Wahl in Wien 2010

Wie sieht die Regierung in Wien nach der Wahl aus?

  • Absolute Mandatsmehrheit für die SPÖ

    Stimmen: 32 29,9%
  • Koalition Rot + Grün

    Stimmen: 31 29,0%
  • Koalition Rot + Schwarz

    Stimmen: 26 24,3%
  • Koalition Rot + Blau

    Stimmen: 14 13,1%
  • Koaltiion Rot + Grün + Schwarz

    Stimmen: 2 1,9%
  • Koalition Rot + Grün + Blau

    Stimmen: 2 1,9%

  • Umfrageteilnehmer
    107
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
muss man nicht
Muss man nur, weil es immer noch Gruppierungen gibt, die a) diese Geschichte nicht wahrhaben wollen, b) Gruppierungen gibt, die sich der Diktion der NSDAP bedienen, c) Gruppierungen gibt, die Antisemitismus und Hetze als politisches Mittel gutheißen und d) weil das Vergessen der Gräuel und das "interessiert mich nicht" implizieren könnte, dass wir aus dieser Vergangeheit nix, aber auch gar nix gelernt haben ( *thanx to W. Niedecken )

Aber Hand aufs Herz. Wie hoch ist der Anteil deutschnationaler Österreicher und wie hoch ist der Anteil der radikalen undemokratischen Linken? Glaube letztere ist in Österreich ein schwerwiegenderes Problem, wenn man nach absoluten Zahlen geht.

Die Aufklärung ist wichtig und richtig. Sie muss nur nicht ständig wiederholt werden, weil Österreichs Geschichte reichhaltiger ist und nicht nur aus dem Holocaust besteht. Und ein Idiot wird es auch nach 100x nicht verstehen. Was mich hier vor allem stört ist immer die Schuldzuweisung an den Österreicher per se, er sei dies oder jenes, wenn er auch nur ein negatives Wort zu dem Thema sagt. Und irgendwie ist es typisch, dass egal über was man in der Politik redet, immer die Holocaust Thematik hochkommt. Sie sollte aber für die Wien Wahl keine Rolle spielen.

Ich denke die jetzige Generation der Österreicher hätte es sich verdient genauso unbefleckt leben zu können und nicht ständig mit der Schuldenlast der Urväter konfrontiert zu werden.

Warum aber die KPÖ jetzt eine demokratiefähige Partei sein soll, kann ich noch immer nicht ganz verstehen?
 
ähmmm ... zur Umfrage ... und Schwarz mit ? (ausser Rot) darf nicht, soll nicht, geht nicht ? Weil bei der Auswahl ist stets Rot im Spiel ... es gibt ja noch einige, gar nicht undenkbare Varianten ...

Ich habe lange überlegt, ob ich solche unwahrscheinliche Varianten mit in die Umfrage aufnehmen soll. Da mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die ÖVP nicht in der Lage sein wird, in Wien federführend Koaltitionsverhandlungen führen zu können, hab ich auf diese Unmöglichkeiten verzichtet.

Darf schon, soll von mir aus auch dürfen, aber geht mit Sicherheit nicht :cool:
 
@topic: die Wiener SPÖ wird in Wien eine gewaltige Watschen bekommen, auch wenn das Häupl & Co nicht wahrhaben wollen und Zuckerln wie Nacht-U-Bahn verteilen. Der Unmut darüber, dass eine Partei Wien über Jahrzehnte als ihr Privateigentum gesehen hat und auch dementsprechend handelt, bei Auftragsvergaben etc., ist sehr sehr groß. Dazu kommt die nicht vorhandene Integrationspolitik, das völlige Ignorieren der Konfliktpotenziale, das selbstherrliche Verwalten der eigenen Pfründe und Verteilen von Goodies an potentielle Wähler...diesmal gibts den Denkzettel ( die 49% bei der letzten Wahl aren ja noch Protest gegen Schwarz-Orange ). Die SPÖ muss froh sein, wenn sie noch 40% bekommt.
Ergo: man muss koalieren.
Ich bin zu 90% überzeugt, dass es eine Rot-Schwarze Koalition gibt, außer, der Aufstand der Basis in der SPÖ ist so groß, fegt Häupl und Faymann weg, dann ist anderes möglich. Dann haben wir aber 2011 neue NR-Wahlen.

