Welche Zukunft haben EU und Euro noch?

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.. aber trotzdem geben sie ein bemerkenswertes Bild.

In Griechenland leben rund 30 % mehr Menschen als in Österreich. Sie erwirtschaften aber um 35 % weniger als die Österreicher.

Bevölkerung, Österreich 8.174.800
Bevölkerung, Griechenland 10.647.600

Wirtschaftsleistung Österreichs
BIP ($): 213.996.000.000
BIP ($) pro Kopf: 26.178

Wirtschaftsleistung Griechenlands
BIP ($): 139.783.300.000
BIP ($) pro Kopf: 13.128

Militär in Österreich
Streitkräfte (Mannstärke): 41.000
Kampfpanzer: 266
Kriegsschiffe: 0
U-Boote: 0
Kampflugzeuge: 43
Hubschrauber: 100
Nuklearsprengköpfe: 0
Verteidigungsausgaben: 1.497.000.000
Verteidigungsausgaben pro Kopf ($): 183

Militär in Griechenland
Streitkräfte (Mannstärke): 159.200
Kampfpanzer: 1.740
Kriegsschiffe: 93
U-Boote: 11
Kampflugzeuge: 420
Hubschrauber: 227
Nuklearsprengköpfe: 0
Verteidigungsausgaben: 7.288.900.000
Verteidigungsausgaben pro Kopf ($): 685

Die Griechen geben 5,2 % des BIP für das Militär aus, während sich die Österreicher sich mit 0,7 % begnügen.
 
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Ich verstehe jeden Frust und jede Kritik daran, dass man für die Griechen zahlen muss, obwohl wir nichts für deren Kreise können. Klar sind die Methoden wo man von toten Pensionisten das Geld kassiert bis hin zu falschen Angaben über die Einnahmen damit man weniger Steuern an den Staat zahlt. Da hat wohl ein Großteil der Griechen die Mitschuld. Ich selbst freue ich mich auch nicht mit Begeisterung darüber, das die Griechen jetzt in dieser Krise stecken und alle anderen Staaten dafür Geld pumpen dürfen.

Ich habe auch angedeutet, dass ich nicht glaube, dass Griechenland mit diesen starken Sparmaßnahmen eine Wirtschaftserholung schaffen kann. Auf irgendeine Art und Weise bleibt gar nichts anderes übrig, als einen Teil der Schulden zu erlassen. Wenn das überhaupt ausreicht um den Griechen noch helfen zu können. Gut wenn ihnen nicht die Ernsthaftigkeit der Lage klar ist, dass man nicht nur von Maßnahmen reden muss, sondern auch welche setzten muss, dann müssen sie vielleicht Zahlungsunfähig werden um die Ernsthaftigkeit der Lage zu überreißen.

Dem steht aber die Tatsache gegenüber, dass es hier nicht nur um Griechenland geht sondern um dien Euro und auch andere Staaten die unter Beschuss der Ratingagenturen stehen. Das Ganze ist eine Bewährungsprobe für die EU und definiert auch den zukünftigen Charakter den die Gemeinschaft haben wird. Halten wir in Guten und Schlechten Zeiten zusammen auch wenn jemand mal Scheiße baut (anders kann man es nicht Ausdrücken) oder war es das mit der EU. Im Endeffekt wäre es Leichter, würde die EU mit einer Stimme sprechen aber Gerade der Ausgang dieser Situation wird den Wahren Charakter dieser Union preis geben. Man muss aber auch eingestehen, dass diese Euro-Griechenland-Kriese auch mit von den Amerikanern geschaffen wurde und das den Amerikanern das gerade Recht kommt. Denn anstatt das der Finanzmarkt in Amerika genau hinschaut, steht fast Tagtäglich die EU unter Beschuss ob jetzt Griechenland, Italien oder Portugal.

Jetzt ist die Frage, wie reagieren wir darauf. Das wir keine Schuld an der griechischen Kreise Tragen das ist klar. Die Frage, warum wir für die anderen Zahlen sollten ist berechtigt. Dem gegenüber steht aber noch immer eine grundlegende Frage, wollen wir auf ein Machtgefüge wie die EU verzichten. Alleine sind wir bei weiten nicht so stark wie als Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Währung. Im Internationalen Wettbewerb, ein kleines Land wie Österreich ganz alleine? Ich denke im globalen Spiel stehen wir als Gemeinschaft wesentlich besser da.

