Was von uns bleibt ...

Mich erstaunt die geringe Anzahl der Reaktionen auf das brisante Thema. Rennen hier nur lauter junge Hupfer herum? Kann ja nicht sein, denn das Durchschnittsalter liegt meiner Erfahrung so hoch, dass das richtige Jungvolk schon Fragen stellt wie: "Gibts auch junge Leute hier ..."?
In deinem EP besteht du ja ausdrücklich drauf, nur ernste antworten in Bezug auf dieses Thema zu wünschen. Vielleicht is nur dir und sehr wenigen bewußt, dass auch dieses thema für viele nit so knochentrocken ernst sein muß. I war schon mal übern Jordan und für mich wars das Gegenteil von schlimm. Mein erster lover hat sich mit an selbst gebastelten molotow-cocktail gesprengt, die Pathologen konnten die gebißteile nicht wirklich ihm zuordnen. Ich kann mit dem allzeit bereiten Tod gut leben und fürcht mich nicht vor ihm. Vielleicht haben viele andre auch gute Gründe, in diesem thread besser gar nix zu schreiben...
Ich für mich genieß das Leben solangs eben geht..und der Tod is nit das ende😉
 
Weihnachtszeit, schöne Zeit?

Traditionell zum 1. Advent, trafen sich deutsche Auswanderer bei mir zum gemütlichen Kaffeetrinken mit Stollen, Lebkuchen, Weihnachtsmusik und Räucherduft. Der älteste Gast in der Runde brach plötzlich mental zusammen, begann aus seinem Leben zu erzählen und eine Frage blieb letztendlich im Raum stehen, welche ich hier an und in das Forum weiterreichen möchte.

Erklärend zum Thema: Im Laufe seines Lebens bleibt es nicht aus, dass man verschiedene Frauen bzw. Männer trifft, es mit einigen Bekanntschaften zu sexuellen Handlungen kommt, bevor man sich durch Heirat endgültig für einen Partner fürs Leben entscheidet.

Frage: Was empfindet ihr, wenn ihr vom Tod einer der früheren Sexpartner erfahrt? Denkt ihr noch einmal an sie, lasst die gemeinsame Zeit Revue passieren, legt gar eine Gedenkminute ein, oder besucht, sofern möglich, gar deren Grab? Diese Frage schließt auch geschiedene Partner mit ein!

Verwitwet ist nicht gefragt!

Nun lasst hören ...

PS: Abhängig von den Reaktionen behalte ich es mir vor, den Ausgang des Abends zu schildern, oder das Thema löschen zu lassen. Blödeleien sind wirklich nicht gefragt bei dem Thema!
Da ich zu all meinen langjährigen Beziehungen (oder F+) noch freundschaftlichen Kontakt pflege, ist das für mich selbstverständlich. Wie sich das bei Freunden eben gehört.

Ein guter Freund von mir, mit dem sicher eine Liebelei entstanden wäre hätte ich damals keinen Partner gehabt, hat sich vor ein paar Jahren das Leben genommen. Als ich von seiner Mutter davon erfuhr war ich geschockt. Anfangs hab ich sein Grab öfter besucht und ihn gefragt, warum...
 
Es gibt genau 3 Männer (aktueller Partner nicht miteinbezogen) bei denen mich eine solche Nachricht betroffen machen würde. Der Rest würde eher Reaktionen wie " war vorhersehbar" oder "aha" hervorbringen.
 
Nun lasst hören ...

zum tod von sexpartnern, geliebten etc. kann ich - zum glück noch nichts sagen. zumindest nicht dass ich wüsste. aber erstens: es sind - wie hier schon gesagt - auch liebe, nahestehende menschen ein ebensolcher verlust. besonders wenn die viel zu früh aus dem leben gerissen werden.

und: es muss ja nicht einmal der tod sein - es reicht ja schon, wenn es diese menschen auch sonst irgendwie schwer trifft. sei das durch schwere krankheit, dem tod nahestehender und so weiter. und dazu gäbe es leider auch aus meiner erfahrung genügend zu berichten. fühlt sich verdammt beschissen an - vor allem wenn man in keiner weise helfen kann.
 
Ein guter Freund von mir, mit dem sicher eine Liebelei entstanden wäre hätte ich damals keinen Partner gehabt, hat sich vor ein paar Jahren das Leben genommen. Als ich von seiner Mutter davon erfuhr war ich geschockt. Anfangs hab ich sein Grab öfter besucht und ihn gefragt, warum...

