Verbot der Prostitution ?

Der Staat muss pro forma die Prostitution verbieten. Wohlwissend, dass er sie damit nicht los wird. Aber darum geht es auch gar nicht.
Ein Staat hat selten die Leute und die Mittel alle Puffs gleichzeitig zu kontrollieren. Aber es muss eine potentielle Fähigkeit für die Staatsanwaltschaften und die Polizei übrig bleiben,
durchgreifen zu können. Wenn alles legalisiert ist, bleiben keine Tatbestandsmerkmale übrigt, wegen denen die Polizei jederzeit eine Razzia durchführen kann.
Diese Drohkulisse muss aufrecht erhalten werden. Um eine "Ausrottung" der Prostitution geht es gar nicht. Ein Staat, der der Öffentlichkeit gefallen will und sein eigenes Recht aushöhlt, ist für mich nicht glaubwürdig.
 
im heutigen Kurier war ein großer Artikel über Alice Schwarzer, die ein Verbot der Prostitution fordert und die Freier bestrafen will (wie in Schweden)

http://kurier.at/politik/ausland/alice-schwarzer-kaempfe-fuer-prostitutions-verbot/36.019.031


Was denkt ihr darüber?

Kann man dadurch den Menschenhändlern das Handwerk legen und wären den Frauen letzten Endes damit geholfen?

Würde sich das alles dann im illegalen und somit noch weniger geschützten Bereich für die SW abspielen?

Bin auf Eure Meinungen gespannt?

Das wäre DER TRAUM von Zuhältern/Menschenhändlern. Ich denke nicht, dass dies zu einem nennenswerten Rückgang der Prostitution führen würde. Aber es spielt sich dann halt alles im Versteckten ab. D.h. keine Gesundheitskontrollen, keinerlei Rechte für die Frauen, .......
Prostitution zu verbieten wurde bereits geschätzte 3.000 mal im Laufe der Geschichte probiert (inkl Todesstrafe), funktioniert hat's noch nie auch nur Ansatzweise. Es wird einfach immer Männer geben die nur durch Geld zu Sex bzw dem für sie bevorzugtem Sex kommen und ebenso Frauen, die entweder aus einer Notlage heraus bzw weil es ein offenbar einfacher Weg zum schnellen Geld ist, ihren Körper anbieten.

Was ich mir vorstellen kann, wäre es gewisse Spielarten der Prostitution zu verbieten (zb den Strassenstrich, der macht wirklich nur Probleme), dafür den Rest zu legalisieren. DAS würde der 'Unterwelt' wirklich wehtun. Verbote schaffen für die nur Betätigungsfelder.

Was Schwarzer betrifft: Ein Paradebeispiel des ideologischen Feminismus. Kann man getrost ignorieren.
 
Also Frauenrechtlerin hat die Schwarzer natürlich eine einseitige Betrachtungsweise. Klar ist, dass der Menschenhandel und die Ausbeuterei bekämpft gehört. Keine Frau sollte dazu gezwungen werden, Sex mit irgendwelchen Männern machen zu müssen. Das ist falsch, es ist aber auch genau so falsch zu verbieten sexuelle Handlungen als Dienstlestungen anbieten zu dürfen.

Es bedeutet aber das sich die Sexworkerin aussuchen darf ob sie sich auf einen Freier einlässt oder in ablehnt. Ebenso sollte jeder der die Dienste einer Sexworkerin in anspruch nimmt sauber und gepflegt sein und auch akzeptieren, dass sie auch ihre Preise hat. Am wichtigsten ist aber, dass jede Sexworkerin nur in Selbstständigkeit arbeiten kann und darf und es keinen Chef geben kann, wie das vielleicht in anderen Branchen üblich ist. Das alles würde gesetzlich geregelt gehören, dazu müsste man in Österreich aber mal die Sittenwiedrigkeit abschaffen und den zustand das eine SW nur Pflichten aber keine Rechte hat.

Es mag uns aus moralischen Gründen wohl eher richtig vorkommen, Prostitution ganz zu verbieten aber damit fördern und verbergen wir nur unsere eigentlich Doppelmoral. Es heißt auch jeder Mensch hätte das recht auf Sex, also wäre es nicht falsch diese Möglichkeit ganz zu verbieten?

Ich glaube zwar nicht, dass Vergewaltigung und andere Delikte ohne durch das wegfallen der Prostitution mehr werden würden oder auch weniger. Anderen mit Gewalt seinen Willen aufzuzwingen hat glaube ich eher etwas mit Machtausübung über andere zu tun und hat psychologisch einen anderen Hintergrund als nur sexuelles Verlangen. Ich glaube jemand der so macht über andere ausüben will, wäre mit einen gestellten Rollenspiel ohnehin nicht zufriedenzustellen, der würde sich so oder so an Frauen vergehen die unschuldig zum Handkuss kommen...

