wenn Dir Deine Frau Arroganz und Besserwisserei vorwirft, dann wird sie wissen, warum.
Darin bist du hier wohl ungeschlagen. Das merkt man auch daran, dass du meinst, mit dem klammheimlichen Wechsel von Konjunktiv zu Indikativ nicht aufzufallen.
Der Satz "Du brauchst mir gar nichts zu erzählen, ich weiß alles was du willst" ist von Dir ins Spiel gebracht worden. Eine der beliebten Verschlingungen, wenn man krampfhaft eine Möglichkeit sucht, dem Steirer eins auszuwischen.
So viel Krampf war da gar nicht nötig. Ich habe dir dein Zitat zur Erinnerung nocheinmal mitgebracht.
Nau, da bin ich jetzt baff
Da hebst Du Dich ja aus der Masse der Ehemänner deutlich ab ....
Ah ....... da schau ich aber jetzt
Weisst, mir Zynismus dieser Art wirst net glaubwürdiger. Damit wirkst du nur - siehe oben.
Ich weiß zwar ned, wie Du jetzt wieder auf die 100% Übereinstimmung kommst, das ist wieder etwas, was von Dir ins Spiel gebracht wird. Langsam verstehe ich Deine Frau
Konjunktiv/Indikativ plus Erinnerungszitat.
Ich weiß schon, das ist Dir und Deinen gleichdenkenden Freunden ein Dorn im Auge - aber es gibt gleichberechtigte Beziehungen, wo man auch über Jahrzehnte hinweg ein hohes Maß an Übereinstimmung halten kann, ohne dass sich die Partner dadurch der Eigenständigkeit berauben, ohne dass sich einer zurücknimmt.
Das eine oder andere Mal auf etwas zu verzichten, dem anderen nachzugeben, den Wünschen des Partners auch einmal den Vorrang einzuräumen, das mag in Deinen Augen Persönlichkeitsverlust sein, bei mir ist es Teil meiner Persönlichkeit.
Für mich ist "Beziehung" eigentlich schon mehr ein Miteinander als ein Nebeneinander, da hat das "wir" schon seine Berechtigung. "Wir" entsteht ja aus dem "du und ich", wenn ich das "wir" betone, heißt das ja nicht automatisch, dass "du und ich" aufgehoben sind.
Den Unsinn mit "nicht nur ein Teil des Ichs" sehe ich Dir nach, wer sieht seinen Partner schon aus diesem Blickwinkel ...
Ich bin sogar geneigt, dir zu glauben, dass es das geben kann. Allein erscheint mir persönlich die These naheliegender, dass gerade wenn ein ausgesprochen sturer, besserwisserischer und im Rückzugsgefecht zu Zynismus und Abwertung des Gegners neigender Mensch seinen Partner im totalen Gleichklang sieht, tatsächlich entweder eine Art resignativer Unterwerfung oder ein "Lass ihn nur, mir doch Wurscht" dahinterstecken könnte.
(Und ja, ich sehe hier Ähnlichkeiten zwischen uns.)
Bleibt nur mehr die Frage zu klären: wenn es dann so weit ist, dass der Mann seine Frau betrügt - fühlen sich dann beide wohl, und profitieren dann beide? Oder fühlt er sich wohl und seine Frau profitiert? Oder profitiert er und seine Frau fühlt sich wohl?
Oder ist es am Ende gar so, dass er profitiert und sich wohl fühlt, und die Arme gar nix davon weiß?
Und sich dann eigentlich gar keine Gedanken um die persönliche Eigenständigkeit mehr macht? Also ... um ihre jetzt ...?
Darüber kann ich nur spekulieren, da es mich nicht direkt betrifft. Ich glaube, dass die Aufdeckung eines Verhältnisses für den betrogenen Partner jedenfalls schmerzhaft wäre und das Wohlfühlen dann eher unwahrscheinlich ist. Wie es bis dahin aussieht und ob das im Endeffekt nicht nebensächlich wäre, ist wahrscheinlich stark von den konkreten Umständen abhängig. Ich glaube auch, dass die Gründe manchmal (nicht immer!) in beiden Partnern zu finden sind und diese als Entschuldigung gegegewogen werden müssen - völlige Negierung der Bedürfnisse des Partners und mangelnde Diskussionsbereitschaft ist ebenso verwerflich wie Fremdgehen an sich und in diesen Fällen darf sich der abweisende Partner nicht wundern, wenn der andere seine Bedürfnisse auswärts stillt.