Vorausgesetzt, Deine Annahme ist richtig und die SPÖ verliert die absolute Mehrheit in Wien, dann wird Häupl vermutlich ohnedies gehen. Der tut sich eine Koalition sicher nicht mehr an. Ob das dann Auswirkungen auf die Bundespolitik haben wird, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Neben diversen Fehlern, die Häupl in Wien gemacht hat, war sein größter Fehler Gusenbauer abzusägen. Aber ich denke, das weiß er mittlerweile auch.
 
Die KPÖ lässt sich schwer mit dem Demokratieverständnis der zweiten Republik vereinen.

Mit Verlaub: Sieh Dir einmal an, was z.B. Kaltenegger in Graz alles getan hat. Der hat sogar Teile seines Gehalts gespendet. Zeig mir bitte einen österr. Politiker von Rot und/oder Schwarz, der das auch macht...
 
Aber Hand aufs Herz. Wie hoch ist der Anteil deutschnationaler Österreicher und wie hoch ist der Anteil der radikalen undemokratischen Linken? Glaube letztere ist in Österreich ein schwerwiegenderes Problem, wenn man nach absoluten Zahlen geht.

Im ersten Fall leider immer noch zu hoch und wenn man xenophobe Mitbürger dieser Gruppe zurechnet, weitaus höher. Wo bitte findest Du radikale, undemokratische Linke in der Anzahl???

Die Aufklärung ist wichtig und richtig. Sie muss nur nicht ständig wiederholt werden, weil Österreichs Geschichte reichhaltiger ist und nicht nur aus dem Holocaust besteht.

Natürlich besteht unsere Geschichte nicht nur aus dem Holocaust, aber eben auch. Genau deswegen muss das immer wiederholt und darf eben nicht aus der Geschichte ausgeblendet werden.
 
Mit Verlaub: Sieh Dir einmal an, was z.B. Kaltenegger in Graz alles getan hat. Der hat sogar Teile seines Gehalts gespendet. Zeig mir bitte einen österr. Politiker von Rot und/oder Schwarz, der das auch macht...

Naja, die Susanne Riess-Passer und andere FPÖ Politiker haben damals auch Teile ihrer Gehälter gespendet bzw. darauf verzichtet. Ob man jetzt 8000 oder 7000 kassiert ist relativ unerheblich. Die Frage was die KPÖ z.B demokratiefähiger macht, als eine NPD in Deutschland will mir nicht so recht in den Sinn kommen?

Bei der SPÖ ist zumindest die Kandidatenliste fixiert: Lauter altbekannte Genossen eigentlich....

http://diepresse.com/home/politik/i...ome/politik/innenpolitik/index.do&selChannel=

Im ersten Fall leider immer noch zu hoch und wenn man xenophobe Mitbürger dieser Gruppe zurechnet, weitaus höher. Wo bitte findest Du radikale, undemokratische Linke in der Anzahl???

An Universitäten etc..........

Natürlich besteht unsere Geschichte nicht nur aus dem Holocaust, aber eben auch. Genau deswegen muss das immer wiederholt und darf eben nicht aus der Geschichte ausgeblendet werden.

Ja, aber irgendwann nervt es. Weil man nicht deppat ist und gerade die Geschichte Österreichs im 2ten WK schon in der AHS mehrere Monate aufgearbeitet wird. Irgendwann weiß man Bescheid. Und neben dem Holocaust gibt es noch andere Dinge auf der Welt. Wesentlich wichtigere, aktuelle Dinge. Weltwirtschaftskrise, Armutsbekämpfuns, Ostkriminalität, Pensionssicherung. Wüßte nicht warum der Holocaust ein Wahlthema sein soll?
 
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Naja, die Susanne Riess-Passer und andere FPÖ Politiker haben damals auch Teile ihrer Gehälter gespendet bzw. darauf verzichtet. Ob man jetzt 8000 oder 7000 kassiert ist relativ unerheblich.