Bei den Militärausgaben, muss man aber einen mildernden Faktor gelten lassen, nämlich die Tatsache, dass man sich im Meer befindet. Von daher ist es in meinen Augen schon legitim, wenn man sich eine Flotte hält, die an der Küste ein Mindestmaß an lückenloser Verteidigung bietet. Ich bin der Meinung, dass übertriebene Militärausgaben und ein zu aufgeblasenen Militär unnötig sind, aber ich teile nicht die Meinung viele Österreicher "Weil wir uns sowieso gegen eine Ausländische Macht nicht gescheit Verteidigen können, wozu dann a Bundesheer?". Ich bin immer der Meinung, ein Staat sollte in der Lage sein sich verteidigen zu können.

So jetzt geh ich fernsehen, hab keine lust mehr auf Schreiben :mrgreen:
 
Der Grund, dass sich die Griechen ein so überdimensioniertes Militär leisten, das ist der andauernd schwelende Konflikt mit dem türkischen Nachbarn. Und hier komme ich zu einem Punkt, wo tatsächlich die Frage nach europäischer Solidarität zu stellen wäre.

Ist es nicht grotesk, dass sowohl die Griechen als auch die Türken Mitglieder in der NATO sind? Und doch fühlen sich die Griechen (nicht ganz zu Unrecht) von den Türken bedroht. Dazu noch die Zypernfrage, die ebenfalls im Grunde ein Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei ist.

Wäre es denkbar, dass sich Mexiko mit einem der amerikanischen Bundesstaaten anlegt? Ohne dass nicht ALLE US - Amerikaner für diesen Bundesstaat solidarisch einstehen würden? Die Frage erscheint grotesk ..... aber wie ist das in Europa?

Andrerseits ....... die Schulden Kaliforniens lassen die übrigen Bundesstaaten ziemlich kalt, da hör ich nichts von einem Hilfspaket.

So, und jetzt sehe ich mir die Turnher an ..... bin schon gespannt, ob unsere Banken an allem schuld sind.
 
Die Sendung fand ich interessant. Allerdings waren sie sich zum Schluss wenigstens einig, dass eine Finanztrakionssteuer ohne transperenz und genügend Kontrolle keinen Sinn hat.

Was das Problem Grichenland - Türkei betrifft, ich habe schon erwähnt, dass uns ein europäisches Bewusstsein fehlt. Die Amerikaner haben dieses Bewusstsein, allerdings ticken die, wie du sicherlich weist, in sachen Solidarität anders. Ein Beispiel wäre das Gesundheitssystem, der kleinste Anflug von staatlicher Solidarität in zusammenhang mit Geld für andere, viel zu kommunistsch für die Amerikaner. Wenn aner die Usa angegriffen werden, sehen sie sich als Einheit.

Wir Eropäer ticken da anders, dafür ist bei uns der Weg zu einem Einheitsbewusstsein, aufgrund historischer und kulturelle Hintergründe, wesentlich schwieriger.

Mein Problem ist, du wirfst zwar die Fragen auf aber so richtig schlau werde ich daraus auch nicht. Wie sieht das der Herr gogolores, zurück zu den Nationalstaaten und jeder für sich oder doch bei der Idee der EU bleiben?
 
Die Sendung fand ich interessant. Allerdings waren sie sich zum Schluss wenigstens einig, dass eine Finanztrakionssteuer ohne transperenz und genügend Kontrolle keinen Sinn hat.

Dem Herrn Scharinger nehme ich seine Bekenntnisse wirklich ab. Eine generelle Verteufelung der (österreichischen) Banken ist wirklich unsinnig. Aber der "Sozialist" :haha: Androsch war sogar klar gegen diese Transaktionssteuer. Sein Argument, dass das (analog zu einer Erhöhung von Konsumsteuern) am Ende die Konsumenten zahlen, das ist für mich so nicht nachvollziehbar.

Mein Problem ist, du wirfst zwar die Fragen auf aber so richtig schlau werde ich daraus auch nicht. Wie sieht das der Herr gogolores, zurück zu den Nationalstaaten und jeder für sich oder doch bei der Idee der EU bleiben?

