Trump vs Clinton

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Was ich auch lustig finde ist, das dem Trump nun vorgehalten wird, das er versucht, die Beziehungen zu Russland wieder in Ordnung zu bringen!
Ist das sein Ziel?
Man mag zur NATO stehen, wie man will. Aber es ist eine Tatsache, dass Europa nicht von Japan, China oder Indien bedroht wird (zumindest nicht militärisch), sondern wenn, dann von Russland (vormals von der Sowjetunion). Und innerhalb der NATO haben die USA selbstverständlich (wer zahlt, schafft an) die Führungsrolle. Wie ich zuvor schon geschrieben habe, engagieren sich die Amerikaner nicht deshalb in der NATO, weil sie uns so lieb haben. Sie haben eigene Interessen mannigfaltiger Art. Wenn sich die Amerikaner aus Europa zurück ziehen, dann hinterlassen sie ein Machtvakuum, das Russland ausnützen wird, um Europa gefügig zu machen. Das verstehe ich aber nicht unter "in Ordnung bringen".

Nun rächt es sich, dass Europa in Sicherheitsfragen bisher den bequemen Weg eingeschlagen hat.

Er hat den Wahlkampf auf die Ebene des Volkes gebracht
Wer ist das Volk? Stimmenmäßig hat die Mehrheit des Volkes gegen Trump gestimmt, das sollte man nicht vergessen. Die amerikanische Gesellschaft ist offenbar tief gespalten und die Ankündigung, er will ein Präsident für alle Amerikaner sein, wird das nicht ändern.
 
Ist das sein Ziel?
Man mag zur NATO stehen, wie man will. Aber es ist eine Tatsache, dass Europa nicht von Japan, China oder Indien bedroht wird (zumindest nicht militärisch), sondern wenn, dann von Russland (vormals von der Sowjetunion). Und innerhalb der NATO haben die USA selbstverständlich (wer zahlt, schafft an) die Führungsrolle. Wie ich zuvor schon geschrieben habe, engagieren sich die Amerikaner nicht deshalb in der NATO, weil sie uns so lieb haben. Sie haben eigene Interessen mannigfaltiger Art. Wenn sich die Amerikaner aus Europa zurück ziehen, dann hinterlassen sie ein Machtvakuum, das Russland ausnützen wird, um Europa gefügig zu machen. Das verstehe ich aber nicht unter "in Ordnung bringen".

Nun rächt es sich, dass Europa in Sicherheitsfragen bisher den bequemen Weg eingeschlagen hat.

Wer ist das Volk? Stimmenmäßig hat die Mehrheit des Volkes gegen Trump gestimmt, das sollte man nicht vergessen. Die amerikanische Gesellschaft ist offenbar tief gespalten und die Ankündigung, er will ein Präsident für alle Amerikaner sein, wird das nicht ändern.

Wo soll denn bsp. für Deutschland die Gefahr bestehen? Als Vasallenstaat der USA ist D gerade strategisch (z.b. Ramstein) von unverzichtbarer Bedeutung für die USA, das wird sich unter Trump nicht ändern.

Was unsere militärische Abhängigkeit zur USA angeht, stimme ich dir zu, diese sollte Europa abbauen, schon alleine aus souveränen Gesichtspunkten. Nur sind gerade in Deutschland die Politiker nicht souverän, das hat man ja bei der Snowden-Affäre schön gesehen.

Was ich damit sagen will: Um Russland als echte Gefahr anzusehen, müsste sich Europa zunächst erfolgreich von den USA emanzipieren.
 
nur, daß bei Trump, zumindest nach all dem, was er im Wahlkampf von sich gegeben hat, nicht davon ausgegangen werden kann, daß er auch nur annähernd rational denkt (und handelt).

Es war immerhin rational genug, die Wahl zu gewinnen. Täusch dich da mal nicht, ich glaube er weiß genau was er tut.