Das verbieten der Prostitution würde alles nur in die illigaltät verlagern. Es würde im Hinterstübchen und im Verborgenen stattfinden. Es würden sicherlich auch witerhin Frauen aus dem Osten dazu gezwungen werden. Die Freier würden vielleicht vorsichtiger werden aber desswegen wird es glaube ich noch lange nicht weniger von ihnen geben. Es würde weiterhin welche geben, wo man nie draufkommt, wie Studentinnen die sich zB einen Unterstützer suchen und das heute auch im verborgenen tun und viele andere dinge, wo nie wer draufkommen wird...

Ich glaube aber unsere Gesellschaft in Österreich lässt das lieber so wie es ist und beschäftigt sich nicht wirklich mit dem Unangenehmen thema, das würde zu viel Staub aufwirbeln und wäre ja ein unangenehmens Thema... Auch für die Politiker...
 
Wenn man die Prostution legalisieren würde, auch den Straßestrich, dann würde vielen Menschhändlern und Zuhältern das Handwerk von fast allein gelegt werden. Denn wenn die Damen, ganz offiziell und normal ihre Dienste anbieten dürfen und könne, sowie jeder Frisör, Bäcker, etc... dann verliefen solche Gestalten ihre Daseinsberechtigung. Und man muß natürlich mal das Gewerbe aus dem Schmuddelbereich holen.

Naja und das Alice Schwarzer natürlich ein Verbot fordert ist klar, was kannst von einer solch verklemmten, und vertrockneten Person erwarten. Sorry, aber die ist manchmal eine Schande für uns Frauen
 
Der Staat muss pro forma die Prostitution verbieten. Wohlwissend, dass er sie damit nicht los wird. Aber darum geht es auch gar nicht.
Ein Staat hat selten die Leute und die Mittel alle Puffs gleichzeitig zu kontrollieren. Aber es muss eine potentielle Fähigkeit für die Staatsanwaltschaften und die Polizei übrig bleiben,
durchgreifen zu können. Wenn alles legalisiert ist, bleiben keine Tatbestandsmerkmale übrigt, wegen denen die Polizei jederzeit eine Razzia durchführen kann.
Diese Drohkulisse muss aufrecht erhalten werden. Um eine "Ausrottung" der Prostitution geht es gar nicht. Ein Staat, der der Öffentlichkeit gefallen will und sein eigenes Recht aushöhlt, ist für mich nicht glaubwürdig.

.... das könntest aber dann sinngemäss für alle möglichen Tatbestände auch als zweckmässig darstellen. Was dem Staat nicht ins Konzept passt, wird mal zuerst pro Forma verboten, dann schaut man halt je nach Lust und Laune weg oder auch nicht.

Hast du das so gemeint?

Tschuldigung, das kanns aber net sein. Das kommt gleich nach dem Faustrecht.
 
.... das könntest aber dann sinngemäss für alle möglichen Tatbestände auch als zweckmässig darstellen. Was dem Staat nicht ins Konzept passt, wird mal zuerst pro Forma verboten, dann schaut man halt je nach Lust und Laune weg oder auch nicht.

Hast du das so gemeint?

Tschuldigung, das kanns aber net sein. Das kommt gleich nach dem Faustrecht.
Nein,nein, nein............so habe ich das nicht unbedingt gemeint.
Es gibt ein paar Felder in der Politik da fordern manche eine Legalisierung des an sich verbotenen Sachverhaltes bzw. des Umfeldes.
Und ich sehe dies vielleicht etwas eng, aber ich glaube nicht, dass der Staat die Prostitution, Drogenbesitz und einige andere kritische Dinge einfach
so legalisieren kann. Es wird so nicht funktionieren.
 
Klar ist, dass der Menschenhandel und die Ausbeuterei bekämpft gehört. Keine Frau sollte dazu gezwungen werden, Sex mit irgendwelchen Männern machen zu müssen. Das ist falsch, es ist aber auch genau so falsch zu verbieten sexuelle Handlungen als Dienstlestungen anbieten zu dürfen.

... dazu müsste man in Österreich aber mal die Sittenwiedrigkeit abschaffen und den zustand das eine SW nur Pflichten aber keine Rechte hat......