Zuerst einmal ........ ich bin klar für das geeinte Europa. Wenn ich in manchen Statements einen gegenteiligen Eindruck erwecke, dann bitte ich um Entschuldigung. Daraus spricht meine Frustration über die vielen Fehler und Stümpereien, die in letzter Zeit und vor allem auch im Zusammenhang mit der Einführung des Euro begangen wurden. Wie für alle hier im Forum gilt auch für mich: Keiner von uns ist in der Lage, ein funktionsfähiges Vollkonzept für das Europa von morgen zu entwickeln, dazu fehlt uns nicht nur viel Hintergrundwissen, sondern auch die Berater und Experten, die Politkern zur Verfügung stehen. Aber wenn ich sehe, wie dieses Politiker hilflos herum wurschteln, dann komme ich mir gar nicht mehr so "dumm und ahnungslos" vor ..... und gerade das macht mir Angst.

Merkel und Sarkozy haben eigener Aussage zufolge eine Lösung gefunden. Treffend dazu eine Feststellung in der gestrigen Runde:"Hoffentlich nicht nur für die Banken- und Schuldenkrise, sondern für Europa". Alle neueren Statements aus dem Munde von Entscheidungsträgern lassen aber nur den einen Schluss zu: Der Schuldenschnitt und damit die Pleite Griechenlands scheinen eine beschlossene Sache zu sein. Man redet übrigens nicht mehr von 50 %, der Schuldenschnitt soll bei 60 % liegen.

Aktuelle Meldung zur Bankenkrise: Die ERSTE Bank schreibt vorsorglich alle Risiken in Osteuropa und Griechenland vorsorglich zur Gänze ab. Die ungarische Niederlassung wird in der Höhe ihres Gesamtwertes abgeschrieben. Das belastet das Ergebnis dieses Jahres, der Verlust der ERSTEN wird 800 Millionen Euro betragen. Treichl betont aber, dass es dadurch bei einem einmaligen Negativeffekt bleibt, die ERSTE müsse nicht "gerettet" werden.

Schlimmer trifft es die BANK AUSTRIA und deren Mutter, die UNICREDIT. Nunmehr sind die letzten Reste des einstigen Vermögens der Gemeinde Wien in Form von Anteilen der "alten" BANK AUSTRIA vernichtet.

Gerne wäre ich noch zu meinen Gedanken für Europa gekommen ...... aber nun muss ich mich anderen .... schöneren Dingen widmen. (Nein, nicht sooooo schön, aber ich darf Sie nicht warten lassen, sie will chatten und hat sich gerade bei MSN angemeldet).
 
Ist es nicht grotesk, dass sowohl die Griechen als auch die Türken Mitglieder in der NATO sind? Und doch fühlen sich die Griechen (nicht ganz zu Unrecht) von den Türken bedroht. Dazu noch die Zypernfrage, die ebenfalls im Grunde ein Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei ist.

Geb ich dir recht! Einfach grotesk!
 
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Wir Eropäer ticken da anders

Ja, wir ticken ganz anders als die Amerikaner. Und für mich ticken wir nicht in allen Belangen schlechter. Vor allem müssen wir der Ausgangslage Europas Rechnung tragen.

Europa wird immer ein Europa unterschiedlicher Nationen sein. Das wird sich auch mittelfristig kaum ändern. Dazu ein Beispiel ..... die Sozialsysteme. Da haben die Amerikaner leicht lachen, denn eigentlich haben die ja kein wirkliches Sozialsystem. Kalifornien wird also möglicherweise pleite gehen. Aber bestimmt nicht deswegen, weil die Frauen mit 57 in Pension gehen. Und es gibt Gründe, warum das den Bundesstaat nicht so sehr berührt. Wenn man sich´s genauer anschaut, dann müssen eben manche Unterschiede bestehen bleiben. Oder willst du, dass mit deinen Einzahlungen in das österreichische Sozialsystem die Pensionen in der Slowakei oder die Spitäler in Griechenland mit finanziert werden? Und sicher will auch niemand völlig im Ernst hier bei uns amerikanische Zustände einführen (Gut, einige vielleicht schon).!! Eben!

Ein einheitliches europäisches Sozialsystem ist sicher nur sehr langfristig machbar und müsste beispielsweise im Pensionssystem dem Umstand Rechnung tragen, dass es regionale Unterschiede gibt. Auch in Bezug darauf, dass die Begriffe "viel" und "wenig" regional unterschiedlich sind.