Unverbindlicher Sex mit psychisch kranken/ Suizid-gefährdeten Menschen ist immer mit einem hohen Risiko behaftet, Schuld in solchen Fällen auch bei sich selbst zu suchen und kann zu einer dauerhaften Belastung, und je nach Schweregrad auch Therapiebedürftigkeit führen. Ich spreche da auch aus eigener Erfahrung.
 
Unverbindlicher Sex mit psychisch kranken/ Suizid-gefährdeten Menschen ist immer mit einem hohen Risiko behaftet, Schuld in solchen Fällen auch bei sich selbst zu suchen und kann zu einer dauerhaften Belastung, und je nach Schweregrad auch Therapiebedürftigkeit führen. Ich spreche da auch aus eigener Erfahrung.
Wir hatten nie Sex, weil ich in einer Beziehung war. Er war Borderliner, hat es mir aber nie erzählt. Das hab ich erst nach seinem Tod von seiner Mutter erfahren.
 
Wir hatten nie Sex, weil ich in einer Beziehung war. Er war Borderliner, hat es mir aber nie erzählt. Das hab ich erst nach seinem Tod von seiner Mutter erfahren.

Ohne dich jetzt persönlich zu meinen kann ja auch bereits eine besondere Nähe zu einer Person, ohne mit ihr Sex zu haben, bei entsprechender, oft zunächst unbemerkter, psychischer Disposition fatale Folgen haben.
 
Glücklicherweise leben alle meine bisherigen Sexpartnerinnen noch...zumindest wäre mir nichts gegenteiliges zu Ohren gekommen.

Da ich zu allen ein sehr freundschaftliches bzw gutes Verhältnis habe, würde mich die Nachricht von ihrem Ableben selbstverständlich sehr betroffen machen.
Jedenfalls hab ich sie und die schönen Momente mit ihnen stets in guter Erinnerung!
 
Glücklicherweise leben alle meine bisherigen Sexpartnerinnen noch...zumindest wäre mir nichts gegenteiliges zu Ohren gekommen.

Da ich zu allen ein sehr freundschaftliches bzw gutes Verhältnis habe, würde mich die Nachricht von ihrem Ableben selbstverständlich sehr betroffen machen.
Jedenfalls hab ich sie und die schönen Momente mit ihnen stets in guter Erinnerung!
schön für dich.
bei mir hadelts sich allerdings ned um sexpartnerinnen sondern um die clique, mit der i in der jugend herumgezogen bin. speziell mit 2 davon, mit der 3ten war ein techtelmechtel in anbahnung.
dass sie das vorerst überlebt hat hat mir nix gebracht, ich wurde mit blumen in der hand vor der intensivstation abgewiesen.
hab auch sie nie wieder gesehn.... und erst ein paar monate später erfuhr ich dann, dass auch sie es nicht geschafft hat😔.

zu den anderen verhältnissen will i mi jz ned äussern, aber i hätt no keine solch schlechten nachrichten über sie gehört.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
eine ex aus frühen jahren ist mit mit 50 über'n jordan. betroffen machte mich nicht dass wir einst miteinander gevögelt haben hingegen schon das doch noch - zumindest für's sterben - junge alter.
 
Meinerseits betrachte ich das Thema für abgeschlossen; bedanke mich für die doch recht zahlreichen und oftmals tiefsinnigen Antworten. Und weil wir gerade bei tiefsinnig sind, möchte ich euch das Ende der Geschichte nicht vorenthalten:

Wir hatten vor 15 – 17 Jahren, genau weiß ich das schon nicht mehr, die Runde „Treffen im Advent“ gegründet, welche von hier lebenden Deutschen besucht wurde. Meine Formulierung in der Vergangenheitsform sagt eigentlich schon alles, doch das Ende fehlt.

Einer unserer Teilnehmer, nennen wir ihn Werner, war von Anfang an mit seiner asiatischen Frau dabei. War ein unglaublich netter Zeitgenosse, feinfühlig, künstlerisch begabt und hoch gebildet. Vor zwei Jahren wurde seine Frau genau am 1. Advent durch einen Verkehrsunfall aus dem Leben gerissen. Zu unserer Überraschung, letztes Jahr fehlte er verständlicherweise, erging sich in Trauer, kam er zu dem diesjährigen Treffen. Alle freuten sich ihn wiederzusehen. Irgendwann kam man auf Freundinnen zu sprechen (einer in der Runde plant Neujahr zu heiraten). Anekdoten machten die Runde, einige von Werner beigesteuert, als er wehmütig von verflossenen Freundinnen sprach, den Verlust seiner Frau dabei komplett ausklammerte, mental komplett zu Boden ging und jeder betroffen zuhörte.

