Klar ist, dass der Menschenhandel und die Ausbeuterei bekämpft gehört. Keine Frau sollte dazu gezwungen werden, Sex mit irgendwelchen Männern machen zu müssen. Das ist falsch, es ist aber auch genau so falsch zu verbieten sexuelle Handlungen als Dienstlestungen anbieten zu dürfen.
... dazu müsste man in Österreich aber mal die Sittenwiedrigkeit abschaffen und den zustand das eine SW nur Pflichten aber keine Rechte hat......
Die Diskussion ist in Deutschland losgebrochen und aus folgendem Grund... Anfangs des letzten Jahrzehnts hat die rot-grüne Regierung in Deutschland eine umfassende Reform der Sexarbeit auf die Schiene gestellt. Ich kenne diese Reform nicht im Detail, aber soweit ich weiss wurde auch die berühmte Sittenwidrigkeit abgeschafft. Ich halte diesen Schritt zwar grundsätzlich richtig, irgendwie dürften sie aber das ganze Gesetzeswerk verbockt haben. Letztlich ist es in den Jahren danach zum einem umfangmäßigen Explodieren der Sexbranche gekommen. Es gibt offenbar haufenweise riesige Unternehmen, die große Laufhäuser, Flat-Rate-Bordells, o.ä. auf die Beine stellen können, bzw. auch von irgendwo haufenweise Mädchen aus dem Osten organisieren können, die dort arbeiten. Jedenfalls scheint es so, bei äusserer Betrachtung, dass das Gewerbe explodiert ist, seit der Reform. Und dadurch ist jetzt die Diskussion enstanden, dass man in der DERZEITIGEN FORM offenbar den Menschenhandel fördert. Jetzt steht man da, und weiss, dass es so nicht gut weitergeht. Jede dritte Woche war irgendwo in einer Illustrierten ein Artikel über das "Bordell Deutschland". Mich hat es gar nicht überrascht, dass diese Diskussion jetzt enstanden ist.
Es mag uns aus moralischen Gründen wohl eher richtig vorkommen, Prostitution ganz zu verbieten aber damit fördern und verbergen wir nur unsere eigentlich Doppelmoral. Es heißt auch jeder Mensch hätte das recht auf Sex, also wäre es nicht falsch diese Möglichkeit ganz zu verbieten?
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Das ganze ist ein politischer Prozess, und zuerst ist es in Richtung Liberalisierung gegangen, was zu der aktuellen Situation geführt hat. Politische Vorgänge sind grundsätzlich keine intelligenten Abläufe
und daher ist zu erwarten, dass es jetzt blind wieder in die andere Richtung geht. Alice Schwarzer geht es meiner Meinung nach nicht wirklich um das Schicksal der "kleinen Huren auf der Straße". Schwarzer will ein einfaches, klares Weltbild vermitteln: die Geschichte ist ein einziger langer Ablauf der Unterdrückung der Frau durch den Mann. Prostitution ist in ihrer Interpretation eine weitere Ausdrucksform davon, also ist ihr Bestreben nach dem Verbot einfach nur eine erneute Demonstration davon, wie sehr sie Recht hat, in ihrer Einschätzung
. Die Doppelmoral besteht daraus, dass Schwarzer ein ideologisches, politisches Ziel erkämpfen will, obwohl die EIGENTLICHEN BETROFFENEN das offenbar gar nicht so wollen, sondern lieber einen pragmatischen Ansatz hätten.
Nur muß man als Nachsatz dazu natürlich schon anmerken, Menschenhandel gehört kompromisslos bekämpft. Menschenhandel kommt tatsächlich im Dunstkreis der Sexarbeit häufig vor. Aber: man kann Prostitution und Menschenhandeln nicht gleichsetzen. Und weil man halt in der Politik irgend etwas tun muß, wenn die Kacke am dampfen ist, gehts halt jetzt in Richtung Verbot