Generell muss es unser Ziel sein, die Produktivität Europas zu steigern und Importe zu mindern. Den Dumm - Slogan von der "Dienstleistungsgesellschaft" kann ich nicht mehr hören. Wohin uns Deindustrialisierung geführt hat, das sehen wir ja gerade.

Es gibt aus meiner Sicht zwei Bereiche, wo die europäische Einigung sehr großen Nachholbedarf hat. Der eine ist die (nicht vorhandene) gemeinsame Außenpolitik. Hier ist dringender Handlungsbedarf gegeben, wollen wir in der Welt ernst genommen werden. Freilich, das hieße für so manchen herum hüpfenden Pfau auf der europäischen Bühne,dass er in Zukunft nicht so wichtig wäre.

Und damit zusammen hängend ...... eine gemeinsame Verteidigungspolitik. Die letzten Endes vielleicht nicht unbedingt in eine europäische Armee münden muss, aber doch zumindest in ein wirkliches europäisches Verteidigungsbündnis, das sich von den USA emanzipiert. In dem Zusammenhang stelle ich die österreichische Neutralität als völlig überkommen in Frage. Wir können uns nicht von den anderen verteidigen lassen. Wir können nicht von den Anderen erwarten, dass sie auch unsere Rohstoffquellen sichern. Und darum geht es nicht zuletzt in dieser globalisierten Welt. Wie war das doch mit Libyen? Wir können natürlich gutmenschlich - pazifistisch daher schwatzen, während uns die Chinesen allenthalben den Rang ablaufen.

Und ...... um wieder auf Griechenland und die Türkei zurück zu kommen: eine solidarische europäische Verteidigungspolitik würde hier wohl klare Fronten schaffen. Gegenüber einer gesamteuropäischen Verteidigungsgemeinschaft würde der neue Sultan in Ankara wohl vorsichtiger auftreten als gegenüber Griechenland oder Zypern. Aber das nur ganz am Rande, doch es wird wohl bekannt sein, dass Ankara festgelegte Seegrenzen in der Ägäis und auch mit Zypern in Frage stellt, seitdem dort eine gewisse - noch unbestätigte - Hoffnung auf Gas und Öl besteht. Für Griechenland hieße das, mehr Sicherheit für weniger Geld (=eigene Rüstungsausgaben), wir müssten unseren Verteidigungsetat wohl aufstocken.

Nun aber zum Knackpunkt, der Banken- und Schuldenkrise. Eines darf sicher nicht passieren, nämlich dass wir in irgend einer Form für die Schulden der Griechen einstehen, und die dürfen - nach erfolgter Entschuldung - so weiter machen, wie bisher. Lösungen, die auf eine Abwälzung der Verantwortung nach Gesamteuropa hinauslaufen - beispielsweise Eurobonds - die kann es nur unter einer Bedingung geben. Alle Länder (auch die Schummelgriechen) müssen sich einem strikten Regime bezüglich der Finanzen unterstellen. Ich weiß ja nicht, ob die EU - Kommission geeignet ist, eine solche Funktion zu erfüllen. Aber irgendwie stelle ich mir schon vor, dass sie auch für Nützlicheres da sein sollte. Nicht nur für Sparlampen und Quotenregeln. Übrigens - die Pleite der Griechen wird inzwischen immer wahrscheinlicher ...... wie hat sich das vor wenigen Wochen noch angehört - ich hab ihnen auch geglaubt - bei Merkel und Co? Die Rettung Griechenlands ist ohne Alternative. Aha :roll: ... und jetzt?

Ein ganz wesentliches Element, auch das wurde gestern in einer Bemerkung angesprochen, ist die Deindustrialisierung in etlichen europäischen Ländern. Hier wurde zwar England angesprochen, dass an Stelle der Industrie jetzt offenbar die Finanzwirtschaft als wichtigsten Unternehmenszweig ansieht. Griechenland hatte jedoch noch nie eine Industrie von Bedeutung.

Die Deindustrialisierung Europas hat ja auch dazu geführt, dass wir inzwischen eine viel zu große Zahl von Gütern importieren. Von China muss ich erst gar nicht reden, es gibt näher liegende Beispiele. Und da fällt mir wieder die Türkei ein. Die bejubelt ihr hohes Wirtschaftswachstum. Dieses Wachstum beruht aber auch darauf, dass europäische Firmen ihre Produktionen in die Türkei verlagert haben. So produziert Renault den Stufenheck - Megane in Bursa. Die Verlagerung der kompletten Produktion des Clio wurde erst nach massiven Protesten in Frankreich nicht vorgenommen. Als Insider im Aluminium - Geschäft weiß ich auch, dass die Zulieferung von Gussteilen für die Autoindustrie aus der Türkei nicht ganz unbedeutend ist.

