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Tja, aber was passiert, wenn die Kreditvergabesysteme via Regulierung auch noch gleichsgeschalten werden? Wo bleiben dann noch die marktwirtschaftlichen Richtgrößen? Agiert das System nicht immer mehr wie ein Monolith?Natürlich haben die Zentralbanken mittels Steuerungsmechanismen Einfluss auf die Geldmenge, habe ich ja bereits geschrieben. Allerdings passiert die Geldschöpfung, nicht wie von dir erwähnt durch de facto monopolistische Zentralbanken, sondern Großteils über die Privatbanken. Und die Ausweitung des Giralgeldes geschieht mehr oder weniger nach marktwirtschaftlichen Richtgrößen und nicht wie von dir geschrieben über monopolistische Geldschöpfung der Zentralbanken, das ist einfach Unsinn.
Da hast Du mich falsch verstanden. Ich befürworte keine künstliche asset price inflation. Ich habe die Auswirkungen dieser auf das Konsumverhalten lediglich ins Treffen geführt, weil Du gemeint hast, die Fed spiele "primär nicht dem Staat in die Hände". Sie tut beides, dem Staat in die Hände spielen, und dabei auch Klientelpolitik betreiben - sie enteignet Fremdkapitalgeber und bereichert Eigenkapitalgeber.Also jetzt entscheide dich mal....einmal wetterst gegen die die Asset price inflation, indem du die "monopolistische Geldvermehrung" kritisierst und andererseits befürwortest du sie, indem du einmal richtigerweise deren volkswirtschaftlichen Auswirkungen erkennst.
Selbst wenn die kapitalgedeckten Pensionssysteme damit künstlich am Leben erhalten werden, befürworte ich das aber nicht. Die Entlohnung von Eigenkapitalgebern ist ja deswegen höher als bei Fremdkapitalgebern, weil sie höheres Risiko eingehen müssen. Wenn die Fed das Risiko aber herausnimmt, indem sie im Zweifel dafür sorgt, dass die Kurse immer steigen, wird das System immer abhängiger von ihr, der Monopolistin. Und damit beraubt sich das marktwirtschaftliche System seiner Stärken. Wenn wir so ein tolles marktwirtschaftliches System haben, warum streichen sich diverse Teilnehmer am Finanzmarkt Datum und Zeit der Notenbanksitzungen immer rot an? In einem marktwirtschaftlichen System dürfte kein Marktteilnehmer derartige Bedeutung haben.
Wer würde von einem Zusammenbruch des Geldsystems profitieren? Gläubiger oder Schuldner?Richtig, und deswegen können auch Zentralbanken nicht beliebig Geld drucken und unbegrenzt Anleihen aufkaufen, wie von dir angeregt.
Das Experiment, in dem wir uns derzeit befinden, hat einen schleichenden Schuldenschnitt zum Ziel; das sagen auch Banker, zumindest hinter vorgehaltener Hand.In Wahrheit kann das kein größeres Währungssystem mehr, dafür ist die Überschuldung bereits zu groß.