Völlig unpassend äußerten sich die Neulinge zum Thema, zogen äußerst abfällig über binationale Verbindungen her, übersahen dabei, dass wir als Gastgeber ebenfalls eine solche darstellen. Begriffe zu „billigen“ asiatischen Frauen fielen, welche ich nicht wiederholen möchte. Grundtenor bildeten Aussagen wie, dass es diesen Frauen angeblich nur um Geld ginge, diese auch mal etwas „Richtiges“ zwischen den Beinen spüren wollen. Weihnachten würden die auch nur mitnehmen, um einen weiteren Grund zum Feiern zu haben. Entsetztes Schweigen in der Runde. Immerhin gut die Hälfte der Teilnehmer saß mit ihren asiatischen Frauen/Männern am Tisch.

Meine Frau, sonst immer ausgleichend, fand deutliche Worte zu der „Viererbande“, was sonst nicht ihre Art ist. Statt sich zu entschuldigen, zeigten sich die Neulinge noch amüsiert, waren sie doch der Meinung, meine Frau sei nur die „Bedienung“ für die Gruppe. Wir lösten das Treffen nach den abfälligen Bemerkungen der Neulinge mit ihren Begleiterinnen auf. Werner war zuerst weg, es war 18.41 Uhr. Wissen wir deshalb so genau, weil meine Frau das Taxi über die Zentrale rief. Minuten später verschwanden grußlos die Neulinge.

Der verbliebene Rest hockte noch bis kurz vor Mitternacht zusammen. Nichts war mehr mit Weihnachtsstimmung. Wir redete über genau das Thema, was ich als Frage gestellt hatte. Seltsamerweise hatten jeder in der Runde Freunde und Freundinnen (keine Ehepartner!) durch den Tod verloren, erzählte die Geschichte dazu und wie man damit umgegangen ist. Jeder hat auf die seine Art, um den gegangenen Sexpartner getrauert! Ausnahmslos wurden die auch von vielen EF–Mitgliedern geäußerten Meinungen vertreten, wofür ich ausdrücklich danken möchte. Bedanken möchte ich mich auch für die mir per PN übermittelten Nachrichten.

Ende der Geschichte? Anderntags rief kurz nach dem Mittag die Polizei an.

Werner wurde bei laut laufender Weihnachtsmusik tot von seiner Schwägerin in der Wohnung gefunden. Überdosis Herztabletten, neben ihm ein Abschiedsbrief mit unseren Namen und sein letzter Anruf ging zu uns, weil er den Bus verpasst hatte, nachfragte, wann der nächste geht. Wir standen damit im Fokus der ersten Ermittlungen.

Nächste Woche fährt die ganze Gruppe zu seiner Beisetzung.

„Weihnachtszeit, schöne Zeit?“ - nach den vielen Jahren, habe ich in Absprache mit meiner Frau, die Runde „Treffen im Advent“ aufgelöst, die anderen Teilnehmer davon informiert.

Eine Fortsetzung wird es nicht geben. Zu groß ist uns das Risiko, dass Ähnliches wieder geschieht.

Was vom Mensch bleibt, was von uns bleibt, was von Werner bleibt …
sind wundervolle Erinnerungen an dieses wundervolle Paar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe erst kurz vor Weihnachten erfahren dass eine ehemalige Jugendliebe in die ich schon in der Hauptschule verknallt war einen schweren Verkehrsunfall hatte.
Sie liegt schon seit Jahren im wachkoma.
Das hat mich ehrlich gesagt auch gewaltig ins grübeln gebracht über das Thema Vergänglichkeit, Verlust und tod.
 
Meinerseits betrachte ich das Thema für abgeschlossen; bedanke mich für die doch recht zahlreichen und oftmals tiefsinnigen Antworten. Und weil wir gerade bei tiefsinnig sind, möchte ich euch das Ende der Geschichte nicht vorenthalten:

Wir hatten vor 15 – 17 Jahren, genau weiß ich das schon nicht mehr, die Runde „Treffen im Advent“ gegründet, welche von hier lebenden Deutschen besucht wurde. Meine Formulierung in der Vergangenheitsform sagt eigentlich schon alles, doch das Ende fehlt.

Einer unserer Teilnehmer, nennen wir ihn Werner, war von Anfang an mit seiner asiatischen Frau dabei. War ein unglaublich netter Zeitgenosse, feinfühlig, künstlerisch begabt und hoch gebildet. Vor zwei Jahren wurde seine Frau genau am 1. Advent durch einen Verkehrsunfall aus dem Leben gerissen. Zu unserer Überraschung, letztes Jahr fehlte er verständlicherweise, erging sich in Trauer, kam er zu dem diesjährigen Treffen. Alle freuten sich ihn wiederzusehen. Irgendwann kam man auf Freundinnen zu sprechen (einer in der Runde plant Neujahr zu heiraten). Anekdoten machten die Runde, einige von Werner beigesteuert, als er wehmütig von verflossenen Freundinnen sprach, den Verlust seiner Frau dabei komplett ausklammerte, mental komplett zu Boden ging und jeder betroffen zuhörte.