So .... und was hat das jetzt mit Griechenland zu tun? Ja, verdammt noch einmal ...... in Griechenland gibt es angeblich zu wenig Arbeitsplätze, so dass es gar keine anderen Ausweg gibt, als die Leute nutzlos in irgend welche Ämter zu setzen. Ist noch keiner der genialen EU - Strategen auf den Gedanken gekommen, diese Produktionen nicht in die Türkei, sondern nach Griechenland zu verlagern? Dazu müsste die EU sicher Fördergelder in die Hand nehmen. Und die Griechen müssten vor allem eines: Mehr arbeiten und weniger streiken.
 
Langsam aber sicher kommt der Showdown ......

Abstimmung in der Slowakei wird negativ ausgehen für den Rettungsschirm. Dass der Regierungschef durch einen Trick, der ihn das Regierungsamt kostet, den Rettungsschirm doch noch möglich gemacht hat, das wird an den Börsen zunächst untergehen.
 
:oops: Jetzt krieg ich sicher gleich von der HH eins über gebraten :shock:

Ja, hättest du geglaubt du entkommst den Neoemanzen? :mrgreen: :hau:

Ja, wir ticken ganz anders als die Amerikaner. Und für mich ticken wir nicht in allen Belangen schlechter. Vor allem müssen wir der Ausgangslage Europas Rechnung tragen.

......

Ich denke von der Grundeinstellung, die wir Europäer haben ticken wir sogar bei weitem "Besser" als die Amerikaner. Unser Problem ist nur, das wir uns in Sachen freier Markt und Geldschefflerei viel zu viel von den Amerikanern abgeschaut haben. Es überkam uns wie eine Welle, als die Sowjetunion gefallen ist. Solange es gut ging, war es ja auch jeden Recht.

Eigentlich müssten wir aber aus der Erkenntnis das Extreme nie gut sind, schon viel klüger geworden sein. Das haben wir schon beim Links- und Rechtsextremismus gesehen und vor allem müsste einem ja der Hausverstand sagen, dass es sich mit dem Kapitalismus genau so verhält. "Müsste" aber die Logik wird von der Geldgier und dem Motto "Wird schon gut gehen" ausgehebelt.

Die Frage die sich zur Zeit wahrscheinlich viele Europäer stellen, kann uns denn ein "Hauch" von Marxismus der den Kapitalismus etwas entschärft wirklich schaden. Von der Grundidee spielt bei uns Europäern mal viel Solidarität mit, Solidarität die die Amerikaner schon längst als Kommunistisch abgehackt haben, die für uns aber eigentlich ganz Normal scheint. Wie dem auch sei, lässt man die Diskussion von Vorgestern noch mal ein bisschen wirken und auch die Aussagen so mancher Politiker, so scheint Verstaatlichung noch immer Etwas wie ein Unwort zu sein.

Dabei denke ich mir, warum eigentlich nicht Verstaatlichen? Nur mal als Grundsätzliche Idee und auch als vom Gesetz gedeckte letzte Maßnahme gegen Unartige Firmenleitungen. Ich kann zB Verstaatlichen um ein Unternehmen zu Retten, wenn es Groß ist und man wirklich den Eindruck hat es könnte sich Stabilisieren. Aber sollte ein Unternehmen vermehrt negativ auffallen, zum Beispiel durch das nicht Zahlen von Steuern, fragwürdige Überwachung von Mitarbeitern, wiederholte Erpressung des Staates * (hierzu schreib ich noch einen eigenen Absatz) oder andere Verhaltensweisen, die den Eindruck erwecken, ein Unternehmen respektiert einen Staat nicht als höchste Gesetzliche Autorität, warum dann nicht eine Verstaatlichung als Strafmaßnahme?
Ich meine damit keine dauerhafte Verstaatlichung, sondern eine auf Zeit. Es wird an der Spitze des Unternehmens aufgeräumt, Gerichtsverfahren werden gegen Leute die in unrechte Dinge verwickelt waren eingeleitet. Das unternehmen wird an der Spitze neu Besetzt und dann in einer gewissen Übergangszeit wieder Privatisiert. Natürlich muss der gesamte Vorgang Transparent sein und Überwacht werden können.