Die haben das aber nicht frewillig gemacht, sondern deswegen, weil Haider eine Höchstverdienstgrenze von (ich glaube) 60000 ÖS durchgesetzt hat. So weit ich das noch in Erinnerung habe, hat es trotzdem einige Mandatare der Blauen gegeben, die sich nicht an diese Abmachung gehalten haben.
 
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Wüßte nicht warum der Holocaust ein Wahlthema sein soll?

Soll er ja auch nicht. Aber so lange hier in diesem Thread dieses Thema zum Thema gemacht wird, werde ich meine Meinung dazu äußern ;)
 
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2Ziggy: so schwarz siehst du die Wien-Wahl für die SP..? Hmm, ich hoffe doch nicht. Obwohl ich eine gewisse Verachtung allen Sozialdemokratischen Parteien entgegenbringe, mache ich bei der Wr. SP eine Ausnahme.
Und nach wie vor fehlt in Österreich eine aktive linke Partei. Wie eine KPÖ in Graz. Da wär viel Potenzial vorhanden.
Ich tu mir immer schwer das zu kommentieren. Mittlerweile glaube ich nicht (mehr), dass eine "linke Alternative" in unserem System möglich ist, ohne das sie sich nicht vollkommen verbiegen müsste.

Und ich beiss mir jetzt auf den Finger das ich es überhaupt aufgreife, aber dopejoe...ja klar, alles was auch nur annähernd regierungs-/systemkritisch ist terroristisch veranlagt (ganz ganz gaanz überspitzt ausgedrückt) *dough*
 
Und ich beiss mir jetzt auf den Finger das ich es überhaupt aufgreife, aber dopejoe...ja klar, alles was auch nur annähernd regierungs-/systemkritisch ist terroristisch veranlagt (ganz ganz gaanz überspitzt ausgedrückt) *dough*

Habe ich nie behauptet. Und in die Finger musst du dich auch nicht beissen. ;) Ich spreche nur Kommunisten und Faschisten die Demokratiefähigkeit ab.

Die haben das aber nicht frewillig gemacht, sondern deswegen, weil Haider eine Höchstverdienstgrenze von (ich glaube) 60000 ÖS durchgesetzt hat. So weit ich das noch in Erinnerung habe, hat es trotzdem einige Mandatare der Blauen gegeben, die sich nicht an diese Abmachung gehalten haben.

Ja, klar. Aber so selbstlos und unschuldig sind die Kommunisten sicher nicht. Sonst hätten sie nicht mehr Menschenleben auf dem Gewissen, als die Nazis.....

Generell die Wahl betreffend bin ich gespannt, ob die ÖVP den Rückenwind auch in Wien ausnützen kann oder ob Wien wieder nur ein trostloses Pflaster für die ÖVP bleibt.
 
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Aber Hand aufs Herz. Wie hoch ist der Anteil deutschnationaler Österreicher und wie hoch ist der Anteil der radikalen undemokratischen Linken? Glaube letztere ist in Österreich ein schwerwiegenderes Problem, wenn man nach absoluten Zahlen geht.
Im ersten Fall leider immer noch zu hoch und wenn man xenophobe Mitbürger dieser Gruppe zurechnet, weitaus höher. Wo bitte findest Du radikale, undemokratische Linke in der Anzahl???
Tschuidign ..... ich weiß, ich soll keine Meinung haben, als Steirer in Wien quasi schon gar ned .... aber das ist mir eigentlich wurscht. :cool:

Und daher meine ich, dass man halt nicht jede Xenophobie automatisch in das Eck stellen darf, wo man sie gerne hätte. So einfach geht's im Leben nicht zu.

Über rechtsextreme Umtriebe in Österreich gibt's ja ebenso Dokumentationen, wie über die linksextremen. Festgehalten wird das in den jährlichen Verfassungsschutz-Berichten des Innenministeriums, und aus den Berichten der Jahre 2008 und 2009 geht hervor, dass es beide Szenen in Österreich gibt, und dass beide im Grunde genommen harmlos genannt werden können. Wenn man den Berichten weiters glauben darf, dann wäre eine Zunahme der Gewaltbereitschaft eher bei den linksextremen Gruppierungen zu finden, aber auch das in einem Rahmen, der zu übertriebener Panik genau so wenig Anlass gibt, wie die rechtsextremen Gruppierungen.

