B
Gast
(Gelöschter Account)
Zur EU: Auch Janukowitsch wollte ebenso wie Juschtschenko und dessen Vorgänger Kucma eine Annäherung an die EU. Das ist ja eigentlich nur eine Sache der Ukraine und mag Putin zwar nicht genehm sein. Trotzdem geht es ihn einen Scheißdreck an. Die Ukraine ist ein souveräner Staat und es geht ihn auch einen Scheißdreck an, wenn in der Ukraine der Präsident gestürzt wird.
Ich teile einige deiner Ansichten in dieser Sache, hierbei möchte ich dir aber (vorsichtig) widersprechen. Die Ukraine wird von Russen und Ukrainern bewohnt. Allein dadurch wird Rußland immer die Angelegenheiten in der Ukraine mitbeeinflußen. Und, die Russen haben sogar das Recht dazu, würde ich meinen. Wenn in der Ukraine Menschen eine Orientierung in den Westen möchten, dann kann die EU darauf natürlich eingehen. Das kann aber nur im Konsens mit Rußland erfolgen. Das ist auch eine Frage der politischen Realitäten.
Der Westen hat diese Realitäten einfach ignoriert. Genau in der selben Weise z.B. hat die UdSSR Anfang der 60er die Einflußsphäre der USA in Kuba ignoriert. Und sowas führt immer zu einer Gefährdung für den Frieden.
Natürlich ist es klar, dass sich in der Ukraine Menschen nach einer leistungsfähigen Wirtschaft und nach einer Demokratie nach dem Muster der westlichen Staaten wünschen. Wenn die Ukraine zwischen Polen und Rußland liegt, ist mir klar, dass viele Menschen dann eher das polnische Modell haben wollen. Nur, es wird eben nicht Ruckzuck gehen. Man muß sich für diese Entwicklungen eben Zeit lassen. Eine Anbindung an den Westen wird für die Ukraine nur im Konsens mit Rußland führen. Man verspricht den Leuten in der Ukraine von westlicher Seite Dinge, von denen man weiß, dass man sie nicht halten kann. Das klingt am Anfang gut, ist aber letztlich unfair.