Völlig unpassend äußerten sich die Neulinge zum Thema, zogen äußerst abfällig über binationale Verbindungen her, übersahen dabei, dass wir als Gastgeber ebenfalls eine solche darstellen. Begriffe zu „billigen“ asiatischen Frauen fielen, welche ich nicht wiederholen möchte. Grundtenor bildeten Aussagen wie, dass es diesen Frauen angeblich nur um Geld ginge, diese auch mal etwas „Richtiges“ zwischen den Beinen spüren wollen. Weihnachten würden die auch nur mitnehmen, um einen weiteren Grund zum Feiern zu haben. Entsetztes Schweigen in der Runde. Immerhin gut die Hälfte der Teilnehmer saß mit ihren asiatischen Frauen/Männern am Tisch.

Meine Frau, sonst immer ausgleichend, fand deutliche Worte zu der „Viererbande“, was sonst nicht ihre Art ist. Statt sich zu entschuldigen, zeigten sich die Neulinge noch amüsiert, waren sie doch der Meinung, meine Frau sei nur die „Bedienung“ für die Gruppe. Wir lösten das Treffen nach den abfälligen Bemerkungen der Neulinge mit ihren Begleiterinnen auf. Werner war zuerst weg, es war 18.41 Uhr. Wissen wir deshalb so genau, weil meine Frau das Taxi über die Zentrale rief. Minuten später verschwanden grußlos die Neulinge.

Der verbliebene Rest hockte noch bis kurz vor Mitternacht zusammen. Nichts war mehr mit Weihnachtsstimmung. Wir redete über genau das Thema, was ich als Frage gestellt hatte. Seltsamerweise hatten jeder in der Runde Freunde und Freundinnen (keine Ehepartner!) durch den Tod verloren, erzählte die Geschichte dazu und wie man damit umgegangen ist. Jeder hat auf die seine Art, um den gegangenen Sexpartner getrauert! Ausnahmslos wurden die auch von vielen EF–Mitgliedern geäußerten Meinungen vertreten, wofür ich ausdrücklich danken möchte. Bedanken möchte ich mich auch für die mir per PN übermittelten Nachrichten.

Ende der Geschichte? Anderntags rief kurz nach dem Mittag die Polizei an.

Werner wurde bei laut laufender Weihnachtsmusik tot von seiner Schwägerin in der Wohnung gefunden. Überdosis Herztabletten, neben ihm ein Abschiedsbrief mit unseren Namen und sein letzter Anruf ging zu uns, weil er den Bus verpasst hatte, nachfragte, wann der nächste geht. Wir standen damit im Fokus der ersten Ermittlungen.

Nächste Woche fährt die ganze Gruppe zu seiner Beisetzung.

„Weihnachtszeit, schöne Zeit?“ - nach den vielen Jahren, habe ich in Absprache mit meiner Frau, die Runde „Treffen im Advent“ aufgelöst, die anderen Teilnehmer davon informiert.

Eine Fortsetzung wird es nicht geben. Zu groß ist uns das Risiko, dass Ähnliches wieder geschieht.

Was vom Mensch bleibt, was von uns bleibt, was von Werner bleibt …
sind wundervolle Erinnerungen an dieses wundervolle Paar.

Ich verstehe jetzt ehrlich gesagt nicht ganz, was die Auflösung der Geschichte mit der Eingangsfrage zu tun hat.
Rassisten und sonstige Arschlöcher gibt's überall. Da liegt in diesem Fall mMn der Hund begraben. Das hat mit der individuellen Aufarbeitung einer intimen Beziehung recht wenig zu tun...:schulterzuck:
 
Ich habe erst kurz vor Weihnachten erfahren dass eine ehemalige Jugendliebe in die ich schon in der Hauptschule verknallt war einen schweren Verkehrsunfall hatte.
Sie liegt schon seit Jahren im wachkoma.
Das hat mich ehrlich gesagt auch gewaltig ins grübeln gebracht über das Thema Vergänglichkeit, Verlust und tod.
Ich wünsche Dir auf jedenfall sehr viel Kraft bei der Aufarbeitung dieses doch sehr tiefgreifendem und Schwierigen Themas,
 
Zurück
Oben