Es wäre also genauso unsinnig, die Existenz der linksextremen Szene zu leugnen, wie es unsinnig ist, die rechtsextreme Szene aus politischen Gründen zu einer Größe aufzublasen, welche ihr nicht zusteht.

Im Zweifel bin ich auch dafür, den Anfängen zu wehren, aber wenn möglich nicht einseitig, dann wäre ich schon zufrieden. Ich weiß, Einseitigkeit scheint die Devise der neuen Demokraten zu sein, aber nachdem ja heute alles sehr individuell definiert wird, warum sollte das gerade beim Demokratieverständnis anders sein.

Natürlich besteht unsere Geschichte nicht nur aus dem Holocaust, aber eben auch. Genau deswegen muss das immer wiederholt und darf eben nicht aus der Geschichte ausgeblendet werden.
Nein, es müsste gar nicht immer wiederholt werden. Abgesehen von jenen, welche man ohnehin nicht überzeugen kann, werden's die allermeisten auch schon beim ersten, spätestens beim zweiten Mal verstanden haben. Das würde allerdings voraussetzen, dass man sachlich argumentiert, und zu erkennen gibt, dass es ein echtes und würdiges Anliegen ist, diesen Teil unserer Geschichte in unserem Gedächtnis einen festen Platz zuzuordnen. Leider habe zumindest ich den Eindruck, dass in den meisten Fällen nix anderes als politisches Kalkül hinter dieser andauernden Betroffenheit (wenn ich das Wort schon höre) und dem ewigen Schämen für die anderen steht.

Und ich meine auch, dass wir ohnehin nicht umhin können, diesen Teil unserer Geschichte eben genau so zu akzeptieren wie die anderen historischen Begebenheiten, und niemand, der bei klarem Verstand ist, wird sich verweigern, diese Verbrechen im Namen einer Ideologie zu verurteilen, und das Infame und Böse in ihnen zu sehen.

Warum aber ganz Österreich deshalb in alle Zukunft in Sack und Asche gehen soll, das verstehe ich wiederum weniger. Die heute lebenden Generationen haben weder an der damaligen Zeit noch an den damaligen Untaten irgendeinen Anteil, sie haben im Gegenteil ein Recht darauf, dass man die ohnehin schon schwierige Gegenwart nicht dadurch künstlich erschwert, dass man andauernd die Nazikeule schwingt. Das allein kann nämlich gar nix.

Im übrigen, dopejoe, verstehe ich Deine Sorge wegen der KPÖ ned so ganz .... ob sie demokratiefähig ist, weiß ich ned, aber demokratieverträglich ist sie allemal. Und schließlich, die paar Hansln können mir genau so wenig Angst einjagen, wie das ein Strache kann, oder ein Pilz, oder unser wehrhafter Demokrat hier im Forum.

So weit kammad's no ... :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre also genauso unsinnig, die Existenz der linksextremen Szene zu leugnen, wie es unsinnig ist, die rechtsextreme Szene aus politischen Gründen zu einer Größe aufzublasen, welche ihr nicht zusteht.
Hach, Sprache ist doch so ein schönes Instrument...... :roll:
 
Warum aber ganz Österreich deshalb in alle Zukunft in Sack und Asche gehen soll, das verstehe ich wiederum weniger.....

..naja..wer fordert dies schon ernsthaft?...wenn, dann macht mich das nicht nervös..bin ja schließlich auch nicht dabei gewesen, durch die Gnade der späteren Geburt!
Was mich doch aber ein wenig nervös macht ist, wenn dieses Thema angesprochen wird, dieses oft reflexartige:Kann nicht endlich mal Schluß sein....das hat soetwas:"sog´ ma´ es wor nix" an sich...dadurch verweigert man nämlich auch die Aufarbeitung dieses Themas oder, im schlimmsten Falle, verleugnet es.....und dies macht einem schuldig und nicht die Aufarbeitung der dunklesten Geschichte Österreichs....
ich bin aber auch nicht für das missbräuchliche Schwingen der Nazikeule, um u.A. von den eigenen Defiziten abzulenken....
 