Und man darf auch nicht vergessen, dass die Macht eines US-Präsidenten keineswegs allumfassend ist.
 
Und man darf auch nicht vergessen, dass die Macht eines US-Präsidenten keineswegs allumfassend ist.
was im Fall von Obama sehr deutlich sichtbar wurde, leider. Denn wenn ein Präsident im Kongress keine Mehrheit hat, dann wird's schwierig, zumindest sehr zäh.

Aber: Trump bleibt von diesem Schicksal verschont - die Republikaner haben auch das Sagen in beiden Häusern des Kongresses.
 
was im Fall von Obama sehr deutlich sichtbar wurde, leider. Denn wenn ein Präsident im Kongress keine Mehrheit hat, dann wird's schwierig, zumindest sehr zäh.

Aber: Trump bleibt von diesem Schicksal verschont - die Republikaner haben auch das Sagen in beiden Häusern des Kongresses.

Ja und sie sind in verschiedenen Gruppen mit unterschiedlichen Interessen darin vertreten, viele davon mit großer Skepsis gegenüber Trump.
 
Zitat Stephen Moore von Trump's Wahlkampfteam:

Wir wollen etwa 25 Executive Orders identifizieren, die Trump buchstäblich am ersten Tag im Amt unterzeichnen kann; mit dem Ziel, die Obama-Präsidentschaft und ihre Folgen auszulöschen.

Naja, Vollgas voran :oops:
 
Wo soll denn bsp. für Deutschland die Gefahr bestehen? Als Vasallenstaat der USA ist D gerade strategisch (z.b. Ramstein) von unverzichtbarer Bedeutung für die USA, das wird sich unter Trump nicht ändern.

Was unsere militärische Abhängigkeit zur USA angeht, stimme ich dir zu, diese sollte Europa abbauen, schon alleine aus souveränen Gesichtspunkten. Nur sind gerade in Deutschland die Politiker nicht souverän, das hat man ja bei der Snowden-Affäre schön gesehen.

Was ich damit sagen will: Um Russland als echte Gefahr anzusehen, müsste sich Europa zunächst erfolgreich von den USA emanzipieren.
Russland ist immer eine Gefahr. Uns war das bisher nur nicht bewusst, weil wir allein auf Grund der Präsenz der USA relativ gut vor russischen Begehrlichkeiten geschützt waren. Die Russen werden kaum sofort einen Angriff auf Deutschland wagen, aber sie werden Europa von Osten her anknabbern, begonnen von Teilen der Ukraine, über das Baltikum, und dann stellt sich die Frage, wie es weitergeht im Erfolgsfall.

Wenn manche meinen, die militärische Unabhängigkeit Europas wäre ein erstrebenswertes Ziel, dann möchte ich schon nochmals einwenden, dass ihnen bewusst sein muss, dass das zusätzliches Steuergeld kostet, und zwar nicht zu wenig. Und wer glaubt, dass die Schnüffeleien der US-Geheimdienste (und ihrer Pendants aus Russland, China, etc.) dann weniger werden, wird sich wohl auch ziemlich täuschen. Wir würden also insgesamt bedeutend schlechter dastehen als zuvor, und wenn Trump seine Ankündigungen wahr macht, dann werden wir das auch.
 
Russland ist immer eine Gefahr. Uns war das bisher nur nicht bewusst, weil wir allein auf Grund der Präsenz der USA relativ gut vor russischen Begehrlichkeiten geschützt waren. Die Russen werden kaum sofort einen Angriff auf Deutschland wagen, aber sie werden Europa von Osten her anknabbern, begonnen von Teilen der Ukraine, über das Baltikum, und dann stellt sich die Frage, wie es weitergeht im Erfolgsfall.

