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Shell misstraut dem Euro
Die Euro-Schuldenkrise alarmiert den Ölkonzern Shell: Das Unternehmen zieht Milliarden aus Europa ab und schafft das Geld lieber in die USA. Auch die Wall Street rüstet sich für ein Auseinanderbrechen der Währungsunion.
Immer mehr Fachleute befürchten ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone. So beziffert die US-Großbank Citi die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland den Währungsraum in den kommenden 18 Monaten verlässt, inzwischen auf 90 Prozent. Sollte das so kommen, warnte die US-Ratingagentur Moody's kürzlich, sei die Gefahr einer Ansteckung auf andere Staaten - wie etwa Portugal, Spanien und Italien - sehr groß.
Wie die Financial Times meldete, bereite sich die Wall Street bereits auf einen Euro-Zusammenbruch vor. Große Institutionen empfehlen ihren Geschäftskunden demnach bereits, Verträge entsprechend umzustrukturieren - damit sie im Ernstfall nicht Zahlungen in abgewerteten Drachmen oder Peseten erhalten.
Tatsächlich sind die wirtschaftlichen Aussichten für Europa düster. Experten gehen davon aus, dass die gesamte Euro-Zone wegen der harten Sparprogramme bereits in diesem Sommer in die Rezession stürzt. Darauf deuten viel beachtete Stimmungsumfragen unter Einkäufern, die an entscheidenden Schnittstellen in ihren Firmen sitzen. Auch für 2013 werden Konjunkturprognostiker immer pessimistischer: Noch immer ist unklar, ob die kriselnden Südländer die Talsohle bald durchschreiten. Spanien, Italien, Griechenland, Portugal sowie die Niederlande stecken bereits in der Rezession.
Die Arbeitslosigkeit im Währungsraum steigt beinahe ungebrochen weiter: mit 11,2 Prozent liegt die Erwerbslosenquote heute auf dem höchsten Stand seit Einführung der Gemeinschaftswährung. In Spanien könnte bald jeder Dritte ohne Job sein, glauben manche Ökonomen. Bereits heute sucht dort jeder vierte eine Beschäftigung.
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:kapitalflucht-shell-misstraut-dem-euro/70072981.html