Angeregt durch ein Posting im Thread der Bundespräsidentenwahl hier eine Umfrage zur kommenden Wahl in Wien. Bleibt die absolute Mehrheit der SPÖ oder gibt es einen Verlust derselben und eine Koalition? Und wenn ja, wer mit wem?

das war das eigentliche thema dieses threads.

dass ein thema wie die bundespräsidentenwahl nach mehreren monaten und dutzenden seiten mehr als ausgelutscht ist... das ist verständlich. absolut unverständlich ists jedoch, dass eine klar formulierte frage (siehe zitat oben) schon 24 stunden nachdem sie gestellt wurde so weit zerredet wird, dass man wieder ausschliesslich bei der einen thematik anlangt, wobei diesmal einzig und allein neu zu sein scheint, dass nunmehr auch die linksextreme mit ins spiel gebracht wird (anzumerken ist, dass die KPÖ vor mehr als 40 jahren aus dem wiener gemeinderat geflogen ist und es mehr als unwahrscheinlich ist, dass sie neuerlich den einzug schafft).

ned amal ansatzweise wird hier darüber diskutiert wie eine vernünftige stadtpolitik aussehen könnte oder vielleicht sogar darüber nachgedacht welche allfälligen konstellationen latente probleme die viele bürger nun einmal bewegen lösen könnten. wenn das nämlich gelänge würde - als angenehmer nebeneffekt - auch dem populismus der von nix anderem als von heisser luft angetrieben wird (und der selbige auch gehörig produziert) der nährboden entzogen.

stattdessen zeichnet sich schon jetzt tumbes lagerdenken, die ichweissnichtwievielte nazi-vergangenheits-diskussion und mehr oder weniger effektvolles hinhauen ab. besser als oftmals kritisierte politiker verhalten sich hier einige auch ned.
 
Hach, Sprache ist doch so ein schönes Instrument...... :roll:
Naja, das ist aber ned neu ..... dafür haben wir sie ja schließlich. :roll:

Und wenn Dir der Inhalt nicht zusagt, dann musst Du Dich an das Innenministerium wenden.
Ich zitier's Dir gerne, vielleicht sagt Dir diese Sprache mehr zu:

Verfassungsschutz-Bericht 2008

1. Rechtsextremismus
Von den Aktivitäten der rechtsextremen Szene geht keine akute Gefahr für die Demokratie in Österreich aus. Im internationalen Vergleich bewegt sich der Rechtsextremismus in Österreich trotz einer Zunahme einschlägiger Tathandlungen im Jahr 2007 weiterhin auf einem relativ niederen Niveau.
Die Aktivitäten der unterschiedlichen Szenebereiche zeigten sich im Jahr 2007 weitgehend unverändert zu den Vorjahren. VertreterInnen des organisierten Rechtsextremismus nützten für den Austausch mit Gleichgesinnten vorwiegend den rechtlich geschützten Rahmen von Partei- und Vereinsveranstaltungen, ExponentInnen der in den neunziger Jahren zerschlagenen Neonazistrukturen agierten auch im Berichtsjahr primär im Hintergrund. Die EinzelaktivistInnen
der Revisionistenszene waren hauptsächlich publizistisch aktiv. Die Skinheadszene trat vor allem durch provokantes und gewalttätiges Auftreten in der Öffentlichkeit in Erscheinung.
Alle Bereiche des österreichischen Rechtsextremismus pflegten internationale Kontakte, wobei sich die Verbindungen zur rechtsextremen Szene Deutschlands besonders intensiv gestalteten.

2. Linksextremismus
Die Spaltung der linksextremen österreichischen Szene in marxistisch/leninistische und anarchistisch/autonome Gruppierungen war auch im Jahr 2007 evident. Die ideologischen Differenzen zwischen diesen Gruppen wurden lediglich anlassbezogen temporär
überwunden.
Die Schwerpunkte linksextremer Aktivitäten bildeten die Proteste gegen die neue Bundesregierung zu Jahresbeginn, die Mobilisierung gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm/Deutschland, sowie der Themenkreis „ANTIFA 1 – Gegen Rechts“. Die Kundgebungen und Veranstaltungen des linksextremen Spektrums wurden weitgehend von gemäßigten Kräften dominiert und waren – mit wenigen Ausnahmen – durch einen friedlichen Verlauf gekennzeichnet.
Vor allem der Themenkreis „ANTIFA“ führte wiederholte Male zu einer breiten Mobilisierung des gesamten linksextremen Spektrums und fungierte szeneintern als Bindeglied und kleinster gemeinsamer Nenner.
Die Zahl der strafbaren Handlungen, die der linksextremen Szene zuzuordnen war, bewegte sich im Jahr 2007 in Umfang und Qualität weiterhin auf niedrigem Niveau.