Die Diskussion ist in Deutschland losgebrochen und aus folgendem Grund... Anfangs des letzten Jahrzehnts hat die rot-grüne Regierung in Deutschland eine umfassende Reform der Sexarbeit auf die Schiene gestellt. Ich kenne diese Reform nicht im Detail, aber soweit ich weiss wurde auch die berühmte Sittenwidrigkeit abgeschafft. Ich halte diesen Schritt zwar grundsätzlich richtig, irgendwie dürften sie aber das ganze Gesetzeswerk verbockt haben. Letztlich ist es in den Jahren danach zum einem umfangmäßigen Explodieren der Sexbranche gekommen. Es gibt offenbar haufenweise riesige Unternehmen, die große Laufhäuser, Flat-Rate-Bordells, o.ä. auf die Beine stellen können, bzw. auch von irgendwo haufenweise Mädchen aus dem Osten organisieren können, die dort arbeiten. Jedenfalls scheint es so, bei äusserer Betrachtung, dass das Gewerbe explodiert ist, seit der Reform. Und dadurch ist jetzt die Diskussion enstanden, dass man in der DERZEITIGEN FORM offenbar den Menschenhandel fördert. Jetzt steht man da, und weiss, dass es so nicht gut weitergeht. Jede dritte Woche war irgendwo in einer Illustrierten ein Artikel über das "Bordell Deutschland". Mich hat es gar nicht überrascht, dass diese Diskussion jetzt enstanden ist.

Es mag uns aus moralischen Gründen wohl eher richtig vorkommen, Prostitution ganz zu verbieten aber damit fördern und verbergen wir nur unsere eigentlich Doppelmoral. Es heißt auch jeder Mensch hätte das recht auf Sex, also wäre es nicht falsch diese Möglichkeit ganz zu verbieten?
.....

Das ganze ist ein politischer Prozess, und zuerst ist es in Richtung Liberalisierung gegangen, was zu der aktuellen Situation geführt hat. Politische Vorgänge sind grundsätzlich keine intelligenten Abläufe :haha: und daher ist zu erwarten, dass es jetzt blind wieder in die andere Richtung geht. Alice Schwarzer geht es meiner Meinung nach nicht wirklich um das Schicksal der "kleinen Huren auf der Straße". Schwarzer will ein einfaches, klares Weltbild vermitteln: die Geschichte ist ein einziger langer Ablauf der Unterdrückung der Frau durch den Mann. Prostitution ist in ihrer Interpretation eine weitere Ausdrucksform davon, also ist ihr Bestreben nach dem Verbot einfach nur eine erneute Demonstration davon, wie sehr sie Recht hat, in ihrer Einschätzung :mauer: :mauer: :mauer:. Die Doppelmoral besteht daraus, dass Schwarzer ein ideologisches, politisches Ziel erkämpfen will, obwohl die EIGENTLICHEN BETROFFENEN das offenbar gar nicht so wollen, sondern lieber einen pragmatischen Ansatz hätten.

Nur muß man als Nachsatz dazu natürlich schon anmerken, Menschenhandel gehört kompromisslos bekämpft. Menschenhandel kommt tatsächlich im Dunstkreis der Sexarbeit häufig vor. Aber: man kann Prostitution und Menschenhandeln nicht gleichsetzen. Und weil man halt in der Politik irgend etwas tun muß, wenn die Kacke am dampfen ist, gehts halt jetzt in Richtung Verbot :haha: :haha: :haha:
 
jetzt weiß ich endlich, warum mir die Schwarzerische schon immer suspekt gewesen ist
 
Am wichtigsten ist aber, dass jede Sexworkerin nur in Selbstständigkeit arbeiten kann und darf und es keinen Chef geben kann, wie das vielleicht in anderen Branchen üblich ist. Das alles würde gesetzlich geregelt gehören, dazu müsste man in Österreich aber mal die Sittenwiedrigkeit abschaffen und den zustand das eine SW nur Pflichten aber keine Rechte hat.
Also so, wie wir es jetzt in Ö haben. ;)

Ich glaube zwar nicht, dass Vergewaltigung und andere Delikte ohne durch das wegfallen der Prostitution mehr werden würden oder auch weniger. Anderen mit Gewalt seinen Willen aufzuzwingen hat glaube ich eher etwas mit Machtausübung über andere zu tun und hat psychologisch einen anderen Hintergrund als nur sexuelles Verlangen.
:daumen:

Das verbieten der Prostitution würde alles nur in die illigaltät verlagern
:daumen:


Wenn man die Prostution legalisieren würde, auch den Straßestrich, dann würde vielen Menschhändlern und Zuhältern das Handwerk von fast allein gelegt werden
:fragezeichen:
 
na schlimm...
wenn ihnen sonst nix einfällt dann eben wieder mal sowas.
man kann ned etwas verbieten um etwas anderes zu unterbinden.
ginge es so einfach hätt ma kane kinder de sich niedersaufen und kane leut die mit drogen dealen...

