Der Lusttropfen enthält bei seiner Bildung noch keine Spermien, da diese nicht an der selben Stelle entstehen. Dennoch gibt es mittlerweile Studien, die Spermien im Lusttropfen nachgewiesen haben. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Wenn kurz vor dem Präejakulat ein Samenerguss stattgefunden hat, können mit dem Lusttropfen „übriggeblieben“ Spermien ausgeschieden werden.
Doch auch ohne vorangegangenen Höhepunkt können sich Samenzellen im Lusttropfen befinden. Dies geschieht dadurch, dass der Prozess des Samenergusses durch die Stimulierung bereits in Gang gesetzt wurde. Spermien sind durch den Samenleiter bereits in die Harnröhre vorgedrungen und werden mit dem Lusttropfen ausgeschwemmt.
Doch es braucht mehr als nur einen Lusttropfen, um schwanger werden zu können. Außerhalb des menschlichen Körpers überleben Samenzellen nur wenige Stunden, und das auch nur, wenn die Samenflüssigkeit nicht trocknen kann. Sobald das Sperma getrocknet ist, sterben die Spermien innerhalb von wenigen Minuten ab. Auch beispielsweise auf Bettlaken, Handtüchern oder Kleidung überleben die Samenzellen nur sehr kurze Zeit.
Gelangt der Lusttropfen aber direkt oder zumindest in noch feuchtem Zustand in die
Vagina, ist eine erfolgreiche Befruchtung möglich, wenngleich auch unwahrscheinlich.
Der vom weiblichen Körper gebildete Zervixschleim bildet eine natürliche Blockade, um nicht intakten und somit nicht schwimmfähigen Samenzellen den Weg in die Gebärmutter und damit zur Eizelle zu versperren. Selbst unter optimalen Bedingungen erreichen nur rund 300 Spermien eines Samenergusses, der ursprünglich bis zu 250 Millionen Spermien enthalten hat, die Eileiter, wo eine Befruchtung stattfinden kann.
Im Lusttropfen befindet sich nur ein Bruchteil dieser Menge. Zudem fehlt ein Großteil der weiteren Bestandteile der Samenflüssigkeit, die für das Überleben der Samenzellen und für eine erfolgreiche Befruchtung nötig sind.
Es ist also möglich, sich mittels Lusttropfen mit sexuell übertragbaren Krankheiten zu infizieren. Ebenso kann eine Schwangerschaft nach direktem Kontakt des weiblichen Geschlechtsorgans mit dem noch feuchten Lusttropfen nicht ausgeschlossen werden, wenngleich eine erfolgreiche Befruchtung auch sehr unwahrscheinlich ist.