Verfassungsschutz-Bericht 2009

1. Rechtsextremismus
Die Aktivitäten des rechtsextremen Milieus stellen keine akute Bedrohung für die demokratische Grundordnung Österreichs dar. Im internationalen Vergleich bewegte sich der Rechtsextremismus
im Jahr 2008 sowohl in Bezug auf rechtsextreme Strukturen und die Anzahl der Szenemitglieder, als auch in Hinblick auf Anzahl und Art der gesetzten Tathandlungen weiterhin auf vergleichsweise
niedrigem Niveau. Bei den im Berichtsjahr angezeigten rechtsextrem motivierten Tathandlungen handelte es sich überwiegend um Verbaldelikte, Sachbeschädigungen in Form von Klebe-,
Sprüh-, Ritz- und Schmieraktionen, sowie um via E-Mail, SMS oder
postalisch versandte Agitationen.
Das Aktivitätsspektrum der rechtsextremen Szenen zeigte im Jahr 2008 keine gravierenden Änderungen zu den Vorjahren. Der in Partei- und Vereinsform organisierte ideologisch motivierte Rechtsextremismus der älteren Generation setzte seine Aktivitäten überwiegend im Kreise Gleichgesinnter fort. Revisionistische EinzelaktivistInnen beschränkten sich im Wesentlichen auf publizistische Aktivitäten, während die Skinheadszene vor allem durch provokantes Auftreten in Erscheinung trat. Die kameradschaftlich strukturierte Neonaziszene agierte wie in den Vorjahren weiterhin aus dem Hintergrund und versuchte integrativ zwischen den unterschiedlichen Ausformungen des rechtsextremen Milieus zu wirken.
Der im Jahr 2008 zu verzeichnende Anstieg einschlägiger Tathandlungen ist im Wesentlichen auf Solidaritätsaktionen für die Angeklagten eines in Oberösterreich durchgeführten Gerichtsverfahrens nach dem Verbotsgesetz zurückzuführen.

2. Linksextremismus
Die seit Jahren existente Spaltung der linksextremen Szene in marxistisch-leninistisch sowie trotzkistisch ausgerichtete Kaderorganisationen und anarchistisch-autonome Gruppierungen blieb
auch im Jahr 2008 bestehen. Dessen ungeachtet bildeten sich wiederholt anlassbezogen und temporär lagerübergreifende Zweckgemeinschaften.
Neben akkordierten Aktivitäten im Zusammenhang mit Hausbesetzungen führte insbesondere der antifaschistische Grundkonsens der Szene zu Kooperationen der unterschiedlichen Spektren. Im Zuge von Aktionen gegen „Rechts“ wurden von linksextremen AktivistInnen mehrfach Straftaten verübt.
Während das Gewaltpotenzial des marxistisch-leninistischen Szenebereichs grundsätzlich als gering einzuschätzen ist, ist in den Reihen von anarchistisch-autonomen Gruppen generell eine erhöhte
Gewaltbereitschaft evident.
Eine von globalisierungskritischen österreichischen Organisationen ausgehende Bedrohungslage war im Jahr 2008 nicht gegeben. Gruppierungen und EinzelexponentInnen der linksextremen Szene verfügen zum Teil über gute internationale Kontakte.
Die der linksextremen Szene zuordenbaren Straftaten zeigten im Jahr 2008 eine leicht rückläufige Tendenz und bewegten sich sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht auf niedrigem
Niveau.
Was soll ich machen? :schulterzuck:


Was mich doch aber ein wenig nervös macht ist, wenn dieses Thema angesprochen wird, dieses oft reflexartige:Kann nicht endlich mal Schluß sein....das hat soetwas:"sog´ ma´ es wor nix" an sich...dadurch verweigert man nämlich auch die Aufarbeitung dieses Themas oder, im schlimmsten Falle, verleugnet es.....und dies macht einem schuldig und nicht die Aufarbeitung der dunklesten Geschichte Österreichs....
ich bin aber auch nicht für das missbräuchliche Schwingen der Nazikeule, um u.A. von den eigenen Defiziten abzulenken....
Nervös macht mich weder das eine noch das andere.