* Es ist ja durchaus der Fall, dass ein Unternehmen einen Staat mit Arbeitsplätzen erpresst. Erlässt mir der Staat keine Steuern, dann wandern einfach 1000 Arbeitsplätze wo anders hin. Jede Form der Erpressung einend Staates, darf natürlich auch nicht immer hingenommen werden. Auch hier muss ein Unternehmen mal zur Rechenschaft gezogen werden.

Das alles mit der "Strafverstaatlichung" ist jetzt nur eine grobe Idee, denn ich habe auch nicht das Fachwissen und die Experten zur Beratung, die ein hieb- und stichfestes Konzept ausarbeiten. Aber ich denke das könnte durchaus eine nützliche Möglichkeit für Staaten sein. Als Abschreckung und auch als Maßnahme gegen richtige "Ungustln" die umbedingt mal eine mit den Lineal über die Fingern brauchen.
 
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Verstaatlichung hat nie funktioniert und wird nie funktionieren.
der Staat soll Rahmenbedingungen schaffen und überwachen.
ich wäre für eine finanztransaktionssteuer
1 Prozent pro TRADE.
 
Verstaatlichung hat nie funktioniert und wird nie funktionieren.

In dem Punkt gebe ich dir 100 % recht. Verstaatlichung hat am Ende immer bedeutet, dass die Politik Spitzenpositionen mit unfähigen Trotteln besetzt. Das Beispiel "Flughafen Wien", der von den Ländern Wien und Niederösterreich kontrolliert wird, sollte als mahnendes Beispiel dienen.

1 Prozent pro TRADE.

Da gebe ich dir - der Höhe nach - nicht recht. Weltweit ließe sich das ohnehin nicht durchsetzen. Und als Folge würde sich das Kapital aus Europa zurück ziehen. Übrig bleiben dann eben u.A. verstaatlichte Betriebe.
 
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Geld von finanzspekulanten bringt der Wirtschaft nichts.
die kaufen und verkaufen im sekundentakt.
Anleger sind die sowieso nicht.
 
In dem Punkt gebe ich dir 100 % recht. Verstaatlichung hat am Ende immer bedeutet, dass die Politik Spitzenpositionen mit unfähigen Trotteln besetzt. Das Beispiel "Flughafen Wien", der von den Ländern Wien und Niederösterreich kontrolliert wird, sollte als mahnendes Beispiel dienen.

Absolut richtig! Ich meine aber doch, das gewisse Bereiche in Zukunft von "Spekulation" einfach nicht mehr angetastet werden dürfen!

Da würde ein Verbot auf Energie, Lebensmittel und Staatsanleihen schon sehr viel bewirken!

Das beste Beispiel ist doch, dass im Moment bei uns wieder die Gaspreise erhöht werden, obwohl am Weltmarkt der Preis für Gas gerade am sinken ist! Es ist ein pure Frechheit, das der Gaspreis an den Erdölpreis gebunden ist, obwohl das eine mit dem anderen rein gar nichts zu tun hat. Das habe wir rein der Spekulation und einigen unfähigen Politikern bei uns zu verdanken (ist ja gerade keine Wahl in Sicht und die Gaskonzerne gehören ja auch nicht gerade zufällig großteils den Ländern, sei es in Wien, genauso wie in NÖ, etc)
 
Absolut richtig! Ich meine aber doch, das gewisse Bereiche in Zukunft von "Spekulation" einfach nicht mehr angetastet werden dürfen!

Was nicht angetastet werden darf: Die Rechte auf unser Wasser dürfen nicht verscherbelt werden. Betriebe der grundlegend lebensnotwendigen Infrastruktur dürfen nicht völlig der (öffentlichen?) Kontrolle entzogen werden. Aber bereits im Bereich der Telekommunikation ist das schon mit gemischten Gefühlen zu betrachten. Was wäre, hätten wir noch immer das gute, alte Postmonopol auch beim Telefon und daher natürlich auch beim Internet? Ich erinnere mich noch recht gut: Ortsgespräch 1 Schilling pro Minute. :shock:
 
Es geht beim Vergleich auch gar nicht darum, was schlimmer war. Es geht darum, dass Österreich mit der Bestellung einer Regierung, die anderen EU - Mitgliedern politisch nicht genehm war, nicht gegen auch nur irgendeine der festgelegten Regeln verstoßen hat. Es gab Sanktionen, weil in Österreich eine durch demokratische Wahlen gebildete Mehrheit von ihrem verfassungsmäßigen Recht, die Regierung zu bilden, Gebrauch gemacht hat.