ich wär dafür das sexworkerin endlich a anerkannter zweig is, wie schon einer erwähnt hat.
da wär ich voll dafür.
letztens hab ich wieder mal a gespräch gehabt wo sich a gruppe frauen über ein puff mockiert ham und generell über sexworkerinnen herzogen sind.
die ham mich angeschaut wie einen marsmensch weil ich der meinung bin das ma froh sein kann das es solche damen gibt und das des keineswegs frauen zweiter klasse sind.
klar möcht ich selber ned für geld herumsexeln.. aber ehrlich jetz, ich würd auch ned mittn in der nacht in der backstube stehen wollen, mistkübel ausräumen oder polizistin sein.
es gibt vieles was ich ned machen möcht, aber deswegen san diese berufszweige ja a ned besser oder schlechter als andere.

und die frau schwarzer....
die soll endlich ins kloster gehen und die leut ned mit ihrn bledsinn langweilen...
 
Nein,nein, nein............so habe ich das nicht unbedingt gemeint.
Es gibt ein paar Felder in der Politik da fordern manche eine Legalisierung des an sich verbotenen Sachverhaltes bzw. des Umfeldes.
Und ich sehe dies vielleicht etwas eng, aber ich glaube nicht, dass der Staat die Prostitution, Drogenbesitz und einige andere kritische Dinge einfach
so legalisieren kann. Es wird so nicht funktionieren.


Es gibt aber die Methode, solche Sachen bis zu einem gewissen Grad zu tolerieren .... weil man sie eben nicht in den Griff bekommt. Was meiner bescheidenen Meinung nach zu Rechtsunsicherheit für alle Beteiligten führt. Man sollte wissen, woran man ist.
 
und die frau schwarzer....
die soll endlich ins kloster gehen und die leut ned mit ihrn bledsinn langweilen...

Ja wohin denn... zu den "Feministinnen unserer guten Frau vom Berge Karmel" vielleicht ? :shock: :haha: :shock: :haha:

Aber Ulk beseite, die Schwarzer als Phänomen fasziniert mich schon, ich finde nach Jahren kein einfaches Urteil über sie... einerseits kann die Frau so viel FESTEN BLÖDSINN reden, dass sich einem die Zehennägel aufrollen :mauer: :mauer: Andererseits kann ich auch nicht anders, als sie letztlich als zwar extremistische, aber andererseits auch konsequente Intellektuelle anzusehen. Letztlich ist sie m.Mn. auch bestimmt eine hochintelligente Person. Man wird verstehen, dass ich sie als Mann nicht direkt heiss lieben werde, sie ist aber für mich die Bestätigung der Theorie, dass man fast keinen Menschen auf einfache oder einseitige Art beurteilen kann :winke:
 
Es gibt aber die Methode, solche Sachen bis zu einem gewissen Grad zu tolerieren .... weil man sie eben nicht in den Griff bekommt. Was meiner bescheidenen Meinung nach zu Rechtsunsicherheit für alle Beteiligten führt. Man sollte wissen, woran man ist.[/QUOTE

Das liegt daran, dass die örtlichen Sicherheitskräfte oft Angst vor den international operierenden Menschenhandels- und Drogenbanden, wie z.B. der UCK haben.
Wobei die KFor eigentlich hätte damit aufräumen sollen, aber wir schweifen ab.
Jedenfalls muss vielleicht muss man international bestimmte Strömungen ächten.
 
Es gibt aber die Methode, solche Sachen bis zu einem gewissen Grad zu tolerieren .... weil man sie eben nicht in den Griff bekommt. Was meiner bescheidenen Meinung nach zu Rechtsunsicherheit für alle Beteiligten führt. Man sollte wissen, woran man ist.

Das liegt daran, dass die örtlichen Sicherheitskräfte oft Angst vor den international operierenden Menschenhandels- und Drogenbanden, wie z.B. der UCK haben.
Wobei die KFor eigentlich hätte damit aufräumen sollen, aber wir schweifen ab.
Jedenfalls muss vielleicht muss man international bestimmte Strömungen ächten.

Ich hab jetzt eher mal an den Handel mit (leichten) Drogen hier bei uns gedacht .... aber es gibt natürlich auch viele andere Beispiele.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab jetzt eher mal an den Handel mit (leichten) Drogen hier bei uns gedacht .... aber es gibt natürlich auch viele andere Beispiele.

Es gibt Untersuchungen, wonach die Wahrscheinlichkeit, dass jemand später wegen schlimmeren Taten im Häfen sitzt umso grösser ist, wenn er als Kind/Jugendlicher wegen
Schwarzfahren/Schulschwänzen oder Kaugummikauens erwischt wurde. Insofern gibt es keine leichten Drogen.
 
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