Man hat oft kritisiert, dass die Aufarbeitung so spät einsetzte, und in dieser Kritik liegt ein durchaus wahrer Kern. Meine Meinung dazu habe ich ja schon an anderer Stelle ausführlich gesagt. Aber ich kann zumindest ansatzweise verstehen, dass es für die Menschen der Nachkriegszeit ungleich schwerer gewesen sein mag, ein Geschehen aufzuarbeiten, welches in allen noch präsent war. Präsent aus eigenem Erleben in der einen oder anderen Form, und das ist eine Kleinigkeit anders, als wenn man nur in Büchern darüber liest.
Auch sehe ich es glaube ich realistisch, dass eine Aufarbeitung auch deshalb nicht leicht war, weil ja schließlich in allen damaligen Parteien sogenannte "Ehemalige" anzutreffen waren, welche nach einem siebenjährigen politischen Fremdgehen wieder in den Schoß ihrer ehemaligen Parteien zurückgekehrt waren. In allen damaligen Parteien, so wie es auch in allen damaligen Parteien Menschen gab, welche unter dem Diktat der Nationalsozialisten zu leiden hatten (Mit Ausnahme des VdU, möchte ich annehmen). Viele der über Parteigrenzen bestehenden Freundschaften hatten ja ihren Ursprung in gemeinsamen Haftzeiten während der Nazidiktatur. Man sollte beides nicht vergessen.

Und ich habe auch gegen das Aufarbeiten nichts. Wenn's auch spät eingesetzt hat - besser spät als gar ned. Und immerhin wäre ja dadurch die Möglichkeit gegeben gewesen, vollkommen unbelastet durch eigenes Erleben eine Aufarbeitung zustande zu bringen. Diese Möglichkeit hat man nicht genutzt. Statt betont sachlich aufzuarbeiten, hat man sich hinreißen lassen, diese Aufarbeitung in das tagespolitische Hickhack hinein zu ziehen. Und in einer Atmosphäre der gegenseitigen Gehässigkeiten kann man nix aufarbeiten, auch wenn man sich noch so bemüht, das ohnehin schon schreckliche durch dauerndes Wiederholen noch schrecklicher zu machen.

Und ich halte - zu guter letzt - die ständige Betroffenheit und das andauernde Schämen wegen der Taten anderer für eine leere Floskel. Mich macht der Holocaust ned betroffen, sondern fassungslos. Fassungslos ned nur der Opfer wegen, sondern fassungslos auch wegen der Zeit, in welcher die damaligen Menschen leben mussten, und wo es möglich war, sogar für die grausamsten und unmenschlichsten Verbrechen Handlanger und Erfüllungsgehilfen zu finden.

Und man soll die Jugend der heutigen Generationen nicht fern halten von den Taten der (mittlerweile schon) Groß- und Urgroßväter und Groß- und Urgroßmütter, man soll sie unterrichten, man soll sie aufklären, und man soll sie vor allem erziehen zur Wachsamkeit. Aber man soll ihnen nicht einreden, dass sie sich für irgend etwas schämen müssten, was vor rund siebzig Jahren geschehen ist, und man soll ihnen vor allem nicht eine Schuld auf ihre Schultern laden, welche nicht die ihre ist.

Mehr will ich gar nicht.

Und damit ziehe ich mich zurück, weil das mit der Wiener Wahl ja wirklich überhaupt nix zu tun hat, und nachdem ich auch keinen Ehrgeiz verspüre, mich als Wahlkämpfer zu versuchen, überlasse ich das Feld einmal jenen, welche ohnehin mehr als ich legitimiert scheinen, ihre Meinungen kund zu tun. :)

:winke:
 
Mit Verlaub: Sieh Dir einmal an, was z.B. Kaltenegger in Graz alles getan hat. Der hat sogar Teile seines Gehalts gespendet. Zeig mir bitte einen österr. Politiker von Rot und/oder Schwarz, der das auch macht...