Wenn manche meinen, die militärische Unabhängigkeit Europas wäre ein erstrebenswertes Ziel, dann möchte ich schon nochmals einwenden, dass ihnen bewusst sein muss, dass das zusätzliches Steuergeld kostet, und zwar nicht zu wenig. Und wer glaubt, dass die Schnüffeleien der US-Geheimdienste (und ihrer Pendants aus Russland, China, etc.) dann weniger werden, wird sich wohl auch ziemlich täuschen. Wir würden also insgesamt bedeutend schlechter dastehen als zuvor, und wenn Trump seine Ankündigungen wahr macht, dann werden wir das auch.

Das Streben nach militärischer (und politischer) Souveränität ist kein erstrebenswertes Ziel?

Snowden hat ja aufgedeckt, welch gewaltiger Apparat mit der NSA entstanden ist, der mit Sicherheit auch für Wirtschaftsspionage genutzt wird.

Sollen wir uns also lieber weiterhin ausnehmen lassen wie eine geistig degenerierte Weihnachtsgans, oder kann der einzige Weg nur der sein, sich von den USA zu emanzipieren?
 
Donald Wendehals ist noch nicht mal im Amt und bricht schon das erste Versprechen:up:
Seoul: Trump sichert Südkorea US-Schutz zu
news.ORF.at

Bist du nicht einer jener der immer Quellen beanstandet mit der Begründung "Unglaubwürdig"? Und dann verlinkst du allen ernstes den ORF? Noch dazu voller "laut südkoreanischen Angaben", und "Trump habe" aussagen?

Aber lassen wir es mal so stehen, was genau für ein Versprechen hat er den deiner Meinung nach gebrochen?
 
Snowden hat ja aufgedeckt, welch gewaltiger Apparat mit der NSA entstanden ist, der mit Sicherheit auch für Wirtschaftsspionage genutzt wird.
Ich gehe sogar davon aus, dass Wirtschaftsspionage sogar an erster Stelle steht.
Aber Frankreich und Britannien halten mit! Man erinnere sich an ECHELON.

Für mich ist Russland nicht DIE Gefahr. Allerdings sollte man die Beziehungen wieder normalisieren und die EU-Sanktionen beenden.
Insbesondere durch die neue Situation mit Donald Wendehals.
Zumindest Österreich sollte hier eigene Wege gehen, wie es auch der Wirtschaftsminister angesprochen hat.
 
Als Vasallenstaat der USA ist D gerade strategisch (z.b. Ramstein) von unverzichtbarer Bedeutung für die USA, das wird sich unter Trump nicht ändern.
Vasallenstaat ist schon ein bisserl übertrieben. Aber ich gebe dir recht und war auch schon immer der Meinung, dass sich Europa (und damit auch Deutschland) von den USA emanzipieren muss. De Gaulle hatte das schon früh erkannt, aber dabei nur an Frankreich gedacht. Aber Europa ist immer den leichten Weg gegangen und hat gesagt: Ihr Amerikaner macht das schon. Solche Abhängigkeiten sind immer schlecht.

Russland als echte Gefahr anzusehen
Russland ist eine faktische Gefahr. Aber ich würde diese Gefahr auch als Chance sehen. Europa wird viel Geld brauchen, um eigenständig genügend Abschreckung zu schaffen. Am stärksten bedroht sind zunächst die Osteuropäer. Das Geld zur militärischen Stärkung haben sie aber nicht. Vielleicht merken sie dann, was Solidarität wert ist.

Ja, und da wären auch noch die Briten. Die kannst du meinetwegen als Vasallen bezeichnen. Oder als Mittäter.
 
Das Streben nach militärischer (und politischer) Souveränität ist kein erstrebenswertes Ziel?

Snowden hat ja aufgedeckt, welch gewaltiger Apparat mit der NSA entstanden ist, der mit Sicherheit auch für Wirtschaftsspionage genutzt wird.

Sollen wir uns also lieber weiterhin ausnehmen lassen wie eine geistig degenerierte Weihnachtsgans, oder kann der einzige Weg nur der sein, sich von den USA zu emanzipieren?
Was wird die Amerikaner von Wirtschaftsspionage in Europa abhalten, wenn wir mehr Steuergeld für Militärausgaben verwenden?

