Eine verständliche Emotion, die sich wahrscheinlich bei sehr intensiven Begegnungen und Beziehungen früher oder später immer einstellt und mit ihr die entscheidende Frage "was kommt jetzt?". Passt man die eigene Erwartungshaltung an die Veränderung an oder schaut man, wo/wie man die Intensität wieder erhält? Dann probiert man Neues aus oder vereinbart eine offene Beziehung oder trennt sich und irgendwann bemerkt man, dass man auf diese Weise nie weitergekommen ist, sondern immer wieder bei Null angefangen hat.
Will ich mich tatsächlich auf einen Menschen und eine Partnerschaft einlassen, dann mit allen Höhen und Tiefen, auch mal mit der Flaute und nehme das als Gesamtpaket, was ja nicht bedeutet, dass man nicht immer wieder sehr bewusst alle Routinen durchbrechen und sich und den anderen überraschen kann, aber das ist ebenfalls etwas, das man nicht erwarten sollte und sich ansonsten enttäuscht zurückzieht, wenn das vom anderen nicht gebracht wird, sondern wo die eigene Aktivität gefragt ist.
In Summe ist Partnerschaft einfach ein Haufen Arbeit und der lohnt sich, weil die schönen Momente und die über Jahre entstehende Verbundenheit für mich jedenfalls die Essenz ist.
Ich habe mich zusätzlich nach etlichen Jahren Arbeit an mir auch von so gut wie allen Erwartungshaltungen an Menschen und das Leben verabschiedet, das war recht mühsam, aber seitdem bin ich ziemlich gut im Fluß und nehme alles wie es kommt und wenn nichts passiert, ist es genauso okay. Nicht nur in einer Beziehung, sondern genauso im Umgang mit Freunden, der Familie oder in der Arbeit. Eben in allen zwischenmenschlichen Verbindungen.
Diese Einstellung ist im Grunde genau das Gegenteil zu dem wie ich mal getickt habe, aber für mich ist sie das offene Tor zum Glück und zugleich zu einer unvorstellbaren Freiheit. Somit das beste Geschenk, das ich mir selbst machen konnte und deshalb bleibe ich dabei, es auch anderen zu empfehlen, wenngleich mir klar ist, dass viele damit nichts anfangen können.