Aber der Herr Kaltenegger ist halt auch ein Ausnahmefall von persönlichem Idealismus, der in der Politik normalerweise nicht vorhanden ist. Das wird den Kommunisten in Wien aber kaum Stimmen bringen. Denn da haben sie keinen Kaltenegger.

Wie ist die "Vergangenheitsdiskussion" in den "Wahlthread Wien 2010" hinein gekommen? Ganz einfach, angesteckt vom BP - Wahlthread. Denn in der BP - Wahl war es offenbar das einzige politische Thema von Bedeutung.

Und ich halte - zu guter letzt - die ständige Betroffenheit und das andauernde Schämen wegen der Taten anderer für eine leere Floskel. Mich macht der Holocaust ned betroffen, sondern fassungslos. Fassungslos ned nur der Opfer wegen, sondern fassungslos auch wegen der Zeit, in welcher die damaligen Menschen leben mussten, und wo es möglich war, sogar für die grausamsten und unmenschlichsten Verbrechen Handlanger und Erfüllungsgehilfen zu finden.

Und man soll die Jugend der heutigen Generationen nicht fern halten von den Taten der (mittlerweile schon) Groß- und Urgroßväter und Groß- und Urgroßmütter, man soll sie unterrichten, man soll sie aufklären, und man soll sie vor allem erziehen zur Wachsamkeit. Aber man soll ihnen nicht einreden, dass sie sich für irgend etwas schämen müssten, was vor rund siebzig Jahren geschehen ist, und man soll ihnen vor allem nicht eine Schuld auf ihre Schultern laden, welche nicht die ihre ist.

Ja, Steirer, die Menschen damals lebten in einer schrecklichen Zeit, mussten in dieser Zeit leben. Und die heute immer wieder ausgesprochenen pauschalen Schuldzuweisungen sind der Mehrheit dieser Menschen gegenüber eine Gemeinheit. Eine Gemeinheit den Groß- und Urgroßvätern gegenüber, die in Stalingrad oder später in sibirischer Gefangenschaft ums Leben gekommen sind. Und gegenüber den Großmüttern, die im Keller gesessen sind, während amerikanische Bomber die Städte zerstört haben (Anmerkung: die wenigsten davon waren Nazis, auch wenn sie im Keller gesessen sind)

Aber wir sollen uns offenbar schämen bis in alle Ewigkeit. Das gehört inzwischen zur Wahltaktik. Darum betont der Herr Faymann auch jetzt wieder unsere Schuld. Und insofern hat es auch mit der Wien - Wahl zu tun. Denn der Herr Strache muss jetzt offenbar seine Positionierung neu überdenken. Irgendwie war die ganze Rosenkranz - Kandidatur nicht der geniale Schachzug seiner Partei.
 
(Mit Ausnahme des VdU, möchte ich annehmen).

Sogar von dieser Ausnahme gibt es Ausnahmen

Im Zweiten Weltkrieg war G. zunächst Soldat (Gefreiter), von 1942-45 im diplomatischen Dienst. Sein Vater war viereinhalb Jahre lang in den Konzentrationslagern Flossenbürg und Dachau inhaftiert. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs stand G. mit dem Widerstand in Wien in Verbindung.

Anmerkung: es handelt sich um den freiheitlichen Präsidentschaftskandidaten Wilfried Gredler.
 
Aber der Herr Kaltenegger ist halt auch ein Ausnahmefall von persönlichem Idealismus, der in der Politik normalerweise nicht vorhanden ist. Das wird den Kommunisten in Wien aber kaum Stimmen bringen. Denn da haben sie keinen Kaltenegger.

Es wäre schön, gäbe es auch in der Wiener Stadtpolitik solche Ausnahmefälle! Menschen aus dem Volk für das Volk (müssen ja nicht zwingend der KPÖ angehören) ;)

Man:down: wird ja noch träumen dürfen :oops:
 
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