Militärische Souveränität mag ein Ziel sein, wenn man Idealist ist. Ich bin in dieser Hinsicht ein Pragmatiker. Wenn ich einen starken Partner mit der neuesten Technologie habe, der eigene Interessen daran hat, dass Europa nicht von Russland bedroht wird, und ich mir damit noch einen Haufen Geld spare, ist mir das eigentlich lieber.
 
... Trump, ein guter Anfang, die Stimmung dreht, in die richtige Richtung, auch bei uns, wie ich finde, und ich finde das gut so!
 
Wenn ich einen starken Partner mit der neuesten Technologie habe, der eigene Interessen daran hat, dass Europa nicht von Russland bedroht wird, und ich mir damit noch einen Haufen Geld spare, ist mir das eigentlich lieber.

Da widerspreche ich ein bisserl. Dieser Partner tut das nicht aus Idealismus, sondern es nützt vorwiegend seinen eigenen Interessen. Das war immer schon so. Und die Gewissheit, dass der Krieg, solange er nicht in einen globalen Atomkrieg ausufert, auf europäischem Boden stattgefunden hätte, konnte uns damals kaum fröhlich stimmen. Auch begrenzt taktische Atomschläge wären hier in Europa passiert.

Und wenn wir diese technologische Abhängigkeit nicht ändern wollen, dann werden wir immer von den Launen des jeweiligen amerikanischen Präsidenten abhängig sein. Mir ist dabei nicht wohl.
 
Nun, dann eben von CNN, aber sicher auch suspekt, eigentlich kann man nur noch FOX News trauen:D
World resigned, but wary of unpredictable Donald Trump - CNNPolitics.com

Schön, aus dem von dir verlinkten Artikel:

Trump has also voiced frustration about post-World War II alliances with South Korea and Japan, saying that the two don't contribute enough to their collective security agreement. In March, he suggested that the US could pull back and more seriously arm the two countries so they could better defend themselves.

Und aus einem CNN Interview wärend des Wahlkampfes im März...Japan, South Korea hit back at Trump's nuclear comments - CNNPolitics.com

"Japan is better if it protects itself against this maniac of North Korea," Trump told CNN's Anderson Cooper Tuesday. "We are better off frankly if South Korea is going to start protecting itself ... they have to protect themselves or they have to pay us."

Bis jetzt kann ich hier kein gebrochenes Wahlversprechen erkennen, vielleicht sollte man wenigstens bis nach der offiziellen Amtseinführung warten bevor man zu Kritisieren beginnt. ;)




PS: Wie ich sehe ist Russland mal wieder "das Böse"....es wird immer ins selbe Horn geblasen, wird schon langweilig.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da widerspreche ich ein bisserl. Dieser Partner tut das nicht aus Idealismus, sondern es nützt vorwiegend seinen eigenen Interessen. Das war immer schon so. Und die Gewissheit, dass der Krieg, solange er nicht in einen globalen Atomkrieg ausufert, auf europäischem Boden stattgefunden hätte, konnte uns damals kaum fröhlich stimmen. Auch begrenzt taktische Atomschläge wären hier in Europa passiert.

Und wenn wir diese technologische Abhängigkeit nicht ändern wollen, dann werden wir immer von den Launen des jeweiligen amerikanischen Präsidenten abhängig sein. Mir ist dabei nicht wohl.
Das meinte ich ja vorhin - ein Partner, der eigene Interessen hat, ist der beste, weil er eben nicht aus Altruismus handelt. Bisher waren die Launen des US-Präsidenten relativ egal, weil es bei allen Nachkriegspräsidenten einen Fixpunkt gab, nämlich die Ablehnung Russlands. Wie ich schon schrieb, vor allem aus diesem Gesichtspunkt könnte Trump für Europa gefährlich werden, weil er möglicherweise mit dieser jahrzehntelangen Tradition brechen wird.
 
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