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Jetzt einfach ein paar Zahlen (nur so zum ein bissi Fürchten): Wirtschaftleistung (BIP in Mrd. ): ... Defizit 2010 (% des BIP): .... Verschuldung 2010 (% des BIP): ...
Vor der Osterweiterung, als die Subventionen in den Süden noch reichlich flossen, da haben es sich die ... recht gemütlich gemacht. Warum abrackern? Dazu haben wir ja die Dummen da oben im Norden. Anstatt Wirtschaft und Arbeitsmoral auf Vordermann zu bringen ..... dolce far niente.
Die Konzentration auf nur drei Faktoren (wie zB Inflation, Arbeitslosigkeit, private Sparguthaben,...) und das Ausblenden weiterer Faktoren ist grundfalsch und Wurzel der kommenden Entäuschungen / Empörungen. Alle diese Faktoren stehen nämlich in einem kybernetischen Gleichgewicht, hängen also wie ein Netz zusammen und sind ständig in Bewegung - zieht man an einem Punkt des Netzes, so bewegen sich alle anderen Teile des Netzes, bleiben aber immer im Gleichgewicht.
Weiters wird bei der Betrachtung vergessen, daß ein Geldtransfer in den Süden dort (direkte oder indirekte) Investitionen bedeutet, die bei uns als gutes Geschäft angesehen wurden, egal ob der Nutzen ein Reiseerlebnis oder die Lebensmittellieferung aus dem Süden ist.
Eine nützlicher Geldtransfer war es oft auch, aber nicht immer. So ist zB der Nutzen von Militärausgaben (hoffentlich) nicht lukrierbar, (sondern hoffentlich hinausgeschmissenes Geld).... . Andernfalls gäbe es Krieg, was wohl kaum jemand will. Die Investition in ein Museum oder eine Verkehrsinfrastruktur oder in die Reduktion der Luftverschmutzung war immer nützlich, auch wenn sie bisher nicht den Ertrag gebracht haben sollten, die sich die Investoren selbst vorgaukelten.
Es war also nicht Blödheit des Nordens und nicht dolce far niente des Südens, das zur derzeitigen Situation einer wirtschaftlichen Schieflage geführt hat. In Deutschland und auch Österreich (wo man nie den deutschen Kurs gesteuert hat) ist man schon klüger geworden und weiß, daß die zu geringen Löhne und Investitionen im eigenen Land zum wirtschaftlichen Schaden aller (außer den permanent massiv von den Staaten gestützten Banken) geführt haben. Man zieht bereits die Lehre daraus (Investition von VW in den nächsten jahren >51 Milliarden ...., höhere Lohnabschlüsse,... ).
Grundsätzlich sollte man nicht vergessen, daß jeder(!) Geldschuld ein gespartes Geldvermögen in gleicher(!) Höhe gegenübersteht. Ein Zustand von 0,- Schulden heißt auch 0,- Sparguthaben zu haben. Ich weiß nicht, welcher Österreicher das schon rein psychologisch aushielte, abgesehen davon, daß es unsinnig wäre und zum wirtschaftlichen Niedergang führte. Und selbst wenn man nur die Staatsschuld (und nicht die Wirtschaftskredite) rasch auf 0,- zurückführte, hieße das einen massiven Wirtschaftsabschwung in Kauf nehmen.
Realsitisch ist es eine Reihe von Sparbudgets in den nächsten Jahren zu beschließen und die Staatsschulden langsamer wachsen zu lassen als es Produktivitätssteigerungen+Inflation (also das steigende BIP) gibt. Dann wird die Verschuldensquote nämlich relativ zum BIP (langsam) sinken.
Daß man heute im Wesentlichen (noch) auf die Produktivitätssteigerung baut und nicht die Inflation ankurbelt, ist klug. Die USA setzen jetzt bereits massiv auf Inflation durch eine künstlich stark erhöhte Geldmenge. Die Folgen sind noch schwer absehbar.
Beide Währungen, Euro und Dollar, verlieren aber gegenüber anderen Währungen darmatisch, der Grund dafür, daß China, Indien, früher waren es auch arabische Länder,.... einiges jetzt bereits günstig erwerben. das schmeckt manchem nicht - ist aber logische Folge der gegenwärtigen weltweiten Wirtschaftslage.