Naziverherrlichung kommt sichtlich in Europa und der restlichen welt nicht gut an.

Ein HC kommt nicht einmal bei der rechten elite Europas gut an!

Als Oesterreicher wird man inzwischen im ausland schon wegen FPOe und rechtsextrem angesprochen!

Sollte irgendjemand die FPoe zur bundeskanzlerpartei machen, dann rechnet euch aus, was in Europa passiert. Seltsamerweise bestehen naemlich ausgerechnet gegenueber Oesterreich noch immer saemtliche grenzeinrichtungen. Dann hat HC den eisernen vorhang, den er sich ja immer wuenscht.

Doch zurück zu den Sanktionen: Österreich hat sich 2000 nicht in eine faschistische Diktatur verwandelt. Österreich ist weiter eine Demokratie geblieben. Die Sanktionen waren nicht nur unrechtmäßig, sie waren auch überflüssig. Allerdings gibt es inzwischen Länder innerhalb der EU, wo Demokratie und Rechtsstaatlichkeit außer Kraft gesetzt werden. Wo bleiben da die Sanktionen?

Wer sollte den anderen vorschreiben, mit wem sie gemeinsame wirtschaft machen?
Mit wem sie verhandeln?
Wen sie in ihren staat einladen?

Bruessel vielleicht?

Und wer glaubt, dass dann nur ein land fuer einen nazistaat stimmt?

HC ist einfach zu bekannt, genau wie es Joergi war. Ganz Europa, nein die ganze welt, weiss, was die FPOe vertritt. Sie plakatieren es ja offen und reden freizuegig drueber.

Wie war das, als Frankreich die EU-Roma aussiedelte?

Und da will unser lulustaat die klappe aufmachen?

Ihr koennt froh sein, wenn dann kein militaer herinnen steht. Und zu wen gehen sie dann in den arsch kriechen? Wer koennte dann ein gutes wort fuer die alpenindianer hinterlegen?

Der nächste Fehler wäre ein Beitritt der Türkei und dann kann man nur sagen, gute Nacht EU.

Wo hoert man was von krise und staatbankrott der Tuerkei?

Die geschuettelten griechen gehoeren dort angeschlossen, wo sie eigentlich hingehoeren, naemlich zur Tuerkei!
Und dann wird auch ordentlich saniert. Die tuerken wuerden denen schon zeigen, wo es lang geht! Nur weil die einen zum kreuz kriechen, sind sie noch lange nicht besser als die anderen. :mauer:

Staaten die nicht selbstaendig wirtschaften koennen, haben kein recht auf politische mandl machen! Wenn sie glueck haben finden sie einen partner. Aber wer zahlt bestimmt!

Und jetzt warten wir, bis der mickymausstaat Oesterreich eine auf die finger bekommt. Korruption ist ja bekanntlich die die bestgeuebte disziplin hier.

Man sollten nur wirtschaftlich & kulturell starke Länder in der EU
aufgenommen werden, aber so, der eine profitiert, der andere zahlt
drauf... ist Ländern wie unserem unfair gegenüber...

Und wohin evakieren wir das wirtsschaftswunder Kaernten?

Wo bringt man in der EU rechtsextreme "kultur" unter?

Falls ihr aber nach der kultur des christenlandes Griechenland sucht. Wann war dort die letzte diktatur? Inkl. militaerputsch! :roll:

Das gleiche gilt naemlich auch in Spanien.

Aber solche demokratieprobleme waren fuer gewisse kreise ja noch nie eines.

Aber ueber ostblockstaaten herumsempern, die ihre diktaturen ein paar jahre spaeter abgelegt hatten.

Verstaatlichung hat nie funktioniert und wird nie funktionieren.
der Staat soll Rahmenbedingungen schaffen und überwachen.

Und wie lange soll der staat zwar fest brennen bzw. die verantwortung tragen, aber nichts zum bestimmen haben?

Die unfaehigen trottel sitzen sichtlich heute in der wirtschaft. Sonst wuerden sie nicht dauernd zum staat betteln kommen. Ohne staat wuerde es die naemlich schon lange nicht mehr geben!
 
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