Der Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, hat ein Ungleichgewicht bei der Religionsausübung in christlichen und islamischen Ländern beklagt. ......
Die Bundesregierung müsse auf solche Unstimmigkeiten bei der Religionsfreiheit achten.
Die Bundesregierung geht das aber gar nix an.
Die Bundesregierung (in dem Fall die deutsche) ist dafür zuständig, in Deutschland dafür zu sorgen, dass die anerkannten Religionen in gleichem Maße zur Ausübung ihres Glaubens berechtigt sind. Wenn sie das tut, dann muss sie auch den Bau von Moscheen erlauben, eben weil sie den Islam gleich behandeln muss wie zum Beispiel christliche Religionen.
Ist im Grunde genommen ganz einfach.
In den Parteien und in der Kirche gebe es aber zu wenig Vorbilder, die nach den Maximen des Evangeliums leben.
Hier schließt sich quasi der Kreis. In den Parteien wie auch in der Kirche gibt es nämlich ausreichend Vorbilder, welche sehr wohl nach der Idee des Evangeliums leben, und die daher für die Bedürfnisse anderer Menschen und Religionen eintreten, im Sinne der Liebe zum Nächsten.
Wie ich früher schon geschrieben habe ..... Liebe zum Nächsten heißt in diesem Fall Achtung gegenüber anderen Religionen, Respekt gegenüber deren Angehörigen, Akzeptanz für die uneingeschränkte Ausübung dieser Religionen.
Dass ein Erzbischof solches Verhalten explizit als "nicht nach den Maximen des Evangeliums" bezeichnet, finde ich in hohem Grade komisch, denn damit offenbart er meines Erachtens nur, dass er das Evangelium ... nau, sagen wir ... nicht unbedingt ganz richtig verstanden hat.
"Ich habe keine Angst vor der Stärke des Islam, sondern vor der Schwäche der Christen."
Eminenz, mit Verlaub, das halte ich für einen strohdummen Satz.
Die Christen sind nicht schwächlich, im Gegenteil, sie sind von ihrem Glauben überzeugt genug, dass sie andere Religionen nicht ablehnen, sondern auf sie zugehen, den Dialog suchen, den Austausch, die gegenseitige Befruchtung.
Es ist
die Schwäche der Kirche, welche ihrer Angst zu Grunde liegt, nicht die Schwäche der Christen.
Die Schwäche einer Kirche, welche in ihrem missionarischen Eifer keine anderen Religionen neben sich dulden will, und welche dort, wo sie das nicht durch eigene Kraft erreicht, auf die Hilfe des Staates pocht.
Ja, es steht geschrieben: "Gehet hin in alle Länder und lehret sie, und taufet sie ...", aber es steht nirgendwo geschrieben, dass das mit Gewalt zu geschehen habe. Es soll ein Angebot sein, aber nicht mehr. Und nirgendwo steht geschrieben, dass jene, welche das Angebot nicht annehmen, zu verachten oder gar zu bekämpfen wären.
Danke Dir, Antonius, dass Du Kardinal Meisner mit in die Diskussion gebracht hast, auch wenn er wohl nicht auf meine Replik antworten wird ...